Fotografie einer Person unter 18 Jahre. 104

8 months ago
Ich würde als privater Amateur so ein Shooting in der heutigen Zeit nicht mehr machen wollen. Das wäre mir aus vielen Gründen zu heikel.
Und wer es doch machen will, der sollte nicht nur einen entsprechenden Vertrag abschließen, sondern auch unbedingt eine eigene Begleitperson als Zeugen am Set haben. Und natürlich eine Vertrauensperson des Models als Begleitperson.
Ein eigener Zeuge ist viel wichtiger als die Frage, wie wasserdicht der Vertrag ist und wie die DSGVO hier genau anzuwenden ist.

Aber da der TO hier gekonnt abgeschreckt wurde, kann man hier jetzt auch schließen.
8 months ago
Die Eltern unterschreiben ja nicht das der Fotograf die Fotos verwenden darf, das entscheidet die Person AB dem 16 Lebensjahr selber!!

Nein. Bis zum vollendeten 18.Lebensjahr entscheiden das letztlich die Eltern, denn ohne deren Einwilligung ist die Einwilligung des Minderjährigen unwirksam.

Andersherum ist es etwas komplexer, eine Einwilligung der Eltern ohne die zusätzliche Einwilliung des 16- oder 17-jährigen Minderjährigen wäre rechtlich mehr als wackelig.

Die Eltern unterschreiben, für Jugendliche UNTER 16, das sie überhaupt ein shooting machen dürfen. Wie die Fotos dann verwendet werden, regelt genau der Vertrag, ebenso was geshootet wird usw. So habe ich das jedenfalls mal erklärt bekommen.

Ja. Und diesem Vertrag müssen beide Eltern zustimmen, damit er überhaupt wirksam wird.

Bei Personen zwischen 16 und 18 sollte ein TfP-Vertrag eben sehr sehr genau alles Beinhalten, was wichtig ist. Deswegen sind diese Verträge meist viel umfangreicher als bei Personen ab 18j.

Das ist letztlich unerheblich, wenn die Eltern nicht zustimmen, ist der ganze TfP-Vertrag unwirksam, den jemand mit dem Minderjährigen abgeschlossen hat.
8 months ago
Warum sollen Fotos etc plötzlich illegal werden nur weil diese Fotos aus Zeiten stammen, als diese Personen noch unter 18j waren?

Die Fotos werden nicht "illegal" - allerdings kann in sehr engen Grenzen die Möglichkeit eines "Kinderdarstellers", nach Erreichen der Volljährigkeit ein während der Minderjährigkeit wirksames Model-Release u.ä. zu widerrufen, etwas besser sein als dies bei jemandem ist, der das Model-Release als Volljähriger selbst vereinbart hat.

Das kann man sich eigentlich sehr leicht selbst überlegen: es gibt zigtausende Filme und TV-Serien-Folgen, in denen minderjährige Darsteller mitspielen.
Die brauchen alle die Einwilligung der Eltern, und wenn sie 16, 17 sind, zusätzlich auch die des Minderjährigen. Außerdem bei Tätigkeit für Foto- und Filmaufnahmen, Theateraufführungen u.ä. gemäß §6 Jugendarbeitsschutzgesetz bei Kindern zwischen 6 und 15 die Einwilligung der zuständigen Aufsichtsbehörde.
(Unter 16 wird es mithin richtig komplex!)

Aber es kommt nur extremst selten vor, daß eine Einwilligung eines Kinder-Darstellers oder minderjährigen Darstellers später, z.B. nach Erreichen der Volljährigkeit tatsächlich erfolgreich widerrufen werden kann.

Anderenfalls gäbe es jede Menge Filme und TV-Serien-Folgen mit gepixelten Gesichtern, weil die Darstellerin der liebeskranken 14jährigen nach ihrem 18.Geburtstag findet, daß ihre Rolle in der Folge von "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" dann doch extremst peinlich ist.

Es gibt einige Rechtsprechung dazu, die zeigt, wie eng die Grenzen für einen Widerruf in dem Zusammenhang sind und wie hoch die Messlatte dafür hängt. "Pacta sunt servanda" - Verträge sind einzuhalten.
8 months ago
Zitat Tom Rohwer
"Aber es kommt nur extremst selten vor, daß eine Einwilligung eines Kinder-Darstellers oder minderjährigen Darstellers später, z.B. nach Erreichen der Volljährigkeit tatsächlich erfolgreich widerrufen werden kann."

