Kinderbücher werden angepasst 102
... also ich kenne für Neger auch den Ersatzbegriff MAXIMALPIGMENTIERT !
Ich bin ein Anhänger der deutlichen Aussprache und finde es einfach lächerlich, was da versucht wird.
Gruß,
Thorsten
Ich bin ein Anhänger der deutlichen Aussprache und finde es einfach lächerlich, was da versucht wird.
Gruß,
Thorsten
#22Report
Ah, daher weht der Wind: man wird vielleicht dazu genötigt, das eigene Handeln zu überdenken und am Ende gar zu ändern. So'n Mist auch. Das ist ja viel anstrengender als 'Diskriminierung finde ich doof'-Fanpages mit Likes zu bewerfen. Ach nee, dann lassen wir das doch lieber.
:D
"Why do I call myself a nigga you ask me?
Because police always wanna harass me"
:D
"Why do I call myself a nigga you ask me?
Because police always wanna harass me"
#23Report
[gone] User_30919
05.01.2013
In unserer heutigen Gesellschaft, wo die Ausländerfeindlichkeit stetig zu nimmt, können solche Reformen äußerst sinnvoll sein. Hätte es in der Vergangenheit keine Reformen gegeben, dann würden wir z.B. heute noch sagen "Ihr, mein Vater, darf ich". Wer möchte heutzutage so eine Anrede, nur weil es in alten Kinderbüchern so geschrieben steht. Wobei ich sagen muss, dass z.B. Hexe für mich nicht reformiert werden müsste.
#24Report
[gone] Kirsten R.
05.01.2013
Da bin ich aber gespannt, wie Der Zigeunerbaron dann umkomponiert wird... :-D
#25Report
[gone] User_283609
05.01.2013
ich esse jetzt mal ein paar negerküsse auf das wohl der gutmenschen.
#26Report
Leute, Ihr seid im falschen Jahrzehnt.
In den 90ern war mein cooler Hengst, wenn man sich über Gutmenschen und PC-Getue lustig gemacht hat. Heute macht das selbst meine Oma, da ist das langweilig :DD
In den 90ern war mein cooler Hengst, wenn man sich über Gutmenschen und PC-Getue lustig gemacht hat. Heute macht das selbst meine Oma, da ist das langweilig :DD
#27Report
05.01.2013
In Österreich ist der Begriff Südschwede für Neger weit verbreitet :-)
Ihr sollt doch auch "das Gott" sagen, wenn ich das richtig mitbekommen habe, oder ?
Ihr sollt doch auch "das Gott" sagen, wenn ich das richtig mitbekommen habe, oder ?
#28Report
05.01.2013
Raider heisst jetzt Twix - sonst ändert sich nix.
Das Problem ist nicht die Verwendung bestimmter Worte, sondern die damit verbundene Konnotation.
Das neutrale wib ((Ehe)-Frau) wird zum (abwertenden) Weib und Frouwa (Herrin/Adlige) zur Frau
und nimmt die neutrale Rolle ein. Oben wird die Lücke mit Dame gefüllt. Ähnlich erging es der
Deern auf dem Weg zur Dirne.
Die Konnotation ändert sich und Begriffe werden ersetzt.
Dort, wo die Wurzel des Problems aber tief in der Gesellschaft zu finden ist, wird die Sprache nicht
die Realität ändern. Vielmehr werden die Misstände sich erneut im Rahmen der geänderten Sprache
zeigen.
Für ernsthaft Interessierte:
Stichworte: Konnotative Leiter, Euphemismus-Tretmühle
Anatol Stefanowitsch, Damaris Nübling
Das Problem ist nicht die Verwendung bestimmter Worte, sondern die damit verbundene Konnotation.
Das neutrale wib ((Ehe)-Frau) wird zum (abwertenden) Weib und Frouwa (Herrin/Adlige) zur Frau
und nimmt die neutrale Rolle ein. Oben wird die Lücke mit Dame gefüllt. Ähnlich erging es der
Deern auf dem Weg zur Dirne.
Die Konnotation ändert sich und Begriffe werden ersetzt.
Dort, wo die Wurzel des Problems aber tief in der Gesellschaft zu finden ist, wird die Sprache nicht
die Realität ändern. Vielmehr werden die Misstände sich erneut im Rahmen der geänderten Sprache
zeigen.
