Veröffentlichungen in Magazinen 123

[gone] User_11758
3 years ago
Lichtermeer Das mit dem Presseausweis so einfach besorgen ist nicht möglich. Wenn man die Berechtigung und Ausweis hat ist das mit dem Zutritt zu Veranstaltungen schon so wie von dir erwähnt, aber bei Veröffentlichung eingereichter Bilder fließt auch Geld. Bei Bilder die keine Zustimmung finden natürlich nicht.
Hier mal Auszug von DVJV
"Den Presseausweis des DFJV kann erhalten, wer hauptberuflich oder dauerhaft und regelmäßig journalistisch tätig ist. Der DFJV orientiert sich dabei freiwillig weiterhin am 12. Beschlusspunkt, Unterpunkt 3 der 180. Sitzung der Innenministerkonferenz und macht deutlich, dass Amateur- und Hobbyjournalisten den amtlich anerkannten Ausweis des DFJV nicht erhalten können."
BDP hat ähnliche Voraussetzungen , Berufsfotograf, Veröffentlichungen usw. oder renommiertes Medienhaus sorgt dafür das man den Presseausweis erhält.
Grundsätzlich bin ich der Meinung das man nichts kostenlos machen sollte nur um sein Ego zu befriedigen.
Man nimmt dadurch Berufsfotografen unter Umständen die Butter vom Brot.
Von mir wurden ein paar Bilder in der Nürnberger Nachrichten veröffentlicht. Ist bestimmt schon 10 Jahre her.
350 Euro Honorar. Dies richtet sich dann auf welcher Seite die Bilder veröffentlicht wurden.
Ich mach das nicht mehr da es oft nur Geld gewechselt ist. Anfahrt, Demo fotografieren mit den üblichen Risken, Bilder in die Redaktion, möglichst schnell und hoffen auf Annahme.
Wenn man dann nicht bei der Zeitung angestellt ist machts fast keinen Sinn, da als freier Pressefotograf die Bilder wesentlich besser sein müssen als die der anwesenden Zeitungsfotografen, damit die Redaktion darauf zugreift.
Des halb keineswegs kostenlos weil dann die Redaktion evtl zugreift,
[@11758]

"Den Presseausweis des DFJV kann erhalten, wer hauptberuflich oder dauerhaft und regelmäßig journalistisch tätig ist."

Ich war seinerzeit lediglich auf Gelegenheitsbasis als Bildjournalist tätig. Im Zusammenspiel mit meiner Agentur war es kein Problem, das DFJV-Scheinchen zu bekommen. So ganz dramatisch ist das also nicht.
[gone] User_11758
3 years ago
Patrick Michael Weber ist wohl schon ne Zeit her.
Der Auszug ist von der jetzigen Seite. Denke auch das es früher einfacher war.
Bei BDP entscheidet jetzt sogar ein Gremium.
[@11758]

"...ist wohl schon ne Zeit her."


Rund 20 Jahre dürfte es her sein. Da wurden damals ein paar Arbeitsproben eingereicht und das war's dann.

Der Kollege mit der Agentur meinte grade aber, daß er mich aktuell immer noch problemlos da rein bringen könnte. Vielleicht Vitamin B.
3 years ago
Das Problem touchiert ja ganze Industrien, die Modeindustrie lebt von kostenloser (!) Arbeit fast der gesamten Organisationsbasis in den großen Häusern. Bis zur Selbstaufopferung der Mitarbeiter. Sie lebt von Bezahlung mit Symbol-Wert, genauer gesagt dem begehrten Markennamen. "Ich arbeite bei Chanel". Fest etablierte Währung in diesem Business. Das zu verstehen ist wichtig.
Würden alle Betroffenen plötzlich streiken, bräche die gesamte Industrie zusammen. (Grob und zynisch gesagt: ich wäre dafür). Die Betroffenen sind aber weit entfernt, sowas zu erwägen, sie schweigen und sind stolz.
Reicht es, sie für schuldig (oder blöd) zu erklären?
Und hier im Forum herrscht ja weitgehend der Konsens: Der Markt richtet das schon. Ja, das hat er getan, darum ist's wie es ist. Ausbeutung. Wo steckt der Fehler?

