Briten staunen über deutsches Bahn-Englisch 75

19.02.2010
Es ist vor allem eben eine globale Sprache. Viele Menschen verstehen Englisch und sprechen es gar.
Deutsch ist in vielen Belangen schöner und klangvoller als Englisch, im allgemeinen Sprachgebrauch fällt mir die Verwendung von Anglizismen gar nicht mehr auf.

Ich bin der Meinung, dass die deutsche Sprache davon sicher nicht untergehen wird.
19.02.2010
Original von axel bueckert *verkaufe sony alpha300*
das, was wir heute englisch nennen, ist übrigens aus einem deutschen dialekt entstanden. damals als die deutschen stämme der angeln und sachsen auf der insel tonangebend wurden.

später wurde es dann schick französisch zu parlieren. und auch viele lateinische begriffe (vor allem im bereich der medizin) wurden übernommen und eingeenglischt.

englisch war schon immer eine sehr adaptive sprache und ist auch gerade deshalb so erfolgreich.


Das hat 0.0 mit adaptiver Sprache zu tun sondern mit wirtschaftlicher/militärischer/kultureller Vormacht.

Das war mit Latein so, das war mit Französisch so und eben jetzt mit Englisch.
19.02.2010
Eine lustige Besonderheit der MK ist, dass hier "making of" häufig falsch geschrieben wird. Meistens liest man "making off" was so viel wie "ausschalten" bedeutet.

Vielleicht setzt sich das mal weltweit durch ;-)
19.02.2010
Original von Planet Andrea
Gerade die Franzosen sind furchtbar!
Im Hockey brauchen sie für "Powerplay" schön französisch "Jeu de puissance".
Klingt genausso bescheiden, wie wenn ein Deutscher sagen würde "Kraftspiel".

Und obwohl ich das (Schweizer)Deutsch auch versuche zu "erhalten", hat es seine
Grenzen. Alleine schon vom umgangssprachlichen Gesichtspunkt. Also habe ich
auch Shootings. Es käme mir gar nichts kurzes Deutsches in den Sinn.

Aber sonst gilt: Der Usus von Fremdwörtern ist auf ein striktes Minimum zu reduzieren.


Und was ist an "jeu de puissance" jetzt verkehrt oder schlimm?? Mag sich erst mal ungewohnt anhören, ist mir aber 1000mal lieber als Englischversuche mit franz. Brachialakzent.
In Frankreich gibt es keine Computer, die Dinger heißen dort Ordinateur.
Und jetzt?

Ich brauche keine Germanisierung mit der Brechstange, aber etwas mehr sprachl. Selbstbewußtsein und etwas weniger cool/hippe Sprachverseuchung würde uns auch nicht schaden.
Mir reicht schon "ey Alda, hasch Problem oder was?" ich brauch nicht nicht "ey hevv problem or wadd"
19.02.2010
Original von Pete67
[quote]Original von axel bueckert *verkaufe sony alpha300*
das, was wir heute englisch nennen, ist übrigens aus einem deutschen dialekt entstanden. damals als die deutschen stämme der angeln und sachsen auf der insel tonangebend wurden.

später wurde es dann schick französisch zu parlieren. und auch viele lateinische begriffe (vor allem im bereich der medizin) wurden übernommen und eingeenglischt.

englisch war schon immer eine sehr adaptive sprache und ist auch gerade deshalb so erfolgreich.


Das hat 0.0 mit adaptiver Sprache zu tun sondern mit wirtschaftlicher/militärischer/kultureller Vormacht.

Das war mit Latein so, das war mit Französisch so und eben jetzt mit Englisch.[/quote]

dann sollten wir uns aber langsam aber sicher daran gewöhnen chinesisch zu sprechen ;-)
19.02.2010
ich denke das wird noch etwas dauern.
Im Moment ist die Vormachtstellung des gesamten Westens noch zu groß.
Aber sooooo abwegig ist der Gedanke nicht-betrifft aber eher unsere Enkel


Original von axel bueckert *verkaufe sony alpha300*
[quote]Original von Pete67
[quote]Original von axel bueckert *verkaufe sony alpha300*
das, was wir heute englisch nennen, ist übrigens aus einem deutschen dialekt entstanden. damals als die deutschen stämme der angeln und sachsen auf der insel tonangebend wurden.

später wurde es dann schick französisch zu parlieren. und auch viele lateinische begriffe (vor allem im bereich der medizin) wurden übernommen und eingeenglischt.

englisch war schon immer eine sehr adaptive sprache und ist auch gerade deshalb so erfolgreich.


