FRUSTposting: Stadtzeitung möchte Bild - aber ohne namentliche Erwähnung! 142

14.12.2011
Original von TomRohwer
[quote]Original von Ralf_Scholze
[quote]Original von Dorfstudio
Wenn die Redaktion Dein Bild ohne Namensnennung druckt kannst Du sie auf Schadensersatz verklagen. Freie Mitarbeiter tun so etwas nur nicht weil es dann ihr letzter Auftrag wäre.


Freie Mitarbeitre schicken keinen Anwalt, sondern eine Rechnung. Dann heißt es auf der anderen Seite: Es tut uns schrecklich leid. Ein Dummes Versehen, ... der Praktikant.[/quote]
Nein - in diesem Fall hieße es stattdessen: "Wir haben klar gesagt, daß wir das Foto nur honorarfrei und ohne Fotografenvermerk veröffentlichen würden. Sie haben uns danach das Foto zur Verfügung gestellt, damit haben Sie diese Vertragsbedingung anerkannt. Es besteht Ihrerseits weder ein Anspruch auf Honorar noch Ansprüche aus dem Fehlen des Fotografenvermerks."

Das allerdings schreibt dann nicht die Redaktion, sondern der Verlagsanwalt.
.[/quote]


Blödsinn, zum einen wurde im Vordefel vom Footgrafen die Namensnennung gefordert, d.h. die Redaktion hat die Möglichkeit der Wahl:
* auf die Forderung des Fotografen einzugehen und ihn als Bildautor zu benennen
* auf das Bild zu verzichten
alles andere ist Vertragsbruch und sowas kostet zu einen Geld und anderen Ansehen, wenn sich sowas rumspricht.

Es shcreibt dann auch weder die Redaktion, noch der Vrelagsanwalt, sondern es ruft bei solchen Fällen der Chefredakteur, um die Wogen zu glätten. Wenn man sich dann am Telefon nicht zu blöd anstellt, dann .... . Wenn man natürlich alles micht sich machen läßt.

Im Gegensatz zum "Medienprofi" Tom Rower spreche ich da von praktischen Erfahrungen.

Schönen Tag noch

Ralf Scholze

P.S. Bitte lest Euch doch einfach mal das Eingangsposting dieser Diskussion durch
#121Report
14.12.2011
Meine bescheidene Erfahrungen in diesem Bereich:

1. Ich habe schon einige male kurze Berichte an die Tageszeitung eingereicht mit Bild. Ich wurde jedesmal genannt und erhielt auch ein Honorar.

2. Ich mache die PR Bilder für die Deutsche Tanzkompanie. Diese reicht auch regelmäßig Berichte an die Localredaktion ein mit Bilder von mir. Obwohl ich weiss, daß die Tanzkompanie jedesmal meinen Namen nennt, wirde ich sogut wie nie genannt. Einmal wurde sogar ein andere Name unter ein Bild von mir gedruckt. Das ärgert mich zwar, glaube ich aber kaum, daß ich da groß die Möglichkeit hätte etwas zu ändern.
#122Report
14.12.2011
Original von Extänzer
Meine bescheidene Erfahrungen in diesem Bereich:

1. Ich habe schon einige male kurze Berichte an die Tageszeitung eingereicht mit Bild. Ich wurde jedesmal genannt und erhielt auch ein Honorar.

2. Ich mache die PR Bilder für die Deutsche Tanzkompanie. Diese reicht auch regelmäßig Berichte an die Localredaktion ein mit Bilder von mir. Obwohl ich weiss, daß die Tanzkompanie jedesmal meinen Namen nennt, wirde ich sogut wie nie genannt. Einmal wurde sogar ein andere Name unter ein Bild von mir gedruckt. Das ärgert mich zwar, glaube ich aber kaum, daß ich da groß die Möglichkeit hätte etwas zu ändern.


Der zweite Fall kommt öfter vor, allerdings hast Du egal wieviele Rechte Du abgetreten hast immer einen Anspruch auf Urhebernennung, insofern hast Du, wenn Du genannt werden willst auch Anspruch auf Entschädigung wenn der Credit vergessen wird. Meistens wird der Urheber bei PR-Bildern deswegen nicht genannt, weils die Abrechnung per Anstrich erleichtert, aber Du als Fotograf muß nicht auf Deinen Fotocredit nicht verzichten, nur weil eine Redaktion sich das Leben erleichtern will.
#123Report
14.12.2011
Wahrscheinlich könnte ich eine Namensnennung durchsetzen, ob das dann für die Beziehung zu den Redakteuren förderlich wäre? :-)
#124Report
Die Mitteilung des TO war doch die : Stadtzeitung möchte Bild - aber ohne namentliche Erwähnung!

