Warum fotografierst du fast nur junge Frauen? 171

3 months ago
Viele Fotografen hier fotografieren wieder und wieder hauptsächlich junge Frauen.
In verschiedensten Bildern, Sexuelles dabei oft sehr stark betont.

Was ist dabei eigentlich die Motivation?
Wie sieht das bei euch aus? Warum macht ihr (diese) eure Bilder?


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Und, etwas anderes, ist es nicht seltsam, dass wir selbst altern, aber immer noch krampfhaft auf die Jugend der Models drängen? Während die Generationen der Models wechseln, deren Werte, Kommunikation, Bildsprache und Medien sich ändern... und die Fotografen mehr oder weniger zurückbleiben.
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Ich habe in der MK das Gefühl, dass hier vieles (nein, nicht alles) stillsteht. Nicht nur die Bildsprache vieler Fotografen. Ich sehe auf Fotografenseite soviel Objektifizierung und Manipulation der jungen Models, Sexismus, Machtmissbrauch, Machismo und Arroganz...

Jungs, in welcher Zeit leben hier manche? Das zwanzigste Jahrhundert ist lange vorbei.

Und dann die Tränen des Selbstmitleids, dass sich selbstbestimmte intelligente junge Frauen mit diesem Ort nur noch schwer identifizieren können.
AFOM

Gute Worte und das zudem noch von jemandem, der tolle Fotos vorweisen kann. *thumbs up*
3 months ago
#1

Warum mache ich meine Fotos?

Vielleicht ist mir langweilig? Vielleicht gefällt es mir nackte Frauen anzuschauen? Sorry, kann nicht sein, da ich überwiegend Portrait shoote. Aber einen Grund wird es schon geben. Muss ich aber hier nicht benennen. Da du ja schon eine allgemeine Klassifizierung vorgenommen hast.

Ich kann auch den Grund des Artikels nicht verstehen. Sollen sich Fotografen vor dir rechtfertigen, was sie machen? Ganz schön überheblich der Herr.

Das Zauberwort heisst "Toleranz". Jeder Fotograf sollte die Fotos machen, welche er machen will. Mich kotzt die Besserwisserei einfach an. Mach du deine Fotos und gut ist.
3 months ago
AFOM:
ist es nicht seltsam, dass wir selbst altern, aber immer noch krampfhaft auf die Jugend der Models drängen?

In meinem Fall liegt das eher an den Damen als an mir. Und zum Teil sieht es auch nur so aus.

Etwa ab Mitte Dreissig haben viele mit Beruf, Familie, Kindern zu tun und keine Zeit und Lust mehr, sich auch noch einen halben Tag vor die Kamera zu stellen.

Manche, die ich in ihren Zwanzigern mehrfach fotografiert habe, weigern sich irgendwann schlankweg, noch einmal vor die Kamera zu treten ("Wir wollen es mal bei den hübschen Fotos belassen").

Eine Frau, mit der ich ab Anfang 50 viel fotografiert habe, wollte mit Anfang 60 nicht mehr weitermachen. ("Ich sehe jetzt aus wie meine Mutter").

Und praktisch alle wollen nicht, dass die Bilder irgendwo auftauchen ("Model-Kartei? Dir gehts wohl nicht gut!"). Das ist dann der Fall "es sieht nur so aus".

Und das, obwohl ich nicht auf dem Tripp bin, alles nackig machen zu wollen, was bei mir vor der Kamera steht.
3 months ago
Ich schließe mich Patrick Michael Weber an.

''Jungs, in welcher Zeit leben hier manche? Das zwanzigste Jahrhundert ist lange vorbei. ''

Mein Gedanke dazu: Wir sind hier (großenteils) ein Haufen Nostalgiker. Ehemals up-to-date haben sich viele von uns mit der Jahrtausendwende oder etwas später in Nostalgiker verwandelt.
Und Nostalgie hat immer sehr kritische Implikationen, die hier auch zu recht auf den Tisch kommen (''Objektifizierung und Manipulation der jungen Models, Sexismus, Machtmissbrauch, Machismo und Arroganz... ''). Wie in allen nostalgischen Gruppen werden aber auch ''ewige Werte'' beschworen, das ist nicht immer grundsätzlich schlecht.

