Frauenbild, MeToo und die medienverabeitende Zunft 732

@Charisma1962 und pam.meier
Natürlich war dies eine überspitzte Darstellung, aber mit der "höheren Bildung" ist es nicht so weit her in der jüngeren Vergangenheit. Durch meinen Job komme ich immer wieder mit Jugendlichen jeglichen Bildungsstandes zusammen. Was dort teilweise an tatsächlichem Wissen vorherrsch ist mitunter gruselig.
Natürlich variieren die Idole tatsächlich auch mit der Bildung, aber dennoch bleibt auch ein nicht mal so geringer Prozentsatz von Kardashian-Klonen selbst an Universitäten.
Ich gebe Charisma1962 auch recht, dass die meisten jungen Frauen durchaus bildhübsch sind (auch völlig Abseits der Bildungsfrage), aber viele von diesen glauben nicht einmal daran.
#321Report
6 years ago
der link aus der witzecke:
ttp://www.der-postillon.com/2015/10/neuer-modestar-obdachloser-gerat.html

Es läßt sich doch aus allem - auch der "abgehalfterten Erscheinung, diesem 'Ragged Look'" eines obdachlosen, der auf den laufsteg kotzt - noch geld rausschlagen: der mensch als ware. Das wiederum finde ich zum kotzen.
#322Report
[gone] User_184280
6 years ago
Welche Idole ein Mädel hat oder welches Wissen, danach frage ich nicht, so viel Zeit, sich kennenzulernen habe ich in einem Shoot nicht. Ich habe aber eine persönliche These, was die Selbstwertschätzung angeht. Je höher die Ausbildung, sprich: der angestrebte Beruf sein wird/ist, desto weniger Tattoos/Piercings bzw. Bereitschaft zu Aktshoots, ist vorhanden. Das ist zumindest meine Beobachtung.
#323Report
#324
[gone] User_184280
6 years ago
Ich glaube nicht, dass ein Shitstorm zu erwarten ist und vielleicht zieht das Gewitter ja auch an Wien vorbei ;)

Jeder von uns, der Akt macht, kennt seine Klientel. Also einerseits osteuropäische Frauen, die teilweise auch hochgebildet sind, abgeschlossenes Studium o.ä. haben (trifft auf die drei zu, die ich gebucht habe) und mit dem Modeln mehr verdienen als ein Architekt oder Uniprofessor in Tschechien/Polen etc. Andererseits sind da die jungen deutschen Frauen, die ihre Haut als Leinwand betrachten und tatsächlich teilweise aus Spaß modeln. Meistens im Pflegebereich tätig, gerne auch Frisörinnen, die nicht möchten, dass ihr Name mit den Bildern in Verbindung gebracht wird, aber die auch nichts gegen Akt einzuwenden haben.
#325Report
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
Pam hat ja eingeschränkt dass das ihre Beobachtung ist kann also anderen Leuten anders gehen :)
#326Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Ein Hoch auf die Schubladen ;)

Also war ich zum Zeitpunkt meiner Tattoos ungebildeter. Na ja, mit zunehmendem Alter erweitert sich zwangsläufig auch das Wissen. Stimmt also.

:D
#327Report
6 years ago
@ martha-ka
Es ging bei dem Obdachlosen auch um die "unnahbare" Außenwirkung , denn da wollen doch die meisten Leute eine Mindestdistanz von 5 Metern ... und womit geht die Übergriffigkeit des #metoo einher ? Doch auch mit Unterschreitung von Distanz und unerwünschter Nähe ...
Der Punkt ist die Selektion dieser Außenwirkung ... für das Date, für das Meeting, für das Shooting, für die Clique , aber nicht für die 100 incel-Frösche drumherum .
#328Report
6 years ago
@ See Arts & Emotion
Ja, das scheint mir der blick zu sein, der suggeriert werden soll - unnahbarkeit. Dabei ist es aus meiner sicht die überheblichkeit der menschen, die meine, sie wären was besseres, die sich diesen menschen nicht nähern wollen.
Und: ein perspektivwechsel ist manchmal doch auch angebracht, um den ganzen kontext zu sehen zu bekommen, oder? Auch wenn von einigen hier gemeint wird, eine politische debattte bzw. ein politische blick auf die situation wäre - jedenfalls von den anderen - nicht angebracht.
Ich blicke manchmal anders auf ereignisse und dinge - aber um den kreis zu #metoo wieder zu schließen: ich finde die mediale aufbereitung des obdachlosen auf dem catway - und dann noch als "witz des tages" hier vermarktet - ebenfalls übergriffig und die folgerungen daraus ein neues modellabel zu kreieren eben zum ..., wie oben gesagt. Ich sehe dieses ereignis nicht als gegesatz zu #metoo sonder als genau in der reihe. Er wird nicht als mensch behandelt und gesehen sondern als objekt.
#329Report
Ihr wisst aber schon, dass der Postillion eine Satireseite ist, oder? Der Obdachlose hat also nicht tatsächlich stattgefunden. Es sollten wohl auch nur die Mechanismen der Modeindustrie karikiert werden.
#330Report
6 years ago
@ martha-ka
Noch ein anderer Vergleich bzgl. Nähe und Unnahbarkeit ... was ja auch #metoo beträfe : Gab es gestern wieder Begrüßungsbussis zur Eröffnung in Cannes ? Oder wie wäre es, wenn der Professor zum Examensseminar alle Studentinnen auch so "nah" empfängt ...?

