Selbständig als Fotograf? 298

[gone] Uli Eckardt (jetzt mit Tutorials bei YouTube)
20.01.2009
Hi

es gibt hier bei MK viele Fotografen. Was mich ernsthaft interessieren würde, wieviele Fotografen es wirklich gibt, die mit ihrem Studio und oder mit ihren Bildern auch Geld verdienen.
Die Frage, die sich dahinter verbirgt ist, macht es wirtschaftlich überhaupt Sinn, mit dem Gedanken zu spielen, sich selbständig zu machen, oder sollte man es lieber bleiben lassen.

Ich denke, dass dies auch regional unterschiedlich ist, daher konkret, macht es Sinn in München oder Umgebung ein Studio zu eröffnen.

Antworten, wie "wenn Du gut bist", oder "wenn Du genug Kunden hast" sind natürlich gerne willkommen, gehen aber an der Frage vorbei.

Danke für Antworten.

Gruss

Uli
20.01.2009
ich bin seit 10 jahren als fotograf selbständig
und würde jedem davon abraten, den gleichen
schritt zu tun, da der markt übersättigt ist von
"ich verdiene mir was nebenbei" - knipsern...

ich hasse sie!!!


...
20.01.2009
Du solltest lieber diese großen Ketten hassen *gg*
Bei uns hat ein Laden in einer großen Einkaufspassage aufgemacht, die haben Preise, dafür würde ich als engagierter Amateur und "nebenbei-Knipser" nichtmal die Kamera in die Hand nehmen...
Keine Ahnung wie das geht -.-


Original von stefan weimbs_
ich bin seit 10 jahren als fotograf selbständig
und würde jedem davon abraten, den gleichen
schritt zu tun, da der markt übersättigt ist von
"ich verdiene mir was nebenbei" - knipsern...

ich hasse sie!!!


...
[gone] Herr Schmidt
20.01.2009
und würde jedem davon abraten, den gleichen schritt zu tun, da der markt übersättigt ist von "ich verdiene mir was nebenbei" - knipsern... ich hasse sie!!!


DAS unterschreibe ich zu 100%!

Das "Schöne" ist nur, dass die Kunden am Ende doch wiederkommen, weil ein prof. Arbeiten mit den Nebenbeiverdienern zumindest auf Dauer nicht möglich ist :o)
20.01.2009
oh ja... kann meinen Vorschreibern nur recht geben... die Preise sind total am A****...
Und es ist unheimlich schwer an gute Kunden ranzukommen. Die kleinen die Interesse hätten haben nicht genug Geld und an die Großen ranzukommen ist schwer. Und bei Privatleuten ist erst recht kein Geld zu machen...
20.01.2009
Original von Herr Schmidt | studio:ambulanz

DAS unterschreibe ich zu 100%!

Das "Schöne" ist nur, dass die Kunden am Ende doch wiederkommen, weil ein prof. Arbeiten mit den Nebenbeiverdienern zumindest auf Dauer nicht möglich ist :o)




klarer fall! nur warte ich ungern auf kunden,
wenn die kohle sofort reinkommen könnte...

irgendwie muss die butter schliesslich auf`s brot!










"fotografie" ist mittlerweile ein anlaufbecken für schwarzarbeit, so scheint`s.
ich finde es echt beschissen, denn andere müssen legal von dieser arbeit leben,
finanzamt, versicherungen, mieten & ähnliches bezahlen...

eiegntlich sollte man leute, die dauerhaft nebenbei fotojobs illegal abgraben,
bei der HWK & dem F - amt anscheissen.
20.01.2009
Mir reicht es zu sehen, wie selbst "Top-Fotografen" - die das in meinen Augen sind, ob hier oder woanders, es nicht hauptberuflich machen. Wenn die es nicht einmal schaffen, dann fang ich erst gar nicht an zu überlegen.

Zu den Preisen: Bei uns gibt es auch von Profis immer wieder öffentliche Aktionen, wo Bilder/Bildserien für EUR 5,- gemacht werden. (Studio, mehrere Blitzköpfe)
20.01.2009
Um mal auf Dein Thema zurückzukommen...ich habe es als Nebentätigkeit angemeldet, aber mich dagegen entschlossen es auszuweiten. Ich bleibe lieber bei meinem Hauptberuf, warum?
Alleine in meinem Bekanntenkreis habe ich es jetzt mehrfach erlebt, die Leute wollen keine 400EUR (und mehr) bei Berufsfotografen ausgeben und dann nichtmal alle Bilder aus dem Shooting bekommen.
Dafür haben sich jetzt viele von Media M**** und Co billige Spiegelreflexen gekauft und knipsen sich jetzt selbst.
Und sie sind mit ihren Bildern hochzufrieden! o.O

Ich habe echte Hochachtung vor den Fotografen, die davon leben müssen. Ein Freund ist Fotograf (mit Meisterbrief) und tingelt von Kindergarten zu Kindergarten um seinen Lebensunterhalt zu verdienen...
[gone] Uli Eckardt (jetzt mit Tutorials bei YouTube)
20.01.2009
Hi @all,

vielen lieben Dank für die ehrlichen und ernüchternen Beiträge.

