Veröffentlichungen in Magazinen 123

2 years ago
Mittlerweile hat sich ja das Spektrum von Fotografen, die Bilder an Magazine und Zeitschriften einreichen stark verbreitert.

Ich wollte mal hören, ob ihr Bilder an Print oder Online Magazine/Zeitschriften im Bereich People/Mode/Portrait sendet und an welche?
Was ist Eure Motivation? Seid Ihr mit einer kostenlose Veröffentlichung zufrieden?
[gone] User_546280
2 years ago
Eine kostenlose Veröffentlichung führt leider zu dem weiteren Niedergang der Honorare derer, die das hauptberuflich machen.
2 years ago
Vielleicht nicht ganz was du meinst: Ich arbeite für ein ambitioniertes, freies Modemagazin, schreibe (hauptsächlich) und mache die Fotos aus organisatorischen Gründen oft selbst (Modeschauen etc.). Kostenlos, denn das Magazin ist es auch. Damit nehme ich niemandem den Job weg und Geld fließt überhaupt keines. Eigenaufwand, z.B. Reisen, zahle ich auch selbst, ist es mir aber immer wert.

Die Motivation ist großes Interesse an der Sache und privilegierter Zutritt (mit bester Sicht) zu Veranstaltungen und - wenn ich will - obendrein aufschlussreicher Kontakt zu Modedesignern.
Qualitatives Niveau wird erwartet, ich kann aber auch weglassen, was mir nicht gefällt.

Hat was im übertragenen Sinn von TFP - dass kein Geld fließt (und trotzdem profiteren alle), ist mir sympatisch und macht frei.

Und nein, Pixelblitz, ich stehe neben den Profikollegen und bin trotzdem keine Konkurrenz ....
2 years ago
[@546280] Das ist ein sehr wichtiger Aspekt in der Debatte.
Ich kenne einige Kolleginnen und Kollegen (hauptberuflich), denen die Veröffentlichung als Honorar reicht, weil sie es als wertvolles Mittel zur Selbstvermarktung verstehen. Und das gab es auch schon früher, das Fotografen/-innen für eine Veröffentlichung auf dem Titelblatt eines Magazins auch mal auf das Honorar verzichtet haben.
2 years ago
Marcello Rubini doch doch, genau diese Betrachtungen und Aspekte sind interessant. In Deinem Fall ist es sicher auch sehr relevant, dass Du als Author aktiv bist. Die Komponente des Netzwerkens erscheint mir als zentral.
2 years ago
Ich verstehe gut die Einlassung von Pixelblitz.
Im Gegenzug muss ich kritisieren, dass alle Bereiche gesellschaftlichen Tuns einen Kommerzialisierungsgrad erreicht haben, den ich auch ungesund finde. Die Nischen werden immer kleiner und die Verdächtigungen immer naheliegender.
Die Flut an Fotografen und Bildern führt unweigerlich zu eine Flut von Content.
Und das führt unweigerlich zu einem Preisverfall. Anderseits dürften die meisten Printmedien ohne das gar nicht mehr überleben können.

Wenn ich meinen Content kostenlos zur Verfügung stelle, dann bei Printmedien wo ich mich Inhaltlich identifizieren kann und die Veröffentlichung als Lob ansehe ..zb im Monderbergemagazin
2 years ago
Also zur eigentlichen Frage, ich selbst habe noch nichts eingereicht - wohl aber mit mehr oder weniger Erfolg meine Modelle und einmal auch ein Freund eines Modells - und das ausgerechnet an die Bildzeitung. Die waren aber seriöser als man denkt und haben nachgefragt, ob das seine Richtigkeit hat. Ich bin dann noch mehrfach "entdeckt" worden z.B. auch von view. Berühmt geworden bin ich trotzdem nicht so sehr.