Gut wäre tatsächlich etwas frischer Wind, damit nicht auf der Stelle getreten wird, denn sonst wird es nicht nur langweilig und out-of-time, sondern sich die Gefahr des Reaktionären irgendwann abzeichnen. Dann würde es richtig schlimm.

So erkläre ich mir das erst mal.
3 months ago
skorpi48

Ich habe hier nicht klassifiziert. Und ich bin hier natürlich nicht auf Rechtfertigungen aus.

"Ich kann auch den Grund des Artikels nicht verstehen."
Da ich mich hier selbst auch nicht ausnehme, ist der Grund des Artikels, dass ich mich mit diesen Fragen auch für mich selbst kritisch auseinandersetze.

"Mich kotzt die Besserwisserei einfach an."
Kein Grund persönlich zu werden. Ich denke nur selbst über das Thema nach, und mich interessiert, was andere darüber denken.

"Mach du deine Fotos und gut ist."
Was glaubst Du denn wer Du bist, dass Du denkst mir das vorschreiben zu können?
Und wenn man hier im Forum schreibt oder liest, heißt das ja doch, dass man mehr will als nur Fotos machen.
3 months ago
@ A FRAME OF MIND
Vielen Dank für das Thema, das ich so als auch an mich adressiert beantworten kann (während ich mich bei Fragen an Berufsfotografen zurückhalte).
Bisher fotografiert habe ich Frauen und Paare (diese meist im Payshooting mit Gage an die Models) sowie sehr selten auch Männer auf tfp.
Ob sexuell und erotisch oder einfach nur, weil im Erscheinungsbild als ansprechend und attraktiv empfunden - ein gewisser emotionaler Bezug ist mit im Spiel, wenn das Shooting gelingen soll. Das gilt aus meiner Warte betrachtet letztlich für alle Menschen vor meiner Kamera, egal ob diese nackt oder bekleidet, männlich oder weiblich sind. Es war 2015 oder 2016 und ich hatte gar nicht gemerkt, daß gerade CSD war .. ich kam gerade aus meinem Stammfotogeschäft und hatte daher auch die Kamera dabei, als ich noch zur Fußgängerzone wollte und da plötzlich eine kleine Gruppe Drag Queens traf. Die fand ich so cool, daß ich eine kurze Fotoserie schoß. Tanzshows, Faschingsgarden u.ä. Auftritte in betont weiblichem Look gefallen mir, daher so auch meine Erwartung an Paymodels hinsichtlich deren Aussehens und Auftretens. Das eine oder andere weibliche Attribut, welches sonst verborgen bliebe (z.B. Schamhaar) beim Shooting zu zeigen, kann eben auch Bestandteil des vereinbarten Themas und Aufnahmebereichs sein; und ja - das finde ich erotisch und ggfs. ist es auch thematisch gefordert z.B. bei Boudoir/Retro.
Objektifizierung durch Rollenübernahme - das stimmt, aber es besteht kein Zwang und keine Pflicht, diese Rolle anzunehmen.
Im Laufe von nun 14, davon 6 sehr aktiven Jahren (2011-2017) kam es einerseits zu ein paar wenigen Shootings, bei denen "die Chemie nicht stimmte", obgleich die Initiative zum Shootingkontakt von diesen Paymodels selbst ausging , und andererseits auch zu Shootings mit betont sexuellem Charakter, nämlich B/G-Paarshootings sowie Shootings mit Freizügigkeit quasi am Beginn der Skala. Der Einsatz von Dildo-Toys stand dabei schon in der mir übermittelten Offerte, weshalb ich insoweit Machtmißbrauch und Manipulation verneinen möchte.

