Zukunft der Peoplefotografie? 356

[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
300...das muss ich nicht sagen, das ist für mich so normal wie für Dich was anderes, Du möchtest Deinen Standpunkt aber mir scheinbar grade als allgemeingültig aufdrücken statt einfach zu akzeptieren das es auch anderes gibt.
Die Öffentlichkeit ist ausserhalb von mir und der Person die ich ablichte aber tatsächlich irrelevant...wobei es für mich keine Rolle spielt wie das für mein "Model" ist denn diese Person ist eigenständig und darf das dann ja auch anders betrachten.
#101Report
5 years ago
@schallkoerper: ich habe nicht ausgeschlossen, daß es anderes gibt. Ich habe nur behauptet, daß es
normal ist, daß Fotografie sich an ein Publikum/Betrachter/Zielgruppe richtet.
Sicherlich gibt es auch Leute, die Reden schreiben, um sie sich selber zu halten. Auch dies könnte ich nicht verurteilen oder werten. Blos: normal iss anders.
Wohlgemerkt spreche ich nicht von Privatfotos und Familienfotos.
#102Report
5 years ago
ja, da ist der Reflex von 300 mal wieder überstürzt.

Wenn man das Bild nicht in konkretem Auftrag macht, macht man es von der Planung bis zur Fertigstellung wohl für sich selbst, mit Anlegen der eigenen Ideen, Maßstäbe und Verfahren. Es soll einem erst mal selbst gefallen und Spaß machen.
Dann gibt man es zur Betrachtung der Allgemeinheit frei.
Selbst wenn man diesen letzten Schritt beim Machen schon im Hinterkopf hatte, man also allgemeine Betrachterreaktion gezielt anvisiert, gibt man doch - in der Regel - so lange wie man das Bild macht sein Eigeninteresse nicht auf.

Ich gebe allerdings zu, dass es auch anders sein könnte, besonders weil oft das Gefallen des Models gesucht wird. Oder weil man eine Provokation mit seinem Bild beabsichtigt. Dann ist das Rekurrieren auf sich selbst schon fraglich.

Recht hat Foto300 insofern, als das Bild per se ein Kommunikationsmittel ist, also eher nicht für eine Kommunikation mit sich selbst. Da wird man also eine Zielgruppe anpeilen, im Zweifel die Allgemeinheit.

Interessant zur Frage ist auch das Beispiel Vivian Maier, die nie veröffentlicht hat, aber immer weiter fotografierte.

Reden wir nicht von Fotos, die nur dokumentieren sollen.

Meinungen dazu interessieren mich jetzt auch.
#103Report
5 years ago
Vivian Maier hätte mal hier das Forum lesen sollen. Hat nicht auch Picasso hunderte Bilder hinterlassen die er nie jemand gezeigt hatte?
#104Report
[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
300...Du bist aber soweit gegangen zu schreiben das wäre dann pathologisch...also krankhaft...und ne, ich denke davon ist es weit entfernt. Sonst habe ich kein großes Problem mit Deinen Ausführungen, für mich ist ein Bild aber tatsächlich keine Rede oder sowas...der Vergleich stört mich nicht aber ich finde ihn für mich persönlich unzutreffend.

Bei mir mal so aus der persönlichen Situation heraus: ich zeige auch gerne, ne Zielgruppe gab und gibt es irgendwie auch...aber das Zeigen nutzt sich mit der Zeit ab, das merke ich inzwischen deutlich, es verliert deutlich an Relevanz und ich lasse viele Bilder ungesehen auf meinem Rechner, auch die die ich sehr mag oder vielleicht sogar grade diese. Es entstehen so irre viele Bilder...wieviele kann man zeigen ?!

Trotzdem gibt es ne Zielgruppe, die Menschen die mir seit Jahren oder auch erst seit gestern folgen aber vor allem die Menschen mit denen ich was mache und die ich persönlich kenne. Aber für diese fotografiere ich nicht, diese spielt schlicht keine Rolle beim Prozess des Fotografierens und auch danach nur wenn ich etwas zeige. Wenn es bei mir bleibt und selbst wenn die fotografierte Person das Bild zeigt...bin ich dann die Zielgruppe. Stimmt...dann rede ich halt manchmal mit mir selber :)

