KSK Petition 71

23.07.2013
Zudem, zu verlangen das diese Menschen zum reduzierten Satz in die GKV gehen sollen ist ein bisschen perfide.
Diese Sätze werden von der Allgemeinheit mitfinanziert, die Unternehmer die die künstlerischen Leistungen beanspruchen verteilen ihre Kosten so elegant auf die Schultern der restlichen Versicherten... Das ist eigentlich nicht nur ein bisschen perfide, das ist richtig mies.
23.07.2013
Jetzt wirds aber Hanebüchen. Der Gesetzgeber kann doch die gleichen Zuschüsse zu den Versichten zahlen wie in der KSK: Und es ändert nichts daran, das die Beiträge zur KSK nur von den Kleinen zu leisten sind. Das KSK Saystem ist einfach ungerecht, weil es die Kleinen benachteilgt. Würde ich GmbH, bekommt die KSK nichts mehr. Das ihr doch nicht ernsthaft als sinnvolles System verteidigen wollen.  

Kein Künstler soll einen Nachteil haben. 


 
Ralf, bist Du neidisch, dass Du diese Beiträge zahlen muss und andere nicht? Anders kann ich Dein Geschreibe nämlich nicht verstehen. Eine sinnvolle Argumentation wäre, auch diejenigen, die momentan nicht zur Kasse gebeten werden, auch zahlen zu lassen. Denn diese Ausnahmeregelungen sind ein Nachteil für Künstler. Alles andere ist nur Rumgedrücke und der Versuch, die eigenen Zahlungsverpflichtungen anderen aufzubürden - sei es den Künstlern, sei es der Allgemeinheit. Und das ist eine ziemliche Frechheit.

Der Arbeitgeberanteil ist ein zentrales Element unseres Sozialversicherungssystems. Hart erkämpft und absolut sinnvoll, denn Arbeitgeber besitzen auch eine Fürsorgepflicht ihren Beschäftigten gegenüber. Dummerweise besteht diese Fürsorgepflicht nur gegenüber abhängig beschäftigten. Künstler bilden da eine lobenswerte Ausnahme - im Gegensatz zu anderen freischaffenden Berufen. Ich als freier Dozent würde mir wünschen, es gäbe so etwas wie die KSK auch für mich. Denn momentan können sich die Unis schön darum drücken, Sozialversicherungsbeiträge für mich zu zahlen. Das bleibt alles mir überlassen. Kein Wunder wird immer mehr über Werk- und Honorarverträge abgewickelt. Für die Arbeitgeber eine gelungene Sache. Und für diejenigen, die davon leben müssen, eine absolute Katastrophe.

Btw.: seit dem 1.1.2009 besteht eine allgemeine Krankenversicherungspflicht in Deutschland.
24.07.2013
Die Petition ist Unsinn, denn kein Freiberufler,
Künstler oder Selbständiger ist verpflichtet in
die Rentenkasse einzuzahlen.

Doch. Nahezu alle sind dazu verpflichtet...

Anwälte, Ärzte, Architekten haben ihre Versorgungswerke mit Zwangsmitgliedschaft. Journalisten und Autoren haben die KSK.

Die Zahl der Freiberufler und Selbständigen, die noch nicht Zwangsmitglieder in der einen oder anderen Form der Rentenversicherung sind, kannst Du an einer Hand abzählen...
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
24.07.2013
Carsten, dafür würde ich dir gerne ein "Like" geben...
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
24.07.2013
Ein weiteres Problem bei der KSK ist: wer erstmal drinnen ist, bleibt meist auch drinnen. Beschäftigungswechsel werden kaum kontrolliert.
Ein Freund von mit ist damals als Fotograf eingetreten. Heute ist er Inhaber einer Bildagentur und ist - ihr ahnt es schon - immer noch in der KSK. Zwar mit relativ hohen Beiträgen aufgrund seines Verdienstes...aber er erfüllt nicht mehr die Voraussetzungen zur Aufnahme.
24.07.2013
Ralf, bist Du neidisch, dass Du diese Beiträge zahlen muss und andere nicht? Anders kann ich Dein Geschreibe nämlich nicht verstehen. Eine sinnvolle Argumentation wäre, auch diejenigen, die momentan nicht zur Kasse gebeten werden, auch zahlen zu lassen. Denn diese Ausnahmeregelungen sind ein Nachteil für Künstler. Alles andere ist nur Rumgedrücke und der Versuch, die eigenen Zahlungsverpflichtungen anderen aufzubürden - sei es den Künstlern, sei es der Allgemeinheit. Und das ist eine ziemliche Frechheit.

