Original von Kunststuerze
Ich hab aber immer nochnicht gelesen, ob er gewerblich gegen Kohle fotografieren will, oder das nur aus jux macht. Ansonsten gebe ich Dir Recht, brauchen gegen Geld tut das kein Schwein,... haut niemanden um (in Bezug auf ich will das haben und bezahle dafür).

Das schließe ich aus

"Ich möchte hier mal etwas philosophieren über den Sinn, als Fotograf, Fotodesigner oder sonst was weiter zu machen…"

in Verbindung mit

"Ist der „Markt“ nicht geeignet für mich? Oder bin ich gar ungeeignet für die Fotografie?

So viel Schritte ich auch zurück gehe um das „Ganze“ zu betrachten – ich sehe es nicht!

Ich könnte mir durch Aufgabe locker mal eben 120€ im Monat sparen – Webseite, Anzeigen, Propaganda, Flyer, Visitenkarten … gibbet ja nicht alles für umsonst! Neue Kamera wird langsam auch fällig…"

Original von Tobias K.
nicht nur dir...


[quote]Original von Henning Zachow *Paula :)*
[quote]Original von Camera Obscura
[...]
Selbst wenn es jetzt banal klingt: Schau mal in die Schaufenster der örtlichen Fotograsfenmeister - dann weisst du was die Kunden ungefähr wollen.[...]

da dreht sich mir regelmäßig der magen um...[/quote][/quote]
Alle Privatkunden, mit denen ich mich in den letzten 25 Jahren darüber unterhalten habe, finden die Fotos in den Schaufenstern der handelsüblichen "Fotografenhandwerksmeister" nicht besonders gut und ansprechend.

Klar, es gibt Ausnahmen - manche "Handwerksfotografen" machen exzellente Fotos, aber im Regelfall sagt der Privatkunde, wenn man sich mal etwas näher mit ihm unterhält: "Erstens ist mir Foto Dingsbums zu teuer, und zweitens finde ich die Fotos auch nicht wirklich doll."

Daß das klassische Fotografenhandwerk die Kundschaft mit seinen Leistungen überzeugt, kann man nun wirklich nicht sagen - und genau deshalb schrumpft ja auch die Zahl dieser Handwerksfotografenmeister von Jahr zu Jahr weiter. Während die Fotografen an sich nicht weniger werden.

Fotografenhandwerksmeister haben nur fast immer einen ganz großen Konkurrenzvorteil: das Ladengeschäft mit Schaufenster. Der Kunde kann da reingehen und sich fotografieren lassen (wenn er schnell die Bewerbungsfotos braucht), oder zumindest meistens aber gleich direkt mit dem Fotografen einen Termin abmachen.

Der Nichthandwerksmeisterfotograf würde sich wundern, wie er von Kundschaft überrollt wird, wenn er in der Fußgängerzone ein "Ladengeschäftstudio" aufmacht und im Schaufenster richtig überzeugende Bilder zeigt.

Allerdings würde er sich auch ganz schnell wundern, wieviel Fixkosten er auf einmal an der Backe kleben hat...

Original von David Brad
@photoshopper:

eine tolle - und ehrliche -, aber auch sehr konstruktive analyse wie ich finde!
ich denke das dürfte dem TP weiterhelfen. ;)

lg, david

Vielen Dank. Man tut was man kann ;)

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Original von TomRohwer
[quote]Original von Tobias K.
nicht nur dir...


[quote]Original von Henning Zachow *Paula :)*
[quote]Original von Camera Obscura
[...]
Selbst wenn es jetzt banal klingt: Schau mal in die Schaufenster der örtlichen Fotograsfenmeister - dann weisst du was die Kunden ungefähr wollen.[...]

da dreht sich mir regelmäßig der magen um...[/quote][/quote]
Alle Privatkunden, mit denen ich mich in den letzten 25 Jahren darüber unterhalten habe, finden die Fotos in den Schaufenstern der handelsüblichen "Fotografenhandwerksmeister" nicht besonders gut und ansprechend.

Klar, es gibt Ausnahmen - manche "Handwerksfotografen" machen exzellente Fotos, ...........................[/quote]

Meine zitierte Bemerkung sollte keineswegs dazu verleiten genau das zu kopieren, was man in den Schaufenstern der niedergelassenen Handwerksmeister so sieht. Über fotografische Qualität und Geschmack lässt sich bekanntlich endlos streiten und diskutieren.

Vielmehr möchte ich dem TO einen Anstoß geben sein Angebotssprektrum mit den Schaufenstern zu vergleichen. Und da denke ich doch, dass es erhebliche Unterschiede gibt.
Kommt eine Kundin wegen Pass-oder Bewerbungsfotos, wird sie kaum in einen Laden gehen, der dies nicht anbietet.