Für ernsthaft Interessierte:
Stichworte: Konnotative Leiter, Euphemismus-Tretmühle
Anatol Stefanowitsch, Damaris Nübling
#29Report
[gone] User_30919
05.01.2013
Aufgrund der hier unterschiedlichen Altersstruktur sowie der sozialen Prägung, Sozialmilieus, Schichten und Lebensstilen, wird es hier natürlich unterschiedliche Ansichten geben; was ja auch normal ist. Ein Zigeunerschnitzel wird mir wohl auch weiterhin schmecken, ein Negerkuss empfinde ich als sehr verwerflich und diskriminierend.
#30Report
05.01.2013
Das Problem ist in erster Linie in den Köpfen der Leute und von Politikern gemacht. Ich hatte nie ein schlechtes Gefühl beim "Negerkuss" ... durch solche Verbote wird doch erst auf "Andersartikeit" aufmerksam gemacht.
Wir leben einfach in einer Pseudo-Gesellschaft... alle sind so integriert und so gleich, auch wenn das absolut nicht geht.
In einem kleinen Dorf mit 99% Menschen, die "typisch deutsch" aussehen fallen alle anderen nun mal auf - egal wie integriert wir sind. Ob das jemand mit dunkler Haut, massivem Übergewicht, oder nur einem Bein ist ist genauso egal wie ob jemand eine mega riesen Nase hat. :D
Wir leben einfach in einer Pseudo-Gesellschaft... alle sind so integriert und so gleich, auch wenn das absolut nicht geht.
In einem kleinen Dorf mit 99% Menschen, die "typisch deutsch" aussehen fallen alle anderen nun mal auf - egal wie integriert wir sind. Ob das jemand mit dunkler Haut, massivem Übergewicht, oder nur einem Bein ist ist genauso egal wie ob jemand eine mega riesen Nase hat. :D
#31Report
05.01.2013
Ich halte diese Korrektheit auch füre sehr übertrieben. Ich gehe sogar davon aus, dass die aktuellen überkorrekten Begriffe sich nicht lange halten werden und durch wieder neue ersetzt werden müssen, weil inzwischen die derzeit aktuellen einen negativen Touch bekommen haben. So wurden aus Negern die Schwarzen und dann farbige Menschen usw. Die Umbenennung von Negerküssen in Schokoküsse ist eigentlich eine Verdeutlichung der Inhaltsstoffe und eventuell wird das Nahrungsmittel selbst jetzt weniger diskriminiert. Aber welcher Mitbürger mit dunklerer Hautfarbe soll sich diskriminiert fühlen, wenn ein Negerkuss Negerkuss genannt wird? Er ist ja kein Neger! Das gleiche gilt für das Zigeunerschnitzel. Aber ich bin tatsächlich der Meinung, dass eine Bevölkerungsgruppe das Recht auf einen selbstgewählten Namen hat. Wenn sich solche Menschen Sinti oder Roma nennen, dann sollte man das auch so übernehmen. Es ist übrigens ein Punkt von dem deutsche auch betroffen sind. Ich wurde schon von einer Ausländerin gefragt, warum wir im Internet eigentlich das ".de" bekommen hätten, wo doch eigentlich ".ge" besser passen würde. Tatsächlich sind wir in vielen Ländern nicht die Deutschen, sondern die wilden Germanen. Unser Land wird Germany, Germania usw. genannt. In seltenen Fällen orientiert sich die Bezeichnung etwas mehr am Original, z.B. Tyskland. Warum eigentlich?
Und ein Gag am Rande: Eine andere ausländische Mitbürgerin, die hier als Fotomodell angemeldet war gab als Hauptjob "Prostituierte" an und wollte von "Hure" nichts wissen. Erstere sei auch die internationale Bezeichnung. Soweit mir bekannt sehen das die deutschen Damen mit dem entsprechenden Beruf genau anders.
Und ein Gag am Rande: Eine andere ausländische Mitbürgerin, die hier als Fotomodell angemeldet war gab als Hauptjob "Prostituierte" an und wollte von "Hure" nichts wissen. Erstere sei auch die internationale Bezeichnung. Soweit mir bekannt sehen das die deutschen Damen mit dem entsprechenden Beruf genau anders.
#32Report
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
05.01.2013
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sich alle Welt über den Sarotti-Mohr aufgeregt hat. Die Firma wollte mit dem Logo damals einfach nur daran erinnern, dass die erste Produktion in der Berliner Mohrenstr. angesiedelt war. Das war in den 20er Jahren ein ganz normaler Ausdruck. Und die Mohrenstr. gibt es in Berlin immer noch.
