Model Honorar - welcher Preis ist gerecht? 415

5 years ago
@daniparker
Leider hast Du meinen Beitrag falsch verstanden - daher extra für Dich ein Beispiel. Nehmen wir einmal an, dass wir beide ein Pay-Shooting machen. Ich bezahle Dir 150 EUR. Weil Du so ehrlich bist, trägst Du das in Deine Steuererklärung ein. Dein Finanzamt wird dafür keinen Beleg fordern, weil Du ja dadurch mehr Steuern zahlst.
#401Report
5 years ago
Eckis nicht ganz richtig.
Du könntest theoretisch auch 350 EUR bezahlt haben. Oder nur 50 EUR. Deshalb erstellt man in der Regel auch eine Rechnung in doppelter Ausfertigung. Eine für dich, eine für mich. Gerade auch wegen eventueller Kreuz Prüfungen.
#402Report
5 years ago
Die Leute, die Rechnungswesen und Buchhaltung machen, lernen zu aller erst:

KEINE BUCHUNG OHNE BELEG

Der Grundsatz hat seinen Sinn.
#403Report
5 years ago
Ich würde sagen, das was Dir das Model wert ist ;-)
Ich habe seit ca 12 Jahren das gleiche Honorar und shoote bis klass. Akt bzw. jetzt meist nur noch Teilakt und veranschlage immer ein Honorar für 3h pauschal 120€. Ggf noch etwas Spritgeld, wenn ich weiter fahren muss...
#404Report
5 years ago
Norberts Aussage ist richtig, das Interesse des Finanzamtes geht jedoch weiter. Die wollen auch sicher sein, dass die Einnahmen vollständig verbucht sind. Sonst könnte man zwischendurch mal eine Rechnung «vergessen». Nicht umsonst tragen Rechnungen oder Quittungen normalerweise eine fortlaufende und vom System generierte Nummer resp. Gibts im Supermarkt bei der Registrierkasse nen separaten Kassenstreifen.
#405Report
[gone] User_528978
5 years ago
Ich denke ein Problem ist, das bei allem was hier so im Forum diskutiert wird, es dann trotzdem keine Diskussion um die eigentliche Qualität einer Arbeit gibt. Ich meine, kein Wunder wenn jeder denkt, man bräuche nur ein Portfolio mit einer handvoll belangloser Bildchen und schon könne man hier als „Profi“ auftreten und Forderungen stellen. In den Zeiten von Instagram und co erwartet jeder nur noch Lob und Likes... Man müsste im Grunde mal ganz klar sagen, das ein Anbieter, egal ob Fotograf oder Model, der nicht gewisse Qualitätskriterien erfüllt, froh sein kann, überhaupt mal fotografieren zu können....Ein Model das nicht posen kann ist für mich kein Model....Viele der Hobbymodels hier sollten doch froh sein, wenn sie so ein Shooting zum Üben gratis bekommen können, allein das ist ja schon mehrere hundert Euro Wert, sofern der Fotograf über etwas Erfahrung und entsprechender Ausrüstung verfügt. Mir entlockt es immer ein müdes Lächeln, wenn Models schreiben, sie wollen allein Geld deswegen, weil sie ja Reisekosten hätten. Vielleicht sollte man mal öfter darauf hinweisen, wie lange und mühsam auch Hobbyfotografen dafür gearbeitet haben, um sich eine Grundausstattung an Technik wie Kamera, Stative, Softboxen, Portys, Computer zulegen zu können....
#406Report
[gone] User_440961
5 years ago
Mir entlockt es immer ein müdes Lächeln, wenn Models schreiben, sie wollen allein Geld deswegen, weil sie ja Reisekosten hätten. Vielleicht sollte man mal öfter darauf hinweisen, wie lange und mühsam auch Hobbyfotografen dafür gearbeitet haben, um sich eine Grundausstattung an Technik wie Kamera, Stative, Softboxen, Portys, Computer zulegen zu können....


