Kleiner Beitrag zur Hilfe in der Corona-Krise.... 119

4 years ago
Es war einmal ... ein Fotograf... der wusste, wie man sich der Kundschaft gegenüber anständig verhält, er macht tolle Bilder und war ein angesehener Mann (in dem Fall war es ein Mann, könnte heut aber auch ne Frau sein... Falls es jetzt zu Geschlechterspezifischen Unstimmigkeiten kommen sollte)
Jedenfallswar der Hr. Fotograf ein viel gefragter Mann, sogar aus dem Nachbardorf kamen die Leute, um seine Dienste in Anspruch zu nehmen. Irgendwann beschloss er, einen Lehrling auszubilden, da er schon recht alt war und seine Sehkraft nachließ...
Der Lehrling war ebenfalls ein sehr engagierter Mann /Frau (wie auch immer). Er war wissbegierig, kreativ und liebte die Wertschätzung der Leute.

Nachdem der alte Fotograf nun ins Gras gebissen hatte, übernahm der ehemalige Lehrling die Geschäfte... da er ein Alleinstellungsmerkmal in der ganzen Umgebung hatte, und seinen Ruhm noch ein wenig ausbauen wollte, erhöhte er seine Preise. Die reichen Kaufleute konnten sich das noch leisten, sie hatten das Geld. Die Dorfbewohner wurden von Ihm weg geschickt, wenn sie seinen stets steigenden Preis nicht zahlen konnten.

Irgendwann nahm sich der Fotograf dann auch einen Lehrling, weil er es Leid war, die Ausrüstung zu schleppen, die Arbeit zu machen. Auch sein Lehrling war ein neugieriger wissbegieriger Mensch und lernte schnell durch zuschauen etc.

Also kam, was kommen musste: die Arbeit wurde sooo viel, dass ein orthografischen allein das nicht mehr schaffen konnte. Also fragte der Lehrling, ob sein Meister nicht auch wieder mitarbeiten könne, da er das nicht mehr allein bewältigen könne.
Der Meister war so erbost, dass der Stift es wagte, ihn zum Arbeiten zu bitten, wo er doch schließlich einen Stift hatte, der dies tun soll, damit er seinen Ruhm weiter ausleben kann.
Also entließ er ihn kurzerhand und suchte seinen neuen Lehling.

Der alte Lehrling besorgte sich kurzerhand eine alte Kamera und fragte bei seiner alten Kundschaft nach Aufträgen. Die wiesen ihn aber ab. Also ging der Ex-Lehrling zu den einfachen Dorfbewohnern und bot seine Leistungen an. Die nahmen dies gern an und so hatte der ex-Lehrling jede Menge zu tun.

Es sprach sich nun schnell rum, dass ein sehr netter neuer Fotograf im Dorf zugegen war, der auch zu bezahlbaren Preisen Bilder machte, die wunderschön waren. So bekamen auch die reichen Dorfbewohner mit, dass die Quali-und Quantität des „neuen“ Fotografen besser waren, als die des alten und seiner Lehrlinge. Denn die machten die Bilder wie eh und je, ohne sich weiter zu entwickeln, ohne an Ihrer Art und Weise was zu ändern. Und ausserdem waren sie auch viel teurer als der neue. Und da auch die reichen Leute sparen wollten, hatte der neue Fotograf eben jede Menge zu tun.
Der Alte hingegen bekam immer weniger Aufträge, entließ die Lehrlinge, weil sie zu teuer wurden. Die wiederum nahmen bei einigen Händlern Kredite auf und kauften sich auch eine Kamera... so bekam der alte Fotograf immer mehr Konkurrenz und musste im Alter dann doch nochmal arbeiten.

Die Moral von der Geschichte: Man kann auf seinem Punkt stehen bleiben und sich auf das was mal gewesen berufen, man kann aber auch mit der Zeit gehen und sich stets weiterentwickeln.