Genaugenommen hat es nur Ärger gebracht, weil inbes. Gestalter von Flyern sich nie an Vorgaben halten, wenn die lauten: Ich erteile die Erlaubnis nur, wenn die Fotos nicht beschnitten werden und wenn sie nur für diesen einen Zusammenhang verwendet werden.
Vor einigen Jahren hatte ich Veröffentlichungen bei Vogue Italy und U'NiQ Magazine. War eine reine Prestigesache. Hat sich aber Dank Folgegeschäft, wenn auch nicht mit diesen beiden Publikationen, durchaus gelohnt.
2 years ago
Im Gegenzug muss ich kritisieren, dass alle Bereiche gesellschaftlichen Tuns einen Kommerzialisierungsgrad erreicht haben, den ich auch ungesund finde.

Ich finde das besonders im Gesundheitsbereich. Es ist mir unverständlich, wieso Ärzte und Pflegepersonal auch noch Geld für ihre Tätigkeit haben wollen. Die helfen schließlich Menschen, das darf man doch nicht kommerzialisieren... *hmpf*

Im Ernst: es ist gut und richtig, daß Menschen für ihre Arbeit eine Bezahlung haben wollen. Warum sollte jemand umsonst arbeiten? Du arbeitest ja auch nicht umsonst...

Der Knackpunkt ist: es verursacht irgendwann massive Probleme, wenn zu viele Menschen eine Tätigkeit, mit der andere ihren Lebensunterhalt verdienen, kostenlos anbieten, weil sie das in ihrer Eitelkeit befriedigt oder sie das als persönliche Selbstverwirklichung außerhalb ihrer Arbeit ansehen.

Wenn alle begeisterten Hobbybäcker ihren Kuchen verschenken, gibt es irgendwann keine Bäckereien mehr. Wenn alle begeisterten Autoschrauber kostenlos die Autos anderer Leute reparieren, weil das so viel Spaß macht, gibt's irgendwann keine Autowerkstätten mehr. Und wenn alle Kunstbegeisterten kostenlos Kunstunterricht erteilen, dann gibt es irgendwann keine bezahlten Kunstlehrer mehr.

Und dann guckst Du in die Röhre, und hast auch kein Geld mehr für Deine altruistischen Hobbies...

(Cem Özdemir hat vor ein paar Tagen erklärt, die Lebensmittel müssten teurer werden, die seien zu billig, die Leute würden Lebensmittel nicht genug wertschätzen.
Ich warte jetzt darauf, daß der erste Grünen-Politiker erklärt, die Mieten in Deutschland seien zu niedrig - das führe dazu, daß die Menschen das Wohnen nicht genug wertschätzen...

Manch leben schon in einer Blase...)
Wir leben in einer Zeit wo Menschen sich 5 Würstchen beim Discounter für 1,79 auf Kosten des Tierwohls kaufen und denken, sie haben ein Qualitätsprodukt. Die gleichen Menschen investieren zig hunderte von Euro in ein Mobiltelefon.
Alleine deshalb könnte die Aussage Özdemirs korrekter nicht sein. Damit einen Kontext herzustellen zu einem markt der ganz gesetzlich verläuft, wo ein Mietendeckel diskutiert wird, könnte dümmer und platter nicht sein.
Anderen dann die Blase vorzuwerfen hat schon was vom Postillion

Aber das ist eine Diskussion die hier sicherlich nicht hingehört
2 years ago
Ingo Müller - im-fotografie.de #11

Ohne ein konsequenter Vegetarier zu sein, halte ich den Umgang
mit den sogenannten Nutztieren für eine Art Menschheitsverbrechen.
Trotzdem ist Rohwers Kritik an Özdemir vollauf berechtigt. Die Grünen
in ihrer monströsen Selbstgerechtigkeit sind
Meister darin, Probleme aller Art auf Kosten der kleinen Leuten zu
"lösen". Nicht zufällig waren sie in Sachen Harz IV und Agenda 2010 willige
Handlanger der SPD.
Rodivo
Ich diskutiere nicht über Parteien oder Farben, in Deutschland schon mal gar nicht. 90% der Deutschen sind schlichtweg zu dumm um differenziert über Politik zu sprechen, fühlen sich gleich angegriffen wenn man was gegen "ihre" Partei sagt, ganz unabhängig vom Thema. (den grünen wirft man ja zb auch das Elektroauto vor obwohl die Groko meines Wissens keine Grünen beinhaltet, ein schöner Beweis das man es sich in Deutschland dreht wie man will.
Die kleinen Leute wollen auch nach wie vor die Wurst für 49 Cent und leasen sich das Iphone ..ist das ein Beleg dafür das es falsch wäre dem Gegenzusteuern?
Mich haben sie in den 80er ausgelacht das ich regulär arbeiten gehe...A-Geld und schwarz putzen war die Lösung ...Zitat "für die 100 Mark mehr stehe ich doch nicht jeden morgen früh auf) ..im übrigens ein Großteil der Leute die heute über die niedrige Rente jammern ...da sehe ich HarzIV gar nicht als Grundverkehrt an, sorry