Trotzdem bin ich dafür, die Dinge differenziert zu betrachten und nicht alles über einen Kamm zu scheren und überall schädliche Korruption zu wittern. Wenn Mainpics fragt "was ist es einem Wert ...?" impliziert die Frage auch andere Werte als bare Kohle, und die darf man gefälligst im Leben auch noch haben, egal wie man jetzt moralische Kategorien etabliert und abschießt.

Und wie ich schon andeutete, solange ich niemandem absehbar schade, kann ich auch noch privat machen und publizieren, ohne mich in den kommerziellen Kontext zu stellen - soweit mir das gelingt. Dass man damit grundsätzlich schadet, ist mir ein zu billiges Klischee, das Einzelentscheidungen nicht immer sinnvoll lösen kann.

Ich habe früher auch für freies Radio gearbeitet, Piraten. Gibt's nicht mehr (alle unter den Fittichen des Kommerzes), aber gut war das schon. Und bereichernd gegenüber dem Kommerzradio (und den Öffentlichen).
[gone] User_11758
3 years ago
Marcello Rubini Zitat
"Das Problem touchiert ja ganze Industrien, die Modeindustrie lebt von kostenloser (!) Arbeit fast der gesamten Organisationsbasis in den großen Häusern. Bis zur Selbstaufopferung der Mitarbeiter. Sie lebt von Bezahlung mit Symbol-Wert, genauer gesagt dem begehrten Markennamen. "Ich arbeite bei Chanel". Fest etablierte Währung in diesem Business. Das zu verstehen ist wichtig."
Wenn man damit seine Brötchen beim Bäcker bezahlen kann ist das okay.
Zitat
"Würden alle Betroffenen plötzlich streiken, bräche die gesamte Industrie zusammen."
Dann würden die Berufsfotografen einen Aufschwung erleben und Leistung müsste eben wieder bezahlt werden.
3 years ago
[@11758] Wenn große Modeunternehmen zusammenbrechen, und das würden sie sofort, haben auch Berufsfotografen keinen Job mehr dort. Deine Annahme war ein Kurzschluss, so leicht ist das (leider) nicht zu ändern.

Im Zentrum steht die Frage der fairen Gegenwerte, die Mainpics stellt, und das kann man nicht Schwarzweiß beantworten, denke ich, denn die sind nicht unbedingt objektiv zu kategorisieren.
Marcello Rubini

"Würden alle Betroffenen plötzlich streiken, bräche die gesamte Industrie zusammen."

[@11758]

"Dann würden die Berufsfotografen einen Aufschwung erleben und Leistung müsste eben wieder bezahlt werden."



Vielleicht würde auch etwas ganz anderes passieren. Denn wie man weiß, sind solche vermeintlich simplen Hätte-Hätte-Fahrradkette-Geschichten nicht annähernd so eindeutig, wie sich das die meisten Leute wünschen. :-)
Mal in die Runde gefragt: Unter welchen Umständen wurde damals eigentlich der Schutz der Berufsbezeichnung für Fotografen aufgehoben? Wer hatte das ins Rollen gebracht und gab es da irgendwelche spürbaren Widerstände?
[gone] User_11758
3 years ago
Stimmt! Es könnten aus einem großen Modeunternehmen nach dem Zusammenbruch viele kleine entstehen.
So oft in anderen Sparten geschehen. Das Unternehmen selbst war gar nicht so wichtig sondern nur der Name.
Wieviele namhafte Modeunternehmen waren denn schon in Zahlungsschwierigkeiten von denen niemand das gedacht hätte. Ja eben Mitarbeiter mit dem Stolz bei der Marke zu sein bezahlen, sich selbst die Taschen voll stopfen.
Da denke ich lieber SW.
3 years ago
[@11758] Das klingt gut und es wäre auch insgesamt erstrebenswert, wenn eine gut erbrachte Dienstleistung honoriert wird. Leider ist immer häufiger das Gegenteil zu erleben.

