Ist die Kirche zu altmodisch und weltfremd ? 108

01.03.2010
Original von cash - just ask for...

Hier gehts ja darum, welch ungewöhnliche Wege sich ein Prister einfallen lässt und wohl auch mit Duldung des Bistums, um überhaupt mal ein paar Leute in die Kirche zu bekommen.

Es zeigt auf der anderen Seite, das die Kirche insgesamt stark an Zuspruch verloren hat.
Exakt darum geht es: Nur weil ein Pfarrer, der seine Felle/Arbeitsplatz davon schwimmen sieht, ein paar Schülerbands auftreten läßt, wird der ethisch-moralische Überbau des ganzen nicht gleich richtiger.

:o)
Religion muss ja nicht gleich einen monotheistischen Ansatz haben, aber im Grundsatz umschrieb jede Religion erst einmal die Regeln für ein friedliches Miteinander.
Strafen waren da immer kontraproduktiv und sie sind es noch heute (ein Staat der Mord mit der Todesstrafe ahndet?)

Trotzdem denke ich, dass die Kirche als Institution richtig und als Kulturorgan wichtig ist. Sie sollte sich nur wieder als solches definieren und an die heutige "moderne Zeit" angleichen. Die Bedürfnisse sind nach wie vor die gleichen, aber die Konkurrenz ist anders geworden.

Lol - das gleicht vielen Berufsfotografen, die sich Beschweren, dass die ganzen Knipser denen die Kundschaft wegnehmen, weil sie genausogut oder sogar besser sind...
[gone] Lahmia
01.03.2010
Hatte Kirche mal einen Sinn?

Ja

Hat Sie ihn in der Neuzeit verloren, weil ein gebildeter Menschenverstand die meisten Fragen absolut treffsicher ad hoq selbst beantworten kann und deutlich seltener auf Kinder steht?

Ja

Sehe die meisten Religionen heutzutage eher als Sammelbecken für Leute die das Loch mangelnden Wissens mit Glauben auffüllen möchten. Der Wille Gutes zu tun steht in keinerlei Zusammenhang mit irgendeinem Gott oder Kirchenbesuchen ^,~
01.03.2010
Original von Michael Gundelach
Religion muss ja nicht gleich einen monotheistischen Ansatz haben, aber im Grundsatz umschrieb jede Religion erst einmal die Regeln für ein friedliches Miteinander.

In erster Linie ist Religion einmal Separatismus. Die Gründung eines Elite-Clubs. Die Zugehörigen sind die lieben - und alle anderen sind die Doofen.
Friedliches Miteinander sieht anders aus.


Trotzdem denke ich, dass die Kirche als Institution richtig und als Kulturorgan wichtig ist. Sie sollte sich nur wieder als solches definieren und an die heutige "moderne Zeit" angleichen.
Was nicht geht (wie ich oben bemerkte), da die Kerninhalte des Glaubens bereits vom Erfahrungshorizont eingeholt wurden.
Bei allen "Modernisierungen" kann es sich nur um hilflose Rettungsaktionen für ein nicht funktionstüchtiges Weltbild handeln.
01.03.2010
Original von Lahmia *Ultima ratio regis*

Sehe die meisten Religionen heutzutage eher als Sammelbecken für Leute die das Loch mangelnden Wissens mit Glauben auffüllen möchten. Der Wille Gutes zu tun steht in keinerlei Zusammenhang mit irgendeinem Gott oder Kirchenbesuchen ^,~


Und wieder: qft :o)
[gone] www.trash-pixel.de
01.03.2010
Original von cash - just ask for...
Mal unabhängig von (...)
Ich glaube on Gott (oder sonst ein höheres Wesen da oben) aber dffinitiev NICHT an die Kirche ..
[gone] Danke für die schöne Zeit - no shoots
01.03.2010
vermisse da die ganzen anderen religionen, die teilweise doch sehr fanatisch sind
01.03.2010
Original von TM-PhotoDesign *2 new pics*
vermisse da die ganzen anderen religionen, die teilweise doch sehr fanatisch sind


