Ich persönlich hab's nicht so sehr mit Models, die sich nur oder vorwiegend vor der Kamera ausziehen, weil's Geld dafür gibt, und die es anderenfalls nie nicht tun würden.
Ich mag mehr die Exhibitionistinnen, auch die Rampensäue, die ganz egal ob sie es nur mit Bezahlung oder auch ohne Bezahlung oder nur ohne Bezahlung machen, es machen, weil's ihnen Spaß macht.

Dazu paßt doch auch die Beispielszene, die mir gerade dazu einfällt : Nach Setumbau ist die nächste Fashionszene geplant ... und das Model kommt aus dem Bad und kombiniert ihr Outfit für das neue Set.
1. Sie kommt ganz nackt aus dem Bad
2. Sie kommt nur im Slip aus dem Bad : hat der Slip die falsche Farbe und würde unter dem Kleid durchschimmern ? Schwarzer Slip weg, beiger Slip an .. oder gleich Kleid drüber mit nix drunter
3. Sie kommt im Bademantel aus dem Bad : der Bademantel soll gar nicht aufs Bild, also ständig nur an - aus - an - aus bei jedem Outfitwechsel ... und im Sommer, oder wenn eh gut eingeheizt ist ?
Praktische und persönliche Gründe können so auch zur 1. Entscheidung verschmelzen ... das ist aber auch von Mensch zu Mensch und auch situationsbedingt unterschiedlich. Es macht eben vielleicht auch Spaß !

"Ich persönlich hab's nicht so sehr mit Models, die sich nur oder vorwiegend vor der Kamera ausziehen, weil's Geld dafür gibt, und die es anderenfalls nie nicht tun würden.
Ich mag mehr die Exhibitionistinnen, auch die Rampensäue, die ganz egal ob sie es nur mit Bezahlung oder auch ohne Bezahlung oder nur ohne Bezahlung machen, es machen, weil's ihnen Spaß macht."

Wer mag diese Exhibitionistinnen nicht. Hab bisher nur leider noch keine kennengelernt.

Chari, was ist in Deinem Leben eigentlich so grundlegend falsch gelaufen, dass Du Dich gegen andere nur wehren kannst, indem Du ihnen schwere Persönlichkeitsdefizite unterstellst.
Weiterhin erbärmlich.

@carsten
Hier sind zu viele Missionare unterschiedlicher Denkrichtungen und ohne Toleranz. Da kann das eben passieren.

@Charisma1962:
Die, die es doofer finden, wenn eine Woche lang keiner ein Objektiv auf sie gerichtet hat, als wenn eine Woche kein Modelhonorar rein kommt...

Ein Hoch auf die Abhängigkeit! (Ironie!)

Nein.
Ein Hoch auf die, die sich in irgendeiner Weise künstlerisch oder jedenfalls kreativ engagieren. (Ich mag da eigentlich gar keinen Unterschied machen, und würde lieber nur den Begriff "kreativ" nutzen, da spare ich mir Abgrenzungen à la "ist das Kunst oder nur kreativ oder kann das weg?")
Für bestimmte fotografische Projekt liebe ich die Mitwirkenden, die das "aus Spaß an der Freud" machen, die das machen, weil sie ihrem Exhibitionismus Zucker geben möchten, oder müssen, und für die das Agieren als Model oder Darsteller für bestimmte Sachen einfach den höheren Stellenwert hat als das Geld, das sie dafür bekommen bzw. bekommen könnten.

Ich lasse mich auch gern für Musik-Fotos bezahlen, aber nichts desto trotz freue ich mich jedesmal sehr, wenn mir jemand sagt: "Da und da spielen wir am Freitagabend. Geld gibt's keines, aber wenn Du Lust hast, Fotos zu machen - herzlich willkommen. Wir hinterlegen auch Deinen Namen an der Kasse, dann brauchst Du keinen Eintritt zu zahlen."

Gut möglich, daß ich dann komme, und dafür 100km hin und zurück fahre, und mal gerade 8 Euro Eintrittsgeld spare - weil's mir Spaß macht. ;-)

Und wenn dann einer kommt und sagt "Mensch, Du hast da doch wirklich tolle Fotos, und da gäbe es jetzt dieses alternative Szenemagazin, das hat zwar kein Geld, aber es hätte 5 Seiten für uns, und da würden tolle Fotos ganz toll reinpassen..."

