Anschneiden von Füßen und anderen Körperteilen 89
14.05.2010
die entsprechende regel müsste also lauten:
willst du eine klare bildaussage, dann bedenke dass das menschliche gehirn eines betrachters möglicherweise unvollständiges durch allgemein bekanntes oder wahrgenommenes vervollständigt
denn sie kann ja in verschiedene richtungen wirken - sei es beauty oder splatter
gilt aber nur für krasse fälle und hat wahrscheinlich keine auswirkung auf ein paar abgeschnittene finger oder einen fuß ... es sei denn das ansonsten hübsche model hat nen klupfuß o.ä. - will man kein natürlichen horror produzieren und/oder ein reines beautybildchen machen wärs dann wohl besser den abzuschneiden ...
btw. die randgruppe udod kann man dabei vernachlässigen - obwohl sie natürlich auch ihre berechtigung hat *g
regel-ausnahme-unterausnahme-usw.
willst du eine klare bildaussage, dann bedenke dass das menschliche gehirn eines betrachters möglicherweise unvollständiges durch allgemein bekanntes oder wahrgenommenes vervollständigt
denn sie kann ja in verschiedene richtungen wirken - sei es beauty oder splatter
gilt aber nur für krasse fälle und hat wahrscheinlich keine auswirkung auf ein paar abgeschnittene finger oder einen fuß ... es sei denn das ansonsten hübsche model hat nen klupfuß o.ä. - will man kein natürlichen horror produzieren und/oder ein reines beautybildchen machen wärs dann wohl besser den abzuschneiden ...
btw. die randgruppe udod kann man dabei vernachlässigen - obwohl sie natürlich auch ihre berechtigung hat *g
regel-ausnahme-unterausnahme-usw.
#82Report
14.05.2010
Original von JBFoto
Meine Meinung: wenn abschneiden, dann richtig abschneiden, also bei Portrait den Kopf zB. ganz eng beschneiden.
Bei Beinen das gleiche: entweder Mitte Oberschenkel abschneiden oder ganz eben drauf; wenn nur ne Fußspitze fehlt sie es aus wie "hat gerade nicht mehr mit das das Bild gepasst,.."
LG Jens
W.O.R.D.
Genauso ist das. Es liegt wohl daran, das man bestimmte Dinge als Hobbyfotograf nicht beigebracht bekommt. Anders hingegen Fotodesigner oder handwerklich ausgebildete Fotografen. Die lernen einiges über Bildaufbau, Punkte und Linien in Bildern usw. Unter anderem wird denen auch gelehrt, das man keinen Bildschnitt durch Hände oder Füße macht. Es gibt einfach ein paar gestalterische Grundlagen, die man beachten kann. Ich finds aber ganz ok, wenn das jemand macht und sich damit dann genaz einfach als Hobbyist outet. Geht mir ja auch nicht anders. Aber ich bin halt nicht so beratungsresistent, wie manch andere Kollegen.
#83Report
14.05.2010
Ich habe mir jetzt alle Kommentare durchgelesen - Bresson sagt mir nichts
(ich habe keine Götter) - aber die Suche per Google haut mir gleich am Anfang diese Meisterwerke raus:
Arsch und Fuss abgeschnitten:
http://helenafrithpowell.com/wp-content/uploads/2009/03/henri-cartier-bresson13.jpg
Füße abgeschnitten - und ein Kind fast mittig zerlegt:
http://www.ldesign.com/Images/Essays/OnReality/OnReality%20Part%206/Henri-Cartier-Bresson12.jpg
War er jetzt schlampig - oder ist das Kunst?
(ich habe keine Götter) - aber die Suche per Google haut mir gleich am Anfang diese Meisterwerke raus:
Arsch und Fuss abgeschnitten:
http://helenafrithpowell.com/wp-content/uploads/2009/03/henri-cartier-bresson13.jpg
Füße abgeschnitten - und ein Kind fast mittig zerlegt:
http://www.ldesign.com/Images/Essays/OnReality/OnReality%20Part%206/Henri-Cartier-Bresson12.jpg
War er jetzt schlampig - oder ist das Kunst?