Ich bleib dabei, ohne Nennung des Fotografen, kein Bild..

Denn meistens ist es ja so, das ein Event schon vorbei ist,wenn die Stadtzeitung,ein Bild veröffendlichen möchte / muß...

entweder sie lebt damit, oder sie sucht sich einen anderen Deppen.Was für mich weniger Stress und Arbeit bedeutet...

Aber bis jetzt habe ich es immer erlebt,das mein Name mit veröffendlicht wurde, selbst, als es um eine Ausstellungseröffung, meiner Mutter ging und ich auf die Nennung verzichten wollte,wurde ich von den Medien, als Fotograf genannt. bzw. gezwungen. (Kommentar d.Red.: DAS gehört sich so!)

Also wenn Ihr nicht als Deppen dastehen wollt,trennt euch von diesen Medien,denn weiter kommt ihr mit diesen nicht.
#125Report
14.12.2011
Original von Ralf_Scholze
[quote]Original von TomRohwer
[quote]Original von Ralf_Scholze
[quote]Original von Dorfstudio
Wenn die Redaktion Dein Bild ohne Namensnennung druckt kannst Du sie auf Schadensersatz verklagen. Freie Mitarbeiter tun so etwas nur nicht weil es dann ihr letzter Auftrag wäre.


Freie Mitarbeitre schicken keinen Anwalt, sondern eine Rechnung. Dann heißt es auf der anderen Seite: Es tut uns schrecklich leid. Ein Dummes Versehen, ... der Praktikant.[/quote]
Nein - in diesem Fall hieße es stattdessen: "Wir haben klar gesagt, daß wir das Foto nur honorarfrei und ohne Fotografenvermerk veröffentlichen würden. Sie haben uns danach das Foto zur Verfügung gestellt, damit haben Sie diese Vertragsbedingung anerkannt. Es besteht Ihrerseits weder ein Anspruch auf Honorar noch Ansprüche aus dem Fehlen des Fotografenvermerks."

Das allerdings schreibt dann nicht die Redaktion, sondern der Verlagsanwalt.
.[/quote]


Blödsinn, zum einen wurde im Vordefel vom Footgrafen die Namensnennung gefordert, d.h. die Redaktion hat die Möglichkeit der Wahl:
* auf die Forderung des Fotografen einzugehen und ihn als Bildautor zu benennen
* auf das Bild zu verzichten
alles andere ist Vertragsbruch und sowas kostet zu einen Geld und anderen Ansehen, wenn sich sowas rumspricht.[/quote]
Das mit der invitatio ad offerendum und dem BGB pul ich Dir jetzt nicht auseinander, Du würdest es eh nicht verstehen, aber alle Verlagsanwälte, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe (und das sind einige) würden sowas grinsend vom Tisch wischen.
Im Gegensatz zum "Medienprofi" Tom Rower spreche ich da von praktischen Erfahrungen.

Köstlich. Wirklich köstlich.

P.S. Bitte lest Euch doch einfach mal das Eingangsposting dieser Diskussion durch

Im Gegensatz zu Dir haben es die meisten im Thread sogar verstanden... *LOL*
#126Report
14.12.2011
Original von cooltour
Als ehemaliger Zeitungsangestellter kan ich zum "Privat" sagen, dass dies zumindest bei uns angegeben wurde, wenn die Bilder von nicht genauer namentlich genannten Fotografen eingesandt wurden. Oftmals ist die Konstellation "Schreiberling schickt Fotos von seinem Fotografnfreund mit zu seinem Artikel", da ist privat genauer als der falsche Name. Wenn der Fotograf explizit genannt wurde, wurde er auch genannt.

Was soll man denn sonst auch schreiben? "Foto: von wem's ist wissen wir nicht genau"?

"HFR" oder "hfr" ist auch noch beliebt, und klingt besser als "honorarfrei" zu schreiben, was irgendwie unterschwellig so nach Geiz klingt. Und die Redaktionssekretärin weiß beim Anstrich auch gleich (genau wie bei "privat"), daß da nicht wieder einer vergessen hat, das Foto zu markieren, sondern daß da nix bezahlt werden muß. (Die Redaktionssekretärin oder - assistentin ist nämlich die, die das Anstrichexemplar am Ende wieder einsammelt und den Anstrichzettel für die Honorarbuchhaltung fertig macht.)
#127Report
14.12.2011
Immer wieder lustig zu lesen in diesem Thread wenn sich überwiegend Blinde über Farben unterhalten oder ein Blinder einem sehenden Farben erklärt.