Menschen als Mensch zu sehen und nicht als Objekt ... das kann nur jede(r) von uns so mitbewirken und es wird sich auch immer nur in der Zusammenarbeit vor und hinter der Kamera ergeben, aber nicht in der Außenwirkung auf Dritte als Betrachter der Bildresultate.
#331Report
[gone] User_184280
6 years ago
Der Postillon ist eine geniale Satireseite, Satire darf (fast) alles. Sie darf Erdogan als "Ziegenficker" bezeichnen, nur z.B.

Die Objektifizierung von Models ist nicht nur ein Thema in der Hobby-MK, sondern auch im Agenturgeschäft. Ich habe ein ganzes Buch gelesen von einer Amerikanerin, die neben ihrem Soziologie-Studium gemodelt hat und dabei Daten erhoben hat über Einkommen von männlichen vs. weiblichen Models und über Jobs etc. Die hat sie in dem Buch ausgewertet. Aus ihren persönlichen Erfahrungen hat sie auch erzählt, wie man als Model behandelt wird von Auftraggebern, in Extremfällen steht man auch mal stundenlang praktisch nackig in kalten Vorräumen bis man aufgerufen wird oder muss ähnlich groteske Probeshoots mitmachen wie bei Heidi Klum. Das gilt übrigens genauso für männliche Models.

Ich kenne ein Newcomer-Model, das die ersten Jobs mitgemacht hat und danach erst mal ernüchtert war. Wunsch und Wirklichkeit klaffen da recht weit auseinander. Von wegen Fotografen sollten ein Model nicht anfassen, bei einem Latex-Shoot hat der Fotograf stundenlang an ihr und ihren Outfits herumgezupft.
#332Report
6 years ago
na, da bin ich ja was diesen "obdachlosen" angeht richtig gut in die falle getappt, ich deppin nehme alles immer so erst ....
#333Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Kein Model muss es zulassen, dass an ihm rumgezupft wird. Wenn irgendwo etwas zu richten ist, kann man das verbal zum Ausdruck bringen. Aber viele Menschen lassen etwas mit sich machen, weil sie bedürftig sind und dieser Bedarf ist deshalb vorhanden, weil sie vielleicht die "falschen" Werte haben. Und das schreibe ich so als Neuling, die ja vielleicht wirklich mal mit dem Job ein bisschen Geld verdienen will. Aber die meisten kokettieren eben mit der Kamera und wollen die Streicheleinheit für die Eitelkeit und damit den Schuss fürs Ego. Für mich geht es um die Frage, ob es Kunst oder Handwerk ist. Künstler gestatten sich da eben leicht ihre sprichwörtliche künstlerische Freiheit, die eben dann schnell im Übergriff mündet.
#334Report
6 years ago
@ martha-ka
Und ich erst recht, ich habe dies ja auch noch hier eingeschleppt ... ich hatte auch schon öfters die Idee, mit ihnen zu shooten. Die würden sich auch noch richtig freuen über 10 € ! Das fände ich eigentlich auch nicht falsch, denn sonst bekämen sie gar nichts bzw. müßten sie vielleicht 4 oder 5 Std. warten, bis dieser Betrag zusammenkäme.
#335Report
[gone] User_184280
6 years ago
@Charisma1962:
Für das Shoot gab es 500 Euro bar auf die Tatze und ich kann Dir versichern, dass der Fotograf gar nicht mitbekommen hat, dass er da was falsch gemacht hätte. Er macht sowas ja häufiger, wer Latex kennt, weiß, dass das nicht so einfach zu richten ist, wenn man erst ewig erklären muss, wo was zurechtzuzupfen ist. Wenn man keine Assistentin hat, die da helfen kann ... Ich habe schon bei einem Strumpfshoot herumgezupft am Model, da war das ok ...

Somit muss man als Model für sich selbst definieren, was man machen möchte und für welches Honorar man welche Unnanehmlichkeiten in Kauf nimmt. Jeder hat seine Grenzen, aber dazu muss man erst Erfahrungen machen.
#336Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Weil es Geld gibt, darf begrabscht werden?
Weil der Fotograf nichts merkt, ist es okay?
Für welches Honorar man "Unannehmlichkeiten" in Kauf nimmt?

Ich kann mich noch nicht entscheiden, ob die Sicht verdreht ist, oder Doppelmoral gepflegt wird.

In dem Moment wo man fragt "Darf ich ...?" ist das Geschmäckle ja schon meistens weg. Und das kann JEDER lernen, der es noch nicht weiß.
#337Report
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
Pam...was genau hat der Fotograf denn falsch gemacht ?
#338Report
#339
[gone] Charisma1962
6 years ago
Heinz, warum sollte ich DIR das nicht glauben?
#340Report

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