Erfahrungen mit den spiegellosen Kameras 363

11 months ago
Hat jemand von Euch schon praktische Erfahrungen mit den spiegellosen Kameras gemacht?
Ist deren Rauschverhalten auch bei hohen ISO-Zahlen tatsächlich so niedrig das man sich bei vielen Situationen die schweren Studioblitze sparen kann?
Ich meine speziell die neuen Kameras von Canon, natürlich bin ich auch für andere Firmen offen.
11 months ago
Moderne Sensoren sind mittlerweile gigantisch gut, was das Rauschverhalten angeht. Ob vor dem Sensor noch ein Spiegel rumklappert oder nicht, spielt erst mal keine Rolle. ;-)
11 months ago
#1 Ich würde sagen, dass die Chips in Bezug auf das Rauschverhalten schon besser sind als die Cams der ersten Generation. Bei Events kannst Du schon mal mit ISO 1200 bzw. 1600 arbeiten ohne zu blitzen aber man merkt einfachimmer, wenn wenig Licht vorhanden ist. Das kann aber auch manchmal reizvoll sein.

Die Frage ist also eher, willst Du auf Event den Blitz einsparen und nur mit vorhandenem Licht arbeiten. Das ist Geschmacksache und hängt von der Arbeitsweise ab. Ich nutze oft noch einen Systemblitz dazu, wenn es die Bedingungen zulassen, zB mit Wabe und bekomme dadurch eine ganz andere Brillanz in die Aufnahmen als ohne.
Mit der Nutzung von Studioblitzen hat das gar nichts zu tun. Im Studio arbeite ich fast ausnahmslos zwischen ISO 50 und ISO 160 (wenn ich Blitzlicht kaum sehen möchte).

Vergiss auch nicht, dass die Chips in den letzten 8 Jahren gar nicht so viel besser geworden sind. Man hat der Camera ein Feature nach dem anderen spendiert und vor allem auf die AF Marketing Taste gedrückt. Der Dynamikumfang, der mich in erster Linie interessiert hat sich bei den meisten Systemen kaum verbessert.

Du hast bei Deiner Umfrage keine Mehrfachantworten zugelassen. Absicht?
11 months ago
Ehrlich gesagt hatte ich diese Variante vergessen. Die ersten Antworten schließen sich auch gegenseitig aus.
Nur die letzte Frage nicht.
11 months ago
#1: Wenn du näheres über den Dynamikumfang verschiedener Kameramodelle wissen möchtest, dann schau doch mal hier nach: https://www.photonstophotos.net/Charts/PDR.htm. Bei DXOMARK gibt es ähnliche Daten.

Generell verwenden Nikon D850, die meisten Nikon Z, Panasonic, Leica, Fuji, OM Systems in der OM-1 und natürlich auch Sony die BSI-Sensoren von Sony. Die haben vor allem weniger Farbrauschen (bei mir Lila-Töne auf dunklen blauen Flächen). Das ist auch keine Frage von System- oder Spiegelreflex, sondern nur ob BSI-Sensor oder CMOS-Sensor mit Mikrolinsen. Allerdings braucht den Spiegel bei den guten OLED-Suchern kein Mensch. Im Gegenteil, Funkionen wie Fokuslupe, Fokuspeaking, Markierung von über- und unterbelichteten Bereichen wirst du nicht mehr missen wollen.

Prinzipiell ermöglicht das Weglassen des Spiegels ein kleineres Auflagemaß und somit kleinere Objektive im Weitwinkelbereich (< 35 mm) mit weniger Verzerrung. Dieser Vorteil wird allerdings von den Objektivkostruktionen für höhere Auflösungen wieder aufgefressen.

Was den Blitz angeht: den benutze ich weniger wegen der Helligkeit, mehr wegen der Lichtformer. Gutes Fensterlicht o.ä. ist eben nicht überall verfügbar. Siehe #3.
11 months ago
Nochmal kurz zum Rauschen: An meiner Sony A7RIII benutze ich einen Rauschfilter in Lightroom ab etwa ISO 6400. Das habe ich im letzten Jahr genau einmal gemacht, als ich nachts im Freien ohne Blitz mit Blende 1.8 fotografiert habe (mit Bildstabilisator und 1/10 s Belichtungszeit). Astrofotografie mache ich maximal bei ISO 3200. ISO 100 oder 50 mit hohem Dynamikumfang finde ich viel wichtiger als das Rauschverhalten bei ISO 12800.
11 months ago
Rauschverhalten ab ISO 12800. Ist das erst gemeint?
Bei meiner Canon 70D würde ich gar nicht auf die Idee kommen über ISO 400 hinaus zu gehen. Die Bilddetails sind einfach zu verrauscht. Und Du redest von ISO 12800. Wahnsinn.

