Peoplefotografie lohnt sich das noch für Neueinstieg? 100

8 years ago
Arbeiten mit hoch entwickelter Technik und hochkomplexer Bildbearbeitungssoftware.

Ich sehe nicht, wieso "hoch entwickelte Technik" oder "hochkomplexe Bildbearbeitungssoftware" für "People-Fotografie" notwendig sein sollte.

Eine Kamera, zwei Objektive, eine nicht brandneue Photoshop-Version, wobei man da auch auf noch günstigere Alternativen zurückgreifen könnte.
Künstlerisches workout beim Entwickeln von Bildkompositionen, beim Dekorieren. Posen, der Bildbearbeitung und dem richtigen Blickwinkel.

Mit anderen Worten: das für einigermaßen anspruchsvolle Fotografie immer notwendige. Wobei "Posen" nicht zwangsläufig Voraussetzung für "People-Fotografie" ist, wohl aber eine gut entwickelte Fähigkeit zum Umgang mit Menschen, die man fotografiert. "People-Fotografie" setzt ja nicht mal ansatzweise "Models" voraus, was das "Posen" deutlich relativiert.
Dazu kommt auch der Ausbau sozialer Kontakte und die Motivation schöne Orte zu besuchen statt vorm Fernseher zu sitzen.

Einer der großen Vorzüge der Fotografie generell. Selbst weitgehend menschenfreie Landschafts- oder Naturfotografie zwingt einen, sich vom Sofa zu erheben...
Die Ernüchterung für den Neueinsteiger folgt dann allerdings, wenn er sein neu erstandenes teures Equipment das erste mal ausprobieren möchte und er beginnt nach einem geeigneten Model zu suchen. Anfragen auf TFP Ausschreibungen und viele seiner nett formulierten PN Anfragen bleiben schlichtweg unbeantwortet oder die Absage kommt zwei Monate später. Willkommen in der Realität der Peoplefotografie! (?)

Man versuche es mit Menschen statt mit Models...
Nun beginnen die Selbstzweifel und die Ursachenforschung. Man beginnt sich umzuhören und schaut sich andere Fotografen Sedcards einmal genauer an. Das Bild das sich dabei bietet ist dann durchaus ernüchternd. Die Profis überbieten sich gegenseitig die Vorzüge ihrer hochgerüsteten Studios anzupreisen. Sie dürften sich mittlerweile untereinander die Schlacht um die TFP Models liefern, da ein Profi natürlich schon aus Marketinggründen Bewegung und interessante Fotos auf seiner Werbeplattform benötigt und am Monatsende etwas verdient haben muss.

An der Stelle ein kleiner, genereller Tip:

Fotografen sollten sich nicht "Bilder anderer Fotografen" angucken.
Fotografen sollten sich Bilder angucken.
Den Unterschied zu begreifen ist ein ganz wichtiger Schritt auf dem Weg der fotografischen Entwicklung.
Konkurrenz bekommen die Profis dabei durch erfahrene Hobbyfotografen die aber bereits bereit sind für ihre Shootings zu zahlen und dabei ihre durchaus beachtlichen Fotos auch an Pay Models verschenken (...)

Ich verkürze den Rest mal auf den Kern: die Models sind zu teuer, und zu unwillig.

Da hilft nur: weg aus dieser Blase.

Eine Kamera
Lichtermeer
...
Konkurrenz bekommen die Profis dabei durch erfahrene Hobbyfotografen die aber bereits bereit sind für ihre Shootings zu zahlen und dabei ihre durchaus beachtlichen Fotos auch an Pay Models verschenken, so dass diese Kundengruppe bereits keinen Grund mehr hat ein professionelles Fotostudio zu besuchen um gute Fotos für die Eigenwerbung zu bekommen.
...

Ich hab beim TO nicht einmal gelesen: "Ich will geile Bilder machen." auch nicht als Synonym... Anstelle was von Technik, Pay-Models oder Konkurrenz durch Hobby-Fotografen.

Wenn ein Studio Pleite geht, mit all seinem hochgerüsteten Technikkram, den räumlichen Möglichkeiten und hoffentlich der passenden Ausbildung, weil ich bessere Bilder mache und bereit bin Models dafür zu bezahlen... dann hat es das Studio nicht anders verdient.

