Warum fotografierst du fast nur junge Frauen? 171

3 months ago
Ich finde es nicht förderlich, die Wiederholungsaspekte im Thema so herauszustellen, ich finde, der Gedanke des TO ist doch viel weiterreichend. Und darum finde ich auch Stellungnahmen zu '' ... stillsteht. Nicht nur die Bildsprache vieler Fotografen ..." interessant, denn die Bildsprache ist m.E. ein wichtiger Teil der Frage. Die ist doch meist ziemlich gleich geblieben, aber die jungen Modelle entsprechen in ihrem Wesen der hergebrachten Bildsprache vielfach gar nicht mehr. Auch wenn man das an der Bildoberfläche gar nicht merkt, weil Äußerliches der Jugend thematisiert wird.

Solche Gedanken finde ich spannender als die persönlichen Anspielungen hier, die man sich doch mal verkneifen könnte.
eckisfotos im Eingangsbeitrag steht nichts, was so nicht richtig ist, halt mit klarer Kante und nicht vermeintlich sachlich, damit sich auch alle in ihrer Kuschelecke verstecken koennen. Wer sich angegriffen fühlt, koennte kurz reflektieren und gegebenenfalls zu dem Schluss kommen: hm, betrifft mich ja nicht. Wer das nicht hinkriegt...naja...

Der Spruch ist gegenstandslos, also spielt es keine Rolle, was auf der SC des TO zu sehen ist. Wie gesagt: ich sehe die Frage nicht als Vorwurf.

MAINpics würde ich zwar nicht unbedingt zustimmen, aber der letzte Satz: ja.

Ich bin übrigens sicher, dass Ivanhoe es etwas anders meinte, als Sie es darlegen :)
3 months ago
transparenzvariationen
Diskussionen mit Dir waren und sind sinnlos, weil Du oft - wie auch hier beim Eingangsbeitrag - nur das aufnimmst, was Dir gerade in den Kram passt: Ja, Du hast recht - die Frage als solches ist harmlos. Nur die unteren Absätze gehören aber auch zum Beitrag - und spätestens bei der unterstellten Manipulation von jungen Modellen hört hier bei vielen das Verständnis auf - vermutlich und hoffentlich auch bei jungen Modellen, die nicht als Dummchen angesehen werden wollen. Natürlich hast Du auch die Deutungshoheit über das, was andere hier schreiben - wie konnte ich das nur vergessen.

Immerhin scheinen wir uns in einem Punkt doch irgendwie einig zu sein:
"halt mit klarer Kante und nicht vermeintlich sachlich," - eine Frage mit klarer Kante also ...
... also nicht wirklich eine Frage?
Im Gegensatz zu Chris W. Braunschweiger erkenne ich je nach Auftrag einen himmelweiten Unterschied in der Herangehensweise. Er bringt das Beispiel der Fashionweek. Am WE war ich auf einer großen Charityveranstaltung mit Fashionshow in den NL und im vergangenen Jahr auf einigen anderen Walks als Fotograf. Da hast du allenfalls im Vorfeld die Möglichkeit, die Models zu briefen, wie sie sich punktuell der Kamera präsentieren, im Grunde hängen alle Probleme (Umgang mit - wenig- Licht/Lightshow, Positionssuche usw.) an dir als Fotografen. Einige Models kennt man vielleicht von früheren Walks, was auch hilft. Doch widerspreche ich vehement (im Studio „...ändert sich da für mich nicht viel...“): Im Studio oder bei anderen Shootings ändert sich fast alles. Jeden einzelnen Punkt kann ich besprechen, beeinflussen, auch ohne die Kreativität und Einzigartigkeit des Models zu untergraben und ohne es zu steuern.

Der letzte Halbsatz führt auch wieder zurück zum Eröffnungsbeitrag und die Ausführungen rund um Manipulation des jungen Models usw. Dem Model z.B. Lichtwirkung zu erklären, die Posen zu besprechen, dazu Zwischenergebnisse zu zeigen, halte ich nicht für eine (unzulässige) Manipulation. Und da sind es besonders wieder die hier thematisierten jungen Frauen, die oft gerade darin Anerkennung und Wertschätzung erleben, dass sie im Shooting nicht einfach „abfotografiert“ werden. Zum Glück relativiert Chris seine Aussage im weiteren Verlauf dahingehend, dass er sich durchaus zu einem Shooting Gedanken macht.