Vivian Meier ist erstmal große Klasse...und natürlich spannend weil sie sich dem total verweigerte, wobei ich es schwierig finde zu beurteilen wie es in ihrer Zeit war Bilder auszustellen, da war der ganze Prozess der Bildentstehung vielleicht nochmal n Zacken selbstbezogener und vielleicht war grade bei ihr grade der Prozess der relevante Teil, Straßenfotografie ist ja sehr konfrontativ.
#105Report
5 years ago
Nein, Picasso hat nichts versteckt. Er hat nur manches behalten, das er nicht gleich verkaufen wollte. Wie andere Maler auch. Sehen durften Atelierbesucher das schon, sollten sogar.
Aber das Beispiel zeigt, dass der Künstler in sein eigenes Werk verliebt war, es also quasi zunächst im Eigeninteresse gemacht hat.
#106Report
5 years ago
Um es mal wie Schalli auf mich selbst zu beziehen: Ich mache Bilder, die ich gerne sehen möchte, weil ich niemanden kenne, der Bilder so macht.
Und wenn ich das dann gelungen und gut finde, denke ich, dass es auch anderen gefallen könnte. Und stelle es dann öffentlich.
#107Report
5 years ago
@schallkörper: In der Wikipedia Bio von Vivian Maier (mit a!) kann ich lesen: "zwanghaften Aufbewahren von wahllos gesammeltem Ramsch, Bergen von alten Zeitungen und Tausender belichteter, jedoch unentwickelt gebliebener Filmrollen." Vivian Maier wollte die bilder also auch garnicht sehen die sie gemacht hatte.
sie empfand den Druck auf den Auslöser wohl extatisch schön. Das ist pathologisch würden jetzt viele sagen, nicht jedoch Herr Schalkörper.
+++++++++Schallkörper: Vivian Meier ist erstmal große Klasse..+++++++++++++++++++++++++++
Dich faszinieren also pathologische Fotografen?
#108Report
[gone] User_184280
5 years ago
Phil Photo-Art:
kann ich so bestätigen...
Ich ertappe mich immer wieder bei einem Shooting motiviert zu sein...und bei der nachträgliche Bearbeitung der Fotos?...weniger, halt.
Ein Teil für die Models, der Rest vergammelt auf meinem Rechner und klaut Platz!!

Marcello Rubini:
Interessant zur Frage ist auch das Beispiel Vivian Maier, die nie veröffentlicht hat, aber immer weiter fotografierte.

Zwei schöne Beispiele für Fotografen, denen es um den Akt des Fotografierens geht/ging. Die Bearbeitung der digitalen Zeit entspräche dann der Negativentwicklung oder Dunkelkammerarbeit der analogen Fotografie.

Hier wäre dann eine kongeniale Zusammenarbeit wünschenswert. Im Fall von Maier ist das ja in den letzten Jahren postum so geschehen, man streitet sich aber leider um die Verwertungsrechte wegen Erbansprüchen, daher schlummert ein Teil des Werkes immer noch in Filmdosen vor sich hin.

Fotografie ist ein Medium, d.h. dass es per se kommunizieren will. Und wenn es dann statt vieler Menschen nur zwei Leute – im Extremfall sogar nur einen – betrifft, ist es doch auch egal. Meine Bilder werden vor allem von den Kontakten meiner Models wahrgenommen, weil die immer mehr Reichweite haben als mein Blog oder Insta-Account.
#109Report
[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
300...Du fängst an dummes Zeug zu schreiben weil Du irgendwie mit was nicht umgehen kannst...es besteht kein Zusammenhang zwischen dem was ich geschrieben hast und dem was Du daraus konstruierst...wieso Du jetzt auch gleich wieder davon abdriftest was Du in #102 geschrieben hast weiss ich nicht. Viviane Meier ist eine großartige Fotografin gewesen, der Rest ist mir ziemlich egal und das es keine Menschen gibt, bei denen etwas zwanghaft ist habe ich nicht mal impliziert..wenn Du den Applaus brauchst: Dein Ding. Es brauchen ihn halt nicht alle Menschen. Und das ist auch erstmal total normal, alles weitere ist pure Anmaßung.