Das hat 0.0 mit adaptiver Sprache zu tun sondern mit wirtschaftlicher/militärischer/kultureller Vormacht.

Das war mit Latein so, das war mit Französisch so und eben jetzt mit Englisch.[/quote]

dann sollten wir uns aber langsam aber sicher daran gewöhnen chinesisch zu sprechen ;-)[/quote]
19.02.2010
Original von Pete67
Und was ist an "jeu de puissance" jetzt verkehrt oder schlimm?? Mag sich erst mal ungewohnt anhören, ist mir aber 1000mal lieber als Englischversuche mit franz. Brachialakzent.
In Frankreich gibt es keine Computer, die Dinger heißen dort Ordinateur.
Und jetzt?

Ich brauche keine Germanisierung mit der Brechstange, aber etwas mehr sprachl. Selbstbewußtsein und etwas weniger cool/hippe Sprachverseuchung würde uns auch nicht schaden.
Mir reicht schon "ey Alda, hasch Problem oder was?" ich brauch nicht nicht "ey hevv problem or wadd"


was wäre denn ein brauchbarer deutscher begriff für "shooting"? "session" (wie in einem der vorigen beiträge) ist ja wohl ein schuss in den ofen...

über ein "handy" regt sich ja auch niemand auf. obwohl das im englischen eigentlich "praktisch" bedeutet und der deutsche begriff mobiltelefon zur verfügung steht.
19.02.2010
Ich sitze im Augenblick auch am Rechner. Aber es gibt halt Dinge, da fehlen oft
treffende Übersetzungen. Du brauchst "cool/hipp". Gib mir ein deutsches Wort dafür.
Oder für Shooting - eine Knipserei? Oder Auslöserdrückerei?
Ich würde mich rege und mit Freude an einem Fred mit einem Titel wie:
"Sprich f***ing German mit mir!"
beteiligen :-)


Original von Pete67

In Frankreich gibt es keine Computer, die Dinger heißen dort Ordinateur.
Und jetzt?

Ich brauche keine Germanisierung mit der Brechstange, aber etwas mehr sprachl. Selbstbewußtsein und etwas weniger cool/hippe Sprachverseuchung würde uns auch nicht schaden.
Mir reicht schon "ey Alda, hasch Problem oder was?" ich brauch nicht nicht "ey hevv problem or wadd"
19.02.2010
Original von axel bueckert *verkaufe sony alpha300*
was wäre denn ein brauchbarer deutscher begriff für "shooting"?


Genau genommen ist "shooting" nicht einmal Englisch. Auf Englisch heißt es "shoot". "Shooting" wäre ein jetzt gerade statt findender "shoot".
[gone] Michael Rosch
19.02.2010
Original von anTon
[quote]Original von *KathaStrophe* | 2. MK-Treffen Vogtland, siehe SC
Solange man die deutsche Sprache noch beherrscht, ist doch alles gut. ^^


und wo wird die deutsche Sprache noch beherrscht ? sicher nicht in Foren :-)

anTon[/quote]

manchmal nicht nur dort
19.02.2010
Ich find das Wort Handy ja generell interessant, da es ja eigentlich weder mit Mobiltelefon noch mit dem Cell Phone was zu tun hat.

OK, viele Schweizer haben ein Natel, da wurde halt der Produktname des Netzbetreibers zum Überbegriff für Mobiltelefone.
19.02.2010
Original von Michael Rosch
[quote]Original von anTon
[quote]Original von *KathaStrophe* | 2. MK-Treffen Vogtland, siehe SC
Solange man die deutsche Sprache noch beherrscht, ist doch alles gut. ^^


und wo wird die deutsche Sprache noch beherrscht ? sicher nicht in Foren :-)

anTon[/quote]

manchmal nicht nur dort[/quote]

Hm...versteh ich jetzt nicht...
19.02.2010
Das, so habe ich mir sagen lassen, ist nicht Englisch sondern kommt aus dem
Schwäbischen. Bei der ersten Präsentation soll jemand gefragt haben:
"Händi denn kei Kobel drahh?"


Original von Flammenherz
Ich find das Wort Handy ja generell interessant, da es ja eigentlich weder mit Mobiltelefon noch mit dem Cell Phone was zu tun hat.

OK, viele Schweizer haben ein Natel, da wurde halt der Produktname des Netzbetreibers zum Überbegriff für Mobiltelefone.
19.02.2010
Dass Sprachen sich vermischen, entmischen und das Brauchbare zurückbehalten gab es schon immer und wird es immer geben.