Konkurrenz belebt hier das Geschäft, aber Hobby Fotografen haben keine Konkurrenz ausser sich selbst jeden Tag besser zu machen. Wenn die Studio Betreiber deswegen anfangen zu weinen, sollen sie ihren Job besser machen, oder sich einen anderen suchen...
8 years ago
@Peter Herhold: sehr treffend gesagt!
Wobei ich gestehen muß - als ich gerade dem TE noch einen kleinen Tip geben wollte, guckte ich auf seine Sedcard und las "Saalfeld an der Saale"...
Nichts gegen Saalfeld an der Saale, aber es liegt am Arsch der Provinz, und das führt zu besonderen Hürden.

Da Sonntagnachmittag ist, und - zumindest hier - ein Scheißwetter, erlaube ich mir einen kleinen textlichen Schlenker. Wichtige Anmerkung dazu: es geht um das Grundprinzip. Als wörtliche Handlungsempfehlung wäre es falsch verstanden.

Gestern Abend guckte ich den unlängst auf Festplattenrekorder aufgezeichneten deutschen Film "Oh boy!". Über den Film an sich kann ich nur sagen: manche Leute kriegen als Abschlussarbeit an einer Filmakademie Filme hin, die so manche Regisseure mit 20 Jahren Berufserfahrung nicht hinbekommen. Ganz große kleine Filmkunst.

Am Rande des Films geht es um Schauspieler und Schauspielkunst, und mich erinnerte das daran, wieviel Spaß es machen kann, als Vertreter einer anderen Kunst mit Künstlern wie eben Schauspielern zusammenzuarbeiten. Und damit meine ich: "richtige", "ganz normale" Schauspieler. Und von denen besonders die jüngeren. Nicht die Stars, auch nicht die Sternchen, sondern jene Herzblut-Künstler, die sich von Theater-Engagement zu Nebenrolle hangeln, ein paar Monate jedes Jahr arbeitslos gemeldet sind, nicht viel verdienen, denen aber ihre künstlerische Arbeit mindestens genauso wichtig ist wie das Geldverdienen.

Solche Schauspieler findet man in großer Zahl im Umkreis größerer Theaterbühnen, oder auch dort, wo Zentren der Film- und Fernsehindustrie sind. Deshalb ist der hier entwickelte Gedanke für Saalfeld an der Saale vermutlich nur recht eingeschränkt geeignet...

Schauspieler/innen können durchaus immer gutes, aktuelles Fotomaterial von sich gebrauchen. Und wenn sie gerade kein Engagement haben, haben sie häufig eine Menge Zeit. Man kann's auch Leerlauf nennen. Und eher wenig Geld. Berufsanfänger kann man auch, das ist nicht so böse gemeint wie es vielleicht klingt, mit der Aussicht auf gute Fotos und ein gutes Abendessen im Normalo-Restaurant locken, einen Nachmittag lang mitzuspielen, buchstäblich mitzuspielen. Bei "People-Fotografie" z.B.

Schauspieler, gute jedenfalls, toben sich auch gerne aus. Ich finde es immer wieder begeisternd, wenn ein Schauspieler, eine Schauspielerin aus dem Stegreif Kostproben der Schauspielkunst gibt. Das geile an den meisten Schauspielern ist es nämlich, daß - vorausgesetzt sie wollen sich darauf einlassen, aber das wollen sie durchaus oft genug ... daß Schauspieler ziemlich hemmungslos und schmerzfrei sein können.

Man muss nur mal Schauspielern bei Sprechübungen zugucken und zuhören. Das ist hartes, professionelles Arbeiten, aber wenn man es nicht hinter verschlossenen Türen macht, dürften viele eher denken: sind die aus einer Anstalt ausgebrochen? (Deswegen die Verbindung zu "Oh boy!" - da legt Friederike Kempter - Nadeshta Krusenstern aus den Börne/Thiel-TATORTen - einen Auftritt als etwas durchgeknallte und schwer ambitionierte Amateurschauspielerin hin, die auf eine Off-Theater-Bühne in Berlin unter einem durchgeknallten Regiesseur eine "Geburtsperformance" auf der Bühne gibt...

