KSK Petition 71

25.07.2013
nur kurz als zwischenfrage:

ist es eigentlich immer noch so, dass meine kunden KEINE abgabe zahlen müssen, sobald ich als einzelunternehmer 2 oder mehr sozialversicherte beschäftigte habe (teil- oder vollzeit, keine azubis/aushilfen)? war imho mal so.
[gone] User_6449
25.07.2013
@ uiii gen

Schön, daß dort alles so genau erklärt wird und
ich verstehe gut, daß die KSK in Finanznot ist.

Aber was kümmert es mich, der nicht in der KSK
ist, oder gar meine Auftraggeber?

Die KSK hätte gern Geld von unbeteiligten Dritten,
die weder dort versichert sind, noch sonst etwas
mit der KSK am Hut haben.

Auf meine Unterschrift der Petition muß die KSK
daher verzichten, denn es ist eine Angelegenheit
der Künstler, welche dort versichert sind.

Zwangsabgaben von unbeteiligten Dritten zu
fordern hat noch nie funktioniert und wird auch
durch diese zum Scheitern verurteile Petition
nicht sinnvoller ...

Viele Grüße
Peter
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
25.07.2013
ist es eigentlich immer noch so, dass meine kunden KEINE abgabe zahlen müssen

Frag das besser nicht im MK Forum. Die KSK hat eine FAQ für Unternehmen, da kann man alles nachlesen.
[gone] User_6449
25.07.2013
Um das Beispiel "Beethoven" aufzugreifen:

Wenn Herr Beethoven bei der KSK gewesen
wäre und nur 4,50% auf seine Rechnungen
geschrieben hätte, müsste sich die KSK
keine Gedanken mehr machen und hätte
ausgesorgt.

Es liegt also an den Künstlern, sich um ihre
Belange zu kümmern ...

Anders formuliert:

Solidarität ist, wenn Herr Beethoven andere
Künstler durch seine Arbeit mitfinanziert, die
nicht so gut sind wie erst selbst.

Viele Grüße
Peter
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
25.07.2013
Zwangsabgaben von unbeteiligten Dritten zu
fordern hat noch nie funktioniert und wird auch
durch diese zum Scheitern verurteile Petition
nicht sinnvoller ...

Erstens schafft die KSK Petition als eine der wenigen Petitionen (0,4%) die 50.000er Hürde in den nächsten 2 Tagen.
Zweitens bürden Unternehmen, die sich an der KSK-Abgabe vorbeimogeln, einer weiteren unbeteiligten Gruppe die Kosten auf. Nämlich unseren Rentern...

Ich kann von den Gegnern der KSK nur eines lautstark vernehmen: Der Neid auf soziale Leistungen, welche die Künstler bekommen. Der typische, ignorante Neid. Der Schrei über die Ungerechtigkeit unbeteiligten Dritten gegenüber - ist doch nur ein Deckmäntelchen. Warum nicht wenigstens so konsequent argumentieren? Jeder, der sich nicht rechnet, schläft unter der Brücke...dann hört endlich das neidische Gejaule der "Stützen unserer Gesellschaft auf".
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
25.07.2013
Wenn Herr Beethoven bei der KSK gewesen
wäre und nur 4,50% auf seine Rechnungen
geschrieben hätte, müsste sich die KSK
keine Gedanken mehr machen und hätte
ausgesorgt.
 

Die meisten berühmten Musiker der letzen Jahrhunderte waren auf den "goodwill" ihrer Fürsten angewiesen. Beethoven hatte mehrere Mäzene, trotzdem war sein Einkommen nicht gesichert. Kann man in jeder Beethoven-Biografie nachlesen. Fast allen Bekannten Musikern und Malern dieser Zeit und bis ins 20. Jahrhundert ging es noch schlimmer...obwohl sie die Deutsche Kultur maßgeblich mit beeinflußt hatten. Wenn du jetz wenigstens Mozart als Beispiel genannt hättest...er war als bürgerlicher Musiker als reich anzusehen.
[gone] User_6449
25.07.2013
@ Jan Wischnewski

Was haben die Rentner damit zu tun?

Mit steigendem Alter interessiert man
sich zwar mehr für Kunst und Kultur,
aber für die Finanzierung der KSK
reichen ein paar Karten für die Oper
oder das Schauspiel nicht aus ...