Was ist für Dich relevant: das Werk oder der Mensch der dieses Werk erschaffen hat ?
#110Report
[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
Da hier ja von Kommunikationsmittel geschrieben wird: kann es beim Beispiel von Viviane Meier nicht wirklich das rausgehen mit dem Kasten gewesen sein, das interagieren mit der Welt...und das letztlich dann wohl etwas schräge Anhäufen von allerlei Kram. Ist vielleicht kein Megabeispiel aber ich bin beim G20 zur "Welcome to Hell" Demo gegangen...mit meiner Mamiya C33...und das war tatsächlich ein Kommunikationsmittel...und irgendwie sehr spannend in einer häufig aufgeheizten Atmosphäre die Reaktionen zu erleben auf diese Kamera.
Okay etwas ohne Zusammenhang...aber von wegen Kommunikation :)
#111Report
5 years ago
++++++++++++++Was ist für Dich relevant: das Werk oder der Mensch der dieses Werk erschaffen hat ?+++++++
das Werk das Vivian Maier erschaffen hat, sind erstmal tausende von belichteten Filmrollen, mit bildern darauf die sie auf keinen Fall jemandem zeigen wollte.
Also, erstens: sie hat nichts hinterlassen das jemand sehen kann, und zweitens wollte sie offensichtlich nicht, daß die Bilder entwickelt werden.
Mir ist schon klar, daß Du das ganze nicht als pathologisch ansiehst. Viele andere sehen das jedoch anders. Darf ich fragen, ob du tausende SD-Cards zuhause in einem geheimen Tresor
hortest? Wohl kaum. Im Gegenteil würdesst du das bestimmt auch als strange ansehen.
#112Report
5 years ago
mit einer Mamiya C33 kann man sicherlich dolle zuschlagen wenn man sie am Trageriemen schwingt...grins. Zuschlagen ist auch eine Form der Kommunikation.
#113Report
[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
300...Du hast mich gefragt ob mich "pathologische Fotografen" faszinieren, darauf basierte meine quasi Gegenfrage...also was ist relevant...der Mensch dahinter (ganz allgemein, weg von Meier oder Picasso) oder das Werk ?! Es spielt für mich schlicht erstmal keine Rolle ob z.b. Frau Meier krank war oder nur seltsam oder was auch immer...mir geht es um die Fotografien.
Nebenbei hast Du meinen letzten Beitrag nicht wirklich gelesen...schräg finde ich das auch, aber wir haben nicht in ihrer Zeit gelebt und können nur mutmaßen was sie dazu bewogen hat so zu agieren.

Aber ja, natürlich hat Meier etwas hinterlassen was man sehen kann...es gibt Bücher und so weiter...sonst würden wir ja nicht von ihr sprechen :))

Also für mich geht es nur darum dass das Erstellen von Fotografien nicht zwingend geschieht um eine Zielgruppe zu bespielen, um mal zum Ausgangspunkt zu kommen...in #102 hast Du an sich ausgeführt, das es natürlich auch andere Möglichkeiten gibt...wieso Du davon dann wieder wegkommst weiss ich nicht aber vielleicht ist es für Dich wirklich so unmöglich zu sehen das Menschen Fotos auch wirklich ohne so eine Zielgruppe erstellen ?! Kann ja sein.
#114Report
[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
mit ner Mamiya C33 kann man super zuschlagen...das war aber gar nicht notwendig :)
#115Report
5 years ago
Also, ich möchte auf keinen Fall , daß nach meinem Ableben die Reden die ich für meinen Badezimmerspiegel geschrieben habe von irgendjemandem gesammelt werden und Teile davon als literarischer Gedichtband veröffentlicht werden. Mit Vivian Maier hat man das so gemacht, WEIL die Allgemeinheit der Ansicht ist, daß Fotografie was öffentliches sein MUSS und auch DARF und auch SOLL. Beweist ja eigentlich meine Kernaussage.
Ich bin nicht sicher, aber soweit ich weis, hat Vivian Maier überhaupt keine Abzüge hinterlassen. Nur unentwickelte Filme und Negative. Hier ist also sowohl die Auswahl der veröffentlichten Bilder und auch das "Editing" der Abzüge von völlig fremden Personen gemacht worden die mit der Künstlerin, ihren Wünschen und Aussagen nicht das geringste zu tun haben. Es ist definitiv grenzwertig. Leichenfleddern um Kohle zu machen oder eine kulturelle Aufgabe und Pflicht?
#116Report
5 years ago
Mensch Schallkörper, jetzt sieh halt einfach ein, dass du ein wenig krankhaft unterwegs bist. Ich werde das Thema auch bei nächster Gelegenheit mit meinem Psychotherapeuten besprechen. Vielleicht kann er ja wenigstens für ein bißchen Linderung sorgen... ;-P
#117Report
5 years ago
Ach, und @300: gibt's eigentlich irgendein Argument dafür, warum Fotografie an ein Publikum gerichtet sein muss bzw. warum es krankhaft ist, nur für sich selbst (bzw. bei tfp noch für's Model) zu fotografieren?
#118Report
5 years ago
@moments: es MUSS garnichts, wie man bei dem vivian Maier beispiel sieht. "Normalerweise" ist es bei
den Aufnahmebereichen die MK festgelegt hat, halt eine öffentliche Sache.
Mein Passfoto im Perso ist z.B. nur für eine person: den Drogenfahnder in Zivil der mich gerade überprüft. Krankhaft ist es auch nicht, halt "ausserhalb der normalität". Je nachdem wie man man krank definiert. Muss keine negative Bewertung enthalten.
#119Report
5 years ago
mal frage an Moments: wie beurteilst du es, wenn ich meine Reden nur für meinen Badezimmerspiegel schreibe? Ist das für dich krank oder normal?
#120Report

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