Grunzend und wälzend und sich windend... boah ey! Die Frau möchte ich echt mal für einen Tag anheuern, mit ihr in einen leeren großen Ballett-Übungsraum o.ä. gehen und ihr ein paar Stunden lang einfach nur Stichworte zurufen, und dann gucken und fotografieren, was dann vor meinen Augen passiert.

Improvisationstheater... mit Leuten, die ernsthaft Improvisationstheater machen, kann man genial Fotos machen. Man muss sich nur drauf einlassen...

Okay - da hat man, wenn man in Berlin wohnt, natürlich viel mehr Möglichkeiten. Aber worauf ich hinaus will: wenn Ihr meint, daß es mit den "Models" nicht klappt, dann geht weg von den "Models". Sucht Euch Leute, die auf den Vorschlag hin "Ich will einfach nur Fotos mit Menschen machen, möglichst interessante Fotos, und ich will daran arbeiten, ich muss daran arbeiten, probieren, machen, verwerfen, neu probieren, lernen...!" mit einem "Oh ja! Ich bin mit dabei!" reagieren.

Die findet man, leider nicht unbedingt so leicht in der MK, obwohl es sie auch hier gibt. Die findet man aber todsicher überall dort, wo man darstellend-künstlerische Leute findet. Theater, Ballett, Tanz...

Und denen muss auch keiner mehr erklären, wie lange man machmal ackern muss, um ein gutes Ergebnis zu bekommen.

Nur ein paar laut gedachte Gedanken zur kommenden neuen Woche.
[gone] User_184280
8 years ago
Ich fotografiere sehr viel Amateurschauspieler, das macht immer sehr viel Spaß :)
8 years ago
Komische Ansichten sind das ja mal. Ich hab mir mal die Galerie des Topic Starters angesehen. na ja, da wird es eben schwer, Models zu finden ...
Ich bin selbst erst vor zwei Jahren in die peoplefotografie eingestiegen und hatte vor ca. 1 Jahr mein erstes shooting allein mit model und fotograf. seither überwiegend nomodels, also leute, die mich ansprechen oder die ich anspreche. kann nicht klagen :-)
8 years ago
Bei mir bahnt sich nun doch einiges an Fortschritt an, sowohl bei der Zusammenarbeit mit anderen Fotografen als auch mit einem Model allerdings außerhalb der MK. Hab die guten Ratschläge die hier gekommen sind also beherzigt. Vielen Dank noch mal dafür.
8 years ago
...na da komme ich mit diesem Link ja einfach zu spät. Schade.
Ich fand, das hätte auch ganz gut hierher, zur Peoplefotografie gepasst.
[gone] Felix_91
8 years ago
Also ich bin auch Neueinsteiger, nicht nur in der Peoplefotografie sondern generell beim Fotografieren. Mache das seit Anfang Januar. Hab bereits 2 Portraitshootings gehabt. Das erste war mit einer sehr guten Freundin die es auch noch nie gemacht hat und es hat geklappt. Die zweite hat mir auf Facebook geschrieben nachdem sie die Bilder aus dem ersten Shooting gesehen hat und es ist auch was vernünftiges bei rum gekommen. Die Fotos kann man auf meiner Sedcard sehen.

Danach habe ich versucht hier ein paar Models zu finden und habe auch 2-3 Zusagen bekommen wo die Shootings aber noch ausstehen. Fand es super nett von denen mit einem Anfänger zu shooten. Nebenbei habe ich auf Facebook noch ein paar Freunde gefragt und auch noch 1-2 Zusagen bekommen was ich jetzt nach und nach im Frühjahr abarbeite, da mein Schwerpunkt eigentlich auf Landschaften und Nachtfotografie liegt. Auch antworten bekam ich hier in der Regel auf meine Nachrichten, natürlich auch einige Absagen aber das ist doch normal und ich denke es kommt auch drauf an wie man seine Shootinganfrage formuliert ob man eine Antwort bekommt oder nicht.