Will sagen: Der Kapitalismus regelt das mit Angebot und Nachfrage. Und wenn die Nachfrage an meinem Produkt zurück geht, muss ich mir Gedanken machen, warum das so ist, was ich ändern muss/kann.
Und für die, die meinen, dass die Hobbyfotografen das über den Preis machen, den muss ick sagen: Vergiss es! Wie ist es sonst erklärlich, dass es „normale Menschen“ gibt, die für ein Hochzeitshooting 2000,-€ und mehr ausgeben?!?

Es gibt Berufsfotografen, die aus Ihrem Hobby den Beruf gemacht haben... und diese arbeiten mitunter sogar ohne Studio und vor allem : Sind sie nach wie vor Erfolgreich! Und warum?? Weil sie sich von all den anderen abheben.
[gone] User_559563
4 years ago
@ SEE so/easy/ey

Was ist dann mit dem Briefmarken- oder Münzensammler, der eine Kiste voll z.B. italienischer Briefmarken oder Lire-Münzen in "wilder Mischung" mit einigen Doubletten günstig kaufen konnte, und sich dann aus den Doppelten das jeweils schönste Exemplar für seine Sammlung behält, und die nicht benötigten auf dem Flohmarkt weiterverhökert ? Der müßte doch dann seine Doubletten dem Briefmarkenhändler oder Antiquitätenauktionator schenken .... ?

Hallo, danke für deine Anmerkung.
Generell halte ich es für unseriös, wenn Hobbyfotografen sich ins Geschäft von Hochzeitsfotografen, Portraitfotografen, Werbefotografen einmischen. Egal ob hier bei MK oder etwa durch Anzeigen bei eBay Kleinanzeigen.
Der Handwerksbäcker um die Ecke wäre auch nicht begeistert, wenn ein Hobbybäcker ihm die Arbeit wegnimmt.
Gleiches gilt für Dutzende von anderen Berufen.
Natürlich können wir unsere schönen Doubletten auf Internetplattformen verkaufen, um das Geld zu spenden.
Gerade zurzeit! Aber immer eine gute Tat!
[gone] User_6449
4 years ago
Ich war lange Jahre hauptberuflich als selbständiger Fotograf tätig,
aber länger als maximal zwei Monate hätte ich ohne jeden Umsatz
nicht durchgehalten.

In der heutigen Situation mit kompletten Geschäftsschließungen
würde ich sofort zum Arbeitsamt gehen, um wenigstens +/-0 aus
der Sache rauszukommen. Denn niemand weiß, wie lange es noch
dauern wird

Ob man dann hinterher wieder aufmacht, würde für mich davon
abhängen, wie lange die Schließung anhält. Oder wie es gestern
ein Gastronom im TV sehr treffend gesagt hat:

"Ein Schnitzel, das wir diesen Monat nicht verkaufen können,
kommt nächsten Monat nicht doppelt auf den Tisch."
4 years ago
@Peter Herhold

Der Vergleich mit dem Schnitzel ist nicht ganz so gut gewählt.
Essen (zum Beispiel ein Schnitzel) muss ich jeden Tag.
Ein Foto (oder eine ganze Serie davon) benötige ich dagegen nur zu oder für ganz bestimmte(n) Anlässe(n) oder zu einem entsprechenden Zweck.

Will sagen: die Notwendigkeit zu essen besteht permanent. Das andere dagegen nicht.
Deshalb kostet ein(e) Foto(serie) in aller Regel auch mehr.
4 years ago
Also jemand, der ausschließlich von Fotografie lebt, der kann das auch - schätze ich mal.
Der kann jetzt die Auftragslose Zeit für Stock-Fotos nutzen, Plätze die eigentlich ein super Motiv abgeben, aber sich immer hunderte Menschen tummeln fotografieren.
Das beschert einem zwar nicht unmittelbar Einnahmen, hilft aber später durch den Erlös wieder besser auf die Beine zu kommen.