Ja. Gerne. Du wirst jetzt vielleicht staunen, aber: für mich persönlich war immer schon ein richtig gutes Fotos, fünfspaltig im "Hamburger Abendblatt" oder in der "WELT" für anno dunnemals 70 DM oder heute 57 Euro (ich weiß gar nicht, wo die heute genau stehen, müsste ich rauskramen) mehr wert als ein blöder Auftragsjob, der 500 Euro einbringt. Mein Konto sieht das anders, mein Steuerberater auch - aber deshalb schreibe ich ja auch: "für mich persönlich".
Und wenn's richtig gut ist, dann ist es für mich persönlich auch dann mehr wert, wenn's gar kein Honorar dafür gibt.
Nicht mitspielen mag ich nur immer dann nicht, wenn wer anderer, der's von mir für lau möchte, einen Reibach damit macht. Würde ich aber auch bei einem Model verstehen - "Bilderstrecke im PLAYBOY? Der Fotograf verdient was, die Visa verdient was, die Redakteure verdienen was, die Druckvorstufe, die Druckerei, der Verlag, die Verlagseigentümer... nur ich NICHT? Nö. Da will ich mit auf die Gehaltsliste!"
Verstehe ich.
Falls aber dann jemand anderer sagt: ach, mir ist die gestreichelte persönliche Eitelkeit Honorar genug... Oder wenn jemand sagt: Doch, das mache ich für lau - weil die Werbewirkung, die ich daraus holen kann, sich für mich doppelt und dreifach lohnt!...
Auch okay.

Ich muss immer jeder für sich selbst - und immer wieder neu - die Prioritäten setzen.

Im übrigen bedeutet das noch nicht einmal: lieber gratis als mit Honorar.
Im Gegenteil, wie ich schon schrieb: wenn es möglich ist, dann lieber ein Honorar, denn dann sind die Verhältnisse klarer. Lieber auf Rechnung als von "Schwager Karl-Heinz".

Nur: wenn ich ein Model für Geld anheuere, dann nehme ich Zweifel lieber das, das auch aus Spaß an der Freud für umsonst modeln würde (und happy ist, weil's auch noch Geld gibt), als das Model, daß zuerst auf's Geld und dann auf den Spaß guckt.

Und gar nicht möchte ich mit Models arbeiten, die denken, sagen und verkörpern: "Klar, ich mache das für Geld. Gäbe es kein Geld, würde ich das nie machen."

Sowas möchte ich nämlich weder als Model noch als Fotograf noch als Klempner anheuern.

Fotograf träumt nachts von exhibitionistischen Nudistinnen, die objektivabhängig sind ;) Selten so gelacht.

"Objektivabhängig"... GEIL!!! ;-))))))))))) Muss ich mir merken.

.............................

"Erfahrener Fetisch-Fotograf sucht objektivabhängiges Model, 18 - ~~35, mit Handschellen-Fetisch, das sich mit Begeisterung in Industrieruine an Heizungsrohre ketten lässt, für richtig gute schräge Fotos. Kein S/M, nur Bilder. TfP plus heiße Getränke nach Wahl."
Interessentinnen melden sich bitte per PM. ;-)

@SEE Arts & Emotions:
Dazu paßt doch auch die Beispielszene, die mir gerade dazu einfällt : Nach Setumbau ist die nächste Fashionszene geplant ... und das Model kommt aus dem Bad und kombiniert ihr Outfit für das neue Set.
1. Sie kommt ganz nackt aus dem Bad
2. Sie kommt nur im Slip aus dem Bad : hat der Slip die falsche Farbe und würde unter dem Kleid durchschimmern ? Schwarzer Slip weg, beiger Slip an .. oder gleich Kleid drüber mit nix drunter
3. Sie kommt im Bademantel aus dem Bad : der Bademantel soll gar nicht aufs Bild, also ständig nur an - aus - an - aus bei jedem Outfitwechsel ... und im Sommer, oder wenn eh gut eingeheizt ist ?
Praktische und persönliche Gründe können so auch zur 1. Entscheidung verschmelzen ... das ist aber auch von Mensch zu Mensch und auch situationsbedingt unterschiedlich. Es macht eben vielleicht auch Spaß!

Shooting mit Bombay Sapphire. Hedwigenkoog, bei Britta, Shootingpause in der großen Bauernhausküche. Kaffee.
Dann klingelt ihr Handy. Ist okay, ist ja gerade Pause. Und sie steht da gegen die Wand gelehnt, und telefoniert, und telefoniert (nein, nicht zu lange, ist immer noch Pause; und ich hasse es, wenn beim Shooting die Eieruhr mitläuft, das ist schon völlig okay).
Aber ich bin nun mal Fotograf. Und als Fotograf kann ich nix dafür - ich sehe manchmal Bilder.