Leider machen jede Menge nur auf Pay oder TFP wenn man die Sedcard aufwerten kann... was als Anfänger mehr als schwierig ist. Finde es aber teilweise auch krass wie viele Pay fordern die nur durchschnittlich, gute Bilder haben oder gerade mal 18 sind ohne das jetzt böse zu meinen. Bisschen Selbstüberschätzung und Naivität ist da glaube schon dabei oder sie denken wirklich erfolgreiche Models hier rüber werden zu können. Denke dieser Traum platzt bei 99% aber das kommt mit der Reife dies zu erkennen. Ich möchte hier ja auch kein Star-Fotograf werden sondern einfach meinem Hobby nachgehen und hoffe hier auch Models zu finden die einfach Spaß daran haben einen netten Tag zu verbringen und nicht nur auf den Geldbeutel aus sind.
[gone] MauRocShi
8 years ago
@Felix: wenn du erst seit Januar fotografierst, bist du echt gut, deine Bilder gefallen mir sehr gut. Was mir positiv auffällt ist, dass sich die Models wohl sehr wohl gefühlt haben. Das gehört zu einem guten Fotografen dazu. Dazu trägt sicher auch deine Einstellung bei, du bist nicht verbissen auf Leistung oder Feedback aus, sondern fotografierst weil es dir Spaß macht. Und du scheint bei den Shootings nicht groß zu planen, sondern fängst Momente und Stimmungen ein. Ich habe manchmal den Eindruck, manche sind so sehr auf die Technik und ihre teure Ausrüstung fixiert dass sie es verlernen, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.

Insofern finde ich es gut, die Shootings mit Anfängermodels zu machen, die ebenfalls locker an die Sache rangehen.

Was mir auch positiv auffällt, ist dass du nicht mit Akt anfängst, sondern mit den bekleideten Bereichen. Das ist einfacher weil kein Körper perfekt ist und man da beim Fotografieren deutlich mehr aufpassen muss.
[gone] schallkoerper fotografie
8 years ago
MauRocShi...ich muss zugeben...bei manchen Leuten ist mir auch unklar worum es ihnen beim fotografieren geht...das mit Ausrüstung und dem drumrum...ich bin nicht mal sicher das da was verlernt wurde...der Blick für etwas und die Lust das ins Bild zu rücken ist da oder nicht...man kann sich schon verheddern wenn man schaut womit man etwas umsetzen kann...kostet ja auch alles Geld, wobei man heute denke ich echt n Schlaraffenland vor Augen hat...viele ältere Kameras die man gebraucht kriegt sind ziemlich gut...

ich sehe Felix SC eigentlich als eine die nicht wenige Leute hier ansprechen koennte wundert mich also nicht das es läuft.

und mit Akt anfangen ist schon Stress...hat bei mir auch ne Weile gebraucht bis das kam. an sich auch n Hinweis an den TO...weniger intim anfangen und vortasten.
Ich habe manchmal den Eindruck, manche sind so sehr auf die Technik und ihre teure Ausrüstung fixiert dass sie es verlernen, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.
... und dann auch noch Akt als Einstieg nutzen, also imho quasi aus dem Sessel in die Eiger-Nordwand einsteigen.

Manchem gelingt das, die weitaus meisten stürzen nach ein paar Metern schon ab. Mein Einstieg in die Nude Art Fotografie ist ähnlich gewesen, quasi aus dem Stand in den Sprint - Gott sei Dank mit einer guten Freudin. Die weiteren Versuche, damals, in Folge meist mit Paymodels (ja, das gab es da auch schon), waren aber sehr, sehr holprig und zurückblickend eher erschreckend und ernüchternd, als anspornend. Mich wundert es doch, dass ich dabei geblieben bin. Dauert halt und verlangt Durchhaltevermögen und den Glauben an sich selbst, vielleicht soigar ein wenig Selbstüberschätzung - wie fast alles im Leben.

Irgendwann kommt dann auf die nächste eingeschüchterte Buchungsanfrage ein "hej, ich finde Deine Bilder toll, lass uns doch einfach so losziehen". Dazu noch ein wenig Mundpropaganda und plötzlich läuft es.
8 years ago
Ich finde die Disskusion um dieses Thema, oder die Themen immer wieder interessant.
Es ist für mich klar, das viele einander nicht verstehen können, oder wollen.
Kernthema sind ja Shootings auf TfP-Basis. Der absolute Anfänger denkt sich, da kann ich ein tolles Model kostenlos vor die Kamera bekommen. Ein Model denkt sich, da bekomme ich tolle Fotos von einem Fotografen.
Schon hier passen die Ansichten nicht mehr zusammen.