Der Begriff "Mohr" kommt von "Mauren" und wurde - ganz wertfrei - für Menschen mit dunkler Hautfarbe benutzt. Als negativ empfunden wird er nur wegen der Verwendung in rassistischen Texten, z.B. NPD-nahen Skinhead Liedtexten. Warum aber sollte man denen per se solche altdeutschen Worte "schenken" und dafür im normalen Sprachgebrauch als negaltiv belastet ausklammern?
Der Begriff "Mohr" kommt von "Mauren" und wurde - ganz wertfrei - für Menschen mit dunkler Hautfarbe benutzt. Als negativ empfunden wird er nur wegen der Verwendung in rassistischen Texten, z.B. NPD-nahen Skinhead Liedtexten. Warum aber sollte man denen per se solche altdeutschen Worte "schenken" und dafür im normalen Sprachgebrauch als negaltiv belastet ausklammern?
#33Report
[gone] Mandy S.
05.01.2013
mir fällt da spontan die sängerin alexandra mit ihrem hit "zigeunerjunge" ein.
muss sie den nun neu einsingen?
Daraus wird nichts, die Gute ist doch schon lange tot - Autounfall.
Zum Thema: Ich finde es auch ein wenig übertrieben. Die ganzen Umbenennunge ändern doch nichts an der Einstellung der Menschen. Wer rechtes Gedankengut pflegt, gibt dieses auch an seine Kinder weiter, vollkommen unabhängig davon, ob im Kinderbuch nun von "Negerlein", "Dunkelhäutigen" oder sonst was die Rede ist.
Aber anscheinend hat die dt. Politik immernoch an der Vergangenheit zu knabbern - schade, aber wahr...
LG
Mandy
#34Report
05.01.2013
Nein, man sollte diese Begriffe nicht austauschen. Solche Begriffe schaffen nämlich auch durchaus auch ein Gefühl für die eigene Sprache.
Ich z.B. bin teilweise in Afrika aufgewachsen (inzwischen zieht es mich eher in den Norden) und da ich der einzige Junge unter vielen Mädchen war, waren meine Spielkameraden Einheimische. Für mich ist der Begriff "Schwarzer" z.B. neutral mit positivem Vorzeichen (schöne Erinnerungen an eine Kinderfreundschaft) besetzt. Neger wird bei mir im Kopf sofort und wertfrei als Schwarzer übersetzt, während Mohr auch für mich eher exotisch klingt.
Aber egal, was man dafür für einen Begriff erfindet, es wird für mich immer positiv besetzt sein. Daher empfinde ich solche Umetikettierungen eher als befremdlich. Hier wird an den Begriffen, statt an den Ursachen, rumgedoktert.
Und ob die Jennisch darüber begeistert sind als Sinti und Roma bezeichnet zu werden, darf stark bezweifelt werden.
Pope und Pfaffe waren mal genauso neutrale Begriffe wie Pastor oder Pfarrer. Sie wurden erst im Laufe der Zeit negativ besetzt, durch ihre Außenwirkung. Und Pastor ist bereits auf dem besten Wege dahin, ein Synonym für Dummschwätzer zu werden.
Und "Opfer" ist bereits in einigen Kreisen ein Schimpfwort.
Auch die Umbenennung des Arbeitsamtes in Arbeitsagentur hat doch nichts an der Inkompetenz der meisten Mitarbeiter geändert. Und diese Inkompetenz ist hausgemacht.
Die Frage sollte man sich aber mal dahingehend stellen, was mit einer solchen Umetikettierung erreicht werden soll. Ist es tatsächlich PC oder eine sprachliche Lenkung a la Neusprech?
In Deutschland haben wir ja bereits vereinzelt solche Begriffe.
User ist für mich z.B. eine wertfreie technische Bezeichnung für eine Person, die einen Computer benutzt. Der Begriff Anwender ist in der IT aber häufig die Bezeichnung für das Computerproblem, das sich ca. 50 cm vor dem Bildschirm befindet.
Auch Krüppel z.B. ist für mich eine eher wertfreie technische Bezeichnung (auch in anderem Zusammenhang, wie Krüppelwalmdach oder Krüppelkiefern, die phantastische Photomotive sind), während Behinderter bereits eine Wertung darstellt.
Noch fataler ist aber die die begriffliche Vertauschung bei Begriffen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Tatsachen sind ja eher umgedreht, niemand gibt einem aus Freundlichkeit Arbeit, sondern man KAUFT die Arbeitskraft, weil man sie BRAUCHT. Diese gedankliche Verdrehung der Tatsachen führt zu ziemlich absurden Argumentationsketten. Ein Schelm der Böses dabei denkt.