Obwohl ich Deinen Beitrag grundsätlich richtig finde, sehe ich auch "Bullshit" dabei.
M.E. dürfte es nicht "extremst selten" vorkommen, dass Gesicher "gepixelt werden müssen" - sondern gar nicht. Und das liegt m.E. keineswegs daran, dass es schwierig ist, einen Vertrag zu widerrufen, denn das ist ja gerade der springende Punkt mit dem 18. Gebuirtstag, sondern daran, dass ein Widerruf nicht rückwirkend ist. Er kann es gar nicht sein, weil beispielsweise ein Rückruf von DVDs von Endkunden kaum pragmatisch ist. Das wissen sogar die Juristen. In Deinem Beispiel könnte es auch zu einer Verpflichtung zu einer Entschädigung kommen. AUch das könnte einen Sinneswandel verhindern.
8 months ago
#44
...Er kann es gar nicht sein, weil beispielsweise ein Rückruf von DVDs von Endkunden kaum pragmatisch ist. ..

Sehe ich genauso, dann sind halt schlechte Fischdosen im Umlauf... ;-)


#42
Nein. Bis zum vollendeten 18.Lebensjahr entscheiden das letztlich die Eltern, denn ohne deren Einwilligung ist die Einwilligung des Minderjährigen unwirksam.


Das ist letztlich unerheblich, wenn die Eltern nicht zustimmen, ist der ganze TfP-Vertrag unwirksam, den jemand mit dem Minderjährigen abgeschlossen hat.


Hauptsache falsch. Wann, in all den Jahren war mal eine Kern-Aussage richtig?
Mittlerweile glaube ich, dass man das absichtlich macht. Paragrafen einfach mal
ignorieren oder gegen alle Rechtsgrundsätze falsch auslegen.
8 months ago
Der TO ist schon lange raus und die Diskussion läuft völlig an der ursprünglichen Frage vor.
Aber das scheint die Möchtegern-Hobby-Juristen nicht zu stören.
Super, damit habt ihr dem TO echt geholfen und die Welt besser gemacht.
SW-Fotografie 1. das läuft nun wirklich immer so (ohne Ausnahmen, die die Regel bestätigen) und 2. naja, Ihr Beitrag #41 macht erstmal Panik, ohne das weiter auszuführen oder selber die Frage, ob die Eltern denn zustimmen müssen zu beantworten...hilfreich ist das auch nicht.

sw_design wenn man unsicher ist, am besten die Eltern fragen, egal ob das nun rechtlich zwingend notwendig ist. Im Zweifel erspart man sich schlicht verärgerte Menschen, die einen stressen, was nach Blick auf Ihre SC durchaus passieren kann.
Beitrag #41 macht erstmal Panik, ohne das weiter auszuführen

Wieso sollte dieser Beitrag Panik machen? Und welcher weitere Ausführungsbedarf sollte bestehen?
The Artist formerly called Der Bazi von Hetzendorf ich vermute, die Frage ist nicht so ganz ernstgemeint ;)

Aber als Stichpunkte gebe ich dir mal „in heutiger Zeit zu heikel“ und „Zeuge als Begleitperson“ an die Hand, falls die Frage doch ernstgemeint war.
8 months ago
Und was macht daran nun genau Panik?
Das sind nun mal Tatsachen und man muss sich darauf einstellen.

Heutzutage steht man nun mal leider als Mann permanent unter Generalverdacht, wenn man Kontakt zu Frauen hat.
Und männliche Fotografen werden ja schon seit Jahrzehnten verdächtigt, das sie in Wahrheit sexuelle Motive haben, wenn sie TFP Shootings mit Frauen machen wollen. In etlichen Unternehmen gibt es jetzt einen Verhaltenscodex und wer seiner netten Kollegin ein harmloses Kompliment macht, was vor 10/20 Jahren völlig in Ordnung gewesen wäre, der muss heute mit einer Abmahnung rechnen.
Man muss also als männlicher Fotograf heute entsprechend vorsichtig sein, da sich das gesellschaftliche Klima sehr verändert hat.
Das man ein TFP Shooting rein aus Freude an der Fotografie anbietet, wird oft nicht geglaubt und es werden einen ganz schnell andere Motive unterstellt. Und das gerne einfach mal pauschal, weil es ja so sein muss und nicht anders sein kann. Vieles wird heute von einem Klima des Misstrauens regiert und im Zweifelsfall ist immer der Mann schuldig. Das sind keine Übertreibungen sondern leider gesellschaftliche Realitäten, auch wenn das nicht jeder so empfindet oder wahr haben will.