Viele Grüße
Peter
Dass die KSK-Beiträge fällig werden, egal ob der betreffende Künstler nun tatsächlich Mitglied der KSK ist oder nicht, hat mindestens zwei gewichtige Gründe, die ich gerne zu bedenken geben würde:
1. würden die Beiträge nicht automatisch fällig werden, hätte dies unmittelbar zur Folge, dass vermutlich etliche Künstler aus der KSK gedrängt werden würden und so ihre Sozialversicherung verlören. KSK-Künstler wären dann nämlich im Zweifelsfall teurer als Nicht-KSK-Künstler. Sprich: sie würden kaum noch Aufträge erhalten, weil Nicht-KSK-Künstlern der Vorzug gegeben werden würde (weil sie billiger wären). Da müsste man dann erst garnicht nach Indien oder China ausweichen.
2. würde dies auch einen Rattenschwanz an Formalitäten nach sich ziehen. Nehmen wir mal an, irgendein Biergartenbesitzer mietet sich jedes Wochenende eine Blaskapelle zur zünftigen Beschallung seiner Gäste. Hierfür würden dann ggf. KSK-Beiträge anfallen (soweit sich die Musiker nur regelmässig genug für eben solche Auftritte zur Verfügung stellten). Aber dann ja nur für KSK-Mitglieder. Das würde heißen, dass besagter Biergartenbesitzer nun für jeden Musiker festellen müsste, ob dieser nun KSK-Mitglied ist oder eben nicht. Hoffentlich besteht die Kapelle dann nicht aus 20 Personen - das wäre ja ein recht umfangreiches Unterfangen. Und hoffentlich lügt dann auch ja keiner der Musiker. Nicht dass fälschlicherweise keine Beiträge abgeführt werden, obgleich sich doch ein KSK-Mitglied in die zünftige Combo eingeschlichen hat. Und hoffentlich hat die Kapelle nicht mehrere Auftritte am selben Abend an unterschiedlichen Orten, die käme ja sonst aus dem Nachweis der Mitgliedschaft/ Nicht-Mitgliedschaft nicht mehr heraus. Und die Gäste könnten doch kein Tanzbein schwingen.

Diese Regelung mag Nachteile haben. Aber wäre es anders, wären die Nachteile um einiges größer.
25.07.2013
Hier mal ein Link, der die Kontraseite der KSK zeigt.

http://www.kskontra.de

Selbständigkeit wird unterschiedlich gemessen, besonders bei Webdesign Stylisten, Makeup usw. wie sie hier von Befürwortern angegeben wurde, das meiner Meinung nach nichts mit Kunst am Hut hat und an der Ursprungsidee vorbei geht.

Die KSK hat ca. 160.000 bis 170.000 Mitglieder und für alle anderen, die freiberuflich Tätig sind fallen für die Auftraggeber KSK Abgaben an. Kann mir gut vorstellen dass hier ein 5-95% Verhältnis existiert. Ich kenne viele Künstler die nicht in der KSK sind und wenn in der MK irgend welche Knipser über die KSK versichert sind, dann ist das ein absoluter Witz.

Wenn es nicht um besondere künstlerische Unikate geh,t sondern z.B. um Webdesign, dann haben Webdesigner den Vorteil, wenn sie eine KG oder juristisch Person als Gesellschaftsform haben, da für den Auftraggeber keine KSK Zahlungen anfallen. 
KSK Abgaben können auch kleine Werbeagenturen um die Existenz bringen.

Kunsthandwerk oder auch andere kreativen Berufe sind von einer Versicherung von der KSK ausgeschlossen.

Die KSK versicherten haben durchschnittlich 15.000 € Jahreseinkommen und ich frage mich, ob im Rentenalter hier auch die Sozialhilfe einspringen muss, trotz lebenslanger Versicherung.

Die Petition kommt mir vor wie das Hornberger Schießen.
26.07.2013
@ Jan Wischnewski

Was haben die Rentner damit zu tun?

Die KSK ist ein Teil der gesetzlichen Rentenversicherung - das scheint Dir irgendwie entgangen zu sein.

Und wenn die KSK es nicht schafft, den "Arbeitgeber-Anteil" einzusammeln, dann muß der Rest der Rentenversicherungsbeitrags-Zahler für die Lücke einspringen.
[gone] User_6449
26.07.2013
@ Tom

Es ist gut, daß die KSK eine gesetzliche Versicherung ist,
denn viele Künstler können sich eine private gar nicht
leisten.

Was mir jedoch nicht einleuchtet ist, weshalb die Rentner
angeblich benachteiligt werden, wenn die KSK finanzielle
Probleme hat, denn die Rentner müssen es ja nicht
bezahlen.

Wenn das durchschnittliche Jahreseinkommen der KSK
Versicherten tatsächlich nur 15.000,-€ beträgt, sind die
meisten Künstler später ohnehin ein Fall für Sozialkasse
und nicht für die Rentenkasse.

Bei den paar Kröten die dort fließen, kosten schärfere
Kontrollen - wie sie die Petition fordert - mehr, als am
Ende übrig bleibt.

Offenbar sind Unternehmen von der Abgabe befreit, wer
soll also sonst noch kontrolliert werden? Der Papa, der
dem Clown auf dem Geburtstag der Tochter 150,-€ in die
Hand drückt?

Die Petition ist ein Witz, da die Forderungen ganz einfach
undurchführbar sind.

Viele Grüße
Peter

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