Die Frage ist also, was ist die Absicht dahinter?
Vorteil? Ich sehe keinen! - Nachteil? Alte Begriffe und ihre Bedeutung und das Verständnis um ihre Bedeutung gehen verloren.
Ach ja, ich liebe Mohrenköppe auch dann noch, wenn sie Negerküsse oder Schokoküsse heißen. Aber letztlich habe ich eine ganz komische Bezeichnung dafür gesehen. Ich kann mich nicht mehr an dieses Wortkonstrukt erinnern aber so sollte etwas so leckeres nicht heißen.
Das bringt mich auf die Idee, in welche Richtung das Ganze gehen könnte. Der Begriff Zigeunerschnitzel wurde ja bereits benannt.
Analog-Käse ist z.B. kein Käse (und dürfte in meinen Augen auch nicht so benannt werden und einige Regelungen gehen aktuell in diese Richtung). Aber wenn man das Wort Käse abschafft (weil Käsefüße negativ besetzt sind), was für ein Wortungetüm wird dann geschaffen? Und was kommt danach?
Interessant, das es hier eine gewisse zeitlich Nähe gibt. Zufall oder nicht?
Sprache verändert sich, aber man sollte sie doch in ihrem (auch zeitlichen) Zusammenhang belassen.
Ich z.B. bin teilweise in Afrika aufgewachsen (inzwischen zieht es mich eher in den Norden) und da ich der einzige Junge unter vielen Mädchen war, waren meine Spielkameraden Einheimische. Für mich ist der Begriff "Schwarzer" z.B. neutral mit positivem Vorzeichen (schöne Erinnerungen an eine Kinderfreundschaft) besetzt. Neger wird bei mir im Kopf sofort und wertfrei als Schwarzer übersetzt, während Mohr auch für mich eher exotisch klingt.
Aber egal, was man dafür für einen Begriff erfindet, es wird für mich immer positiv besetzt sein. Daher empfinde ich solche Umetikettierungen eher als befremdlich. Hier wird an den Begriffen, statt an den Ursachen, rumgedoktert.
Und ob die Jennisch darüber begeistert sind als Sinti und Roma bezeichnet zu werden, darf stark bezweifelt werden.
Pope und Pfaffe waren mal genauso neutrale Begriffe wie Pastor oder Pfarrer. Sie wurden erst im Laufe der Zeit negativ besetzt, durch ihre Außenwirkung. Und Pastor ist bereits auf dem besten Wege dahin, ein Synonym für Dummschwätzer zu werden.
Und "Opfer" ist bereits in einigen Kreisen ein Schimpfwort.
Auch die Umbenennung des Arbeitsamtes in Arbeitsagentur hat doch nichts an der Inkompetenz der meisten Mitarbeiter geändert. Und diese Inkompetenz ist hausgemacht.
Die Frage sollte man sich aber mal dahingehend stellen, was mit einer solchen Umetikettierung erreicht werden soll. Ist es tatsächlich PC oder eine sprachliche Lenkung a la Neusprech?
In Deutschland haben wir ja bereits vereinzelt solche Begriffe.
User ist für mich z.B. eine wertfreie technische Bezeichnung für eine Person, die einen Computer benutzt. Der Begriff Anwender ist in der IT aber häufig die Bezeichnung für das Computerproblem, das sich ca. 50 cm vor dem Bildschirm befindet.
Auch Krüppel z.B. ist für mich eine eher wertfreie technische Bezeichnung (auch in anderem Zusammenhang, wie Krüppelwalmdach oder Krüppelkiefern, die phantastische Photomotive sind), während Behinderter bereits eine Wertung darstellt.
Noch fataler ist aber die die begriffliche Vertauschung bei Begriffen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Tatsachen sind ja eher umgedreht, niemand gibt einem aus Freundlichkeit Arbeit, sondern man KAUFT die Arbeitskraft, weil man sie BRAUCHT. Diese gedankliche Verdrehung der Tatsachen führt zu ziemlich absurden Argumentationsketten. Ein Schelm der Böses dabei denkt.
Die Frage ist also, was ist die Absicht dahinter?
Vorteil? Ich sehe keinen! - Nachteil? Alte Begriffe und ihre Bedeutung und das Verständnis um ihre Bedeutung gehen verloren.