Beim Thema der von Ecki ins Spiel gebrachten Standortbestimmung spielt er nach meinem Verständnis auch auf den von Chris vorher explizit genannten dokumentarischen Aspekt an und betont die Abgrenzung hiervon in der MK; das wird ihm wieder zum Vorwurf gemacht.
3 months ago
MAINpics
Schön, dass einer den Mut hatte, es noch deutlicher auszudrücken als ich es getan habe. Ja auch die potentiellen Betrachter der Bilder spielen eine Rolle. Mit Ekelbildern auf Sedcards macht man sich keine Freunde und man findet auch weniger Modelle. Wie ich schrieb: Die Auswahl des richtigen Motivs ist wichtig.

Übertrieben ist allerdings:
"Man kann sogar sagen, das dann die Ausführung der Arbeit, also technisches Handwerk der Fotografie kaum noch eine Rolle spielt."

Nein, das kann man nicht sagen, denn die oft vorgetragene Kritik an "neuen Bildern" sagt etwas anderes aus. Und folgerichtig müsste man dann alle älteren Modelle ausgrenzen - dann müsste es ja nur noch gute Bilder hier geben. Weiterhin würden Fotografen gänzlich überflüssig, da eine hübsche Frau die fotografischen Arbeiten dann ja auch ihrem LAG überlassen könnte.

So ist es ja nun nicht.
Sorry für meinen Anteil an der Überhöhung.
3 months ago
@ Chris W. Braunschweiger
Einiges aus Deinem #20 würde ich gerne diskutieren, speziell zum Thema Catwalk vs. Shooting - aber woanders (z.B. in welcher Welt leben hier ..) oder ich warte, bis hier die Diskussion eröffnet wird.
dito @ Pixelworx / alle
Denn dieses Thema ist doch erst mal zum Beantworten der Eingangsfrage und nicht zur Diskussion untereinander ..
3 months ago
Nachtrag wegen "Dokumentationsfotografie":

Ich hatte eigentlich damit andere Motive (Dokumentationen vom Elend der Welt, beispielsweise) im Sinn, als Modelle von einem Catwalk abzufotografieren. Letzteres ist ja - wenn man den einschlägigen Fernsehsendungen Glauben schenkt - bereits darauf ausgerichtet, dass fotografiert wird. Natürlich wird auch dabei die Kreativität eines Fotografen stark eingeschränkt. Er darf/muss fotografieren, was geboten wird. Er kann das auch im eigenen Studio tun, wenn er ein talentiertes Reisemodell bucht, die dann ohne weitere Anweisung hunderte Posen abspulen kann. Viele von denen sind offensichtlich gewöhnt, dass sie dabei nicht unterbrochen werden, und wundern sich dann, wenn es doch passiert, weil man etwas am Licht im Studio ändern will. Es muss also Fotografen geben, die wie am Catwalk einfach nur abdrücken. Dann ist der Unterschied zur Catwalkfotografie natürlich klein.
3 months ago
Lieber klaus_o

"Und was ist deine Motivation für diesen Thread?
~ 40 Bilder auf deiner SC und ich kann keine alte Frau sehen :-) und das bei einem angeblichen Profi ;-)"

Die Frage nach der Motivation für den Thread ist verständlich.
Ich hatte das in einem Beitrag weiter oben schon einmal beantwortet:
Da ich mich hier selbst auch nicht ausnehme, ist der Grund des Artikels, dass ich mich mit diesen Fragen auch für mich selbst kritisch auseinandersetze. Ich denke selbst über das Thema nach, und mich interessiert, was andere darüber denken.

Das mit dem "angeblichen" Profi vergess ich jetzt mal. Googeln hilft.