In einem solchen Klima ein Shooting mit einer Minderjährigen zu machen, wäre ein Risiko, das mir persönlich zu heikel wäre. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Warum ich hier eine eigene Begleitperson dabei haben möchte?
Weil (minderjährige) Frauen in ihrer Gefühlswelt leider manchmal unberechenbar sind, insbesondere im Kontakt zu männlichen Personen. Und wenn man später dem Fotografen unterstellt, er hätte sich nicht korrekt verhalten oder gar das Mädchen/die Frau belästigt, dann braucht man einen eigenen Zeugen, um aus s einer Sache unbeschadet raus zu kommen. Oder denkt ihr wirklich, das die Mutter später gegen ihre Tochter aussagen würde, um den Fotografen zu entlasten? Vorwürfe stehen schnell im Raum und kleben hartnäckig an einem, wenn man ein Mann ist.
All solche Dinge sind in Unternehmen und Schulen schon hundertfach passiert und leider Alltag.

Von daher wäre ich persönlich da heutzutage ganz besonders vorsichtig, denn man denkt manchmal gar nicht, was in den Köpfen anderer Leute vor sich geht.
SW-Fotografie das nennt man dann Paranoia, mit "gesellschaftlichen Realitäten" hat das wenig bis nichts zu tun, aber mach ruhig ;)
8 months ago
Dann träum mal weiter, aber die Realität sieht anders aus. Aber man merkt , das Du von solchen Dingen absolut Null Ahnung hast. Als ehemaliger Betriebsrat habe ich da durchaus gewisse Kenntnisse aufgrund realer Vorfälle.
Aber glaube, was Du willst, mir egal. Es geht ja um die Frage des TO und nicht um Dein eingeschränktes Weltbild.

An den TO:
Lass es sein.
8 months ago
SW-Fotografie
Also ich habe Deinen Beitrag #41 richtig verstanden - glaube ich jedenfalls. Und ich stimme auch zu. Man muss hier gar nicht groß suchen, um eine der üblichen Anspielungen üblicher Verdächtiger zu finden.
SW-Fotografie nein dir geht es sicher nicht um den TO, deine wirre Panikmache (hm, wessen Weltbild scheint da wirklich beschränkt zu sein?) ist genauso keine Antwort auf die Frage des TO...aber ja, hast in einem Recht, der ist hier wohl eh raus :)
8 months ago
Vieles von dem, was SW-Fotografie schreibt, ist richtig.


Heutzutage steht man nun mal leider als Mann permanent unter Generalverdacht, wenn man Kontakt zu Frauen hat.
Und männliche Fotografen werden ja schon seit Jahrzehnten verdächtigt, das sie in Wahrheit sexuelle Motive haben, wenn sie TFP Shootings mit Frauen machen wollen. In etlichen Unternehmen gibt es jetzt einen Verhaltenscodex und wer seiner netten Kollegin ein harmloses Kompliment macht, was vor 10/20 Jahren völlig in Ordnung gewesen wäre, der muss heute mit einer Abmahnung rechnen.


Das erkennt man z. B. daran, dass einige Modelle nur noch mit Begleitperson zum Shooting kommen wollen. Das mit dem Verhaltenskodex kann ich auch so bestätigen.

Es ist vollkommen richtig, dass bei einem Shooting mit einem minderjährigen Model das Risiko größer ist, dass es zu Problemen kommt.

Ich habe selbst mal eine Anfrage von einer Minderjährigen bekommen, die mit mir Dessous-Fotos machen wollte. In ihrem Portfolio waren auch Bilder zu sehen, auf denen das Oberteil nicht richtig angezogen war, sodass man auch die Brustwarzen sehen konnte. Dann hätte auch noch nur ein Elternteil das Model Release unterschreiben können, da die Eltern getrennt lebten. Mir war das alles zu heikel und somit habe ich ihr abgesagt. Von Dessous oder Akt mit Minderjährigen ist abzuraten. Bei Modefotos kann man es sich überlegen.

Vor einigen Wochen war ich auf einem Meetup mit einigen anderen Fotografen und anderen Modellen. Es waren leider sehr viel mehr Fotografen als Modelle dort. So habe ich mich mit anderen Fotografen unterhalten, die auch kein Model hatten. Dann zeigte ein Mädchen Interesse daran, sich von mir ablichten zu lassen. Und so machte ich einige Fotos von ihr. Als ich ihr anschließend mein Model Release zum Ausfüllen gab, ging sie zu Mama und Papa, um das von diesen unterschreiben zu lassen. Da wurde mir klar, dass ich es mit einer Minderjährigen zu tun habe. Aber unter dem Aspekt, dass viele andere Fotografen dort waren und das Mädchen vollständig bekleidet war, war das Risiko für mich gering.
Manfred # ich glaube du hast mal in einem Thread recht gut beschrieben, wer überhaupt zu einem Fototreffen eine Begleitung haben möchte, was eher junge unerfahrene Menschen sind (und auch diese kaum)…“einige Modelle“ wollten schon immer mit Begleitperson kommen, das ist nun wirklich kein Beleg für irgendwas.