Gruss :(

Uli
20.01.2009
keine ursache.
überlege es dir halt besser als nur gut...
[gone] Dirk Krauzig
20.01.2009
Original von stefan weimbs_
ich bin seit 10 jahren als fotograf selbständig
und würde jedem davon abraten...


Unterschreibe ich auch! Zumindest, falls Du planst, damit das große Geld zu machen. Wenn Du den Job als Berufung ansiehst und einfach nicht anders kannst, dann tu es und richte Dich auf einen eher kargen Lebensstil ein ;-)

Ich hatte 12 Jahre ein Geschäft mit Studio, schlechte Konjunktur, verändertes Kaufverhalten und endlose Billig-Konkurrenz haben mich gezwungen, das Ladengeschäft aufzugeben.

Das Studio betreibe ich weiterhin mit zunehmendem Erfolg!
Es macht eine Menge Spaß und ich kann davon leben, allerdings verdient jeder Facharbeiter auf dem Bau vermutlich mehr als ich....
20.01.2009
Wenn ich mir ein Mikro kaufe und sei es noch so gut, würde ich jedem abraten sich meinen Gesang anzuhören. Dass ich davon leben glaube ich nicht, es sei denn die Leute geben mir Geld, damit ich aufhöre zu singen.
Jeder der eine tolle Kamera kauft, (nicht jeder - viele oder einige ) glauben gleich Fotograf zu sein. Den ganzen Tag nur mit tollen Modells abhängen usw. Irrtum Leute. Sicherlich haben wir Fotografen auch tolle Jobs und auch ganz tolle Jobs, aber wir haben auch den Alltag undder sieht anders aus. Es gibt nur ganz wenige, die es sich leisten können, sich die Kunden auszuwählen. Also zum Alltag - was sollte ein Fotograf haben und können? In der heuten Fotografenlandschaft gibt es verschiedene Zweige der Fotografie. Portraitfotograf mit Stuio, Hochzeitsfotograf, Werbefotograf, Reporter, Fashionfotograf, Fotografen die überweigend Stills machen, Foodfotografen, Fotografen für Autos, Eventfotografen usw. Dann gibt es die Fotografen, die alle Aufträge annehmen und häufig mäßig und mittelmäßig sind. Wichtig ist eine Spezialisierung auf ein Gebiet - ganz wichtig ist, das der Beruf Spaß macht, dass man bei einem Shooting mit Leib und Seele dabei ist und zwar JEDES MAL! Das man in einem Stück auch bis zu 20 Stunden durcharbeiten kann (alas Hochzeitsfotograf z.B) und immer noch gute Leistung bringt. Ganz wichtig ist zu hinterfragen Was ist gut? Es reicht nicht ein scharfes und richtig belichtetes Bild abzuliefern. Dann soltle ein Fotograf sich gut bei der Bildbearbeitung auskennen - nicht einfach die Bilder verfremden, sonder etwas herausholen. Ich könnte noch viel dazu sagen. Wenn das alles passt, Du kreativ bist, keine Angst vor dem Risiko hast, auch bereit bis evtl. lange Durststrecken in Kauf zu nehmen - dann mach dich selbständig und du bist der glücklichste Mensch der Welt.
[gone] Thomas1975
20.01.2009
Da Du gerade den Bereich MÜNCHEN angesprochen hast, gebe ich hier mal meinen Senf dazu ab:

1. München ist von den Mieten her das teuerste Pflaster

2. Wenn Du ein Studio eröffnen willst, dann nicht unter 100qm, sonst ist es m.E. nach unrentabel, jedoch bedenke dann die Miethöhe. Mit 1.000 Euro monalt. wirst Du hier in der Umgebung rechnen müssen, wenn Du eine eingermaßen repräsentative Lage haben und nicht in einem zerfallenen Industriegebiet Dein Dasein fristen möchtest. Bedenke dies vor allem bei Deinem zukünftigen Kundenkreis.