Payshooting und Gage als Ankerpunkte einer finanziellen Notlage - das ist ein generelles und schwieriges, aber hier auch schon oft diskutiertes Thema. Sicherlich besteht oft eine Schieflage in den finanziellen Möglichkeiten, also reicher Fotograf und armes Model : 300 € sind eine tolle Summe für das eben dann oft osteuropäische Model, für den Fotograf mit 140.000 € vor oder 75.000 € nach Steuern immer noch Peanuts. Aber es gibt auch Fotografen, denen nach Abzug aller Unkosten selber nur 500 € übrigbleiben ...
Tit for tat - was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu :
Vielleicht ist das eine denkbare Grenzlinie, die aber neben der objektiven auch eine subjektive Seite hat : Das Model hat vielleicht gar kein Problem damit, während der insgesamt 180 Shootingminuten volle 150 min. nackt zu sein, wäre aber total genervt, wenn da beim Homeshooting im Wohnzimmer des Fotografen 10 Schlangen, 5 Leguane und 3 Katzen quer durch die Location flitzen. Umgekehrt könnte der asthmatische Fotograf A luftschnappend am Fensterspalt verharren, weil das Model sich gerade die fünfte Zigarette ansteckt.
Beim Fotograf B aber ist alles super, denn der raucht selber 2 Schachteln am Tag.
Zum Alter bzw. Altersunterschied kann ich nur sagen, daß ich während der letzten 5 Jahre nur mit Models über 30 Kontakt hatte. Wie schon im anderen Thema geschrieben, habe ich kein besonderes Interesse an Newcomerinnen.
Und 98% meiner Shootings verliefen bestens !
3 months ago
SEE - Toxic Boomer
Danke! für die ausführlichen Gedanken!
3 months ago
@ A FRAME OF MIND
Gerne, wobei mich dann nach einigem Fortschritt des Themas bzw. der eingehenden Antworten auch Deine Schlußfolgerungen interessieren würden !
3 months ago
Ich wollte gerade etwas weiter ausholen zu einer Antwort, aber eigentlich hat mir Ivanhoe die Arbeit weitestgehend abgenommen. Die Mainstream-Schönheitsideale unserer Gesellschaft prägen vielleicht manche Fotografen, aber ich habe den Eindruck, dass sie in noch größerem Maß die Models prägen. Es ist nicht einfach, Menschen zu finden (vor allem Frauen), die auch sichtbar gealterte Gesichter und Körper mit Selbstbewusstsein vor der Kamera zeigen und zu den (ungeschönten) Ergebnissen stehen. Ich persönlich mag Modelle, denen man das Leben ansieht - was nicht unbedingt eine Frage des exakten Alters ist. Einer (relativ jungen) Freundin sagte ich mal spontan beim Durchsehen der gemeinsam erzeugten Bilder: Hey, da sind ja ein paar kleine Fältchen zu sehen - Du wirst ja langsam richtig interessant.
In einem themenverwandten Forenbeitrag hatte ich meine Sicht schon geschildert.

Ich kann es nur bezüglich Aktfotos sagen. Da ist mir das Alter egal, solange es zwischen 18 und maximal 35 liegt. Da kann sich jede(r) selber schönreden, wie toll und fit er/sie doch angeblich noch sei und dass 50 das neue 40 wäre und 60+ sowieso 'Best Ager'. Nein, stimmt nicht!

Ich möchte das Blühen und das Leben fotografieren, nicht das Verwelken und den Verfall.

Werdet alle in Würde älter und bleibt wenigstens im öffentlichen Raum und vor Kameras angezogen. Dann ist immerhin nicht mehr so offensichtlich, dass Schwerkraft und Alterungsprozesse die Oberhand haben. Oppa oder Omma nackig...? Bitte nicht. Geht in der Sauna in Ordnung, aber da ist auch wenig Licht!

Fragen, Schimpfe oder sonstwas bitte per PN. Over and out!
Warum fotografierst du fast nur junge Frauen?

Die Frage wäre bei mir: "Warum fotografierst du auch junge Frauen?" Und diese Frage wäre ja irgendwie komisch.
Ich fotografiere völlig unterschiedliche Sachen, gerade einige Baby-Shootings, davor habe ich eine Band fotografiert, ich habe lange für Zeitungen und Agenturen fotografiert und dabei die unterschiedlichsten Aufgabenstellungen gehabt.
Meine Motivation war immer eher der dokumentarische Aspekt, der Reiz einen bestimmten Moment festzuhalten.
Insofern ist mir klar, dass ich zwar nicht mehr Teil der heutigen Jugend bin, aber durchaus deren Sein mit meiner distanzierten Art fotografieren kann.
Das macht mir Spaß und wenn dieser Spaß aufhören würde, würde ich einfach die Kamera zur Seite legen und gut ist.