Letztendlich kann das jeder so halten wie er will!

Es ist das gute Recht der Redaktion um ein Bild zu ersuchen aber von vorne herein zu sagen, wir nennen den Urheber nicht - aus welchem Grund auch immer.

Genauso ist es das gute Recht des Fotografen zu sagen - unter diesen Umständen bekommt ihr von mir kein Bild bzw keine Genehmigung eines meiner Werke zu veröffentlichen.

Damit wäre das Thema ohne jede Aufregung erschlagen und erledigt. Noch dazu wo es Usus ist, dass PR-Material den Redaktionen kostenfrei und ohne jede Verpflichtung zur Verfügung gestellt wird - in der Regel verbunden mit einem höflichen Ersuchen um ein Belegexemplar respektive um Bekanntgabe des Sendeplatzes.

Tom hat schon in epischer Breite erklärt wie das Ganze in der rauen Wirklichkeit funktioniert.
Wer absolut geil drauf ist seinen Namen gedruckt zu sehen - soll halt dann die Veröffentlichung untersagen oder im Fall des TO kein Bild liefern und die Klappe halten, oder ein Inserat mit seinem Namen schalten.

Ob einen die Namensnennung in einem regionalen Blatt mit untergeordneter Bedeutung wirklich voran bringt, sei dahin gestellt. Wer in diesem Business intelligent arbeitet - agiert bzw reagiert immer so wie es dem jeweiligen Einzelfall angemessen ist - auch das wurde bereits ausführlich erklärt.

Mir hilft jedenfalls ein Packen Visitenkarten in der Tasche weiter als wenn mein Name in der Lokalzeitung unter dem Bild eines Verkehrsunfalls oder unter dem der Vorstandschaft des Anglervereins steht. Das ist eine praktische Erfahrung über Jahre - die andere Praktiker sicher bestätigen können.

Mir fällt auch keine Perle aus der Krone, wenn ich einem freien Mitarbeiter einer Lokalzeitung mit einen Bild aushelfe, das er unter seinem Namen veröffentlicht, weil er den Termin versemmelt hat oder nichts brauchbares zustande gebracht hat. Manus manum lavat war schon im Alten Rom ein geflügeltes Wort.

Selbst wenn es bei vielen Kamerabesitzern in der MK völlig unbekannt ist - im realen Leben helfen sich Profis gegebseitig mehr als die meisten hier vermuten würden. Mit purem Egoismus kommt man in dem Geschäft nicht allzu weit. Auch das ist keine Erkenntis aus Zeiten des WWW sondern stammt ebenfalls aus dem antiken Rom: Do ut des. Diese Dinge mit den dazugehörenden Hintergründen haben nur die meisten vergessen. Ist aber die BASIS eines jeden PR-Fachmanns.

Um zu entscheiden welche Reaktion im speziellen Einzelfall angemessen und richtig ist wird man weder über seitenlange Diskussionen im MK-Forum noch mit öffentlichem Jammern herausfinden. Dazu braucht es eine gewisse Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Genau in diesen Punkten scheint es jedoch bei der großen Masse der Diskussionsteilnehmer eklatant zu fehlen.

Pauschale Entrüstung und fragmentöse Paragraphenkenntnisse helfen jedenfalls am Wenigsten.
#128Report
14.12.2011
Original von Klicks
[quote]Original von Extänzer
Meine bescheidene Erfahrungen in diesem Bereich:

1. Ich habe schon einige male kurze Berichte an die Tageszeitung eingereicht mit Bild. Ich wurde jedesmal genannt und erhielt auch ein Honorar.
[/quote]
Das ist ja nun aber auch kein PR-Material...

2. Ich mache die PR Bilder für die Deutsche Tanzkompanie. Diese reicht auch regelmäßig Berichte an die Localredaktion ein mit Bilder von mir. Obwohl ich weiss, daß die Tanzkompanie jedesmal meinen Namen nennt, wirde ich sogut wie nie genannt. Einmal wurde sogar ein andere Name unter ein Bild von mir gedruckt. Das ärgert mich zwar, glaube ich aber kaum, daß ich da groß die Möglichkeit hätte etwas zu ändern.

Der zweite Fall kommt öfter vor, allerdings hast Du egal wieviele Rechte Du abgetreten hast immer einen Anspruch auf Urhebernennung, insofern hast Du, wenn Du genannt werden willst

Es sei denn, Du hättest vorher darauf verzichtet. Ausdrücklich oder konkludent.