Und inwiefern das mit dem Verhaltenskodex hier nicht teils Schönfärberei von gutem alten Sexismus ist, lassen wir mal beiseite, „harmloses Kompliment“ hängt sehr von der Perspektive ab, aber….DAS ist hier nicht Thema :)

Natürlich denkt man bei Minderjährigen mehrfach nach, was man da macht, deshalb ist es immer sinnvoll die Eltern einzubeziehen, selbst dann wenn es vielleicht rechtlich nicht zwingend notwendig wäre.

Aber auf die Fresse hätte es auch vor 10 oder 20 Jahren gegeben, wenn Eltern da nicht einverstanden gewesen wären, da braucht man hier nicht was von der heutigen Zeit fabulieren und n Zeugen beim Fototreffen…hm, da rät man dem Fotografierenden schlicht, was in diesen Fällen ja auch gerne einem Hobbymodel geraten wird: such Dir besser n anderes Hobby!
transparenzvariationen Ich nenne das Vernunft, nicht Paranoia. Kachelmann, Lindemann, um mal nur zwei Beispiele zu nennen.
The Artist formerly called Der Bazi von Hetzendorf ersteres Ancient History, letzteres...hüstel, in echt? sich systematisch Mädels zum vögeln zuführen lassen ist natürlich dasselbe wie n Fotodate, klar ;)

Sich selbst als Opfer inszenieren ist aber auch sehr zeitgeistig....
8 months ago
Und männliche Fotografen werden ja schon seit Jahrzehnten verdächtigt, das sie in Wahrheit sexuelle Motive haben, wenn sie TFP Shootings mit Frauen machen wollen.

In etlichen Fällen scheinen es zumindest keine fotografischen Motive zu sein.
Sonst würden wohl andere Bilder dabei rauskommen. :-)
8 months ago
Richtig, es gab viele solcher Vorfälle. Und dann noch Gill Ofarim mit erfundenen Anschuldigungen. Kachelmann und Lindemann konnten sich zum Glück wehren, weil die auch gute Anwälte haben. Aber der Image Schaden und die öffentliche Anfeindung und Hexenjagd lässt sich nicht rückgängig machen. Der Schaden ist da.

Aber der Normalbürger Max Mustermann würde es wesentlich schwerer haben, wenn er verleumdet wird. Und wer dann in einer Kleinstadt wohnt, wo sich Gerüchte gerne schnell verbreiten, dessen Existenz kann dann auf dem Spiel stehen.
Nein, das muss nicht passieren, aber es kann leider. Und daher sollte man sich schützen. Es wird auch niemand gezwungen, eine Hausrat Versicherung abzuschließen oder eine private Altersvorsorge, aber es könnte empfehlenswert sein. Und da würde auch keiner von Panik reden, weil man das empfiehlt.

Wie jeder einzelne mit Risiken umgeht, muss jeder selbst wissen. Ich kann nur für mich sprechen, aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen im Umfeld.

Fassen wir also mal zusammen:
Immer nur mit Vertrag und Zustimmung beider Erziehungsberechtigten.
Eine Begleitperson vor Ort ist dringend zu empfehlen, am besten ein Elternteil.
Wenn der Fotograf eine assistierende Person mit dabei hat, dann ist das nicht verkehrt.
Von Akt oder Dessous ist dringend abzuraten und man sollte das Shooting verschieben, bis das Modell 18 geworden ist.
Offene Kommunikation im Vorfeld mit dem Modell UND den Eltern, damit alles klar geregelt ist und es keine Missverständnisse gibt und kein falscher Eindruck entsteht.

Hier auch unbedingt die Frage der Nutzungsrechte eindeutig klären.
Es gibt auch leider öfter mal Amateur Models, die wollen die TFP Fotos für ihr Social Media nutzen, haben aber plötzlich ein Problem, wenn der Fotograf das auch will und dies auch so im Vertrag steht. Sprich , die wollen für lau tolle Fotos bekommen, aber sind ganz entsetzt, wen der Fotograf diese auch für sich zur Präsi nutzen will. Aber genug OT.

Topic has been closed