Sicher, in Videos bei YouTube und in Zeitschriften habe ich schon davon gelesen.
Neu ist das nicht. Aber irgendwie kann ich das nicht glauben das man tatsächlich so hohe ISO Zahlen nutzen kann ohne mit dem Rauschen konfrontiert zu werden.

Aber anscheinend ist das so. Ich möchte auch nicht die selben Fehler machen wie bei der QV-4000.
Damals wollte ich auch nicht glauben das eine Canon 350D erheblich besser ist.
Ein kluger Mensch revidiert aber seine Meinung. Er hinterfragt sich selbst.
11 months ago
Nun, ich denke inzwischen sind die meisten hier sowieso schon auf spiegellose Kameras umgestiegen. Seit März 2020 bin ich nur noch spiegellos unterwegs. Höhere ISO-Zahlen als 400 brauch ich nur bei der Reisefotografie, nie bei Portrait & Fashion. Dazu kommt, dass viele spiegellose einen Stabilisator (IS) im Gehäuse haben so dass man die Verschlusszeit einfacher "drücken" kann als bei den spiegelbehafteten Kameras.
11 months ago
heiko_leipzig
...ohne mit dem Rauschen konfrontiert zu werden...

''Ohne'' ist ein zu großes Wort. Auch bei aktuellen Sensoren sieht der Pixelpeeper jede ISO-Erhöhung. Die Frage ist, ab wann die Qualität ''relevant'' beeinflusst wird. Für die allermeisten Anwendungen sind da heute ISO 3200 noch total unkritisch und auch 6400 geht für vieles.
11 months ago
Das hört sich gut an. Das ist erheblich besser als bei der 70D. :-)
ERHEBLICH BESSER.
11 months ago
"Es ist nur ein Vermarktungstrick. Das Rauschen ist kaum geringer."

Zwei haben das Angeklickt. Aus Spaß? Aus Ernst?
Das widerspricht total was die anderen schreiben.
Bitte schreibt mal was dazu. Zur Not auch per PN.
11 months ago
6400 oder 12800 ISO sind z.B. für eine Sony alpha 7s III ein Klacks. Eine 7r IV hat ihre Stärke in der Auflösung - bei Canon R ist das entsprechend, da habe ich aber grad nicht im Kopf, was auflösungsoptimiert ist ("R" bei Sony) und was als "Nachtsichtgerät" ("S" bei Sony) taugt. Bei Nikon gibt es einerseits Z8 und Z9, andererseits Z5 und Z6 II - und jetzt habe ich doch nachgeschaut : Da wäre doch die Canon R8 (Vollformat) interessant. Aber falls Dir APS-C reicht, vergleich mal die R7 mit der R10 und R50 :

https://www.digitalkamera.de/Kamera/Canon/EOS_R7/Canon/EOS_R10.aspx

Mit dem EOS-Bajonett der DSLR gibt es zwar seit 40 Jahren gute Adaptiermöglichkeiten, die Systemkameras sind aber geradezu ideal für alte wie auch neue manuelle Objektive z.B. von 7artisans oder TT artisan u.a.
11 months ago
Aktuell ist eine Nikon Zfc auf dem Weg zu mir, nachdem ich mich dazu entschlossen habe, den Parallelweg zu einigen Fuji-Kameras erstmal auf Eis zu legen. Der große Vorteil der mirrorless-Systeme liegt darin, dass diese kompakter gebaut werden können als die großen Kisten mit Klapperspiegel.
Wenn man das nutzen kann, wie Fuji, dann kommen da gerade mit der X-E Reihe oder den zweistelligen X-Tnn einige hübsche und leichte Kameras raus, deren Objektive ebenfalls recht kompakt sind.
Wenn aber die Ausrichtung klar auf Kleinbild liegt incl. Megapixelmonsterqualität, dann ist da zwar kein Spiegel mehr drin, aber das Gesamtsystem mit Objektiv wird weder kleiner noch billiger...

Messtechnisch sind Seiten genannt worden, hier ist in den letzten Jahren klar die Technik besser geworden. Wobei immer noch die Frage ist: Wieviel braucht man jeweils? Was ist für das persönliche Nutzungsverhalten das berühmte "gut genug"?
11 months ago
''Ist deren Rauschverhalten auch bei hohen ISO-Zahlen tatsächlich so niedrig das man sich bei vielen Situationen die schweren Studioblitze sparen kann?'''