Aber wenn selbst Politiker sagen: "Ich erinnere das nicht ..." (deutsch: Ich erinnere mich nicht daran ...") dann geht es wirklich steil bergab und selbst PISA wundert mich nicht mehr. Anfangs dachte ich, das wäre nur kleines Beispiel aus Sebastian Sicks "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod". Aber ich habe es nun schon mehrfach tatsächlich im Fernsehen aus Politikermund gehört ...
Dann greift es immer stärker um sich zu schreiben "Wir hatten in 2009 ...",
deutsch: "Wir hatten 2009 ..." das "in" ist Englisch.
So schleichen sich immer mehr kleine Anglizismen unbemerkt in unsere Sprache und werden sie wohl auf Dauer auch verändern.

Auch aus Sicks "Der Genitiv ...": das zur Fußball-WM so beliebte "Public Viewing" ... ist eigentlich eine öffentliche Leichenschau, ein Aufbahrung ... Engländer weden sich wundern, wenn Zehntausende ausgerechnet zur WM bunt angemalt losstürmen, eine aufgebahrte Leiche zu beäugen ...
Dann soll es mal irgendwo "Body Packs" im Angebot gegeben haben (kleine Rucksäcke oder so). Ein Engländer war wohl völlig von den Socken, dass es im Supermarkt Leichensäcke im Angebot gibt ... usw. usw.
So etwas ist dann wirklich peinlich, wenn krampfhaft nach einem englischen Begriff gesucht wird und dann so etwas herauskommt.
19.02.2010
Das ist auch oft bemerkbar an Filmen, denen in Deutschland ein englischer Titel verpasst wird....der aber nicht dem Originaltitel entspricht

Zum Beispiel heißt der Film "Miss Undercover" im Original "Miss Congeniality"
[gone] Jens Laubmann
19.02.2010
Du sprichst mir aus der Seele Sylvio!!!

LG Jens


Original von Sylvio D. (gute Modelle sind ein Schatz)
Ein Reporter der BBC schildert mit britischem Humor, wie die Teutonen, aus welchen Gründen auch immer, ihre Sprache zu einem unsäglichen Brei aus Deutsch und Englisch vermischen.
Selbst das WC hat man in McClean umgetauft. Das soll sich nun ändern und man muss nicht ein Fahrrad anrufen, wenn man unter "Call a Bike", einfach nur ein Rad ausleihen möchte.
Die Franzosen positionieren sich da klarer und sind deswegen nicht unmoderner.

Mir ist schon lange aufgefallen, das auch in der Fotografie, recht wild englisch rumgemanscht wird, was das Zeug hält und ich wage sogar zu behaupten, das je schlechter der Knipser, je mehr muss man seine Arbeit englisch umschreiben.

Wie haltet Ihr das, seid Ihr auch Sprachpanscher und feuert mit "am shooten", "Photography" und so weiter, um Euch?
19.02.2010
Original von *KathaStrophe* | 2. MK-Treffen Vogtland, siehe SC
Lustig finde ich ja, dass WC water closet heißt. Also durchaus kein deutscher Begriff. :)

WC kommt von "Wasser-Closett". Das schrieb man noch zu Kaiser Wilhelms Zeiten nämlich mit C...

"Toilette" ist übrigens französisch, nicht deutsch. Und das "Klosett" (oder ursprünglich "Closett") ist in der Tat aus dem Englischen übernommen. So wie die Nase aus dem Lateinischen, oder die Fotografie aus dem Griechischen.

Ende der 30er Jahre hatten die Nazis mal versucht, die deutsche Sprache von allen fremden Einflüssen zu säubern. Daher rührt übrigens immer noch das "Lichtbild", wie es im amtlichen Sprachgebrauch heißt, oder das "Kraftfahrzeug", das zu Kaiser Wilhelms Zeiten selbstverständlich "Automobil" hieß.

Einige besonders extreme Eindeutschungsversuche hatten zum Glück keinen Erfolg, in einer Zeitschrift für saubere deutsche Sprache wurden damals Alternativ-Vorschläge gesammelt, die teilweise sehr köstlich sind. Für die Garage erfand man zum Beispiel den "Kraftstall", aber am köstlichsten ist die - übrigens akribisch begründete - Alternative zum "Vierzylinder-Explosionsmotor".

Den wollte man in "Vier-Dosen-Zerknall-Treiber" umdeutschen. (Und nein, das ist kein Witz.)

Anglizismen gehören - genauso wie Französismen und Graecismen und Latinismen - zur deutschen Sprache. Nicht selten werden sie verwendet, weil der Anglizismus (usw.) als "Sonderform" eine besonders präzise Beschreibung liefert.