LG
3 months ago
Ich hoffe nur, dass ChatGPT nicht mit diesem Thread trainiert wird und künftig "älteres Modell" mit "Elend der Welt" assoziiert.
3 months ago
Lieber eckisfotos,

"Interessant finde ich auch die kokettierende Selbsterkenntnis/kritik. Zitat:
"Da ich mich hier selbst auch nicht ausnehme, ist der Grund des Artikels, dass ich mich mit diesen Fragen auch für mich selbst kritisch auseinandersetze."

Wie wäre es damit, mir mal keine keine "kokettierende Selbsterkenntnis/kritik" zu unterstellen? Kannst Du dir nicht vorstellen, dass sich jemand mit diesen Fragen ernsthaft auseinandersetzt?

"Nun ja, trotz dieser selbstkritischen Auseinandersetzung sehe ich einen Fotografen, der offenbar deutlich mehr graue Haare hat als ich und junge Modelle auf dessen Sedcard. Wasser predigen und Wein trinken?"

Ich predige hier gar nicht, ich werfe Fragen auf. Und ja, die sind vielleicht unbequem.
Außerdem gebe ich nur Beobachtungen wieder.

"Beispielzitat: "Ich sehe auf Fotografenseite soviel Objektifizierung und Manipulation der jungen Models, Sexismus, Machtmissbrauch, Machismo und Arroganz..." ........... Das Beispielzitat drängt alle, die junge Modelle fotografieren in eine Schmuddelecke - junge unerfahrene Modelle werden manipuliert ..."

So ein Quatsch. Ich habe nicht verallgemeinert. Und wenn Du dir den Schuh anziehen magst, ist das dein Problem.

Es existiert all das Genannte, sowohl im Profibereich als auch im Amateurbereich. Offen oder subtil. Bewusst oder unbewusst. Und welcher Modelfotograf kann schon mit reinem Herzen sagen, dass er immer komplett frei davon war?

Und Ecki, wenn Du das kannst .... meinen Respekt hast du.

---

Vielen Dank für deinen sachlichen zweiten Teil.

LG
eckisfotos wir diskutieren nicht, ich sage wie ich es sehe, wenn Sie damit nicht umgehen koennen, Ihr Problem, da unterstellen Sie dann wieder fleissig, statt es zu akzeptieren. Wenn Sie das sinnlos finden, habe ich offensichtlich alles richtig gemacht :)
transparenzvariationen

"[...]da unterstellen Sie dann wieder fleissig[...]"

Aber nicht doch! E. würde doch niiieee im Leben Unterstellungen tätigen. *lol*
AFOM natürlich ist das alles so richtig, wie Du es schreibst, aber die Beissreflexe wundern dich jetzt nicht wirklich, oder?

Patrick Michael Weber never ;)
3 months ago
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir hier sachlich und ohne persönliche Angriffe diskutieren könnten.

Das würde dem Thema und auch dem allgemeinen Klima gut tun.

Danke und liebe Grüße an alle
3 months ago
AFOM
Zitat "Und Ecki, wenn Du das kannst .... meinen Respekt hast du."

Danke, aber ich gehe davon aus, dass 99,... Prozent der Fotografen hier sich absolut korrekt gegenüber Modellen verhalten - so wie in anderen Bereichen des Lebens auch. Und so wie eben auch alle anderen Menschen.

Möglicherweise sollte - man sich immer bewusst sein - das viele Darstellungen auf Fotos ein Schauspiel sind, genau wie in Filmen, Theaterstücken usw. - um jetzt noch einmal "Machtmissbrauch" usw. zu erwähnen (was man ja hier und da schon einmal als Anmerkung unter Bondagebildern findet). Es müssen sehr gelungene Fotos sein, wo die Betrachter glauben, dass es Wahrheit ist.
Pixelworx Photography - mit Studio DIE Fotolounge zur Verdeutlichung meiner Auffassung und Arbeitsweise zitiere ich eins meiner Lieblingszitate von Peter Lindbergh:

Ich versuche, mir inzwischen - abgesehen natürlich von der Location oder dem Set-Design -, gar nichts mehr vorzustellen und das Foto zu machen, wenn ich da bin. Ich fange einfach an und versuche, interessante Momente während der Vorbereitung zu finden, die spontan entstehen und nicht reproduzierbar sind. Ich mache häufig bis zu zehntausend Fotos am Tag.
- Peter Lindbergh, 2016 im Spiegel
3 months ago
Lieber eckisfotos

eigentlich geht es mir mir um eine andere Frage. Aber Du hast recht, ich habe es mit in den Thread reingenommen, also lass es uns auch thematisieren.