Ich hatte 2011 meine erste spiegellose Kamera, eine Sony Alpha 35. Da war bei ISO 6400 Rauschen im Walde! Seit 4 Jahren habe ich ua die Sony Alpha 7r III und da ist ISO 6400 überhaupt kein Problem mehr. Wenn du aber eine Kamera suchst, die in der Dämmerung oder gar in der Nacht oder in einem fast dunklen Raum rauscharme Bilder hinkriegt, dann ist die Sony Alpha 7s III eine sehr gute Wahl. Das Teil ist praktisch ein Nachtsichtgerät ;-) Iso 25600 (!!) ist was Rauschen anbelangt überhaupt kein Problem.

Ob man sich Studio-Blitze sparen kann? Der alte Juristen-Spruch gilt auch in der Fotografie: ''Kommt drauf an!''
11 months ago
Sorry, ich habe mir ja eigentlich vorgenommen, Threads, die ich für "doof" halte zu meiden - aber dieser falsche Kausalzusammenhang, dass ein Spiegel etwas mit dem Rauschverhalten zu tun haben könnte, der macht mich doch sehr betroffen. Moments & Emotions hat das ja schon richtig angemerkt.

Der Titel "Erfahrungen mit spiegellosen Kameras" der hat so viel Potential - und es verpufft ...

Dabei wäre doch folgendes interessant:
- Gibt es noch einen Sucher und wie ist dessen Bild?
- Welche Vorteile ergeben sich aus dem Wegfall der Mechanik?
11 months ago
Sagen wir, da Kameras ohne Spiegel potentiell neueren Datums sind, sehe ich da einen Kausalzusammenhang zwischen Systemen mit neuen Sensoren (die ja auch meist noch Sensorfläche für die AF-Felder opfern müssen), und den alten Sensoren, die in den klassischen DSLR verbaut sind ;-)


Aber im Ernst: Die DSLR ist eine aussterbende Gattung, was auch Nikon so allmählich öffentlich erkennbar zugibt- d.h. hier wird absehbar noch für die nächste Generation (4 Jahre) etwas Geld in die Pflege der Topmodelle für die Profis (Sport etc.) gesteckt, aber danach dürfte da Feierabend sein.
Demzufolge werden in diesem Segment auch keine bahnbrechenden Neuentwicklungen mehr vorgestellt werden.
Ähnlich wie damals die Nikon F6 die letzte professionelle SLR war, wird wahrscheinlich die D6 nochmal etwas neu aufgegossen für die Premiumkundschaft, die aus welchen Gründen auch immer keinen Schwenk auf die Z9 hinbekommt, und gut isses.

Wenn man sich dann anschaut, was diverse ernstzunehmende Magazine und teilweise auch die ganzen Youtuber berichten, dann sind die heutigen Systeme gut aufgestellt.
Bereits der SUcher der Fuji X-T20 war recht gut und mit wenig Lag ausgestattet, ich bin auf das Gefühl mit der Nikon Zfc gespannt. Ansonsten wird an diesem prinzipbedingten Nachteil seitens der Hersteller gearbeitet, und ist heute auch idR sehr geniessbar.

Vorteile der geringeren Mechanik: Man kann auch unterstützt durch die geringeren Auflagemasse der neueren Anschlüsse recht einfach die ganzen tollen alten Objektive wieder rausholen und adaptieren.
Weiterhin ergibt sich durch den fehlenden Spiegelschlag eine bessere Stabilität der Kamera, die wiederum die Bildqualität positiv beeinflussen kann.
11 months ago
Mich dünkt, es könnte zwischen einer 70D und einer 7S3 noch die ein oder andere Zwischenstufe geben... auch preislich... ^^
11 months ago
... und mich dünkt, dass man keine frischen Äpfel mit alten Birnen vergleichen sollte.
11 months ago
Vorteile der geringeren Mechanik: Man kann auch unterstützt durch die geringeren Auflagemasse der neueren Anschlüsse recht einfach die ganzen tollen alten Objektive wieder rausholen und adaptieren.

Eine ''Auflagemasse'' spielt dabei eigentlich keine Rolle. Wobei... nachdem auch auf Model-Sedcards nicht zwischen Körpermaßen und Körpermassen unterschieden wird, will ich nichts gesagt haben... ;-)
11 months ago
Ich bin ß-Legastheniker ;-)

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