Hier gehts aber grade gar nicht um Fanatismus :o)
Ich empfehle als kleines Filmchen Religulous. Da dürfen sich dann auch ein paar andere Religionen verfolgt fühlen.
02.03.2010
ich sehe nur daß "wir" mit dem Finger auf verschleierte Frauen zeigen aber deutschen Priestern das Grundrecht der Paarbildung vertraglich untersagt wird und Druck auf Mitarbeiter ausgeübt wird einer bestimmten Moralvorstellung zu folgen. Das kann es meiner Meinung nach nicht sein.

anTon
02.03.2010
Original von Mandragora - Wurzelwerke | Temptation
Ich empfehle als kleines Filmchen Religulous. Da dürfen sich dann auch ein paar andere Religionen verfolgt fühlen.


Japp, schon zwei mal gesehen - der war sehr amüsant.

Noch empfehlenswerter ist allerdings "The Root of all Evil" in zwei Teilen von Richard Dawkins.
Wichtig wäre, dass die Kirchen, besonders die Katholische, entmachtet werden und stärker der Kontrolle des Staates unterliegen.
Ich bin als Klosterschüler viel geschlagen worden und das nicht mit der flachen Hand sondern mit der Faust. Hatten wir zu starke Blessuren, dann durften wir, wegen schlechter schulischer Leistungen, am Wochenende nicht nach Hause fahren. Sonst hätten uns ja unsere Eltern eventuell geglaubt. Wenigsten gab´s keine sexuellen Übergriffe. Glaube ich wenigstens.
Anscheinend hat sich ja nicht viel geändert, und solange die Kirche unter staatlichem Schutz steht und sich kaum einer traut, gegen die Institution etwas zu sagen, wird sich auch nicht viel ändern. Besonders nicht unter Päpsten wie Woitela und Ratzinger, die die Kirche ins Mittelalter führten wollen.
Natürlich gab´es in der Neuzeit auch Reformer Johannes XXIII und Johannes Paul I , der allerdings schon nach einem Monat Amtszeit aus unerklärlichen Gründen verstarb. Dann kamen wieder die Fundamentalisten und gipfel jetzt in einem Ratzinger.
Hoffnung macht nur der rapide Schwund an Mitgliedern in Deutschland. Ab einem bestimmten Prozentsatz sind die katholischen Wähler für die Parteien nicht mehr interessant, dann wird´s besser. Aber noch besteht der letzte gültige Vertrag Hitler`s, das Konkordat mit der katholischen Kirche.
02.03.2010
Original von cash - just ask for...
Grundstazdiskussion hin oder her. Meine Frage ging eher in die Richtung, ob die katholische und evengelische Kirche in Deutschland noch zeitgemäß ist!?

Die Kirchen sind immer leerer. Gemeinden werden zusammengelegt und die Kirche selbst wie ein Wirschaftsunternehmen geführt.

"Marktetng-mäßig" sind die europäischen christlichen Kirchen offenkundig auf einem absteigenden Ast. Leere Kirchen, sinkende Mitgliedszahlen. In den USA sieht das völlig anders aus, aber da ist das "Marketing" auch ein völlig anderes - offensichtlich bieten die Kirchen in den USA den Gläubigen das, was diese suchen.

Lassen wir mal das Thema Sexualität und auch die alten Menschen aussen vor, die noch in einer ganz anderen, viel langsameren und nicht so globalisierten Welt groß geworden sind, wie wir und wie unsere Kinder.

Genau das kann man aber nicht, denn genau das prägt die Kirchen und ihr Erscheinungsbild.


Ich wohne direkt an einer katholischen Kirche. Nebenan ist der Kindergarten im Gemeindehaus mit Gesellschaftsräumen und "Partykeller". Gut 10-20 mal im Jahr finden dort Partys von überwiegend jugendlichen Protagonisten statt. (...)
Ich bin absolut dafür, das die Kirche den Jugendlichen einen Raum zum Feiern gibt, sie sollte sich aber ihrer besonderen Verantwortung bewusst sein und dabei den Verzehr von Alkohol unterbinden. Weltoffenheit verstehe ich anders.