#84Report
14.05.2010
ach ... ich zitiere dazu einfach mal feininger
komposition ist ein mittel, nicht ein ende, und die vollkommenste komposition rechtfertigt nicht ein belangloses bild
;-)
komposition ist ein mittel, nicht ein ende, und die vollkommenste komposition rechtfertigt nicht ein belangloses bild
;-)
#85Report
15.05.2010
@Fedor:
Wollte mich in diesem Thread ja nicht mehr äußern.
Aber vor allem HCB muss man im Kontext sehen ;o)
Abgesehen davon wirkt gerade das Bild mit dem Kind (das is auch noch schief!), trotz abgeschnittenem Fuß und hälftigem Kind.
Ich versuche zerteilte Personen auch immer zu vermeiden, wenn ich für die Zeitung fotografiere. Manchmal gehts halt net. Vor allem, wenn die Bildaussage sonst stimmt.
Zu HCB solltest du wissen, dass er von vielen als (Mit)Begründer des modernen Fotojournalismus gesehen wird. Dass viele seiner Bilder wirklich "Schnappschüsse" waren, um eine Stimmung (meist in Verbindung mit einem gesellschaftlichem oder politischem Hintergrund) wiederzugeben. HCB war jemand, der oft in die "andere Richtung" fotografiert hat. Also wenn der große Meister eine Rede hielt und alle Richtung Mikrofon fotografierten, war Bresson der "stille Beobachter", der mit seiner kleinen Leica in die Menge fotografiert hat, um dort durch persönliche Eindrücke einzelner Menschen die Stimmung einzufangen. Man denke hier besonders an seine Fotos zum Prager Frühling.
Hier muss man eben deutlich unterscheiden, zu welchem Zweck ein Foto gemacht wurde. Eine Fashion-Aufnahme, die durchdacht und geplant sein sollte, verzeiht - in der Regel - keine abgeschnittenen Gliedmaßen. Aber Reportagefotografie ... da gilt es Stimmungen einzufangen und etwas zu vermitteln. Das steht dabei im Vordergrund und das konnte Bresson. Seine "normalen" Fotos außerhalb der Reportagen finde ich auch nicht soooooo prickelnd. Aber sein Gespür für den richtigen Augenblick und als "stiller Beobachter" zu berichten, das war etwas Besonderes ;o)
Wollte mich in diesem Thread ja nicht mehr äußern.
Aber vor allem HCB muss man im Kontext sehen ;o)
Abgesehen davon wirkt gerade das Bild mit dem Kind (das is auch noch schief!), trotz abgeschnittenem Fuß und hälftigem Kind.
Ich versuche zerteilte Personen auch immer zu vermeiden, wenn ich für die Zeitung fotografiere. Manchmal gehts halt net. Vor allem, wenn die Bildaussage sonst stimmt.
Zu HCB solltest du wissen, dass er von vielen als (Mit)Begründer des modernen Fotojournalismus gesehen wird. Dass viele seiner Bilder wirklich "Schnappschüsse" waren, um eine Stimmung (meist in Verbindung mit einem gesellschaftlichem oder politischem Hintergrund) wiederzugeben. HCB war jemand, der oft in die "andere Richtung" fotografiert hat. Also wenn der große Meister eine Rede hielt und alle Richtung Mikrofon fotografierten, war Bresson der "stille Beobachter", der mit seiner kleinen Leica in die Menge fotografiert hat, um dort durch persönliche Eindrücke einzelner Menschen die Stimmung einzufangen. Man denke hier besonders an seine Fotos zum Prager Frühling.
Hier muss man eben deutlich unterscheiden, zu welchem Zweck ein Foto gemacht wurde. Eine Fashion-Aufnahme, die durchdacht und geplant sein sollte, verzeiht - in der Regel - keine abgeschnittenen Gliedmaßen. Aber Reportagefotografie ... da gilt es Stimmungen einzufangen und etwas zu vermitteln. Das steht dabei im Vordergrund und das konnte Bresson. Seine "normalen" Fotos außerhalb der Reportagen finde ich auch nicht soooooo prickelnd. Aber sein Gespür für den richtigen Augenblick und als "stiller Beobachter" zu berichten, das war etwas Besonderes ;o)
#86Report
[gone] Roberto Martinez Vega - mi madre
15.05.2010
Zum Thema Bildschnitt gebe ich auch mal meinen Senf ab;-)
Es hängt immer von der Bildwirkung und Intention ab, ob ein Bildschnitt geglückt ist. Ob nach fotografischen oder geometrischen Regeln spielt nicht zwingend eine Rolle....kann, muß aber nicht.