Da hatte ich auch mal eine schöne Diskussion mit einem Model, die nach einem TFP-Shooting dann meinte (wohl gemertk hatte ich 70km einfache Anfahrt zu dem besagten Homeshooting), dass sie gerne die Kosten für Schminke und gekaufte Dessous teilerstattet haben möchte und ein wenig Zuschuss dafür, dass sie aufgeräumt und geputzt hatte vorm Shooting.
Ganz einfache Antwort:
"Können wir gerne so machen. Ich stell dann eine Rechnung für Equipmentabnutzung und Fahrtkosten aus. Die Zeit der Aufräumarbeiten und fürs Schminken verrechnen wir mit der Bildbearbeitung und alles was an Zeit darüber anfällt, stelle ich dann ebenfalls in Rechnung. Nur dass du eine Vorstellung bekommst: 1 Bild sind ca. 45-60 min Zeitaufwand." (6 Bilder waren gefordert)
Die Diskussion hat sich relativ schnell erledigt gehabt.
#407Report
5 years ago
beim Anblick meines 6-seitigen Vertrages sagt ein pay-Model (3h Homeshooting bei ihr zuhause mit 80km Anfahrt) zu mir:
"da brauch ich aber länger, den Vertrag zu lesen, das geht auf Shootingzeit..." Ich war so geplättet, daß ich
meine Sachen wieder eingeladen habe, und heimgefahren bin. Abfahrt auch 80km...
#408Report
5 years ago
Ja, wenn das Model auf Hartz 4 ist, kann es auch zu unangenehmen Fragen
des Jobcenters kommen. Aber das betrifft ja nicht den Fotografen, sondern
das Model ist selbst dafür verantwortlich, was es mit seinen Einnahmen
macht.

Bei deutschen Models. Bei Pay-Models mit Wohnsitz im Ausland muß - wenn man es korrekt handhabt - eine Meldung an die Bundesagentur für Arbeit erfolgen. (Ziffer 2.7.114, Durchführungsanweisungen der Bundesagentur für Arbeit zum Arbeitserlaubnisrecht)
Models mit Wohnsitz im Ausland sind außerdem in Deutschland mit ihren Honoraren quellensteuerpflichtig, für die korrekte Abführung der Quellensteuer ist der Auftraggeber verantwortlich und haftbar.
#409Report
5 years ago
Wie im anderen thread erklärt, kann die Quittung eh kein Model Release ersetzen

Das stimmt so pauschal auch wieder nicht:

§ 22 KunstUrhG
Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. Die Einwilligung gilt im Zweifel als erteilt, wenn der Abgebildete dafür, daß er sich abbilden ließ, eine Entlohnung erhielt. (...)

Eine Quittung über den Empfang eines Model-Honorars ist ein sub-optimaler Ersatz für ein Model-Release, weil sie im Regelfall nur wenige Angaben über den Umfang des Verzichts auf das Recht am eigenen Bild enthält.
Sie ist aber nach deutschem Recht durchaus eine Form des "Model-Releases".
#410Report
5 years ago
Norberts Aussage ist richtig, das Interesse des Finanzamtes geht jedoch weiter. Die wollen auch sicher sein, dass die Einnahmen vollständig verbucht sind. Sonst könnte man zwischendurch mal eine Rechnung «vergessen». Nicht umsonst tragen Rechnungen oder Quittungen normalerweise eine fortlaufende und vom System generierte Nummer resp. Gibts im Supermarkt bei der Registrierkasse nen separaten Kassenstreifen.

Eine fortlaufende bzw. systematische Numerierung von Rechnungen und Quittungen verhindert allerdings nicht, daß ich zwischen 2018-8/0012 und 2018-8/0013 ein kleines Portraitfotoshooting für einen Privatkunden einschiebe, der nette Fotos von Lina-Tabea und Kevin-Jonathan als Geburtstagsgeschenk für deren Oma haben möchte, nach dem Motto: "Brauchensenerechnung? Nee? Dannkriechich fümfumsiebzig Euro in bar, pauschal für alles."

Und die Mama schiebt 50-20-5 Euro rüber, und bekommt einen Stick mit 40 kurz übergebügelten JPEGs. Und ich habe mit zwei Stunden Arbeit 67,45€ erlöst, nach Abzug der Material- und Fahrtkosten, gruftischwarz und steuerfrei.

NICHT daß ich jemals so etwas machen würde...!!!!!!!!

Also, das geht ja gar nicht!!!! Schließlich hat mich ja auch noch niemals in den letzten 30 Jahren ein Handwerker gefragt "Brauchensenerechnung? Nee? Dann..."