Ach ja, ich liebe Mohrenköppe auch dann noch, wenn sie Negerküsse oder Schokoküsse heißen. Aber letztlich habe ich eine ganz komische Bezeichnung dafür gesehen. Ich kann mich nicht mehr an dieses Wortkonstrukt erinnern aber so sollte etwas so leckeres nicht heißen.
Das bringt mich auf die Idee, in welche Richtung das Ganze gehen könnte. Der Begriff Zigeunerschnitzel wurde ja bereits benannt.
Analog-Käse ist z.B. kein Käse (und dürfte in meinen Augen auch nicht so benannt werden und einige Regelungen gehen aktuell in diese Richtung). Aber wenn man das Wort Käse abschafft (weil Käsefüße negativ besetzt sind), was für ein Wortungetüm wird dann geschaffen? Und was kommt danach?
Interessant, das es hier eine gewisse zeitlich Nähe gibt. Zufall oder nicht?
Sprache verändert sich, aber man sollte sie doch in ihrem (auch zeitlichen) Zusammenhang belassen.
#35Report
Es geht um *Kinder*bücher. Die lernen gerade, sich in der Sprache zurecht zu finden. Und Sprache ist die Basis unseres Denkens und Handelns.
Natürlich ändert ein Umbenennen nicht direkt was an Einstellungen. Aber es verändert den Raum der Deutungsmöglichkeiten. Und Begriffe, die Anknüpfungspunkte zu diskriminierenden Deutungsmustern besitzen, erleichtern es, solche auch zu erlernen. Die Verwendung von Sprache und die Bedeutung ihrer Begriffe hängen nämlich durchaus zusammen. Wenn ich diskriminierende Ideen hegen will, dann fällt mir das leichter, wenn die Wörter, die ich gerlernt habe, bereits auch Träger solcher Bedeutungsinhalte sind. Wenn ich ein Wort wie 'Neger' benutze, dann heisst das nicht, dass ich Schwarze diskriminieren will. Aber *wenn* ich sowas vorhätte, dann würde es mir leichter fallen, weil der Begriff 'Neger' bereits in sich Anknüpfungspunkte zu bizarren Ideen, wie 'negrider Rasse' enthält.
Wenn Kinder weiterhin solche Wörter lernen, dann bleiben diese Anknüpfungspunkte erhalten. Werden über die Generationen weitertransportiert. Wohlgemerkt: es geht hier um die *Möglichkeiten*.
Ich will nicht, dass mein Sohn solche Wörter lernt oder gar benutzt. Und deshalb finde ich es absolut richtig, dass sie aus Kinderbüchern getilgt werden. Kinder haben noch keinen kritischen Umgang mit Sprache, sie lernen die nämlich erst. Und übernehmen vieles unhinterfragt - es bleibt ihnen ja auch garnichts anderes übrig.
Mal abgesehen davon, dass Wörter wie 'Neger' auch dann auf *andere* diskriminierend wirken können, obwohl man es nicht so meint. Und es ist wirklich keine allzugrosse Anstrengung, auf sowas einfach mal zu verzichten. Diesen Trennungsschmerz, der hier geäussert wird, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich hoffe, niemand kommt mal in die Situation, mit abwertenden Begrifflichkeiten tituliert zu werden und sich dann anhören zu müssen: 'Ach komm, das ist doch überhaupt nicht so gemeint. Das ist doch eigentlich ein neutraler Begriff.'
Wörter sind nicht neutral. Und man kann nie wissen, wie sie beim anderen ankommen. Bequemlichkeit in allen Ehren, aber soviel Respekt sollte dann doch eigentlich selbstverständlich sein.
Natürlich ändert ein Umbenennen nicht direkt was an Einstellungen. Aber es verändert den Raum der Deutungsmöglichkeiten. Und Begriffe, die Anknüpfungspunkte zu diskriminierenden Deutungsmustern besitzen, erleichtern es, solche auch zu erlernen. Die Verwendung von Sprache und die Bedeutung ihrer Begriffe hängen nämlich durchaus zusammen. Wenn ich diskriminierende Ideen hegen will, dann fällt mir das leichter, wenn die Wörter, die ich gerlernt habe, bereits auch Träger solcher Bedeutungsinhalte sind. Wenn ich ein Wort wie 'Neger' benutze, dann heisst das nicht, dass ich Schwarze diskriminieren will. Aber *wenn* ich sowas vorhätte, dann würde es mir leichter fallen, weil der Begriff 'Neger' bereits in sich Anknüpfungspunkte zu bizarren Ideen, wie 'negrider Rasse' enthält.