Aber ich bin eher skeptisch, dass da welche Privatkonkurs anmelden müssen. Jeder vernünftige Mensch hat Rücklagen. Sicher - manche mit Geschäftslokal und Angestellten werden draufgehen, genau wie in jeder anderen Branche. Fotografen haben aber den Vorteil, dass sie klein wieder anfangen können und die Stammkunden und der gute Ruf geht ja nicht verloren ...

Anderen helfen? Entweder Ehrenamtlich irgendwo z.B. bei der Caritas aushelfen, spenden, oder sofern man sich leisten kann nach der Krise auf großem Fuß leben - häufiger als sonst essen gehen, nen neuen Geschirrspühler und vllt. die Wohnung ausmalen lassen anstatt es selbst zu tun ...
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat: Norbert Hess ...

Der Vergleich mit dem Schnitzel ist nicht ganz so gut gewählt. Essen (zum Beispiel
ein Schnitzel) muss ich jeden Tag. Ein Foto (oder eine ganze Serie davon) benötige
ich dagegen nur zu oder für ganz bestimmte(n) Anlässe(n) oder zu einem
entsprechenden Zweck.

Da sehe ich keinen Unterschied, denn der Gastronom wird im nächsten Monat
nicht doppelt so viele Essen verkaufen, genau so wie der Fotograf nicht doppelt
Fotos verkaufen wird - das sind Dienstleistungen, die eben zu einem bestimmten
Zeitpunkt erbracht werden müssen.

Anders formuliert:

Essen - nur als Ware - braucht man immer. Aber der Gastronom lebt ja von seiner
Dienstleistung im Restaurant , welche er nicht erbringen kann, wenn der Laden
geschlossen ist. Genau so wie ein Fotograf nicht nächsten Monat Fotos nachholen
kann, wenn die Hochzeit morgen ist, oder die Modebilder nächste Woche erscheinen
müssen ...
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat: seekworld ...

Aber ich bin eher skeptisch, dass da welche Privatkonkurs anmelden müssen.
Jeder vernünftige Mensch hat Rücklagen.

Rücklagen ja, aber für wie lange? Man kalkuliert mit schlechten Umsätzen,
aber ein echter Totalausfall - möglicherweise über Monate - steht bei den
wenigsten kleinen Unternehmen oder gar "Ein Personen Unternehmen"
auf dem Plan.

Daher stürzen momentan ja sogar schon die Server ab - weil sich zu viele
Leute auf einmal die Formulare für finanzielle Unterstützung runterladen
wollen ...
4 years ago
@Peter Herhold in #26

Warum sollte der Gastronom im (gefühlt) nächsten Monat denn nicht doppelt so viele Essen verkaufen können?

Nach der verordneten „Haft zuhause“ werden die Menschen wieder ihre Freiheiten suchen und genießen.

Dazu zählt dann sicher auch wieder der geliebte Besuch von Lokalitäten. Gerade was dabei Speis und Trank angeht.

Ich vermute mal, dass bestimmte Branchen regelrecht explodieren werden. Neben dem Tourismus, der Freizeit mit all ihren Sport Angeboten wird insbesondere auch die Gastronomie davon profitieren.

Bei Entscheidungen zur Fotografie sehe ich das dagegen schon etwas differenzierter.
#29
4 years ago
@lechiam

Schätze ich etwas anders ein.

Unsere Sozialsysteme funktionieren (hoffentlich) so gut, dass niemand "Hunger leiden muss". Auch hat sich die Lebensphilosophie von uns Deutschen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt zum positiven geändert. Da denke ich in erster Linie an alles was mit dem pauschal Begriff "leben" umschrieben werden kann.

Zweifellos wird es eine gewisse Zeit dauern bis wieder alle Rädchen ineinander greifen. Aber das wird schon.
Und wenn nicht haben wir eben Pech gehabt.