Deine Aussage, dass du hier von "Fotografenseite soviel Objektifizierung und Manipulation der jungen Models, Sexismus, Machtmissbrauch, Machismo und Arroganz..." siehst, unterstütze ich vollends.
Ich habe die MK dafür oft kritisiert und habe mehrmals vorgeschlagen, den Modeln, die wirklich am Modeln interessiert sind, hier in der MK einen Schutzraum zu geben. Das ist in meinem Auge aber ein Ruf in den Wind, die Verantwortlichen scheinen da kein Interesse dran zu haben. Insofern entsteht hier ein Freiraum, in dem der von dir beschriebene Umstand sich ausbreitet.
Anfangs fand ich es sogar gut, dass die MK diese ganze prüde Facebook und Instagram Zensur nicht mitmacht, aber da habe ich mich geirrt.
3 months ago
AFOM
"Viele Fotografen hier fotografieren wieder und wieder hauptsächlich junge Frauen.
In verschiedensten Bildern, Sexuelles dabei oft sehr stark betont.

Was ist dabei eigentlich die Motivation?
Wie sieht das bei euch aus? Warum macht ihr (diese) eure Bilder?
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Und, etwas anderes, ist es nicht seltsam, dass wir selbst altern, aber immer noch krampfhaft auf die Jugend der Models drängen? ...
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Ich habe in der MK das Gefühl, dass hier vieles (nein, nicht alles) stillsteht. Nicht nur die Bildsprache vieler Fotografen. Ich sehe auf Fotografenseite soviel Objektifizierung und Manipulation der jungen Models, Sexismus, Machtmissbrauch, Machismo und Arroganz...

Jungs, in welcher Zeit leben hier manche? Das zwanzigste Jahrhundert ist lange vorbei. "

Und was ist deine Motivation für diesen Thread?
~ 40 Bilder auf deiner SC und ich kann keine alte Frau sehen :-) und das bei einem angeblichen Profi ;-)

Ich bin kein Profi, fotografiere nur aus Spass und habe von People Fotografie kaum Ahnung, da ich das erst seit knapp 2 Jahren mache.
So kann ich mich bei meinen schlechten Bildern wenigstens an einem hübschen jungen Model erfreuen :-))
Warum, also sollte ich ein älteres Model shooten?

Aber vielleicht sollte ich es mal versuchen und schauen, ob ich damit Profis, Worksshopmacher und Bücherschreiber bei der Anzahl der Likes hier oder auf Insta immer noch übertreffe ;-)
3 months ago
Nimmt man den Eingangsbeitrag wörtlich, so enthält er tatsächlich zunächst einmal keine Vorwürfe. Erstmal. In den unteren Absätzen wird es dann aber schon anders. Beispielzitat: "Ich sehe auf Fotografenseite soviel Objektifizierung und Manipulation der jungen Models, Sexismus, Machtmissbrauch, Machismo und Arroganz..."

Sorry, aber das ist schon mehr als unterschwellig und nicht wenige hier sind wohl auch deshalb genervt, weil es vor kurzen erst in dem Thread "Wie wichtig ist Euch das Alter eines Modells" - eine Frage die weitaus weniger vorwurfsvoll und weitaus sachlicher rüberkommt. Das Beispielzitat drängt alle, die junge Modelle fotografieren in eine Schmuddelecke - junge unerfahrene Modelle werden manipuliert ...

Sogar der dunkle Ritter zeigt sich eingeschüchtert - und tut erneut das, was er immer versucht, anderen vorzuwerfen. Schuld haben natürlich seine Modelle. die ab einem bestimmten Alter nicht mehr vor seine Kamera stehen wollen ...

Interessant finde ich auch die kokettierende Selbsterkenntnis/kritik. Zitat:
"Da ich mich hier selbst auch nicht ausnehme, ist der Grund des Artikels, dass ich mich mit diesen Fragen auch für mich selbst kritisch auseinandersetze."

Nun ja, trotz dieser selbstkritischen Auseinandersetzung sehe ich einen Fotografen, der offenbar deutlich mehr graue Haare hat als ich und junge Modelle auf dessen Sedcard. Wasser predigen und Wein trinken?

So, jetzt bin ich noch die eigentliche Antwort schuldig:

Wir befinden uns hier in der Model-Kartei (Standortbestimmung), deren Schwerpunkt die Modellfotografie ist - und nicht die Dokumetationsfotografie. Wir setzen - oft wörtlich - die Modelle in gutes Licht. Einige von uns erzählen mit den Bildern Geschichten, andere wollen auch im Sinne der Modelle, eine Zeit "festhalten", die meisten streben einfach nach schönen Bildern. Zu den Aufgaben eines solchen Modell-Fotografen gehört die Auswahl des richtigen Motivs. Für schöne Bilder ist ein schönes Motiv vorteilhaft - also ein schönes Modell. Und ganz klar: Das Alter ist völlig egal, aber "komischerweise" sind die schönen Modelle meist jung. Wer in der Schule aufgepasst hat, der weiß auch, dass das biologisch erklärbar ist.