Ich kenne ein sehr großes Unternehmen, wo ein signifikant großer Anteil an Studenten systemisch, also dauerhaft als Hilfskräfte eingestellt sind, die nur einen Bruchteil dessen verdienen, was Festangestellte für die gleiche Arbeit bekommen. Die Arbeitsausbeutung und Verhinderung von Festanstellungen ist transparent, der Arbeitsschutz ist quasi nicht vorhanden. Alle Verträge befristet und werden einfach bei Bedarf verlängert und der Betriebsrat, der Aufsichtsrat schweigen, die Aktionäre reiben sich die Hände. Ein Unternehmen dessen Umsatzrendite bei 50% liegt....das ist schon pervers. Keiner geht dagegen vor, weil jeder Angst davor hat, nichts vom Kuchen abzubekommen...

Es ist häufig nicht so einfach, ein System zu ändern.
Auf der anderen Seite gibt es Innungen, da fehlen massiv Arbeitskräfte...
Wie heisst es so schön, Augen auf bei der Berufswahl ;-)
Ein guter Bekannter, der Luxusartikel und Stils fotografiert und europaweit zu den besten gehört, arbeitet Jetzt Teilzeit im IT Bereich...aber ich wollte nicht zweit abschweifen.

Zurück zudem Aspekt den Marcello eingebracht hat. In der Einzelentscheidung spielen viele Faktoren eine Rolle, auch die des Investierens in Kontakte und Netzwerk, das Eröffnen neuer Perspektiven. Ich denke, wenn man mal einen neuen Weg einschlägt, etwas ausprobiert, dann kann/muss man auch Zugeständnisse machen (was nicht immer gleich bedeutend ist mit Verzicht auf Honorar).
[gone] User_11758
3 years ago
Patrick Michael Weber ich glaube es war 2004. Widerstände sind mir nicht bekannt. Aber ein Fotograf der die Ausbildung zum Fotografen gemacht hat, könnte sich "staatlich geprüfter Fotograf" nennen was dem Hobbyfotografen nicht erlaubt wäre.
Obs ihm was nützt wage ich zu bezweifeln.
Der Meister ist eh noch geschützt.
[@11758]

Ja, die Einschränkungen sind mir allesamt bekannt.

Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, daß man im Fotobusiness mit den Zusatztiteln irgendwelche Vorteile hat.

Ich bin Hobbyknipser. Bislang haben die Leute idealerweise zu mir gesagt "Hach...du machst aber tolle Bilder." Es hat mich noch nie jemand schräg angeschaut und nach meiner weitergehenden Qualifikation gefragt. :-)
[gone] User_11758
3 years ago
MAINpics in #31 Das ist echt so schlimm wie du es beschrieben hast. Ich kenne das auch mit den Endlosbefristungen von Leiharbeit. Hier ist aber außer BR und Aufsichtsrat solch großer Unternehmen auch die Politik zu untätig. Für mich ist das Sklaverei vom Feinsten.
Leiharbeit wird sich nicht vermeiden lassen und ich hatte um Schwankungen im Auftragsbestand abzufedern auch immer 12 Leiharbeiter bei insgesamt 80 MG. (MG wurde auf meinen Wunsch so eingeführt und bedeutet Mitgestalter, gefiel mir irgendwie besser) Aber die max. ein Jahr. Wenn ich nach einem Jahr nicht weiß ob der Mitarbeiter gut und zuverlässig ist, weiß ich es nach 3 Jahren auch nicht.
Die Leiharbeit kostet aber mehr als ein Festangestellter mit den Vorteilen, Ersatz bei Krankheit und Abmeldung bei Auftragsschwankung. Der oft zu strenge Kündigungsschutz hat die Leiharbeit erst richtig ins Leben gerufen.
Da wir oft für Konzerne arbeiteten habe ich deren Vorgehensweise desöfteren mit erleben dürfen.
Meine Devise war immer Leistung auch zu bezahlen und dafür brauche ich dann auch nicht Danke zu sagen.
[gone] User_11758
3 years ago
Patrick Michael Weber in #33 Das ist richtig. Es gibt sehr viele Hobbyfotografen die viel bessere Ergebnisse erzielen als gelernte Fotografen.
Meine erste Ausbildung mit 15 angefangen war Fotograf. Das Studio war in der Nähe vom Einwohnermeldeamt.
Was glaubst du was ich von Montag bis Freitag gemacht habe? Dann am Wochenende mit dem "Alten" (so nannte man den Ausbilder) Hochzeitsfotografie und Equipmentschlepperei. 48 Stunden die Woche bei 1500 DM in der Lohntüte. Das war es dann.
Denke auch das man sich autodidaktisch mehr aneignen kann und somit auch ohne Ausbildung ein guter Fotograf sein.
3 years ago
Den örtlichen Schuhmachern und Korbmachern hat es auch nichts genutzt, dass ihr Beruf geschützt war und sie tolle Arbeit gemacht haben.