Also zu deinem letzten Absatz: Ich meine hier natürlich weniger die Bildinhalte.
Eher die Sicht der Fotografen auf die Models sowie den Umgang der Fotografen mit ihren Models.

Es wäre natürlich wünschenswert, wenn 99% der Fotografen frei von "Objektifizierung und Manipulation der jungen Models, Sexismus, Machtmissbrauch, Machismo und Arroganz" wären.

In meiner (subjektiven) Erfahrung als Profi im Business, aber auch als Workshopleiter, ist es aber leider absolut nicht an dem.

Und auch dabei nehm ich mich nicht raus. Natürlich bewegt auch mich die Frage, inwiefern ich mich selbst immer korrekt verhalte. Da dies auch subtil und unbewusst, mitunter auch nur durch einen (einseitig) flapsig gemeinten Spruch geschehen kann, und sich Werte und auch Begrifflichkeiten mit der Zeit wandeln, ist das ja auch nicht so einfach. Aber ich versuche es jedenfalls. Auch im Stress und Druck, den das Arbeiten im professionellen Kontext mitunter mit sich bringt.

Und das wiederum merken und schätzen die Models. Sie merken sofort, ob ein Shooting oder Workshop ein safe space für sie ist und ob ihnen ein Fotograf mit Respekt und Wertschätzung gegenübertritt.

LG
3 months ago
Dann ist die Diskussion mit #34 doch schon freigegeben ..
@ Pixelworx
@ Chris W. Braunschweiger

Da hast du allenfalls im Vorfeld die Möglichkeit, die Models zu briefen, wie sie sich punktuell der Kamera präsentieren ..


Hier sehe ich schon den ersten Schritt, nicht nur Fotograf, sondern auch Regisseur zu sein ...
Bei Events würde ich gar keine verbale Kontaktaufnahme zu den Bühnenshowakteuren starten, sondern eben die Show fotografieren, die so nach anderweitig vorgegebener Choreografie abläuft. Da bin ich nämlich schon bemüht, als Publikumsteilnehmer ohne Akkreditierung einen idealen Platz zu finden.
Beim Shooting sind mir minutiöse Vorgaben eher ein Greuel, denn wie eckisfotos schrieb, ist ein versiertes Paymodel posingsicher, und ich gebe da nur grob die Pose vor, also z.B. "am linken Ende der Parkbank sitzen, Oberkörper vorstrecken und Beine nach rechts schwenken". Ob eine Hand nun höher oder tiefer soll, muß ggfs. auch gesagt werden - insofern ist das "Abspulen" auch unterbrochen - aber da ist eben auch ein Unterschied, ob man mit einem Stammodel kooperiert, oder sich ständig neu auf eine weitere Newcomerin einstellen müßte.
3 months ago
Lieber SEE - Toxic Boomer,

die Thematik, nicht nur Fotograf, sondern auch Regisseur zu sein, und wie das so funktioniert, ist zweifellos interessant. Aber vielleicht besser in einem neuen Thread aufgehoben....

Oder übersehe ich den Bezug zum eigentlichen Thema?

LG
3 months ago
Lieber Pixelworx Photography - mit Studio DIE Fotolounge,

"Der letzte Halbsatz führt auch wieder zurück zum Eröffnungsbeitrag und die Ausführungen rund um Manipulation des jungen Models usw. Dem Model z.B. Lichtwirkung zu erklären, die Posen zu besprechen, dazu Zwischenergebnisse zu zeigen, halte ich nicht für eine (unzulässige) Manipulation."

Dem Model die Lichtwirkung zu erklären, die Posen zu besprechen, dazu Zwischenergebnisse zu zeigen.... meinte ich auch nicht, als ich von Manipulation der oft jungen Models sprach.

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