Jeder Medienprofi, der noch alle Tassen im Schrank hat, hat in Fotografenverträgen für PR-Fotos einen Passus drin, in dem der Fotograf auf jegliche Ansprüche auf Urhebernennung genauso verzichtet wie auf weitergehende Honorarforderungen gegen die Benutzer der PR-Fotos.

Steht das ungeschickterweise nicht im Vertrag drin, dann - da hänge ich mich mal aus dem Fenster - wird mit 99,9%iger Wahrscheinlichkeit jedes Gericht sagen: bei PR-Fotos ist der Verzicht auf Urhebernennung ein branchenüblicher Usus (das ist es nämlich nun mal einfach), und daher wurde das in dem Moment konkludent vereinbart, wo der Fotograf den Auftrag für PR-Fotos angenommen hat.


auch Anspruch auf Entschädigung wenn der Credit vergessen wird.

Da wird's dann spannend - eine fehlende Urhebernennung kann einen Schadensersatzanspruch in Größenordnungen von maximal 100 Prozent des Honorars begründen. Das Honorar für PR-Fotos ist genau Null Euro. Wieviel sind 100 Prozent von Null Euro...?

Der Haken liegt aber noch ganz woanders: der Empfänger eines PR-Fotos darf davon ausgehen, daß er das Foto so veröffentlichen kann, wie es ihm als PR-Foto überlassen wird.

Wenn nun der Veranstalter nicht dazu schreibt "Abdruck honorarfrei, Quellenvermerk XYZ erforderlich!" (das gibt's durchaus), dann kann das Blatt, das das Ding veröffentlicht, es ohne Quellenangabe und beliebig verwenden, der Veranstalter hat dem Blatt für das PR-Foto umfassende Nutzungsrechte eingeräumt.

Wenn nun der Fotograf kommt und sagt "Hey - das habe ich mit meinem Kunden aber gar nicht so vereinbart!" - dann wird er unter Umständen sogar Ansprüche gegen den Verlag begründen können. Der Verlag wiederum kann sich den Schaden dann beim Veranstalter zurückholen, weil der ihn falsch informiert und damit einen Schaden verursacht hat.

Ob der Verlag das macht, wird von der Schadenshöhe abhängen. So oder so hat sich der Veranstalter bei Verlag und Redaktion damit aber auf Jahre hinaus äußest unbeliebt gemacht. Und seine PR-Fotos wandern zukünftig schnurstracks in den Papierkorb. (Doch - sowas merken sich Redakteure.)

Mit anderen Worten: großes PR-Desaster. Auch für den Fotografen. Der wird in Zukunft nämlich keine Aufträge für PR-Fotos mehr bekommen, wenn sich herumspricht, daß er anschließend loszieht und den Redaktionen ans Bein pinkelt, die das PR-Material benutzt haben.

Meistens wird der Urheber bei PR-Bildern deswegen nicht genannt, weils die Abrechnung per Anstrich erleichtert, aber Du als Fotograf muß nicht auf Deinen Fotocredit nicht verzichten, nur weil eine Redaktion sich das Leben erleichtern will.

Nein.

Meistens wird der Urheber bei PR-Fotos deshalb nicht genannt, weil er nicht bekannt ist. Ich schätze mal, daß 90 Prozent aller PR-Fotos ohne jeden Fotografenvermerk in den Redaktionen ankommen - die können insofern höchstens den Absender der PR (Unternehmen, PR-Agentur) als Bildquelle nennen.

Das wiederum passiert recht oft, und zwar aus dem einfachen Grund, weil die meisten PR-Fotos mit einem Vermerk kommen "Abdruck honorarfrei mit Quellenvermerk 'Meyers Matratzenfabrik' ".

Das wiederum hat einen ganz einfachen Grund: Meyers Matratzenfabrik (oder deren PR-Agentur) möchte schlicht erreichen, daß der Name Meyers Matratzenfabrik so oft wie möglich gedruckt wird. Also nicht nur, wenn das Foto zusammen mit dem PR-Text, in dem 18mal "Meyers Matratzenfabrik" erwähnt wird, nachdem der Redakteur der Anzeigenbeilage die übrigen 20mal schon rausgestrichen hat, sondern auch dann, wenn das Foto im Zeitungsarchiv landet und ein Jahr später zur Illustration eines redaktionellen Artikels "Guter Schlaf ist wichtig für die Gesundheit" verwendet wird.