Kommt sie jedoch wegen Passbildern in einen Laden der ansprechende Aktfotos ausgestellt hat, kann es durchaus sein, dass sich daraus ein entsprechender Auftrag entwickelt.


Beispiel aus der Praxis:
Kundin mittleren Alters kommt und frägt nach Passbildern.
Meine Frage: Wozu brauchen Sie diese
Kundin: Zum Bewerben
Daraufhin habe ich ihr die Mustertafel der Bundesdruckerei für biometrische Passbilder gezeigt worauf sie selbst sofort eingesehen hat, dass für Ihren Zweck wohl (die teureren) Bewerbungsbilder die bessere Wahl seien.
Also Bewerbungsbilder
Während ich ihr die Bilder bearbeite und ausdrucke blättert sie in unseren Fotobüchern und spricht mich auf Kinderfotos an. Kurze Teit darauf die Fage, ob ich nicht mal im Kindergarten fotografieren würde (sie ist die Leiterin).

Mache ich natürlich

Mittlerweile (etwa 4 Monate später) habe ich alleine aus dieser unscheinbaren Anfrage nach Passbildern und der folgenden Kindergartenfotografie über 40 verschiedenste Aufträge (darunter Dessous /Akt / Hochzeiten / 2 Firmenreportagen etc.) mit ganz passablen Überschüssen gezogen. Damit ist aus einer Gewinnerwartung im einstelligen Euro-Bereich aufgrund meiner Beratung und des vorhandenen Bildmaterials erstmal ein dreistelliger Gewinn geworden. Zudem habe ich mehrere neue Kunden dazu gewonnen ohne in zusätzliche Werbung investieren zu müssen.

Jede Anfrage - Egal ob als direkter Kontakt, per Telefon oder per e-Mail ist eine Chance die man erstmal optimal nutzen muß.
Wenn ich versuche, bei jeder Kundenanfrage zunächst mich selbst und meine eigenen Wünsche zu verwirklichen, dann habe ich ganz schnell keine Kunden mehr!
Sobald der Kunde mit meinen Leistungen zufrieden ist und stolz seine Bilder im Bekanntenkreis zeigt, kommen zu mir neue Kunden.

Es ist nicht lustig am Ostersonntag morgens um 04.00 aus dem Bett zu steigen, weil man um 05.00 in der Kirche eine Taufe fotografieren soll.
Allein diese Aktion hat mir jedoch bereits zwei neue Kundinnen gebracht.

Was ich damit sagen will:
1. das richtige Leben sieht immer ganz anders aus als die Wunschvorstellungen, denen viele in der MK so gerne nachhängen.

2. Wie schon weiter vorne geschrieben: Wenn ich am Markt bestehen will muß ich die Wünsche und Bedürfnisse des Marktes erfüllen und kann nicht erwarten, dass sich der Markt meinen Vorstellungen anpasst.

3. Wenn der TO monatlich 120 € für Werbung (flyer etc) ausgibt und nichts zurückkommt, dann läuft gewaltig was schief.
Ich würde dann:
a) Die Art meiner Werbung prüfen (lassen) und ggf umstellen bzw sinnlose Maßnahmen SOFORT einstellen.
b) Mein eigenes Angebot überdenken und ggf umstellen.
c) Mein Portfolio von einem neutralen undabhängigen Fachann checken lassen und auf seinen Rat hören.
d) Mir für wenige €/Stunde einen Fachmann der Wirtschaftssenioren in´s Haus holen und micht von Ihm braten lassen (Vorsicht: Kann weh tun, die sagen Dir teilweise knallhart die Wahrheit in´s Gesicht).
e) In mir selbst noch mal klipp und klar die Erkenntnis wach rufen, dass Marktwirtschat nun wirklich kein Ponyhof ist!

Ich gehe immer noch davon aus, dass es dem TO nicht um seine Präsentation in der MK geht - da er ja hier keine Flyer verteilt.

Glaub mal nicht, das sooo billig ist. Liest sich momentan wenig aber ist Schließlich nur das was netto netto allein aus der Geschichte übrig geblieben ist.
Wir haben in den letzten Monaten auch überdurchschnittliich viel investiert.

oder ein nettes Modell, dass einem in den Arsch tritt...und mit arbeitet...

Original von Der Hosenknopf (2000-2010)
Manchmal hilft auch eine "Auszeit" um wieder neue Ideen zu finden und auch einen neuen Weg zu einem Ziel !!!