"Photograph" vs. "Knipser" 84

[gone] User_6449
7 years ago
Zitat: Robert Sattler
"Knipser = Dokumentationsfotograf"
darüber würde sich aber James Nachtwey sehr wundern!

James Nachtway wird vermutlich in der Lage sein seine
Dokumentarfotos auch im Labor / per EDV in technisch
brauchbare Bilder umzuwandeln, oder hat seine Leute
dafür.

Wer sich also mit gutem Gewissen "Fotograf" nennen
möchte, sollte auch die Technik "nach dem Knipsen"
im Labor / per EDV drauf haben, oder zumindest mit
etwas Verstand halbwegs wissen worum es geht.

Sonst wird kein "Bild" daraus, wie vielfach hier in der
MK zu sehen ist ...
#62
7 years ago
Man könnte ja mit der Bezeichnung Fotograf auch dem erlernten Beruf des Fotografen Respekt zollen. So wie jemand der nur gut kochen kann noch lange kein Koch ist. Wenn es die Politik schon nicht tut, könnten wir es ja tun.
[gone] User_6449
7 years ago
"Ergebnisse zählen" trifft es auf den Punkt genau. EInfach nur zu knipsen ist zwar lustig, aber ohne brauchbare Fotografien als Resultat der ganzen Arbeit eben uninteressant.
7 years ago
letzten monat treffe ich im club eine bekannte .... sie: Ich fange jetzt als fotografin in einem portraitstudio an ... ich: aber du kannst doch nicht fotografieren ... sie: stimmt, muss ich auch nicht können ... ich: warum machst du den job dann ? ... sie: ich wollte schon immer fotografin werden.

einen monat später treffe ich sie wieder ... ich: und wie ist der job ... sie: ich habe gekündigt ... ich: weil du nicht fotografieren kannst ... sie: nein, das war kein problem, aber die arbeitszeiten sind scheisse, es ist schlimmer als fliessbandarbeit und die bezahlung ist unter aller sau ... ich: tja, jetzt weisst du warum du den job bekommen hast.
[gone] User_6449
7 years ago
Wir haben scheinbar die selbe Bekannte, welche vorher mal als Model gearbeitet hat und nun nüchtern geworden ist ...
[gone] Graf Danilo
7 years ago
Ich mache Bilder ... und vertraue darauf, dass sie nicht nur mir gefallen ... wie der geneigte Bildbetrachter nun meine "Kunst" einschätzt, das ist mir sch ... das ist mir gleich. Deshalb mein Tipp an alle: Weniger philosophieren, stattdessen lieber Bilder machen. :)
Allzeit gutes Licht,
wünscht der Graf
7 years ago
@ Robert Sattler & Peter Herhold :
Den "Knipser" mit negativem Beigeschmack wegpolarisiert habe nicht ich ... und James Nachtwey hat vielleicht doch bei so mancher Aufnahme (wie z.B. Ruanda 1994 - Überlebender des Hutu-Todeslagers) seinem "Model" Posieranweisungen gegeben bzgl. Kopfhaltung, Blick und Gestik wie etwa der Hand am Hals
Bei den indischen Paria in der Ziegelfabrik sieht man nur deren hochgestreckte Hände, die die Backsteine balancierend umfassen ... der enge Schnitt läßt da die Interpretationen offen.
Da sogar zahme Haustiere "dirigierbar" oder zumindest beeinflußbar sind, können nur Wildtierfotografen für sich in Anspruch nehmen, keinerlei Regie ausgeübt zu haben. Alle anderen sind schlicht gesagt von der zielführenden Mitwirkung ihres lebenden Motivs abhängig ... wenn es daran fehlt, nützen die tollsten Lichtsets und die beste Nachbearbeitung nichts.
[gone] User_6449
7 years ago
Natürlich gestaltet man als Fotograf ein Bild, auch wenn es sich um Reportage handelt. Sonst könnte das ja jeder Knipser machen ...
7 years ago
Zum Begriff Reportage ... da wäre einerseits die Hochzeitsreportage und andererseits die Kriegs- oder Katastrophendokumentation. Die Hochzeitsreportage erfolgt eben mit klarer und nahezu vollkommener bewußter und gewollter Mitwirkung der Motive - die Dokumentarfotografie hat dies meist nicht oder nur sehr begrenzt. Dem Hungertod nahe Kinder "posieren" gewiß nicht mehr, sie sind so entkräftet, daß sie keine Regie mehr befolgen können ... daß James Nachtwey auch da die eindringlichste und erschütterndste Perspektive auch unter Beachtung der Lichtwirkung gewählt hat, ist klar - aber dieses Geschehnis wäre eben ohne Kamera ganz genauso passiert, der Fotograf hatte keinerlei Einfluß mehr auf das Handeln des Motivs.
Ein glückliches Brautpaar wäre zwar auch ohne Kamera glücklich, aber ihre gezeigten Glücksmomente sind aktiv auf das Beisein der Kamera bezogen ... das Brautpaar beim Hochzeitstanz steht genauso im "Rampenlicht" wie die Debütantinnen beim Chrysantemenball
7 years ago
@Peter Herhold