Da werden die PR-Fotos dann ein Instrument des "Brandings", des Populärmachens von Markennamen. (Beiersdorf hat eine Zeitlang mal bestimmte PR-Fotos sogar mit dem Hinweis in die Welt gestreut, daß der Quellenvermerk "Nivea" lauten solle... )

Am häufigsten aber ist bei PR-Fotos der Hinweis "Quellenvermerk XY und Belegexemplar erbeten an" oder "Veröffentlichung honorarfrei - wir freuen uns über ein Belegexemplar und einen Bildvermerk, falls möglich", oder ähnliches.

PR-Leute sind Schleimer, und PR-Material hinterlässt im Regelfall eine Schleimspur in der Redaktion. (Die gern den Weg zur Anzeigenabteilung verrät - manche PR-Leute geben ihr PR-Material nämlich in die Anzeigenredaktion, in der Hoffnung, daß die das in die Redaktion gibt, mit dem Hinweis "Ist'n guter Anzeigenkunde, vielleicht könnt Ihr ja mal was bringen".)

Und als PR-Profi will ich nur eines, einzig und allein eines: daß der Redakteur, der das PR-Material auf den Tisch bekommt sagt: "Hey! Das ist doch mal gut. Das kann man doch mal gebrauchen. Gutes Foto. Knackiger Text. Werbung drin nicht zu aufdringlich, Informationsnutzen für unsere Leser erkennbar, und - HEY! - auch schon so aufbereitet, daß ich das ohne weiteren Aufwand verwenden kann...!"

(Will sagen: der Text ist keine Textwüste, sondern schon vernünftig gegliedert und journalistisch gut geschrieben, und so aufgemacht, daß er einfach gekürzt werden kann, ohne daß man alles umschreiben muß. Die Fotos sind technisch so, daß die Verlags-EBV keine Krämpfe bekommt. Usw. usf.)

Was ich als PR-Profi aber absolut, niemals, nicht, unter keinen Umständen will: einen Zeitungsredakteur nerven. Einen Zeitungsredakteur ärgern. Einem Zeitungsredakteur Stress bereiten. Einem Zeitungsredakteur Arbeit machen. Einen Zeitungsredakteur in die Situation bringen, daß er sich den Kopf zerbrechen muß: Wie ist das jetzt? Muß ich das jetzt? Darf ich das jetzt? Könnte das Probleme bringen?

Das ist Murks. Das ist verheerend.

(Woher ich das alles weiß? Weil ich viele Jahre meines Lebens in Zeitungsredaktionen zugebracht habe und weil ich seit etwa 15 Jahren einen erheblichen Teil meines Geldes damit verdiene, Anzeigensonderveröffentlichungen für Zeitungen zu erfinden und zu "realisieren", sprich zu produzieren, und weil ich darin anscheinend so gut bin, daß ich eines Tages von einer Unternehmensberatung angeheuert wurde, den Referenten auf Seminaren zum Thema "PR für Mittelständler" zu geben. Saugut bezahlt, aber leider bekomme ich Schuppenflechte, wenn ich mich zu lange in Räumen aufhalte, in denen die Quote eines bestimmten Anzug-und-Krawatte-Business-Typus die 95 Prozent übersteigt.*)

_____________________________

*) Ein "Wie-mache-ich-vernünftige-PR?"-Seminar würde ich allerdings wirklich gern noch mal veranstalten.

"In-House". Bei AUDI. Damit die AUDI-PR-Leute endlich einmal lernen, daß es absolut dusselig, schwachsinnig und inkompetent ist, für den neuen AUDI A3, A7, A irgendwas eine wunderschöne dicke PR-Mappe herauszugeben, im Alu-Karton, Top-Hochglanz-Druck, silberkaschiert, mit DVD-Box, ein Schweinegeld kostend...

... aber als Empfänger kann ich den ganzen Krempel dreimal von vorne bis hinten aufmerksamst durchlesen, durchsuchen, durchforsten...

Die Frage, ob dat A7-Dingens nun 5 Sitze, erweiterbar auf 7, oder 4 Sitze, erweiterbar auf 6 anzubieten hat - die bleibt genauso ungeklärt im Nirwana wie die Frage, ob der neue A3 denn nun nur noch mit 5 Türen oder auch noch mit 3 Türen lieferbar ist.

Geile Fotos vom AUDI an der Amalfi-Küste und einen Text zur neuen Ventilsteuerung, den vermutlich jeder zweite KFZ-Ingenieur nicht versteht - aber die ganz banalen Fragen bleiben unbeantwortet... Beim ersten Mal hab ich das für einen Ausrutscher gehalten, peinliche Panne, aber inzwischen bin ich überzeugt: das hat System.