3. Rechne monatlich pauschal zusätzlich mind. 50% des oben genannten Betrages, was Dich allein Versicherungen, Strom, Fahrzeug- und Reisekosten, Beiträge, und sonstiger Kleinkram sowie diverse Anschaffungen monatlich kosten wird, wenn Du ganz alleine arbeitest.

4. Denke daran, Du musst aus den Einnahmen auch Deine Krankenversicherung, Unfallversicherung, Altersvorsorge und Deinen Lebensunterhalt zusätzlich erwirtschaften....

5. Der Münchner Markt ist extrem schwierig, die großen Kunden äusserst hart zu aquirieren, egal in welchem Bereich Du Dich spezialisieren willst.

6. Falls Du auf Laufkundschaft im Privatbereich aus bist mit einem sogenannten Ladengeschäft, bedenke die großen Ketten, die es auch in München gibt, hol Dir vorher Preise von Deiner Konkurrenz ein, und Du wirst sehen wie ernüchternd das ganze sein kann....

7. Falls Du jetzt noch nicht total gefrustet aufgehört hast zu lesen und Dir bereits ein gewisses Polster geschaffen hast, um gerade die schwierigen Anfangsmonate auch mal mit null bis wenig Umsatz zu überleben, dann mach Dich selbständig.......

Ich bin jetzt seit über 10 Jahren selbständig in dem Bereich in München und es gibt harte Zeiten, sehr harte Zeiten und wieder auch gute Zeiten....
Die guten Zeiten kommen erst, wenn Du einen gewissen Namen hast und Dir einen gewissen Kundenkreis aufgebaut hast. Vorher ist es hart, sehr hart sogar...

Viel Glück.
[gone] www.trash-pixel.de
20.01.2009
Für Nebenbei? -> Wenn Du eine Nische hast, wo du "noch was holen" kannst ... warum nicht. Als Hauptberuf? -> Nerver! aus den hier bereíts genannten Gründen ... ich mach es seit 3 Jahren auch Nebenberuflich, aber bisher ist es sich am Ende vom Jahr immer auf 0:0 ausgegangen ... werds wohl dieses Jahr noch machen und vielleicht ein paar Aktionen regional anbieten, aber wenns nicht ankommt, dann ist Zappenduster!
20.01.2009
ich bin nicht selbständig und betreibe alles als hobby, jedoch versuche ich mir eine meinung bilden zu dürfen.
wenn du es abschätzen kannst davon leben zu können und nicht nur in eine richtung arbeiten kannst/willst, dann mach es. nicht das irgendwann der tag kommt, wo du es bereust.
viele leute versuchen es garnicht....
es reicht nicht nur fotos zu machen, du mußt auch ein verkäufer und dienstleister sein.
der große vorteil eines dienstleisters(fotografen) ist, dass man am ende "nur" zeit investiert, mal abgesehen von der anfangs-hardware-investition. auf den stundenlohn darfst du natürlich nicht achten.
ich persönlich kenne einen fotografen und sehe das er nur über seine kamera hinausschaut...

wenn ich die wahl hätte, ich würd es probieren, man muß aber wissen wann schluß ist ehe der komplette bankrott kommt...
20.01.2009
apropos die billigen Anbieter. Sobald jemand seine Steuern bezahlt, sich bei den besten Fotografen weiterildet, gutes Equipment hat, die Software und Rechner ebenfalls uptodate hat und nicht nur knippst und die Daten auf CD packt, kann er nicht mehr billig sein. Häufig höre ich von Kollegen "Der macht das so viel billiger als ich" "Ich kann da nicht mithalten" Als Fotograf braucht man nicht mit diesen Angeboten mithalten. Wenn man dennoch Auftträge bekommen will, muss man besser sein als die paar Euro Anbieter, man muss Ideen haben und sich vom Markt der Billigknipser abheben.
Leider gibt es einig ejunge Kollegen, die wirklich gut sind und aus dieser Angst Biliigknipser)heraus zu sehr günstigen Preisen glauben anbieten zu müssen. Denen empfehle ich mehr Selbstvertrauen. Schließt Euch professionellen Verbänden an, lasst Eure Portfolios von tollen Profis kritisieren und loben.
Und dann gibt es noch die wirklich ambitionierten Amateure, die Ihre Leistung unter Preis verkaufen, weil Sie nicht davon leben müssen. Da habe ich so auch keine Antwort drauf.
[gone] Thomas1975
20.01.2009
Achja, noch ein Tip vielleicht zum Schluss, weil wir ja in der MK sind und hier hauptsächlich People-Fotografen rumhängen:

Wenn Du wirklich gut bist, dann mach Dir eine Mappe und ruf die Agenturen durch, mach einen Termin, fahr hin und leg diese Mappe vor.....


