modelhonorar.......ein wahnsinns ohne ende in sicht? 190

5 years ago
Wenn in der Schweiz fürs Putzen 35 Euro aufgerufen werden, dann sind 85 bis 100 Euro fürs Modeln nicht unrealistisch.

Realistisch ist, was tatsächlich auf dem Markt erzielt wird. Und nur das. Und das ist in der Schweiz genauso wie überall sonst auf der Welt.
#121Report
Ich finde TomRohwer hat einen ganz entscheidenden Punkt angesprochen, den die ganzen Vergleiche mit Handwerkern etc. unsinnig erscheinen läßt. Ein Modell ist von Buchungen abhängig, es hat keine 35 oder 40 Stundenwoche, kein REGELMÄßIGES Einkommen.
Alles andere regelt dann tatsächlich der Markt.
#122Report
[gone] User_184280
5 years ago
Ja, dass Selbstständige ein unregelmäßiges Einkommen haben, ist bekannt. Versuche mal, von einer Bank sowas Triviales wie einen Dispokredit zu bekommen ;) Kann ich ein Lied von singen.

Ein Amateurmodel, das nebenbei ein paar Euros verdient, hat immer noch ein regelmäßiges Einkommen aus dem Job. Es dürfte die seltenere Variante sein, dass ein Model Vollzeit von ihrer Modelei leben muss/kann.
#123Report
[gone] User_42215
5 years ago
Und vielleicht noch seltener, dass sie ihr Einkommen als Model dann ordentlich versteuert und Sozialversicherungsbeiträge davon zahlt. Insofern sind hier Vergleiche von MK-Modellen mit gewöhnlichen Arbeitnehmern oder auch Selbständigen oder Freiberuflern anderer Branchen, die von vornherein weniger Möglichkeiten zu Schwarzarbeit bieten, eigentlich nicht zielführend, um zu bestimmen, wo bei den hier geforderten Preisen der Wahnsinn anfängt. Es scheint vielmehr eher darauf hinauszulaufen, was man einem Nachbarjungen bezahlen würde, damit er einem mal seinen Rasen mäht. Oder eben einer schwarz beschäftigten Haushaltshilfe.
#124Report
5 years ago
Ja, dass Selbstständige ein unregelmäßiges Einkommen haben, ist bekannt. Versuche mal, von einer Bank sowas Triviales wie einen Dispokredit zu bekommen ;) Kann ich ein Lied von singen.

"Selbständig" ist halt ein weites, weites Feld.

Selbständige haben in Deutschland tatsächlich ein höheres Durchschnittseinkommen als Angestellte. Nämlich 2015 Euro im Monat (im Vergleich zu einem Durchschnittsverdienst von 1649 Euro im Monat bei den Angestellten).

Das Magazin "Impulse" berichtete 2015:
"Unter den 4.192.000 Selbstständigen in Deutschland gibt es mehr Top-Verdiener als unter den Angestellten, analysiert das IfM: Jeder vierte Selbstständige verdiente 2011 monatlich mehr als 2900 Euro netto – so viel bekommt nicht einmal jeder zehnte abhängig Beschäftigte. Jeder zehnte Selbstständige hatte sogar mehr als 4500 Euro netto zur Verfügung. Allerdings sind diese Zahlen nur bedingt aussagekräftig, immerhin zahlen viele Selbstständige nicht in die Arbeitslosen- und Rentenversicherung ein, sondern sind über Kapital- und Immobilienanlagen oder Lebensversicherungen abgesichert, die von ihrem Nettoeinkommen abgehen.
(...)
Und auch wenn Selbstständige im Durchschnitt mehr verdienen als Angestellte: Die Einkommensunterschiede bei Selbstständigen sind beträchtlich – und viele nehmen mit ihrer selbstständigen Arbeit nie so viel ein, dass es zum Leben reicht.