Aber gerade um dem letzteren vorzubeugen werden die zuvor angesprochenen Wirtschaftszweige eben einen Boom erleben.
#31
4 years ago
Jeder, der hauptsächlich für seine Arbeitszeit (wie verklausuliert sie auch immer auf einer Rechnung erscheinen mag) bezahlt wird, hat das Problem, dass er diese nicht "speichern" kann. Er kann jetzt nicht Wochen oder Monate faulenzen und anschließend Wochen oder Monate 48h-Tage machen - selbst, wenn Kunden/Aufträge da wären.

Aber man kann zumindest versuchen, sinnvoll umzuverteilen... wie man es in normalen Zeiten ja auch macht: wenn gerade alle gleichzeitig was brauchen, arbeitet man möglichst nur an Kundenprojekten. Und sobald es eine Lücke gibt, macht man alles andere.

Wenn diese Rezession rum ist, würde ich von jedem halbwegs intelligenten Unternehmer erwarten, dass er seine komplette Ausrüstung auf Vordermann gebracht hat, das Büro, das Lager und die Buchhaltung tip-top sind und der Jahresabschluss 2019 erledigt ist, dass alle Backups aktuell, alle Fenster geputzt und alle Türen geölt sind. Und dass er sich alles angeeignet hat, was er für seinen Job künftig gebrauchen und sich autodidaktisch beibringen kann.

Geht sicherlich in manchen Jobs/Branchen besser und in anderen schlechter. Trotzdem ist gerade für Einzelkämpfer und Kleinunternehmen jetzt nicht die Zeit für Netflix & Co., sondern um zu investieren. Kein Geld - aber Zeit... weil die nun einmal jetzt da ist.
4 years ago
Danke @Moments & Emotions ... besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können!!!
[gone] User_594562
4 years ago
Gutscheine Ausstellen, Gutscheine anbieten, mehr können wir derzeit nicht tun.
3 years ago
Nun sind wir ja mitten in der zweiten Welle angekommen, weswegen Frau Merkel schon wieder Angstschweiß auf der Stirn hat. Nur ist dieses mal irgendwie etwas anders. Obwohl wir höhere Infektionszahlen als vor Monaten hatten steigt die Zahl der Corona Intensivpatienten und der Corona Todesfälle aber nicht an. Schaut man sich die Zahl der getesteten Personen im Verhältnis zu den ermittelten Coronafällen an, sieht man das sich auch hier nichts geändert hat. Der Fakt, dass man mehr testet hat logischerweise die Folge, dass mehr Coronafälle vorgefunden werden.
3 years ago
Der Fakt, dass man mehr testet hat logischerweise die Folge, dass mehr Coronafälle vorgefunden werden.

Ja, auch, aber das war gestern in den Nachrichten: nicht nur die absolute Zahl an Tests und die absolute Zahl an positiven hat zugenommen sondern auch die relativen Zahlen.
Wenn ich mich nicht irre sind in Ö aktuell 25 positive / 1000 Tests => also 2,5%
3 years ago
Mario Nese dann schau dir mal das jetzige Durchschnittsalter der Infizierten an , deutlich jünger als vor ein paar Monaten.................und die jungen kommen bis auf paar Ausnahmen deutlich besser mit dem Virus zurecht.
3 years ago
Du musst auch alles lesen was ich gepostet habe. Das Verhältnis zwischen getesteten Personen und gefundenen Coronafällen hat nichts mit dem Alter zu tun.
3 years ago
Also je mehr man sich mit dem Coronavirus beschäftigt um so fragwürdiger wird das Ganze. Hier mal ein Link zu einem neuen Video dazu https://www.youtube.com/watch?v=zuxGVfzSaQE. Ich hoffe, dass noch mehr Leute auf die Straße gehen damit der Wahnsinn bald ein Ende hat.
3 years ago
Das hoffe ich auch....(Zeichenersatz)---

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