(Dafür erzielen die AUDI-Devotionalien, die man zugeschickt bekommt, wenn man bei denen im Presse-Verteiler steht, bei Ebay Spitzenpreise...! Übrigens... falls jemand noch einen tollen Bildband sucht, "AUDI und FC Bayern München - eine Symbiose"... Anfragen bitte per PM.)
#129Report
14.12.2011
Original von Camera Obscura
Immer wieder lustig zu lesen in diesem Thread wenn sich überwiegend Blinde über Farben unterhalten oder ein Blinder einem sehenden Farben erklärt.

Internet halt...

Letztendlich kann das jeder so halten wie er will!

Wir sind in Deutschland. Da wollen "die Leut' " nun mal immer klar Vorschriften haben.

Es ist das gute Recht der Redaktion um ein Bild zu ersuchen aber von vorne herein zu sagen, wir nennen den Urheber nicht - aus welchem Grund auch immer.

Genauso ist es das gute Recht des Fotografen zu sagen - unter diesen Umständen bekommt ihr von mir kein Bild bzw keine Genehmigung eines meiner Werke zu veröffentlichen.

Damit ist eigentlich alles gesagt. Und noch mal, ich schrieb es schon: es ist der Redaktion zugute zu halten, daß sie das vorher klar und deutlich gesagt hat. So haben alle Beteiligten die Chance, Mißverständnisse zu vermeiden. Sollte man jedenfalls annehmen...

Damit wäre das Thema ohne jede Aufregung erschlagen und erledigt. Noch dazu wo es Usus ist, dass PR-Material den Redaktionen kostenfrei und ohne jede Verpflichtung zur Verfügung gestellt wird - in der Regel verbunden mit einem höflichen Ersuchen um ein Belegexemplar respektive um Bekanntgabe des Sendeplatzes.

Exakt so ist es.

Tom hat schon in epischer Breite erklärt wie das Ganze in der rauen Wirklichkeit funktioniert.
Wer absolut geil drauf ist seinen Namen gedruckt zu sehen - soll halt dann die Veröffentlichung untersagen oder im Fall des TO kein Bild liefern und die Klappe halten, oder ein Inserat mit seinem Namen schalten.

Exakt so ist es.

Wobei ich eines auch sagen möchte: es würde mich schon mal interessieren, warum die in drei Teufels da nun partout keinen Foto-Credit machen wollen.

Das hätte der TO mal fragen sollen. Ist das vielleicht nur ein Mißverständnis? Oder gibt es dafür einen Grund - der sich vielleicht ausräumen läßt?

Ob einen die Namensnennung in einem regionalen Blatt mit untergeordneter Bedeutung wirklich voran bringt, sei dahin gestellt. Wer in diesem Business intelligent arbeitet - agiert bzw reagiert immer so wie es dem jeweiligen Einzelfall angemessen ist - auch das wurde bereits ausführlich erklärt.

Exakt so ist es.

Mir hilft jedenfalls ein Packen Visitenkarten in der Tasche weiter als wenn mein Name in der Lokalzeitung unter dem Bild eines Verkehrsunfalls oder unter dem der Vorstandschaft des Anglervereins steht. Das ist eine praktische Erfahrung über Jahre - die andere Praktiker sicher bestätigen können.

Exakt so ist es. Wobei der Name unterm Foto selbstverständlich auch nicht schadet. Und ob der nun bei 100 Fotos unter 99, 89 oder 75 steht... so what?

Mir fällt auch keine Perle aus der Krone, wenn ich einem freien Mitarbeiter einer Lokalzeitung mit einen Bild aushelfe, das er unter seinem Namen veröffentlicht, weil er den Termin versemmelt hat oder nichts brauchbares zustande gebracht hat. Manus manum lavat war schon im Alten Rom ein geflügeltes Wort.

Ja...ah... mmmhh... Der ist mir dann aber auch schon einen Gefallen seinerseits schuldig... ;-)

Selbst wenn es bei vielen Kamerabesitzern in der MK völlig unbekannt ist - im realen Leben helfen sich Profis gegebseitig mehr als die meisten hier vermuten würden.

Ich sag mal: das ist "sequentiell" unterschiedlich. Dort wo man fast täglich zusammenarbeitet, ist das selbstverständlich, sonst macht die Arbeit keinen Spaß. 50 Hamburger Freelancer-Pressefotografen auf einem Haufen bei einem Termin oder Ereignis...