Generell ist ein Bildschnitt notwendig, ob im Studio, damit das Studio samt Ramsch nicht zu sehen ist oder Outdoor, wo ansonsten folgendes passieren könnte: Portrait...ups, der Körper fehlt, Teilportrait...ups, die Füße fehlen.....Ganzkörperportrait, ups das Haus im Hintergrund ist nicht ganz drauf...usw. usf.........da wird am Schluß wenig vom Model zu sehen sein;-)
Letzten Endes entscheidet der persönliche Geschmack, auch wenn versucht wird diesen zu objektivieren oder es bestimmte "fotografische Prinzipien und Regeln" gibt.
lg
Roberto
Es hängt immer von der Bildwirkung und Intention ab, ob ein Bildschnitt geglückt ist. Ob nach fotografischen oder geometrischen Regeln spielt nicht zwingend eine Rolle....kann, muß aber nicht.
Generell ist ein Bildschnitt notwendig, ob im Studio, damit das Studio samt Ramsch nicht zu sehen ist oder Outdoor, wo ansonsten folgendes passieren könnte: Portrait...ups, der Körper fehlt, Teilportrait...ups, die Füße fehlen.....Ganzkörperportrait, ups das Haus im Hintergrund ist nicht ganz drauf...usw. usf.........da wird am Schluß wenig vom Model zu sehen sein;-)
Letzten Endes entscheidet der persönliche Geschmack, auch wenn versucht wird diesen zu objektivieren oder es bestimmte "fotografische Prinzipien und Regeln" gibt.
lg
Roberto
#87Report
15.05.2010
Original von Thomas Fedor
Ich habe mir jetzt alle Kommentare durchgelesen - Bresson sagt mir nichts
(ich habe keine Götter) - aber die Suche per Google haut mir gleich am Anfang diese Meisterwerke raus:
Arsch und Fuss abgeschnitten:
http://helenafrithpowell.com/wp-content/uploads/2009/03/henri-cartier-bresson13.jpg
Füße abgeschnitten - und ein Kind fast mittig zerlegt:
http://www.ldesign.com/Images/Essays/OnReality/OnReality%20Part%206/Henri-Cartier-Bresson12.jpg
War er jetzt schlampig - oder ist das Kunst?
Die Bilder sollen als flüchtiger Schnappschuss wirken.
Dazu passt der schlechte Bildschnitt, er unterstreicht das.
Manchmal hat sich erst nach vielen Jahren herausgestellt das die Bilder genau inszeniert waren.
#88Report
15.05.2010
Original von Thomas Fedor
War er jetzt schlampig - oder ist das Kunst?
Bei Reportage und Streetfotografie muss man etwas andere Maßstäbe ansetzten. Da zählt das Einfangen des richtigen "Augenblicks" und die Konzentration auf die wesentliche Bildaussage.
Man hat nur einen Versuch für einen flüchtigen Moment.
Schnelles reagieren...einen Moment sehen...einen Moment *vorausahnen*...
...da ist kein "Bitte stell dich nochmal so hin..." möglich.
Füße angeschnitten... ?
Popo angeschnitten... ?
Ein halbes Kind fehlt...?
Diese "Bildfehler" sind zu verschmerzen...und wenn es um Authentizität geht wirken sie sogar besser "mit" diesen Fehlern.
#89Report
Topic has been closed
jaja das menschliche gehirn ... neigt dazu fehlendes aus der bekannten wahrnehmung zu vervollständigen
wenn du am gelenk schneidest spielt es dir u.u. übel mit ... weil es ja auch bilder von amputierten gespeichert hat
sollte nicht ganz außer acht gelassen werden
die metzger in weissen kitteln neigen ja dazu die gliedmaßen am gelenk abzutrennen weil sie da nicht sägen müssen oder so
so von der bildgestaltung kommts darauf an was du damit suggerienen willst - wenn splatter/horror dann isses vielleicht ratsam gerade da auch das bildchen zu schneiden