Wer von "Dessous" spricht (franzöische Wortleihgabe), der meint eben nicht einfach "Unterwäsche", sondern gibt dem Wort eine besondere Konnotation - es sind die "schicken", "erotischen" Unterwäscheteile. "Schießer Feinripp" wird niemand im Deutschen als "Dessous" bezeichnen - der Franzose dagegen schon. Die "Heidelberg-Card" deutet dem Deutschen sofort an, daß es sich nicht einfach um eine Karte handelt, sondern um ein Stück Pappe oder Plastik, das besondere Leistungen beinhaltet.

"Shooten" statt fotografieren finde ich persönlich albern, aber "Foto-Shooting" ist ein schönes handliches Wort - wie will man das auf Deutsch sagen? "Fotografier-Termin"? "Fotografier-Ereignis".

Ein "Foto-Shooting" ist nämlich etwas anderes als "fotografieren", es ist eine ganz bestimmte Art und Weise, in der Fotos gemacht werden.

Dem ganzen, teilweise sogar organisierten Sprachpurismus ("Verein zum Schutz der deutschen Sprache e.V."...) stehe ich extrem skeptisch gegenüber, seitdem mir die offiziellen Schriften jenes Vereins beharrlich einzureden versuchten, der korrekte deutsche Begriff, der statt "Nonstop-Flug" zu verwenden sei, heiße "Direkt-Flug".

[IMG]

Leider nur ist ein "Direkt-Flug" das exakte Gegenteil eines "Nonstop-Fluges"...

[IMG]

Ein "Nonstop-Flug" ist, wie der Name schon sagt, ein Flug, der ohne Zwischenstop von A nach B führt. Ein "Direkt-Flug" ist ein Flug, der von A über B nach C führt, wobei aber das Flugzeug nicht gewechselt wird, im Gegensatz zum "Umsteigeflug", oder "connecting flight", wie die Angelsachsen ihn nennen.

"Rasierwasser" ist ebenfalls nicht das korrekte deutsche Wort für "Aftershave" - vielmehr ist "Rasierwasser" der Oberbegriff für "Aftershaves" und "Preshaves", und wer sich jemals ein Preshave nach der Rasur auf die Haut getan hat, der weiß, was der Unterschied ist...

Und über den himmelschreienden Unfug, "Bar" durch "Kneipe" zu ersetzen, braucht man weiter kein Wort mehr verlieren, auf solche dummen Ideen kommen nur Menschen, die weder begriffen haben, was eine Kneipe ist, noch begriffen haben, was eine Bar ist.

Sprache ist ein lebendiger Organismus, sie verändert sich ständig, und erfolgreiche Sprachen zeichnen sich unter anderem auch dadurch aus, fremde Begriffe zu adaptieren.
19.02.2010
Original von Flammenherz
Ich find das Wort Handy ja generell interessant, da es ja eigentlich weder mit Mobiltelefon noch mit dem Cell Phone was zu tun hat.

Es kommt ursprünglich vom "hand-held phone", dem in der Hand zu tragenden Mobiltelefon, im Gegensatz zu den alleresten Mobiltelefonen, die noch einen schweren Koffer mitbrachten, den man über der Schulter an einem Riemen tragen konnte. Durchgesetzt hat sich die Bezeichnung nicht, stattdessen kam "cell phone", was von der "Funkzelle" abgeleitet ist. Früher konnte man mit den Dingern nämlich nur telefonieren, wenn man eine solche gefunden hatte - da gab's mehr Funklöcher als Gebiete mit Empfang. Auch "handphone" ist übrigens immer noch in Gebrauch.

Hübsch finde ich das italienische "Telefonino". :-) Das "Telefönchen"....

Spannend finde ich übrigens die Frage: wie dekliniert man im Deutschen ein aus dem Englischen stammendes Lehnwort, das es in der Ursprungssprache gar nicht gibt...
[IMG]

Wäre "Handy" ein englisches Wort, müsste der Plural "Handies" heißen. So wie "Hobbies". Aber wenn es das Wort dort eigentlich gar nicht gibt...?
19.02.2010
Original von Photowizard
[quote]Original von axel bueckert *verkaufe sony alpha300*
was wäre denn ein brauchbarer deutscher begriff für "shooting"?


Genau genommen ist "shooting" nicht einmal Englisch. Auf Englisch heißt es "shoot". "Shooting" wäre ein jetzt gerade statt findender "shoot".[/quote]
Das stimmt nicht.

"Shooting" ist im Englischen auch ein Substantiv.

Ursprünglich heißt es ... "Schießerei", "Erschießung". Außerdem meint es auch das "Jagdliche Schießen", und dann wurde es als Begriff für Filmaufnahmen übernommen. Schließlich und endlich nahm man es auch für "Fotoproduktionen".