Carsten, ich hab natürlich darauf gewartet ;-) Aber leider ist das leider wieder mal nicht richtig. Wenn wir eine Website machen, einen Folder layouten, texten, filmen oder fotografieren, ist jeder meiner Mitarbeiter bei mir sozialversichert, auch bei unserem Kunden. Für jede an diesem Auftrag angefallene Arbeit und Lohn wurden Sozialversicherungsabgaben für Arbeitnehmer und Arbeitgeber im vollen Umfang abgeführt. Trotzdem werden auf diese Leistung zusätzlich KSK Beiträge erhoben, im Grunde dadurch doppelt. Dies gilt nur für Personengesellschaften. Würde ich mich in eine GmbH umwandeln, enfiele dieser Beitrag ersatzlos.

Du findest das richtig?
24.07.2013
Ein weiteres Problem bei der KSK ist: wer erstmal drinnen ist, bleibt meist auch drinnen. Beschäftigungswechsel werden kaum kontrolliert.

Missbrauch ist ein Riesenproblem der KSK. Der Prüfer hat uns letztes Mal gesteckt, das bis zu 70% der dort versicherten nicht in der Hauptsache künstlerischen Tätigkeiten nachgehen. Viele Anzeigenverkäufer werden als Journalisten beschäftigt und dorthin verschoben damit der Arbeitgeber die Beiträge spart. 
Und die Alternative ist, dann alles einfach abzuschaffen? Super Idee -.-

Doppelt gezahlte Sozialversicherungsbeiträge - sollten sie tatsächlich doppelt gezahlt worden sein - sind erstattungspflichtig.
24.07.2013
​KSK Beiträge sind davon ausgenommen. 
Carsten, aber icgh glaube so langsam verstehst du es.

Ich bin sehr für die Förderung von Künstlern, wenn sie dann welche sind und eine Unterstützung durch die Nutzer. Das was die KSK heute ist, ist eine merkwürdig finanzierte Ansammlung von  Missbräuchen, die sich selbst verwaltet. Das sehen vor allem auch die Prüfer so, die wir zur Prüfung haben. 
Ich bin nicht dafür das das so weiter geht. Ich bin dafür, das es eine sinnvolle Lösung gibt. 

 
Wieso sollten KSK-Beiträge davon ausgenommen sein? Das ist einfach auch nur ein stinknormaler Sozialversicherungsträger.

Dass es Missbrauch gibt, mag ja sein. Dass ist in allen großen Strukturen der Fall. Aber Du glaubst doch wohl nicht, dass in der momentanen politischen Stimmung eine abgeschaffte Institution der Sozialversicherung durch eine bessere erssetzt werden würde, wo an jeder Ecke nach 'Eigenverantwortung' (= 'uns doch wurst, ob ihr unter der Brücke hausen und Euch von Abfällen ernähren müsst') gekräht wird. Das ist realitätsfern.