Öh... Solidarisch werden die u.U., wenn sie "als Masse" eine Polizeiabsperrung "niedernerven" können. Ansonsten geht das schon auch nach dem Motto "Wieso stellst Du Dich vor meine Kamera?" - "Was kann ich denn dafür, daß Du hinter mir stehst?"... Aber das ist eh wieder eine völlig andere Baustelle. Pressefotografen jammern nicht. Pressefotografen machen Fotos.


Mit purem Egoismus kommt man in dem Geschäft nicht allzu weit. Auch das ist keine Erkenntis aus Zeiten des WWW sondern stammt ebenfalls aus dem antiken Rom: Do ut des. Diese Dinge mit den dazugehörenden Hintergründen haben nur die meisten vergessen. Ist aber die BASIS eines jeden PR-Fachmanns.

Exakt so ist es.

Um zu entscheiden welche Reaktion im speziellen Einzelfall angemessen und richtig ist wird man weder über seitenlange Diskussionen im MK-Forum noch mit öffentlichem Jammern herausfinden. Dazu braucht es eine gewisse Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Genau in diesen Punkten scheint es jedoch bei der großen Masse der Diskussionsteilnehmer eklatant zu fehlen.

Das war jetzt sehr freundlich ausgedrückt.

Pauschale Entrüstung und fragmentöse Paragraphenkenntnisse helfen jedenfalls am Wenigsten.

Yepp.

Und in jeder Redaktion gibt es den alten Joke: "Ein Meyer [Schulze, Müller, passenden Namen bitte einsetzen] ist die Maßeinheit für den maximal möglichen Nerv, den ein Kommunalpolitiker, Veranstalter, PR-Mensch, ... verursachen kann." Und im zweiten Satz kommt dann "Ein Meyer gleich zwei Schröder", und wenn man jener Schröder ist, wird man sich jahrelang verzweifelt fragen, warum "die anderen" immer so viel häufiger im Lokalteil erwähnt werden...
#130Report
Auch wenn viele das hier leider nur als Gemecker ansehen, hier wurden so viele wirklich gute Einblicke gewährt für die man eigentlich dankbar sein sollte. Aber ich habe manchmal das Gefühl das man das garnicht lesen oder wissen will oder es schlicht und einfach nicht versteht.

Ich sag einfach mal "danke Tom und auch C.O." das sie sich trotzdem die Mühe machen, obwohl sie sich von Hobbyfotografen anhören müssen das sie keine Ahnung haben !

Im Grunde sagt der Name PR in dem Zusammenhang doch eigentlich schon alles, da braucht es bei normalem Verständnis keine seitenlangen Abhandlungen über Honorare oder Namensnennungen...
#131Report
14.12.2011
Tom was du hier machst ist ein Paradebeispiel für angegehende PR-Fachleute.

In diesem Fall bezeichnet man es jedoch treffender - es ist schlichtweg:

Perlen vor die Säue geworfen
#132Report
14.12.2011
Original von Camera Obscura
Tom was du hier machst ist ein Paradebeispiel für angegehende PR-Fachleute.

In diesem Fall bezeichnet man es jedoch treffender - es ist schlichtweg:

Perlen vor die Säue geworfen

Ich gehöre zur "78er-Generation" (der Generation der "BIs", der Bürgerinitiativen), wie ich sie gern nenne. Ich leide an der unheilbaren Illusion, daß man mit Argumenten und Erklärungen die Welt verbessern kann.

Das werde ich auch nicht mehr los. ;-)

Aber der eine oder andere zieht ja auch, das weiß ich, manchmal eine nützliche Information daraus. Und dafür lohnt sich's.
#133Report
#134
14.12.2011
Original von Extänzer
Wahrscheinlich könnte ich eine Namensnennung durchsetzen, ob das dann für die Beziehung zu den Redakteuren förderlich wäre? :-)


Rauf einfach mal den Chefredakeur an,

guter Aufhänger für ein gutes Gespräch

lg

ralf
#135Report
14.12.2011
Original von Extänzer
Wahrscheinlich könnte ich eine Namensnennung durchsetzen, ob das dann für die Beziehung zu den Redakteuren förderlich wäre? :-)


Rauf einfach mal den Chefredakeur an,

guter Aufhänger für ein gutes Gespräch

lg

ralf
#136Report
14.12.2011
Original von Extänzer
Wahrscheinlich könnte ich eine Namensnennung durchsetzen, ob das dann für die Beziehung zu den Redakteuren förderlich wäre? :-)


Rauf einfach mal den Chefredakeur an,

guter Aufhänger für ein gutes Gespräch

lg

ralf
#137Report
14.12.2011
Original von TomRohwer
[quote]Original von Ralf_Scholze
[quote]Original von TomRohwer
[quote]Original von Ralf_Scholze
[quote]Original von Dorfstudio
Wenn die Redaktion Dein Bild ohne Namensnennung druckt kannst Du sie auf Schadensersatz verklagen. Freie Mitarbeiter tun so etwas nur nicht weil es dann ihr letzter Auftrag wäre.