"Wir haben scheinbar die selbe Bekannte, welche vorher mal als Model gearbeitet hat und nun nüchtern geworden ist ..."
soll heissen model geht nur alkoholisiert??????
[gone] User_6449
7 years ago
Genau so könnte man es sehen ... ;) ... aber es war wohl eher knipsen gemeint ... :)
7 years ago
Hmmm, ich hab Heute ein shooting gemacht, weil ich Bock auf ein shooting hatte... Aber auch das Ergebnis war mir sehr wichtig... Bin ich jetzt deswegen ein knipsender Fotograf?
7 years ago
Bin ich jetzt deswegen ein knipsender Fotograf ?
Genau :-) Auf ein gutes Ergebnis hinzuarbeiten, bedeutet nicht zwingend, daß man den gesamten Ablauf gestalterisch "verordnet".
Aus Modelsicht betrachtet wären dies die beiden Extreme : "ich warte auf Anweisung und posiere genau so bis zum nächsten Befehl" oder "ich ziehe meine Show ab und werde dabei fotografiert" .... Mischformen erlaubt und gewollt.
[gone] User_6449
7 years ago
Eine neue Lebensform: Der Knipsograf ... :)
7 years ago
knipsograf: sind das nicht die fotoboxen, die man für feiern mieten kann????
[gone] User_184280
7 years ago
Vielleicht knipst ein Fotograf ja manchmal und ein Knipser fotografiert dazwischen ;)
7 years ago
wenn der knipser dem fotografen dazwischen knipst.... kann das zu Komplikationen führen
vor allem bei blitzeinsatz
ich hab doch tatsächlich mal mit einem kollegen gleichzeitig dieselbe blitzanlage und dasselbe model....
und ihm (oder auch er mir) beim auslösen den blitz geklaut
nennt man das rudelshooten? war abe rganz zivilisiert und hat auch spaß gemacht, auch dem model
und das gab dann tolle bilder, wenn das model unvermittelt loslachte
7 years ago
Es ging ja ursprünglich darum sich selbst in eine Schublade einzuordnen.
Ich finde das ist schwer, weil meiner Meinung nach immer eine Entwicklung während eines Shootings abläuft. Zuerst ist man ein Knipser zum "Warm" werden, das steigert man dann in Richtung Fotograf, in dem man versucht auf so viele Faktoren wie möglich Einfluß zu nehmen. Die Einen machen dies bis zum perfekten Foto, die Anderen so lange alle Spaß daran haben.
Aber auch während der Karriere eines Lichtbildners gibt es eine Entwicklung, die wohl häufig vom Knipser (Einfluss auf die Kamera) sich immer weiter steigert, bis zum Einfluß auf alle Faktoren. Meiner Meinung nach, gehen Einige dann auch wieder ein paar Schritte zurück, nachdem sie die Perfektion erreicht haben.

Daher würde ich mich als Schubladenspringer bezeichnen, der noch auf der Weg zum perfekten Foto ist.
7 years ago
wenn die Schublade gross genug ist, passe ich hinein

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