So verdienten im vorigen Jahr 875.000 Selbstständige maximal 1100 Euro monatlich. Für 258.000 Selbstständige liefen die Geschäfte sogar noch schlechter: Sie erwirtschafteten höchstens 500 Euro. Um ihren Lebensunterhalt sichern zu können, haben Selbstständige Anspruch auf Arbeitslosengeld II. Bis 2011 stieg der Anteil der sogenannten „Aufstocker“ unter den Selbstständigen stetig – seither liegt die Aufstockerquote jedoch unverändert bei 2,8 Prozent."

Wirklich "reich" wird man als Angestellter nur, wenn man Vorstandsmitglied eines großen Unternehmens mit einem Jahreseinkommen von 500.000 Euro oder mehr ist. Oder erbt oder im Lotto gewinnt. Oder nebenher eine geniale Erfindung macht und sich patentieren lässt, oder nebenher einen Bestseller wie "Harry Potter" schreibt...

(Recht lesenswert: https://sevdesk.de/blog/einkommen-selbststaendige/)
#125Report
5 years ago
die Nachfrage bestimmt den Preis, wenn doch diese "Models" (ich tue mich immer schwer mit diesem Wort) für Beine breit machen das bekommen, was sie verlangen, ist es doch nur legitim
#126Report
[gone] User_546280
5 years ago
Immer wieder liest man aber auch dieses, was ich unkonzentriert mit dem Hinweis auf die Wirteahl stehen lasse:

„Ganz wichtig! Bin nur auf Pay shootings aus.
Für spontane TFP Bassis in Ausnahmefällen! “
#127Report
5 years ago
Arbeit wird nicht nach Leistung bezahlt! Arbeit wird nach der Verfügbarkeit derer bezahlt, die befähigt sind sie zu tun. Eben Angebot und Nachfrage!
Wer glaubt, dass nach Leistung bezahlt wird, kann ja einmal die Tagesleistung eines Vorstands mit der Tagesleistung eines Bauarbeiters vergleichen (selbst wenn der den ganzen Tag nur Sand schaufeln würde).

Was muss ich den hier diskutierenden Fotografen denn für ein Akt-Shooting zahlen? Natürlich mit allen Rechten bei mir! Ich will die klasse Bilder natürlich einmal um die Welt jagen! :-)
Na @fotozuma, was wäre Dein Preis?
#128Report
5 years ago
@Lichtsieb
Kann ich Dir gerne verraten, das sind keine Geheimnise...

Für Akt kriegst Du bei mir kein Angebot, vgl dazu meine Aufnahmebereiche, ich fotografiere keinen Akt.

Einen Portraitshoot biete ich Dir zu meinen Standardpreisen an. Gerne lege ich Dir meine Kalkulation offen, das ist für mich kein Geheimnis.

Ich verlange CHF 150 für die erste und CHF 75 für jede weitere Stunde. Das ist mein Standardpreise. Kalkuliere ich meine Vollkosten inkl. Zeit für Vor- und Nachbereitung, Setaufbau, Locationscouting, Bildbearbeitung, Steuern, Sozialversicherungen, Materialverschleiss, Mietkosten für mein Büro, etc komme ich da auf einen Nettoverdienst von ca CHF 20 je Stunde Arbeitsleistung von mir. (das ist deutlich weniger als der ungefähren Nettoverdienst einer Putzfrau in der Schweiz)

Möchtest Du gerne mit mir shooten gibt es leider noch ein Problem mit der Anreise. Uns trennen über 700 Kilometer. Für An- und Rückreise (Autokosten, Zeitbedarf, Verpflegung) sowie zwei notwendige Übernachtungen muss ich Dir zusätzlich CHF 2200 in Rechnung stellen. Ich kalkuliere da CHF 1.00 je Kilometer (Vollkosten Auto inkl. Abschreibungen), 2 x CHF 250 Verdienstausfall für An- und Rückreisetag (inkl. Verpflegung) sowie 2 x CHF 100 für Hotelübernachtungen.

Einen 3stündigen Shoot bei Dir in Jersbek kann ich Dir somit für pauschal CHF 2500 anbieten.