Wir müssen uns damit abfinden, dass es Berufe gibt, wo Alter, Können und Erfahrung eine Rolle spielen. Bei Fotomodellen spielt Alter eben (indirekt) eine große Rolle, danach dann Können und zuletzt sicher auch etwas Erfahrung. Beim Fotografen stehen Können und Erfahrung ganz oben und das Alter ist unwichtig. Es gibt viele Berufe, wo die Kriterien unterschiedlich sind. So ist bei vielen Sportlern im Leistungssport ein geringes Alter wichtig. Andererseits: Wollt Ihr Patient sein, wenn der junge Chirurg seine erste Blinddarm-OP macht?

Ja, die Welt ist ungerecht und die Menschen sind nicht gleich.
Ist das hier eine Spezifizierung des Threads „Ist euch das Alter des Models wichtig?“?

Gelegentlich gibt es Ausführungen von eckisfotos, denen ich mich weitreichend anschließen kann, vorliegend zu #15 gerade auch, was die Antworten angeht (Standortbestimmung und die darauf folgenden Ausführungen), wenn ich mal den kleinen Privatkrieg mit Ivanhoe ausnehme, der m.E. treffend dargelegt hat, wie Interessen der Models sich wandeln (können): Ich habe eine ganze Reihe ehemaliger Models, welche im „hohen“ Alter ab 25/30 sich über Babybauch/Paarfoto/Hochzeit(Familienfoto/Passbild immer weiter weg von der anfänglichen Zusammenarbeit entwickelten.

Wie klaus_o in #14 führte auch ich meinen ersten Blick auf die Sedcard des TO und kam zu ähnlichen Ergebnissen wie er und Ecki, der es trefflich mit Wasser predigen und Wein trinken aud den Punkt bringt. Vielleicht liegt darin der Grund der bissigen Reaktion auf die Überlegungen von skorpi48 in #3.

Nachdem ich mich bis hierher auf vorige Darlegungen bezog, bringe ich noch eine persönliche Erfahrung aus den Anfängen meiner Personenfotografie ein. Ein junger Mann fragte genervt, warum ich nur junge Frauen fotografiere. Das spielte sich zu einer Zeit ab, als Facebook noch eine Rolle spielte. Ich gab ihm sogleich einige Links mit Bildern meiner männlichen Models, nicht vergessend, dass auf FB eine große Zahl von Nichtmodelbildern existiert. In der MK trifft die Aussage „fast nur“ tatsächlich weitgehend auf meine SC zu; aber ich verweise wieder auf #15.
Pixelworx Photography - mit Studio DIE Fotolounge Ich sehe auf der SC des TO keinerlei Wasser und Wein, da ich die Frage nicht wie andere hier als Vorwurf betrachte und AFOM sicher antwortet, wenn man schlicht fragt.

Das sind für mich hier zickige Beissreflexe, die immer auftauchen, wenn sich jemand auch kritisch über die MK äussert, die natürlich, JEDER weiss das hier, purer Stillstand ist. Und die Gründe, wieso nicht wenige Leute in der MK und anderswo junge Frauen fotografieren haben genau gar nichts mit Fotografie zu tun. Auch das weiss JEDER hier. Muss sich ja niemand von angesprochen fühlen, ich finde die Frage interessant und da ich selber keine ad hoc Antwort parat habe kann ich verstehen, wenn jemand nur was in Richtung "hm, weiss nicht so wirklich" schreibt.

Man koennte jetzt uebrigens auch über die Jugend schwärmen oder so, Ivanhoe hat es natürlich gut beschrieben, wieso ab nem bestimmten Alter die Bereitschaft gar nicht mehr so da ist, weiss uebrigens auch Herr E..

Junge Menschen sind wunderbar, neugierig, lebendig, frisch, nicht andeutungsweise so haeufig schön wie das manche sich erträumen (ja, zb Cellulitis ist in den Zwanzigern weit verbreitet), aber im Idealfalle, ich mache meist Bilder mit Menschen U30, da ich nie bestimmte Projekte habe, suche ich auch nicht gross rum, wenn ich mag, was eine Person macht und diese, was ich mache reicht das. Und das sind meist, wie gesagt, jüngere Leute.