Dadi-dada-dadam... ;-)
#411Report
5 years ago
Ich meine, kein Wunder wenn jeder denkt, man bräuche nur ein Portfolio mit einer handvoll belangloser Bildchen und schon könne man hier als „Profi“ auftreten und Forderungen stellen

Um es machen zu können, braucht man auch nicht mehr.

Wieviel man braucht, um es erfolgreich machen zu können, ist eine andere Baustelle.

Eine, die heutzutage manchmal viel Ähnlichkeit mit einer Wundertüte hat...
#412Report
5 years ago
Welchen Eindruck vermittelt wohl die Formulierung "Die MEHRHEIT der Paymodels arbeitet schwarz"?

Hinsichtlich der MK-Pay-Models vermutlich einen realistischen... Mit Verlaub... ;-)

Allerdings bin ich ziemlich sicher, daß ein erheblicher Teil der "schwarz arbeitenden MK-Pay-Models" auch bei einer korrekten Versteuerung nicht einen Cent Steuern abführen müsste, weil unterhalb der Freibetragsgrenzen liegend.
Deshalb bezweifle ich auch nach wie vor, daß außer in Ausnahmefällen sich irgendein Steuerfahnder für die korrekte Besteuerung der ~ 2500 €/Jahr-Brutto-Honorarerlöse irgendwelche MK-Models interessieren wird.

Weil der die Rechnung aufmacht: 2500€ Honorarumsatz im Jahr, pi mal Daumen abzüglich abzugsfähiger Kosten 1000€ steuerpflichtiger Honorarumsatz im Jahr, macht bei den meisten 0 € Steuern, weil unterhalb steuerfreies Existenzminimum, und beim Rest pi mal Daumen ungefähr ca. 159,14 € inkl. Solidaritätszuschlag.

Allein die Ermittlung dieser Zahlungspflicht für diesen Betrag kostet die Finanzverwaltung pi mal Daumen 300 €. Aber auch nur, wenn der Steuerfahnder auf der Fahrt nicht mit einem selbstverschuldeten leicht fahrlässigen Unfall seinen Dienstwagen schrottet. Passiert das, wäre es ein böses Zuschussgeschäft für die Allgemeinheit...

(Deshalb haben Kleinbetriebe mit Umsätzen unter 500.000 €/Jahr ja auch ungefähr alle 140 Jahre mal eine Steuerprüfung...)
#413Report
5 years ago
Durch Zufall gesehen...

"ich würde sehr gerne in der XXX shooten.
Da ich eine weitere Anreise habe und mein Mann mit den 2 Kindern mit kommen, wäre es für einen Fotografen zu teuer."

Ich stelle mir die ketzerische und wenig ernst gemeinte Frage wieso die Anreise und der Aufenthalt von Mann und zwei Kindern in XXX durch Fotografen finanziert werden sollten... :-)

Bin auch im Urlaub. Gibt es hier in Finnland Modelle die meinen Aufenthalt und meine Reise finanzieren?
#414Report
5 years ago
"ich würde sehr gerne in der XXX shooten.
Da ich eine weitere Anreise habe und mein Mann mit den 2 Kindern mit kommen, wäre es für einen Fotografen zu teuer."

Die Aussage verstehe ich jetzt nicht wirklich...

Sie hat eine teure Anreise samt Mann und Kindern. Deshalb wäre es für einen Fotografen zu teuer, die Anreise zu bezahlen.
Also will sie die Anreise nicht bezahlt haben, weil man das keinem zumuten kann?
Oder will sie gar nicht shooten, weil sie das nur machen würde, wenn sie bezahlt würde, und das könne man keinem zumuten, weil zu teuer?
Oder will sie sagen: es ist, wegen weiter Entfernung plus Mann plus Kinder, so teuer, daß ein Fotograf allein das nicht bezahlen kann bzw. wollen würde, und sie deshalb von vier Fotografen gemeinsam gebucht werden müsste?

Oder möchte sie sagen: theoretisch würde ich zu einem Shooting reisen, aber wenn ich reisen täte, dann nur inkl. Mann und zwei Kindern, und dann wird das zu teuer für einen Fotografen, also bitte nur Shootings hier vor Ort?

Da wäre es die intelligentere Variante, entweder zu sagen: ich reise nur mit Begl. von Mann und Kindern, das kostet dann ca. X Euro. Oder: ich shoote nur vor Ort und reise nicht zu Shootings. Und Thema durch...
#415Report

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