Und, wie gesagt, in den meisten Bereichen gibt es sowas nicht. Und da würde ich nun nicht gerade in den Bereichen, die sozialversicherungstechnisch abgesichert sind, ohne Not die Axt anlegen. Ganz im Gegenteil.
24.07.2013
Ist ja Klasse ;-). Es funktioniert nicht, es wird missbraucht, es ist ungerecht, aber wir behalten es besser bevor wir noch was Besseres machen müssen ;-)
24.07.2013
weil sie dafür sorgt dass die künstler uns im rentenater nicht ganz auf der tasche liegen.

 
24.07.2013
Viele Anzeigenverkäufer werden als Journalisten beschäftigt und dorthin verschoben damit der Arbeitgeber die Beiträge spart.

Sorry, aber das ist Unsinn. Das hat nichts damit zu tun, daß Anzeigenverkäufer als Journalisten umdeklariert werden...

Die Frage ist nur: angestellt oder selbständig/freiberuflich?

Wenn der Anzeigenverkäufer oder Journalist angestellt ist, dann zahlt der AG für ihn den Arbeitgeberanteil zur Kranken- und Rentenversicherung usw.

Wenn der bisher angestellte Anzeigenverkäufer zum Selbständigen gemacht wird, zahlt der AG überhaupt nichts mehr dafür, weil dieser Selbständige das selbst zahlen muß.

Wenn der bisher angestellte Anzeigenverkäufer zum freien redaktionellen Mitarbeiter gemacht wird, dann zahlt der AG auf dessen Honorarvolumen KSK-Abgaben.

Wenn der AG also Geld sparen will, dann macht er seinen Anzeigenverkäufer nicht zum freiberuflichen Journalisten (da muß er nämlich zahlen), sondern zum selbständigen Handelsvertreter - da muß er dann gar nix mehr für dessen Sozialversicherung zahlen...

(Und daß er ihn überhaupt nicht einfach mal so eben zum Selbständigen machen kann - Stichwort "Scheinselbständigkeit" - das ist dann noch wieder ein anderes Thema...)
[gone] User_6449
24.07.2013
Um als Auftraggeber überhaupt einen Anteil an
die KSK leisten zu können, muss man erstmal
informiert sein:

1. Daß eine Abgabepflicht besteht (wissen viele
nicht).

2. Ob der Künstler überhaupt in der KSK versichert
ist (sagen viele erst gar nicht).

Meine Einschätzung:

Die KSK ist gut für die Künstler, also sollen die
Künstler den Prozentsatz auf ihren Rechnungen
ausweisen und an die KSK abführen.

Eine Petition zur Überprüfung der Auftraggeber
bringt nichts, da es viel zu aufwändig wäre die
überhaupt zu ermitteln (bei Barzahlung oder
Privatpersonen praktisch unmöglich).

Die Künstler selbst sind also in der Pflicht
und am Zug, wenn sie "ihre KSK" erhalten
wollen ...

Viele Grüße
Peter
24.07.2013
2.  ist schon mal schawachsinn. die KSK abgabe ist auch fällig wenn der künstler nicht in der KSK ist. 

die KSK abgabe ist auf künstlerische leistungen fällig und hat nichts damit zu tun ob der künstler in der KSK ist oder nicht (ist sowas wie eine steuer). das zurückverlangen der KSK abgabe von dem auftragnehmer (so wie einige post vorher erwähnt) ist gesetzlich verboten.

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14. Darf die Künstlersozialabgabe dem Künstler oder Publizisten in Rechnung gestellt werden? 

Da die Künstler vergleichbar einem Arbeitnehmer pflichtversichert sind und nur den halben Beitrag zur gesetzlichen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung aufzubringen haben, sind die Verwerter nicht berechtigt, ihren Anteil an der Sozialversicherung in Form der Künstlersozialabgabe dem Künstler vom Entgelt  abzuziehen bzw. ein entsprechend geringeres Entgelt zu vereinbaren. Derartige Vereinbarungen verstoßen gegen das gesetzliche Verbot im Sozialgesetzbuch und sind von Anfang an nichtig.