Richtig, ist keine tiefsinnige Antwort, die habe ich grade nicht parat, ist auch keine einfache Frage :)
3 months ago
Ich habe den dunklen Ritter natürlich absichtlich zu Unrecht beschuldigt, weil er das, was richtig ist, so vorsichtig eingepackt hat - was ja sonst gar nicht seine Art ist.

Natürlich hat er recht: Auch die Modelle wissen, dass sie grundsätzlich (also meistens) in jungen Jahren besser aussehen als später. Und sie sind derart schlau, dass sie daraus auch die richtigen Konsequenzen ziehen. Gerade vom dunklen Ritter erwarte ich, dass er in der Lage ist, sich auch dazu zu bekennen.

Und noch einmal speziell für transparenzvariationen: Die Frage, wie wichtig das Alter ist, ist weitaus sachlicher als der Eingangsbeitrag hier. Und die Anschuldigungen, die ich bereits aufzählte sind etwas mehr als unterschwellig. Kann es eigentlich sein, dass der Spruch 'Wasser predigen und Wein trinken' gar nicht bekannt ist, denn natürlich findet man kein oder nur wenig Wasser (ältere Modelle) auf der Sedcard des TO. Alt ist natürlich relativ.

Schon allein wegen der Wiederholung eines vor kurzem diskutierten Themas (der Thread ist sogar noch offen) - aber auch in der Art, wie das Thema begonnen wurde, könnte man das hier auch schließen.

Und mal allgemein: Sehr Euch mal an, worüber hier meist diskutiert wird: Modelle sind zu alt, zu jung, zu nackig, unverschämt; Berufsfotografen sind falsch hier, Fotografen manipulieren, diskriminieren, fotografieren die falschen Modelle, zu viel Akt, ...
Rechtfertigungsdruck, Anschuldigungen wo man nur hinschaut. Habt Spaß!
3 months ago
Die Antwort ist einfach, weil es mehr Aufmerksamkeit vom Publikum gibt, wenn das Modell noch dazu nach den anerkannten Standards sehr gut aussieht und keine Kleidung trägt gibt es noch mehr Aufmerksamkeit.

Man kann sogar sagen, das dann die Ausführung der Arbeit, also technisches Handwerk der Fotografie kaum noch eine Rolle spielt.

Man muss das Kind nur ehrlich beim Namen benennen, was aber den meisten mittlerweile schwer fällt.
eckisfotos schrieb
Wir befinden uns hier in der Model-Kartei (Standortbestimmung), deren Schwerpunkt die Modellfotografie ist - und nicht die Dokumetationsfotografie.
[/quote]

Hmm, von Dokumentationsfotografie habe ich nicht gesprochen.

Aber ich war oft auf der fashion week in Berlin. Wenn du da zum Beispiel einen Catwalk fotografierst, konzentrierst du dich auf deine Arbeit als Fotograf. Die Models, die Designer und die Choreografen tragen ihren Anteil.

Treffe ich ein Model zu einem Shooting zum Beispiel in unserem Studio, dann ändert sich da für mich nicht viel. Auch hier gehe ich davon aus, dass das Model ihren Teil beisteuert und ich meinen. Natürlich bringe ich mich ein, mache Vorschläge und bespreche im Vorfeld mögliche Sets, aber am besten - und das ist halt meine persönliche Meinung - lässt man dem Model möglichst viel Freiraum und ermutigt es zu eigener Kreativität.
Für mich hat das viel mit Respekt und Anerkennung zu tun.
Es gibt Fotografen, die durchaus künstlerische Ambitionen haben und wo das Model sehr vom Fotografen gesteuert wird. Das akzeptiere ich, ist aber nicht mein Anspruch.

In diesem Zusammenhang möchte ich dich an deine Jobausschreibung Ende letzten Jahres erinnern. Du suchtest für deinen "Shooting-Tag" damals Aktmodelle für am besten einstündige Shootings. Ich habe das kritisiert, weil ich darin lediglich dein Bemühen sah, möglichst viele nackte Frauen in möglichst kurzer Zeit einmal durchzufotografieren. Aber vielleicht war das dann eher eine Art der Dokumentationsfotografie ?

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