Dann wirst Du sehen, ob Du im Bereich People eine Chance hast.


Hast Du keine aussagekräftige Mappe, vergiss es ! Auch bei zukünftigen industriellen Kunden, die wollen was sehn....!
[gone] Dirk Krauzig
20.01.2009
Original von dwf (L.E.)
der große vorteil eines dienstleisters(fotografen) ist, dass man am ende "nur" zeit investiert, mal abgesehen von der anfangs-hardware-investition. auf den stundenlohn darfst du natürlich nicht achten.


Da wären: Beiträge zur Berufsgenossenschaft, Handwerkskammer, eventuell lokale Verbände, Gewerbesteuer, u.U. Fremdenverkehrsabgabe der Gemeinde, ggf. Krankenkasse, Rentenbeiträge, Berufs-Haftpflicht-Versicherung, dann Instandhaltung des Geräteparks, Studiomiete, Strom, Wasser, Heizung, PKW-Kosten usw. ....

Soviel zum Thema "nur Zeit"
20.01.2009
Ich bin reiner Hobbynipser, zumindest was Personenfotografie
anbelangt. Gelegentlich mach ich auf meinen Hundeschlittenfahrten Bildchen,
die ich verkaufe oder Anfragen kriege für. An diese Orte kommt nicht jeder hin.

Hm
dass die Preise gedrückt sind, ist nicht "nur" bei den Fotografen so.
Ich denke, das gilt für sehr viele Berufe eben gerade im Bereich
Technik Gestaltung ....

Ich denke, auch hier ähnlich wie bei meinem Beruf, die ersten drei Jahre
verdienst Du gar nichts, sondern lebst vom Konto. Was Du einnimmst
mindert "nur" das Plündern deiner Konten.

Wenn Du eine gute Aquise machst, gekonnt Netzwerkst gibt es sicher
Möglichkeiten, ein Standbein aufzubauen. Eben Zeit mindestens 3 Jahre.

Am 8.8.08 war ein grosser Hochzeitstag. Aler professionellen Fotografen
ausgebucht. Ich war an ein Fest geladen. Das Brautpaar zeigte mir Offerten
von in der Gegend bekannten Fotografen. Die angebotenen Summen
waren um ein Mehrfaches über den in den Homepages angegebenen
Tarifen.
Das ist Marktwirtschaft. Und legal und in Ordnung.
Ob ich einen dieser Kollegen empfehlen würde, wenn mich jemand fragt
weiss ich nicht, denke eher nein.
Das gehört zum Netzwerken.
Mein Ziel: Aus jedem Auftrag generiere ich einen Neuen. So lebe ich.

Heiner
[gone] Thomas1975
20.01.2009
Da muss ich Dirk recht geben, die Aussage von dwf (L.E.) ist ein Witz und absolut nicht ernst zu nehmen !

Kein Fotograf erhält nachhaltig Aufträge, ohne dass er gewisse Grund- und Nebenkosten in seinem Betrieb produziert.....! !

Und manch einer würde sich wundern, was für ein Papierkrieg losbricht, wenn man sich selbständig macht.....angefangen vom Finanzamt, über Berufsgenossenschaften, Krankenversicherungen, usw....usf...

Wer das nicht will, der sollte Arbeitnehmer bleiben und als Hobby fotografieren.....

Selbstständig heisst selbst und ständig ! Die 40-Stundenwoche ist damit beendet, rechnet mit 60 Stunden aufwärts und deutlich weniger Gewinn als das, was man vorher an Gehalt hatte, zumindest in der Anfangsphase, und diese kann seeeeehr lange anhalten.

Ich kann mich mittlerweile nicht mehr beklagen, es läuft gut......hat aber auch dementsprechende Zeit und Investitionskosten vorausgesetzt....! ! !


Original von Dirk Krauzig (you-are-so-beautiful.de) -WORKSHOPS-
[quote]Original von dwf (L.E.)
der große vorteil eines dienstleisters(fotografen) ist, dass man am ende "nur" zeit investiert, mal abgesehen von der anfangs-hardware-investition. auf den stundenlohn darfst du natürlich nicht achten.


Da wären: Beiträge zur Berufsgenossenschaft, Handwerkskammer, eventuell lokale Verbände, Gewerbesteuer, u.U. Fremdenverkehrsabgabe der Gemeinde, ggf. Krankenkasse, Rentenbeiträge, Berufs-Haftpflicht-Versicherung, dann Instandhaltung des Geräteparks, Studiomiete, Strom, Wasser, Heizung, PKW-Kosten usw. ....

Soviel zum Thema "nur Zeit"[/quote]

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