Alle Bildrechte exklusiv bei Dir, alle technisch guten Bilder für Dich, Bilder bezüglich Schnitt und Belichtung optimiert.

Mein Fazit... Ich würde Dir empfehlen, einen Fotografen zu suchen, der in Deiner Nähe wohnt. Zudem empfiehlt es sich für potentielle Kunden aus Deutschland einen Fotografen zu suchen, der nicht mit dem CH-Preisniveau kalkulieren muss.
#129Report
5 years ago
:-) @fotozuma danke für Dein Angebot! :-)
Ich dachte eher an ein Akt-Shooting mit Dir als Model! ;-)
Was wäre Dein Preis?
Und Achtung!!!
Wenn Du zu günstig anbietest, machen wir das und ich übernehme die Reisekosten! ;-) ;-) ;-)
#130Report
5 years ago
@ Lichtermeer

Ach so... Ich stehe als Model nicht zur Verfügung. Leider :-( Und weisst Du wieso?

Wenn ich mit modeln beginnen würde, dann würden sich alle Fotografen nur noch um mich reissen. Hätte zur Folge, dass nur noch ich Aufträge bekäme, ich zum Reichtum verdammt wäre und alle Modelle hier arbeitslos würden. Stell Dir dieses soziale Drama vor. Das kann ich mit meinem Gewissen nicht verantworten. Darum verzichte ich schweren Herzens aufs Model stehehn *grins*
#131Report
5 years ago
Die Models wissen Deine Rücksichtnahme sicher zu schätzen! :-)
Wie Du selbst schreibst, würden durch Dich als Model die Preise aber auch nicht fallen! ;-)
Ich finde den Gedanken eines Rollentauschs aber oft ganz heilsam!
Wer als nächster über hohe Preise stöhnt kann sich ja mal überlegen, was er denn verlangen würde als Model.
#132Report
#133
5 years ago
@Lichtsieb
Du vergisst bei Deiner Frage an mich, dass ich mich in diesem Thread NIE über zu hohe Model-Preise beschwert habe. Auf die Frage von Jeannine habe ich lediglich ein Tieflohnbeispiel genannt. Und mich darüber indirekt enerviert, dass in solchen Diskussionen oft vergessen geht wie viele Leute mit teilweise guten Qualifikationen mit extrem tiefem Einkommen leben müssen und dabei verdammt harte Arbeit leisten. Und mich nervt ebenfalls wenn ich sehe, welche astronomischen Löhne gewisse schlecht qualifizierte Leute bei schlechter Leistungserbringung als selbstverständlich erachten. Egal ob dies nun ein Model oder der CEO eines Grosskonzerns ist.

Was die Höhe der Modelhonorare anbelangt, nicht für Akt und abgesehen von tfp:
Das tiefste Honorar das ich jemals einem Model zahlte waren 20 Eur die Stunde. Diese Kohle reut mich noch heute, denn die Dame brachte nicht mal ein Lächeln auf die Reihe und die Bilder waren allesamt für die Tonne.
Das höchste Honorar das ich einem Model bezahlte lag bei Eur 120 die Stunde und der Shoot war so verdammt gut, dass ich bei passender Idee mir dies wieder leisten werde.
Ca. Eur 120 stellen für mich persönlich aber auch eine maximale Preisobergrenze dar. Mehr ist mir persönlich ein Model zur Ausübung meines Hobbies nicht wert, da ist meine persönliche finanzielle Leidensfähigkeit erreicht.

Ein hohes Modelhonorar ist generell dann gerechtfertigt wenn die Dame gute Leistungen erbringt (das kann die Performance sein oder aber auch Zusatzleistungen wie Outfit, Visafähigkeiten, etc) oder wenn sie eine gewisse Reputation hat und sich der Fotograf diese Reputation als Marketingfaktor erkaufen will. Und nur dann. Unser Job als Fotograf ist es, zu erkennen ob das Model unserer Wahl das verlangte Honorar wert ist und entsprechend das Model zu buchen oder auch nicht.
#134Report
[gone] User_184280
5 years ago
Was sich bei den Models hier als Profis sehen mag, das sind "Pay-Models", also Amateurmodels, die versuchen, Geld mit Fotografie zu verdienen. Legitim, aber deswegen noch keine Profis, sondern bestenfalls Frauen, die es verstehen, den Anschein eines Profimodels zu erwecken. Und die, so die Threads hier, immer mehr Geld wollen.