Wenn dort entgegen den gesetzlichen Vorschriften Alkohol an Minderjährige ausgeschenkt wird, solltest Du das Jugendamt informieren, die machen dem ganz schnell ein Ende.
02.03.2010
Original von Michael Gundelach

Na da hoffe ich doch, dass dem nicht so ist. Der philosophisch moralische Ansatz ist in den Grundwerten doch nicht verkehrt (Töten ist doof, klauen macht man nicht etc...). Das haben übrigens alle mir bekannt und ernstzunehmenden Religionen gemein.

Alle Religionen haben vor allem gemein, daß man Andersgläubige töten darf oder sogar töten muß...

*Nur mal am Rande anmerk*

(Das Christentum ist erheblich mehr als die 10 Gebote - schau mal ins Alte Testament...)
02.03.2010
Original von TomRohwer


(Das Christentum ist erheblich mehr als die 10 Gebote - schau mal ins Alte Testament...)

Richtig!

Und um mal mit dem alten Gerücht aufzuräumen, die 10 Gebote wären irgenwie sinnvoll und "gut" sollen hier mal die ersten 6 Gebote zitiert werden:

- Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.

- Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.

- Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen[...] Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott:

- Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.

- Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!

- Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.

So richtig zeitgemäß ist diese "Wertestruktur" nicht.
In grauer Vorzeit, als die Religionen entstanden, waren dies ersten Gebote wichtig. Gibt´s auch in abgewandelter Form in anderen Religionen.
Da es keine wirksame Executive gab, kein Mail, kein Steckbrief und kein Telefon, konnte ja jeder Mörder sich auf Kamel setzen, sich aus dem Staub machen und wurde nirgends erkannt. Deshalb sind ja allmächtige Götter erfunden worden, weil die Stammesfürsten zu wenig Macht hatten und so Ihre Untertanen mit Hilfe der Priesterschaften einschüchtern konnten. Deswegen gibt´s auch Hölle und Fegefeuer und für die Guten die ewigen Jagdgründe.
Die restlichen Gebote hat eigentlich jeder zivilisierte Verfassung zu eigen.
Die executiven Dinge und die Sozialaufgaben sind heute Sache des Staates. Kirchen haben keinerlei Berechtigung mehr.
... vielleicht nicht 100% passend zum Thema ... dennoch, ein interessanter Link

--> Kirche und Geld
[gone] User_81538
07.06.2010
:-) So kenne ich diese Pappenheimer ...

lg. (Ungetauft - Heide)


Original von Monique. l summertime
... vielleicht nicht 100% passend zum Thema ... dennoch, ein interessanter Link

--> Kirche und Geld
btw ich bin ausgetreten ... ich kam heute morgen auf das Thema. Man sprach in den Nachrichten über die derzeit stattfindende Haushaltsdebatte der Bundesregierung und deren Überlegungen, doch das Elterngeld zu kürzen. Wenn ich sowas höre und das dann lese, platzt mir mein heiliger Hintern!


Original von jaraga
:-) So kenne ich diese Pappenheimer ...

lg. (Ungetauft - Heide)


[quote]Original von Monique. l summertime
... vielleicht nicht 100% passend zum Thema ... dennoch, ein interessanter Link

--> Kirche und Geld
[/quote]
07.06.2010
Original von Monique. l summertime
btw ich bin ausgetreten ... ich kam heute morgen auf das Thema. Man sprach in den Nachrichten über die derzeit stattfindende Haushaltsdebatte der Bundesregierung und deren Überlegungen, doch das Elterngeld zu kürzen. Wenn ich sowas höre und das dann lese, platzt mir mein heiliger Hintern!

Von dem vermisse ich ein Foto auf Deiner Sedcard... [IMG]

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