Es geht auch nicht um Namen.
Fakt ist, die Preise für Lebensmittel sind seit 20 Jahren zu niedrig, man muss sie nur mal im Ausland vergleichen, und Fakt ist auch, es ist keine Wertschätzung für Lebensmittel da. Und die Menschen haben eine falsche Priorisierung ihrer Mittel. Mir ging es nur darum das mit einem völlig Gegensätzlichen Markt (Verknappung) in vergleich zu ziehen, halte ich für dumm, plumpes Bashing.

Punkt, nicht mehr nicht weniger ...aber das ist mein letzter Post dazu hier, sonst wird es wirklich off topic (ist es eh schon, sorry dafür )
Aus Toms Beitrag schreit doch nur die Angst des Profiknipsers vor Amateuren, die das zwar nicht gelernt haben, aber in einigen Fällen viel kreativer sind. Weil sie nicht in irgendwelchen Markt- und vor allem Vermarktungszwängen gefangen sind und sich deshalb auch mal was trauen können.

Lustig, sonst immer 'Der Markt regelt das' krähen, aber wenn es um die eigenen Pfründe geht, dann wird hier implizt fast schon ein Veröffentlichungsverbot gefordert und den Amateuren mindestens niedere Motive unterstellt.

Die übliche Doppelmoral des Neoliberalismus. Gähn.
2 years ago
Interessant, in welche Richtung das abgleitet.

Ich mach mal mit: Fast alle hier stellen Fotos aus, die sich Konsumenten kostenlos ansehen können. Ok, man mag einwenden, dass es um das Knüpen von Kontakten zwecks weiterer Shootings geht, aber ist das nicht auch die Hoffnung bei Veröffentlichungen anderswo?

Der Kuchen für Profifotografen mag kleiner werden, aber noch bleibt denen, das zu fotografieren, was uns Amateuren keinen Spaß macht.
2 years ago
Es geht nicht um Strategien, die simpel oder nur schwarzweiß bzw. alles-oder-nix denken. Der Eingangspost zielt im letzten Satz, wie ich ihn lese, auf Zwischentöne mit Sinn. Das ist doch interessanter, als hier einen billigen Ideologiestreit zu starten, der, wenn man will, mit Blick auf differenzierte Beispiele viel reizvoller würde. Ich würde mir jedenfalls erst mal mehr anschauliche Beispiele wünschen, bevor losgebrüllt wird.
2 years ago
Habe jetzt auch noch einmal die letzten Sätze vom Eingangspost gelesesen.

Vielleicht sollte man da doch noch einmal über Angebot und Nachfrage nachdenken. Es ist nämlich ein gewaltiger Unterschied, ob ein "Medium" Content/Bilder haben möchte und anfragt - oder ob ein Hobbyfotograf gerne seine Bilder "unterbringen" möchte. Was die erste Variante angeht, so ist mir bisher immer eine Zahlungsbereitschaft aufgefallen.
2 years ago
"Die Motivation ist großes Interesse an der Sache und privilegierter Zutritt (mit bester Sicht) zu Veranstaltungen"

Das läuft übrigens in der Eventfotografie für Zeitungen nicht anders, man kann sich für einen Mitgliedsbeitrag einen Presseausweis besorgen, erhält dann zwar exklusiven Zugang zu Events aber leider kein Geld für die Fotos die man einschickt. So funktioniert freie Mitarbeit heute.
2 years ago
Wie heißt es doch so treffend: Was nichts kostet ist auch nichts wert! Meine Meinung.