Freie Mitarbeitre schicken keinen Anwalt, sondern eine Rechnung. Dann heißt es auf der anderen Seite: Es tut uns schrecklich leid. Ein Dummes Versehen, ... der Praktikant.[/quote]
Nein - in diesem Fall hieße es stattdessen: "Wir haben klar gesagt, daß wir das Foto nur honorarfrei und ohne Fotografenvermerk veröffentlichen würden. Sie haben uns danach das Foto zur Verfügung gestellt, damit haben Sie diese Vertragsbedingung anerkannt. Es besteht Ihrerseits weder ein Anspruch auf Honorar noch Ansprüche aus dem Fehlen des Fotografenvermerks."

Das allerdings schreibt dann nicht die Redaktion, sondern der Verlagsanwalt.
.[/quote]


Blödsinn, zum einen wurde im Vordefel vom Footgrafen die Namensnennung gefordert, d.h. die Redaktion hat die Möglichkeit der Wahl:
* auf die Forderung des Fotografen einzugehen und ihn als Bildautor zu benennen
* auf das Bild zu verzichten
alles andere ist Vertragsbruch und sowas kostet zu einen Geld und anderen Ansehen, wenn sich sowas rumspricht.[/quote]
Das mit der invitatio ad offerendum und dem BGB pul ich Dir jetzt nicht auseinander, Du würdest es eh nicht verstehen, aber alle Verlagsanwälte, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe (und das sind einige) würden sowas grinsend vom Tisch wischen.
Im Gegensatz zum "Medienprofi" Tom Rower spreche ich da von praktischen Erfahrungen.

Köstlich. Wirklich köstlich.

P.S. Bitte lest Euch doch einfach mal das Eingangsposting dieser Diskussion durch

Im Gegensatz zu Dir haben es die meisten im Thread sogar verstanden... *LOL*[/quote]

PÖdel nur weiter rum
#138Report
Original von Ralf_Scholze
Blödsinn, zum einen wurde im Vordefel vom Footgrafen die Namensnennung gefordert, d.h. die Redaktion hat die Möglichkeit der Wahl:
* auf die Forderung des Fotografen einzugehen und ihn als Bildautor zu benennen
* auf das Bild zu verzichten


Blödsinn (ich glaub das schreibt man jetzt hier so vor jedem post)... die Redaktion nimmt das Bild zu ihren Bedingunegn oder eben nicht. Bei kostenloser PR hat man nichts zu fordern sondern zu liefern und das am besten so das es glatt durch läuft. Der Zeitung ist das vermutlich ziemlich Latte ob sie das drucken oder nicht und wenn man da anfängt eine Welle zu schieben ist das Thema schneller durch als man entschuldigung sagen kann. Den Schaden hat die Band (keine kostenlose PR) und der Fotograf (abgestempelt als Querulant).

Wenn hier einr eine Wahl hat dann der Fotograf ob er es so einsendet wie gefordert oder eben nicht. Da muß er halt wissen wie wichtig ihm das Kürzel und/oder eine weitere Arbeit mit der Band ist.

Wenn ich an seiner Stelle wäre würde ich mich fragen was mir die Zusammenarbeit momentan bringt oder zukünftig noch bringen kann. Habe ich da was von dann gibt es das Bild, habe ich da ausser Arbeit nichts von gibt es das Bild nicht. Eigentlich ganz einfache Sache...
#139Report
14.12.2011
Original von Andreas Grav - PixelWERK ™
die Redaktion nimmt das Bild zu ihren Bedingunegn oder eben nicht. Bei kostenloser PR hat man nichts zu fordern sondern zu liefern und das am besten so das es glatt durch läuft.
Muss ich jetzt meinen Betrag eigentlich auch mit "Blödsinn" beginnen?

Ich bezweifel, dass eine Zeitungsredaktion sich von einem kleinen und vermutlich unwichtigen Knipser äh Fotograf vorschreiben lässt, was sie zu machen haben und was nicht.

Und mir ist auch keine Zeitung bekannt, in denen abgedruckte Pressemitteilungen den Namen des Fotografen enthalten haben, eher steht dort "Foto: Firma XYZ"
#140Report

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