Eigentlich ziemlich häufig sogar.

Und ich sehe also plötzlich das Bild. Die Brüste waren allerdings zu diesem Zeitpunkt noch bedeckt.
Also dankte ich meinem Schöpfer mal wieder dafür, daß er mich mit zu 99,99 Prozent der Zeit warmen und trockenen Händen bedacht hat, stehe auf, ziehe das Oberteil herunter, zupfe Busen und Textil zurecht, und fange an, zu fotografieren.
Ihr Gesichtsausdruck zeigt, denke ich, daß sie das nicht als Übergriff empfunden hat. Ich hätte es auch nicht gemacht, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, daß sie es so empfinden würde.
Aber sie hatte ja auch nun mal die Hände nicht frei, und ins Telefongespräch reinquatschen wollte ich auch nicht, das hätte ich unhöflich gefunden.

Soviel zum Stichwort "Fotografen dürfen Models beim Shooting nicht anfassen". ;-)


(Er hat Jehova gesagt!)

"Die, die es doofer finden, wenn eine Woche lang keiner ein Objektiv auf sie gerichtet hat, als wenn eine Woche kein Modelhonorar rein kommt..."

Würde ich aber ebenso unterschreiben und sehe nichts Verwerfliches an dieser Aussage. Es ist letzten Endes doch nur eine überspitzte Formulierung für Diejenigen, die Nichts lieber tun, als sich vor der Kamera auszuleben. Ich habe kein Problem mit schüchternen Models, aber für bestimmte Projekte ( gerade wenn sie im Aktbereich angesiedelt sind) ist besagte "Rampensau" ein absolutes Geschenk. Stückchen ( mit der ich ja hauptsächlich arbeite) zählt ebenso in diese Kategorie und gerade weil sie sich nackt wohlfühlt und wir auch zwischen den Sets rumalbern entstehen immer wieder Bilder dabei, die ebenso ungeplant wie "echt" sind.

@Lichtermeer:
"Ich persönlich hab's nicht so sehr mit Models, die sich nur oder vorwiegend vor der Kamera ausziehen, weil's Geld dafür gibt, und die es anderenfalls nie nicht tun würden.
Ich mag mehr die Exhibitionistinnen, auch die Rampensäue, die ganz egal ob sie es nur mit Bezahlung oder auch ohne Bezahlung oder nur ohne Bezahlung machen, es machen, weil's ihnen Spaß macht."

Wer mag diese Exhibitionistinnen nicht. Hab bisher nur leider noch keine kennengelernt.

Ich glaube sogar, Du hast schon so einige davon kennengelernt.
Du hast es nur bis jetzt nicht gemerkt, daß die so ticken.
Ich schätze mal aus dem Bauch heraus, daß ungefähr ein Drittel der Nicht-Profi-Models in der MK diesen Background haben.
Man sollte allerdings als Fotograf einen Fehler nicht machen: zu glauben, daß die nun schon einfach damit glücklich sind, vor irgendjemandes Kamera herumhüpfen zu dürfen.

Für jemanden mit einer starken exhibitionistischen Ader ist es absolut nicht egal, wer da guckt, in welchem Zusammenhang einer guckt, wie er guckt. Ich weiß das von meiner Liebsten, mit der ich mich früher regelmäßig auf halböffentlichen S/M-Feten "auf der Bühne" wiedergefunden habe. Es kommt tierisch gut, wenn da ein Publikum um einen herumsteht, daß zu schätzen weiß, was es zu sehen bekommt. Steht da ein Trupp Spackos Typ "Ey, geil Alder, wa??", haben die Exhibitionisten nichts davon...

Zu der Exhibitionistin (oder dem Exhibitionisten), die auch ohne Bezahlung modeln würden, weil's ihr Spaß macht, gehört auch das Gegenüber, das das zu würdigen weiß.

(Vor ein paar Jahren saß ich mal mit einem Amateur/Semiprofi-Model zusammen, wir unterhielten uns über ein von uns beabsichtigtes Fotoshooting, und irgendwie kamen wir auf Schauspieler und vor allem Schauspielschüler, und ich sagte dann "Ich finde das absolut genial und toll, wenn jemand das hinkriegt, einfach so, auf Ansage, auf einen Tisch zu klettern und zu bellen, als wäre er ein Hund".
Dabei geht es überhaupt nicht darum, einen Hund darzustellen - es geht darum, den Mut zu haben, sich auf gut Deutsch gesagt "zum Affen zu machen". Nicht zu sagen "Ne, das ist mir unangenehm, was soll mein Gegenüber denken, was sollen die Leute denken, das ist komisch, das mag ich nicht, das kann ich nicht..."