Natürlich haben hier die mehr oder weniger talentierten Hobbie Fotografen die Oberhand. Nur mal die Frage an diese: Wie würde eigentlich ihre Reaktion ausfallen, wenn genau in ihrer aktuellen Berufssparte plötzlich irgend eine Konkurrenz das gleiche Produkt, die identische Dienstleistung KOSTENLOS anbieten würde? Kämen dann auch Aussagen und Einschätzungen wie hier teilweise zu lesen sind? Wohl schwerlich.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: nicht selten sind Ergebnisse von "Freizeit Piloten" hochwertiger, treffender als die des parallel arbeitenden "Profis". Keine Frage. Deshalb belebt Konkurrenz auch immer das Geschäft. Kann schließlich auch dazu führen sich mal selbst zu hinterfragen und dadurch selbst zu verbessern. Wer sich dieser Situation nicht aussetzen kann oder möchte, sollte am besten gleich das Metier wechseln.

Übrigens nimmt jeder, der "umsonst" arbeitet einem anderen auch einen Job weg. Gibt es daran denn wirklich ernsthafte Zweifel?

Natürlich gibt es immer und überall unterschiedliche Angebote. Nicht nur in Art, Umfang und Inhalt. Der eine bietet seine Tätigkeit zu geschätzten Selbstkosten an. Andere sind in ihrer Findungs- oder Aufbauphase und haben dadurch eine andere Preisgestaltung. Am Ende sollte aber immer eine Arbeit meinen Gegenüber überzeugen und meine Leistungen dann in einer angemessenen Entlohnung zum Ausdruck kommen.

Auch fällt hier mal das Wort "Prestige". Sollte da nicht treffender "Profilneurose" stehen? Aber bevor wir hier wieder abdriften, Stichwort "Politik", lassen wir das besser.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: ich akzeptiere jede andere Sichtweise. Wie viele Sparten gibt es denn, die noch vielfältiger sind als die der Fotografie? Und ganz ehrlich: wer da dann nicht seinen ganz persönlichen Platz findet, egal ob Amateur oder Profi, nun der ist vielleicht nur selbst schuld.
2 years ago
Norbert Hess diese Gedanken sind gut nachvollziehbar.
In sehr vielen Köpfen im Bereich der ist unterbewusst ein Konkurrenzdenken gegenüber hauptberuflich arbeitenden Fotografen, das kaum anders zu bewerten ist als mit einem fehlenden Selbstwertgefühl und Neid. Kompetenzen kann man sich doch zweifelsfrei erarbeiten, ohne eine Ausbildung gemacht zu haben. In der Fotografie gibt es viele hervorragende Autodidakten, Menschen, die sehr viel Zeit investieren in ihr Hobby und viele Gelegenheiten haben und nutzen, um gute Bilder zu erstellen. Das steht doch ausser Frage.

Spannend ist doch der Aspekt, der eigenen Wertschätzung. Was ist es einem Wert z.B. auf in einem oder auf dem Deckel eines Magazins mit seiner Arbeit veröffentlicht zu werden?

Was ist die Motivation für jemanden der mit seiner Leistung den Lebensunterhalt verdient? Entstehen dem Berufsfotografen für die kostenlose Lieferung tatsächlich Folgeaufträge und tatsächliche gewinnbringende Kontakte oder ist hier der Wunsch Vater des Gedanken? Und nährt dieses Vorgehen nicht auch gleichzeitig die Erwartungshaltung der Redaktionen, das man die Nutzungsrechte der Bilder immer ohne Honorarvergütung für inhaltliche und räumliche Nutzung unbegrenzt erhält? Ein Schneeballsystem? Und ist diese Entwicklung nicht auch stellvertretend für eine fehlende Wertschätzung der Magazine gegenüber den Urhebern. Magazine, die sich durch Qualität der Beiträge und guter Bilder abheben wollen?

Man stelle sich vor, Google oder Amazon bauen eine globale IT Gesellschaft auf, eine Investmentsparte, eine Sparte für Versicherungen, Baufinanzierung, Dienstleistungen für Architektur etc und das alles ohne Honorar und nur gegen Lieferung der persönlichen Daten....Wie würde man selbst reagieren, wenn man davon unmittelbar betroffen sei?

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