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ich denke hier wird wie immer ein haufen müll behauptet, dass ist normal für dir MK.  wer wirklich wissen will was die KSK ist, welche gebühren zu zahlen sind und warum künstler für eine moderne gesellschaft unbedingt notwendig sind sollte sich selber an den computer setzen und recherchieren.


hier ein hilfreicher link : http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/unternehmer/faqfuerunternehmenundverwerter.php 
24.07.2013
Um als Auftraggeber überhaupt einen Anteil an
die KSK leisten zu können, muss man erstmal
informiert sein:

1. Daß eine Abgabepflicht besteht (wissen viele
nicht).

2. Ob der Künstler überhaupt in der KSK versichert
ist (sagen viele erst gar nicht).


1. ist korrekt, zählt aber m.E. zu den ganz normalen Pflichten des selbständigen Unternehmers - er hat die Rechtslage zu kennen.

2. ist nicht richtig, die Abgaben sind unabhängig davon fällig, ob der Auftragnehmer in der KSK versichert ist oder nicht oder sein müsste oder nicht.
24.07.2013
Um als Auftraggeber überhaupt einen Anteil an
die KSK leisten zu können, muss man erstmal
informiert sein:

1. Daß eine Abgabepflicht besteht (wissen viele
nicht).

2. Ob der Künstler überhaupt in der KSK versichert
ist (sagen viele erst gar nicht).

In der Regel fällt das spätestens bei der Prüfung durch die Rentenversicherer auf, die alle 5 Jahre stattfinden soll. Dann  ist einfach nachzahlen angesagt. Und das  für die Leistungspflicht unerheblich ist ob der Auftragnehmer Künstler ist oder nicht ist egal. Erst wenn er ein Körperschaft ist, ist er befreit. So kommt es eben auch zu doppelten Beiträgen wie oben geschildert. 
24.07.2013

[quote]Viele Anzeigenverkäufer werden als Journalisten beschäftigt und dorthin verschoben damit der Arbeitgeber die Beiträge spart.


Sorry, aber das ist Unsinn. Das hat nichts damit zu tun, daß Anzeigenverkäufer als Journalisten umdeklariert werden...

Die Frage ist nur: angestellt oder selbständig/freiberuflich?[/quote]
Tom, du schreibst Unsinn. Ich kenne mehrere Beispiele bei denen es so gemacht wurde.
24.07.2013
ich denke hier wird wie immer ein haufen müll behauptet, dass ist normal für dir MK.  wer wirklich wissen will was die KSK ist, welche gebühren zu zahlen sind und warum künstler für eine moderne gesellschaft unbedingt notwendig sind sollte sich selber an den computer setzen und recherchieren.

Uii, das interessiert mich nicht. Ich bin mit meinen 7 sozialversicherten Leuten bei einem 100.000 Euro Budget 5.000 Euro im Jahr teurer als eine GmbH. Das der Kunde das nicht verhandeln darf, ist eine naive, romatische,realitätsfremde Idee. In meinem Fall hat ein Kunde bei einer Prüfung durch die RV eine Nachzahlung für 5 Jahre in der Grösse eines schönen Neuwagens aufgebrummt. Erklär dem mal, das das schon ganz toll so ist.
Der Controller steht bei mir und will wissen warum? Und kein Mensch will glauben, das in einem Prozeß der bis in Letzte Detail sozialversichert ist noch zusätzliche Kosten für weitere Sozialversicherungsleistungen anfallen. 

Wenn ich einen Entwurf für eine Fassade mache entstehen Kosten für die KSK
Wenn ein Architekt einen Entwurf für eine Fassade macht ist das frei von KSK: 
Wenn ein Werbetechniker einen Entwurf für eine Fassade macht ist das frei von KSK: 

Beschäftigt euch bitte mal ein wenig mit den Hintergründen solcher Themen. 
Ich denke dss ich als Beitragsleister der KSK hier nicht zur Mehrheit gehöre. 

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