Berufe verschwinden, werden unwichtig oder exotisches Kunsthandwerk.

Viele Fotografenjobs hat die Bilderflut weggespült.
Zuerst sind die Ansprüche gesunken ( Hauptsache Schnell und das richtige Motiv).
Jetzt reichen schon ein paar automatische Änderungen (Hasenohren, künstlichen Sonnenuntergang…) um Begeisterung auszulösen.

Das ist der Lauf der Zeit
nicht alles wird besser
der Mensch schon gar nicht.
3 years ago
Tja Hs-Fotodesign zwischen Theorie und Praxis gibt es eben manchmal kleine Unterschiede. Das Interesse der Zeitungen ist hier klar, die sparen mit solchen freien Mitarbeitern Lohnkosten und der Freie Journalist der kostenlos Bilder liefert aber gern hochkarätige Veranstaltungen besucht sieht eben das als Bezahlung.
In der Fotografie ist das genau wie in vielen anderen Berufen, bezahlt wird nicht die tatsächlich erbrachte Leistung sondern die Verfügbarkeit potenzieller Leistungserbringer.
3 years ago
#37 Vielleicht will sich ja der freie alleinstehende Journalist auf den Promi-Veranstaltungen verköstigen, dann ist das in der Tat eine Kalkulation von Opportunitätskosten (Ironie aus)
[gone] User_11758
3 years ago
Lichtermeer Falls ein freier Pressefotograf nur drauf aus ist auf erlesene Gesellschaften zutritt zu bekommen und dafür die Fotos kostenlos liefert, würde ich es so wie es Marcello Rubini in #25 erwähnt hat als blöd bezeichnen.
Oder er hat soviel Geld das er es nicht nötig hat, aber dann wäre er eh bei der auserlesenen Gesellschaft.
Ich kannnte das so das ich angerufen wurde z.B. einer Demo. Dort aufgeschlagen bin und meist waren dann schon angestellte Fotografen vorort. Die haben natürlich nicht ihren Hals riskiert um an besondere Fotos zu kommen.
Z.B. wenn es los geht ist denen Eigenschutz vorgegangen. Ich musste mehr riskieren wenn ich was verkaufen wollte. Aber ich konnte entscheiden ob ich zur Verfügbarkeit potenzieller Leistungsbringer gehören wollte oder nicht. Die mussten dahin.
Mal ehrlich wieviel erlesene Gesellschaften gibt es denn schon welche das Interesse der breiten Masse wirklich hervorruft. Da ist so ne Demo wo Polizisten niedergeknüppelt werden und umgekehrt viel interessanter.
3 years ago
Ja so ist es, man kann es sich aussuchen wann man was macht, aber muss natürlich auch regelmäßig mal liefern.

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