Es gibt hier durchaus die Möglichkeiten sich auf TfP-Basis zu treffen und gegenseitig glücklich zu werden, bzw. in Zeit und Bilder bezahlt zu werden.
Wo für mich aber der Begriff TfP irgendwie am Ziel vorbei geht, ist das Thema üben, probieren, lernen.
Ein Fotograf lernt durch ausprobieren, wenn er denn ein geduldiges Model findet, oder von erfahrenen Mitstreitern. Ein Anfängermodel lernt allerdings eher von erfahrenen Fotografen, die ihre Technik im Schlaf beherrschen und sich mehr um Bildidee und Posing kümmern und anleiten können.
Was ein paar mehr glückliche Menschen hinterlassen würde, wäre ein Bereich Übungsshootings. Doch was den meisten Menschen fehlt ist Zeit und die wird dadurch teuer.

Ansonsten habe ich von Frustration bis Glücklich in der MK schon alles erleben dürfen und kann euch nur den Tip geben, bleibt dran und probiert es immer weiter, auch auf neuen Wegen.
[gone] Felix_91
8 years ago
@MauRocShi: Ja ich fotografiere wirklich erst seit Januar. Habe lange schon mit dem Gedanken gespielt in die Fotografie einzusteigen und es nun doch endlich gemacht nachdem ich selbst bei einer Fotografin mal als "Model" vor der Kamera stand. Sie hat mich dann auch beraten hinsichtlich einer Einsteigerkamera.

Hab mir die Canon 1300D zugelegt und dazu noch das 50 mm Festbrennweite 1.8 womit ich meine Portraits mache. Ich sage auch ganz offen meinen Models vorher, dass ich nichts versprechen kann aber mir größte Mühe gebe. Bin eben Anfänger und kein Profi und betreibe es wirklich nur als Hobby neben meinen anderen Hobbys. Hab mir jetzt noch einen 5:1 Faltreflektor gekauft aber mehr Ausrüstung habe ich nicht und versuche damit Outdoor auszukommen und einfach einen schönen Tag zu haben da es mir auch einfach Spaß macht neue Menschen kennen zu lernen. Wenn dann die Fotos noch gut werden oder mein Model mit zufrieden ist ist doch alles gut. Ich plane eventuell die Location aber mehr auch nicht. Der Rest entwickelt sich dann spontan vor Ort und meistens braucht es auch 15-20 Minuten bis beide "Warm" sind und es locker flockig läuft.

Vielen Dank für dein Lob. Das macht Mut weiter zu machen.

Das ich Akt & Teilakt ausschließe liegt daran, weil ich finde, dass man für diesen Bereich sehr viel Erfahrung und Know-How braucht, ähnlich wie bei Hochzeiten wenn man es nicht versauen will. Mir ist einfach als Anfänger die Gefahr zu Groß keine ästhetischen Bilder zu produzieren sondern plumpe Billigerotik. Außerdem ist MK schon voll von Aktbildern ohne Ende und habe dazu dann einen Kontrast. Ich hab auch schon von einigen Models gehört, dass sie sich teilweise belästigt fühlen von solchen Anfragen. Eine bekannte hat auf meine Anfrage nach einem natürlichen Portraitshooting Outdoor in Winterkleidung geantwortet "endlich mal jemand der mich nicht halb Nackt fotografieren will".

Bin mal gespannt wie das Jahr hier so läuft und ob noch mehr Kontakte zustande kommen. Habe leider in meiner Region auch nicht so die große Auswahl und bezahlen kommt für mich nicht in Frage. Klar an Spritkosten beteiligen gerne aber nicht für das Shooting. So nötig habe ich es nicht.
[gone] User_184280
8 years ago
Ich glaube, es ist wichtig, dass sich bei TfP alle Beteiligten auf Augenhöhe treffen.
Anfänger können miteinander ausprobieren und schauen, was für sie funktioniert. Sie profitieren sicher auch von erfahrenen Teilnehmern.

Fortgeschrittene suchen sich dann schon schwierigere Themen aus, während sehr Erfahrene ganz bestimmte Ergebnisse erzielen wollen. Ich denke, für alles finden sich Fotografen und Models (evtl. auch Visas).