Ich hatte bei einem MK-Kollegen vor einem Jahr ein interessantes Model aus dem osteuropäischen Raum entdeckt, das mir als Typ sehr gut gefallen hat. Sie modelt häufiger für Petter Hegre. Also habe ich sie angefragt, ob sie auch mal in meine Gegend kommt und was sie als Stundenpauschale aufruft. 70 Euro waren die Antwort, was ich jetzt wirklich nicht schlimm finde.
#135Report
5 years ago
Ich habe ein einfaches Mittel, diesen Gagenforderungen zu entgehen. Ich suche mir meine Models außerhalb der MK und habe damit die besten Erfahrungen gemacht, wie meine SC zeigt.
#136Report
5 years ago
@fotozuma Guten Morgen,
genau wie Du sehe ich, dass es eine Schere gibt die immer weiter auseinander geht, bei den Gehältern.
Ich hatte Deine Argumentation allerdings dahingehend verstanden, dass sich Models ruhig an der unteren Bandbreite der Gehälter orientieren sollten. Wenn ich das missverstanden habe, sorry!
Ich bin auch niemand der Geld gerne zum Fenster hinauswirft und wenn man nicht die Leistung bekommt die einem versprochen wurde ist man natürlich zu recht enttäuscht.
Das ist mir übrigens deutlich häufiger in Werkstätten oder Banken passiert, als bei den Models. ;-)
Warum sollten sich aber ausgerechnet Models bei der "Gehaltsvorstellung"/ Gage zurückhalten.
Das können nur die, die auf Geldverdienen nicht angewiesen sind und diese Gruppe hat meist noch deutlich höhere Vorstellungen.

Und Du hast es perfekt beschrieben: "Der Kunde entscheidet ob und zu welchen Preis er einkauft!"

Zumindest bei nicht lebensnotwendigen Dingen, ist diese Regelung auch nicht die schlechteste.
#137Report
#138
5 years ago
@Lichtsieb
Du hast das effektiv falsch verstanden gehabt, doch nun sind wier anscheinend wieder auf dem selben Dampfer wie man so schön sagt. Kein Problem und Entschuldigung angenommen.

NB,.. Ich stand neulich wirklich selber Model. Nicht für Akt. Und ja, ich habe der netten Dame (Bekannte von mir, tolle Berufsfotografin, kein MK-Mitglied da echter Profi und damit auf so eine Plattform nicht angewiesen) hinter der Kamera für zwei Stunden ne stattliche Stange Geld hingelegt. Ich brauchte die Bilder und das Resultat wars wert. Es wäre mir indes im Traum nicht eingefallen hier in der MK dafür einen tfp-Fotografen zu suchen. Denn ich wollte ja ein ganz bestimmtes Resultat erhalten und die Bilder exklusiv nutzen können.

Daneben hats mir erneut gezeigt, dass ich mich vor der Linse nicht wohl fühle und ich den Job als Model nur im äussersten Fall ausüben möchte. Ich möchte allerdings auch nicht als Chirurg oder als CEO eines Konzerns arbeiten müssen. Auch nicht für ganz viel Geld. Jeder Job muss einem ja auch Spass machen und um Spass bei der Arbeit zu haben verzichte ich gerne auf die paar Tausender die mir ein anderer Job bieten könnte.
#139Report
[gone] User_184280
5 years ago
Ein Modelhonorar von 70,- Euro pro Stunde würde auch ich nicht als hoch bezeichnen. Wobei ich bei meiner Arbeitsweise grundsätzlich Tageshonorare vorziehe ...

Das wird bei der weiten Reise auch bei dem Model nicht anders sein, sollte sie mal in meine Gegend kommen.
#140Report

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