Nein. Auf den Tisch, und bellen.

Und das Mädel steigt kommentarlos auf den Tisch, nimmt die Körperhaltung einer sitzenden Katze ein und fängt an zu bellen.

Nachdem ich aus dem Lachen wieder raus war - und das war ein absolut begeistertes, anerkennendes Lachen! - sage ich ihr: "Das ist schon mal gut, aber irgendwie sitzt Du da wie eine Katze, nicht wie ein Hund."

Und dann haben wir gemeinsam versucht herauszufinden: wie sitzt eigentlich ein Hund im Unterschied zu einer Katze?

Okay, sie hatte in der Schule mal ein bißchen Theater-AG gemacht, aber sonst war da eigentlich kein weiteres Engagement in Richtung "Schauspielen".

Und dann passiert da genau dasselbe, das im Theater passiert, oder beim Film.
Klar geht es auch immer um "Gage". Aber die kommt frühestens auf Platz drei der Prioritätenliste. Vorher stehen "darstellen, sich zeigen, beguckt werden, Wirkung beim Betrachter erzielen".)

@like the way I do, @schallkoerper fotografie:
Danke. Ich fühle mich verstanden. ;-)

Noch ein Nachsatz zu Like the way I do:

Würde ich aber ebenso unterschreiben und sehe nichts Verwerfliches an dieser Aussage. Es ist letzten Endes doch nur eine überspitzte Formulierung für Diejenigen, die Nichts lieber tun, als sich vor der Kamera auszuleben. Ich habe kein Problem mit schüchternen Models, aber für bestimmte Projekte ( gerade wenn sie im Aktbereich angesiedelt sind) ist besagte "Rampensau" ein absolutes Geschenk.

Ich würde sogar noch weiter gehen.
Klar ist die "Rampensau" für bestimmte Shootings ein wahres Geschenk - weil es schneller und einfacher geht.
Aber auch aus den Schüchternen kann man die/den Exhibitionistin/en herausholen. Das ist dann schwieriger.

Ich würde z.B. auch nie sagen (Like the way I do meint das sicher auch nicht!), daß Schüchterne als Models ungeeignet sind. Sie müssen nur bereit sein ins kalte Wasser zu springen und ihre Schüchternheit für den Moment überwinden.
Und dann gibt's auch noch die, die eigentlich ganz zurückhalten, reserviert und geradezu schüchtern sind, aber auf der richtigen Bühne plötzlich buchstäblich explodieren.
Die machen auch ganz viel Spaß.

@Charisma1962:
Egal, wie sachlich Schallis Post formuliert ist, er drückt ganz bewusst die Gefühls-Knöpfe bei der TE ("Überlege, ob sich Nacktmachen gegen Geld gut anfühlt!")!

Ich glaube nicht, dass seine Aussagen auf seinen Erfahrungen beruhen, sondern eben auf Gedanken und Prägungen in SEINEM Kopf. Der hat da eine (weit verbreitete) Ambivalenz in seinem Kopf: Nackte Frauen fotografieren, ja, geil! Geht es um seine eigene (so er denn eine hat), ganz klar nein.

Das bemerkenswerte daran ist, daß Du selber nicht mal merkst, daß Du genau das machst, was Du ihm vorwirfst.

"Egal, wie sachlich Schallis Post formuliert ist, er drückt ganz bewusst die Gefühls-Knöpfe bei der TE ("Überlege, ob sich Nacktmachen gegen Geld gut anfühlt!")! "

Ähm... das ist der Kerngedanke den sich jedes Akt-Model als erstes machen sollte. Völlig unabhängig vom Geschlecht. Fühlt sie sich nicht wohl, sieht man das deutlich auf den Bildern.
Also ja, das war sachlich. Nein, das waren keine gedrückten Knöpfe.

Tschuldigung, wenn ich zu männlich-belehrend bin. Ich weiß ja eigentlich das Charisma mir haushoch überlegen ist. Besonders im Umgang mit Aktmodels. Da bin ich im Vergleich wirklich ein Elefant im Porzellanladen. Sicher kann ich viel lernen, würde Charisma endlich Workshops anbieten. Gefühlte.

Vielen Dank , jetzt ist mir endlich klar wie der SCHALLI tickt,
Frau Dr. Dr. Pro. Diplom Psychologin Char.

(Immer wieder erstaunlich, was für Affekte die Weihnachtstage so auslösen können. Die besonneneren, manchmal weniger überraschenden Entscheidungen fallen dann noch zum Jahreswechsel.)