Schwierig wird es, wenn ein Anfänger einen Profi für Pay bucht, weil man glaubt, dass dabei dann in jedem Fall besondere Bilder herauskommen. Das kann so sein, muss aber nicht, denn auch hier sind die Vorstellungen evtl. nicht kompatibel. Ich habe schon Pay-Models vor der Kamera gehabt, die zwar hübsch und motiviert waren, aber nur eine mittelprächtige Leistung erbracht haben. Das lag aber nicht unbedingt an ihnen. Es geht mir nämlich selber auch so, wenn mich jemand bucht, muss ich vorher genau wissen, was gewünscht ist, sonst wird es Mainstream.

Deshalb ist die Kommunikation bei der Vorbereitung wichtig. Ein gebriefter Profi wird sich auf das Shoot entsprechend vorbereiten, ansonsten liefert er ab, wie er denkt.
8 years ago
Die (Portrait) Fotografie bietet so unglaublich viele Möglichkeiten, sich auszudrücken und kreativ zu sein.
Deswegen wundert es mich, dass so oft Bildideen Und Stilrichtungen kopiert werden. Ein Trend, der mir in der Portrait/People Fotografie im Amateur & Semiprofessionellen Bereich seit längerem auffällt, ist das in Zeiten von Photoshop immer mehr am Bild getuned wird. Ja es gab auch in der Zeit der Analog-Fotografie Mittel und Wege Bilder zu "bearbeiten" aber heute wird irgendwie aus meiner Sicht zu oft maßlos und grundlos übertrieben. Und ich meine nicht das Composing.
Ist die "Photoshop Lackierstraße" mit seinen Selektiven Farbregler und sonstigen Tools der Ausweg, um ideenlose und ausdruckslose Aufnahmen anhübschen zu wollen? ;-)
8 years ago
@r1
das ist mir zu vollflächig reingehauen. Du gehst in keinster Weise auf die Qualität und die positiven Möglichkeiten dieser zeitgemäßen Arbeitsweise ein. Es bleibt nur ein: "früher war alles besser".
[gone] Felix_91
8 years ago
Es heißt ja nun mal digitalfotografie also nutzt man in gewissen Maße die Möglichkeiten aus. Obs schön ist liegt immauge des Betrachters.
[gone] User_184280
8 years ago
Ohne Beispielbild lässt sich über das Thema Photoshop nur trefflich spekulieren.
8 years ago
@lechiam
Dann hast Du mich falsch verstanden oder einfach anders interpretiert.
Ich meinte nur, dass oft mit den Tools, die alle auch sicher hilfreich sein können übertrieben umgegangen wird. Aber Deine Antwort impliziert, dass Du den Trend nicht siehst. Bei Trend sind auch wie das Wort schon sagt nicht alle Arbeiten eingeschlossen. Vielleicht sagt Dir der Begriff Tendenzen mehr zu?

Ich habe mich mit vielen Kollegen darüber unterhalten, die nahezu alle diese Einschätzung teilen...

Die Aussage "früher war alles besser" würde ich zu 10 Prozent teilen und zu 90 Prozent nicht.
Das wäre auch ein super Thema für eine Diskussion.
Ist es so schön, die Kontrolle über den Post Production Prozess zu haben oder war es nicht angenehm, die fertigen Filme in ein Labor seiner Wahl zu bringen.

Aber apropo früher. Früher hat man sich weniger für eigene Arbeiten gefeiert! (Auch wieder subjektiv)
Aber da gab es die anonymen Plattformen auch noch nicht. Vor einer Gruppe physisch zu stehen und sich zu krönen, fällt offensichtlich schwerer. ..

und natürlich freue ich mich über eine offene Diskussion.
@pam: Das Thema musste ich abstrahieren, denn ein einziges Bild herauszunehmen ist doch noch weniger zielführend.
[gone] User_463586
8 years ago
@r1 fotografie...stimme Dir zu. Allerdings machen uns PS & Co das Leben auch leichter. Zu analogen Zeiten hat man sich vielmehr den Kopf vor der Aufnahme zerbrochen...und...eigentlich ist das doch heute noch genauso...nur viele denken - oder es wird suggeriert - dass man hinterher alles richten kann. Gute Bilder entsehen m.E. im Kopf und alles andere ist ein Workflow, der die Idee dann realisiert...letztlich setzt sich auch heute nur durch, wer qualitativ hochwertig arbeitet...ob sich das am Ende auch lohnt ist eine ganz andere Frage....beste Grüße Tom

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