Das schöne an der englischen Sprache ist ja eben ihre große Flexibilität, die sie auch dem Französischen weit voraus hat.

Im Englischen können Substantive mühelos "verbisiert" und "adjektivisiert" werden, und Verben sustantiviert. Letzeres kennt die deutsche Sprache ja auch, ersteres eigentlich (im korrekten Sinne) nicht.

Der Englischsprachige hat das Wort "bus" - Autobus. Und wenn die Kinder im Bus zur Schule gefahren werden, und daraus eine riesige politische Debatte entsteht wie in den 60er Jahren in den USA, dann schafft man flugs das Substantiv "busing". Keineswegs eine continous-Form, sondern ein vollwertiges Substantiv.

Und wenn man lange Formulierungen sparen will, dann werden Marineinfanteristen, die Panzerwesten tragen ("flak-jackets"; flak übrigens aus dem Deutschen übernommen, die ersten Schutzwesten schützten Flaksoldaten vor den Splittern ihrer eigenen Granaten...), kurzerhand zu "flak-jacketed marines".

Wir müssten dann sagen "panzerbewestete Marineinfanteristen" - im Englischen klingt das besser, im Deutschen geht das irgendwie nicht wirklich.
19.02.2010
Original von Marc Stephan
Dann greift es immer stärker um sich zu schreiben "Wir hatten in 2009 ...",
deutsch: "Wir hatten 2009 ..." das "in" ist Englisch.
So schleichen sich immer mehr kleine Anglizismen unbemerkt in unsere Sprache und werden sie wohl auf Dauer auch verändern.

Wir würden uns heftig wundern, wenn wir auf einmal das Deutsch von 1900 sprechen sollten... (Witzig übrigens, daß die "Rechtschreibreform" diverse Schreibweisen "neu" eingeführt hat, die es in der Kaiserzeit längst schon mal gab und die dann wegreformiert worden waren...)

Die deutsche Sprache kann sehr präzise sein - und insofern finde ich den Import des "Sinn machen" zusätzlich zum "Sinn haben" sehr schön. Das ist nämlich mitnichten dasselbe.

Nur...

Wem hilfts...?

Solange 90 Prozent aller deutschen Muttersprachler noch nicht mal wissen (oder jedenfalls nicht beachten), daß "das gleiche" und "das selbe" zwei vollkommen verschiedene Aussagen sind... (Und ähnliche andere Beispiele gibt es viele; Fahnen sind keine Flaggen, Linsen keine Objektive, und ein durch den Strang Hingerichteter wird gehenkt, und nicht "gehängt". Wobei... ausgerechnet die FAZ leistete sich neulich ein "gehänkt" in einem Bericht über einen Verwandten von Saddam Hussein, den dieses Schicksal ereilt hat...)

Auch aus Sicks "Der Genitiv ...": das zur Fußball-WM so beliebte "Public Viewing" ... ist eigentlich eine öffentliche Leichenschau, ein Aufbahrung ... Engländer weden sich wundern, wenn Zehntausende ausgerechnet zur WM bunt angemalt losstürmen, eine aufgebahrte Leiche zu beäugen ...

Da liegt m.E. übrigens der Hase im Pfeffer - so dumm ist nämlich kein Engländer. Die wissen, daß Sprache flexibel ist. Wenn wir ein neues Schloss brauchen, weiß auch jeder, daß wir das Ding meinen, wo der Schlüssel reinkommt - und nicht ein Protzgebäude mit 100 Zimmer im Barock-Stil...

Viele Wörter haben mehrere Bedeutungen. Das gilt für alle Sprachen.

Dann soll es mal irgendwo "Body Packs" im Angebot gegeben haben (kleine Rucksäcke oder so). Ein Engländer war wohl völlig von den Socken, dass es im Supermarkt Leichensäcke im Angebot gibt ... usw. usw.

Es waren "body bags". Auch hier aber wage ich zu bezweifeln, daß ein englischer Muttersprachler irgendwelche Probleme damit hätte, das richtig zu dechiffrieren.

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Ich spreche deutsch, verstehe aber englisch.
74

Ich kann viele Sachen gar nicht mehr in deutsch bezeichnen.
17

Ich verstehe die Frage nicht, was ist deutsch?
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Natürlich, ich bin doch soooo modern, das muss alles fetzig klingen, egal was es bedeutet.
7

Meine Muttersprache ist englisch, ich verstehe hier aber auch nur Bahnhof.
5

Ich plappere immer alles nach, Hauptsache nicht aus der Reihe tanzen.
3

 
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