Wenn Kinder weiterhin solche Wörter lernen, dann bleiben diese Anknüpfungspunkte erhalten. Werden über die Generationen weitertransportiert. Wohlgemerkt: es geht hier um die *Möglichkeiten*.
Ich will nicht, dass mein Sohn solche Wörter lernt oder gar benutzt. Und deshalb finde ich es absolut richtig, dass sie aus Kinderbüchern getilgt werden. Kinder haben noch keinen kritischen Umgang mit Sprache, sie lernen die nämlich erst. Und übernehmen vieles unhinterfragt - es bleibt ihnen ja auch garnichts anderes übrig.
Mal abgesehen davon, dass Wörter wie 'Neger' auch dann auf *andere* diskriminierend wirken können, obwohl man es nicht so meint. Und es ist wirklich keine allzugrosse Anstrengung, auf sowas einfach mal zu verzichten. Diesen Trennungsschmerz, der hier geäussert wird, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich hoffe, niemand kommt mal in die Situation, mit abwertenden Begrifflichkeiten tituliert zu werden und sich dann anhören zu müssen: 'Ach komm, das ist doch überhaupt nicht so gemeint. Das ist doch eigentlich ein neutraler Begriff.'
Wörter sind nicht neutral. Und man kann nie wissen, wie sie beim anderen ankommen. Bequemlichkeit in allen Ehren, aber soviel Respekt sollte dann doch eigentlich selbstverständlich sein.
#36Report
#37
[gone] Mandy S.
05.01.2013
Ich bin Sachse und Ossi, also quasi Inhaber zweier Schimpfwörter
Willkommen im Club :) Mich hat es noch schlimmer getroffen: Bei mir löst bereits der Vorname bei vielen Menschen gewisse Vorurteile aus ;)
LG
Mandy
#38Report
05.01.2013
Carten Weiss (plain).
"Wörter sind nicht neutral. Und man kann nie wissen, wie sie beim anderen ankommen. "
Dann verwende bitte konsequenterweise keine Wörter und sei einfach still.
#39Report
Mami, Mami, Mami, der böse Mann will uns unsere schönen Wörter wegnehmen. Buhu.
OK. Bei solchem Niveau verlasse ich dann doch lieber den Thread. Offensichtlich geht es hier eher um den Abbau irgendwelcher Aggressionen. Woher auch immer die stammen.
Meinem Sohn bringe ich bei, solche Wörter nicht zu verwenden. Aber Ihr könnt natürlich mit Euren Kindern verfahren, wie Ihr wollt.
Heijajei.
OK. Bei solchem Niveau verlasse ich dann doch lieber den Thread. Offensichtlich geht es hier eher um den Abbau irgendwelcher Aggressionen. Woher auch immer die stammen.
Meinem Sohn bringe ich bei, solche Wörter nicht zu verwenden. Aber Ihr könnt natürlich mit Euren Kindern verfahren, wie Ihr wollt.
Heijajei.
#40Report
Topic has been closed
Es scheint ja so, als würde das Abendland untergehen, nur weil ein paar Wörter ausgetauscht werden. Ich dachte, diese Wörter seien nicht so wichtig. Dann kann man sie doch auch austauschen... Oder irre ich mich da? Man könnte es fast meinen, so heftig hier auf die Barrikaden gegangen wird.
Euch scheint die Bedeutung von Wörtern absolut unklar zu sein. Unsere Erinnerungen, unser Denken und unser Handeln ist sprachlich organisiert. Es macht da einen ziemlich deutlichen Unterschied, *welche* Begrifflickeiten wir da zur Grundlage nehmen. Denn es werden immer auch latente Sinngehalte weitertransportiert. Und können sich festsetzen. Hier in Oberschwaben heissen diese ekligen Nacktschnecken bei den Alten 'Judenschnecken'. Da sollte man noch die Uncoolness dieser Begriffe erkennen können, wenn man sie bei den anderen problematischen Wörtern bereits vergessen hat.
Und dass Schwarze in den USA angefangen haben, sich selbst 'Nigga' zu nennen, hat sicherlich nichts damit zu tun, dass sie den Begriff für unproblematisch gehalten haben. Das war schliesslich der Name, den ihre ehemaligen Sklavenhalter ihnen immer entgegengeschleudert haben. Vielmehr hat das etwas mit Rebellion und Gegenbesetzung zu tun.
Aber mir auch wurst. Die Verlage betreiben den Wortaustausch und werden sich sicherlich nicht vom MK-Forum davon abhalten lassen. Und das ist auch gut so.
Schönes Wochenende.