Zählt bei Shootings auch das Erlebnis ? 126

3 years ago
@ Peter Herhold
Dann haben wir uns wohl mißverstanden, ich habe mit "Shootingbegegnung" die gesamte miteinander verbrachte Zeit gemeint, von der Begrüßung bis zur Verabschiedung also incl. Kaffeepause, Anfahrt zur Location usw.
Bei einem Payshooting für 2-3 Stunden, wo die gesamte Zeit auf Gage läuft, unterbleibt eben so ziemlich alles, was nicht für die Bilder unerläßlich ist. Vorgestern bekam ich eine PN von einem russischen oder ukrainischen Model, sie bot an solo oder G/G mit ihrer Freundin (von der ich schon vor ein paar Monaten ebenfalls ein tariflich gleichlautendes Angebot bekam) ... würde ich das annehmen, mit diesen beiden freizügiges G/G zu shooten, dann kämen 2 Std. auf 400 und 3 Std. auf 600 €
Vor 3-5 Jahren und noch früher hätte ich dies gerne angenommen, denn beide sind auch wirklich hübsch. Aber jetzt interessiert es mich einfach nicht mehr ...
Nur dürfte da eben auch klar sein, daß das Erlebnis genau darin besteht, binnen dieser Zeit so viele und tolle Aufnahmen wie möglich zu erstellen. Bezahlter Smalltalk ... macht keinen Sinn, oder hätte da jemand eine andere Meinung ?
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: Marcello Rubini ...
Das Ergebnis mit einer Option, die für sich die soziale Komponente klar
ins Zentrum rückt, hätte mich aufs Gesamte betrachtet mehr interessiert.


Das hätte mich auch mehr interessiert, denn für "Bin Fotograf und shoote
AUCH wegen des Erlebnisses" kann ich unmöglich stimmen. Denn Modelle
für deren Gesellschaft zu bezahlen um ein "Erlebnis" zu haben, geht mir
vollkommen gegen den Strich. Sowas wäre ein Trauerspiel und ein echtes
Armutszeugnis für soziale Kontakte.

Daher gilt bei mir immer "Bin Fotograf und shoote NUR für die Bildresultate":

Also Fotos nur auf TfP-Basis, Modelle müssen aus Interesse mitmachen und
nur die Bilder als Endergebnis zählen. Wenn sich dadurch nebenbei auch
soziale Kontakte ergeben ist das sehr schön und ich mache gern mit, aber
mein Ziel und "Erlebnis" sind in erster Linie stets die produzierten Fotos.
3 years ago
SEE - Toxic Boomer

Deine These zum bezahlten Smalltalk kann ich so nicht unterschreiben. Auch das gehört für mich zur Sache.

Arbeite ich mit einem Pay-Model so kette ich dieses nicht mit verklebtem Mund vor der Kamera fest und gehe dann auf "Dauerfeuer" um wortlos möglichst viele tolle Aufnahmen zu machen.

Erstens gibt es auch bei einer drei-/vierstündigen Pay-Zusammenarbeit immer mal wieder eine Pause, seis um Lichter zu richten, Make-Up aufzufrischen, Muskeln zu lockern, die Location umzubauen oder zu wechseln. Da wird bei mir "small getalkt". Gleiches gilt auch bei der Arbeit selber. Man bespricht die nächsten zwei, drei Schritte des Shoots, wechselt zwischendurch das eine oder andere private Wort, arbeitet ein paar Minuten total still und hochkonzetriert, wechselt in eine entpsanntere Phase wo man das Gespräch parallel zum Shoot laufen lässt um dann wieder hochkonzentriert zu arbeiten. Und dann wären da natürlich noch die höfliche Smalltalk-Phase zu beginn und zum Ende (à la... schönes Wetter heute, hast Du den Weg gut gefunden, wie geht es Dir, nett Dich getroffen zu haben, wünsche Dir eine gute Heimreise, etc...) Ich handhabe das beim fotografieren genau gleich wie bei der knallharten Geschäftsverhandlung im Hauptjob.

Und dann gibt es da bei mir oft die Fotos wo ich auch ein Pay-Model immer wieder ganz gerne plappern lasse um beiläufig entspannte Aufnahmen zu kreieren.

Entstand beispielsweise während sie mir eine "fiktive Geschichte" über ihre Erlebnisse mit Ihrer Handtasche erzählte (tfp-Shoot):

Entstand beispielsweise während sie mir etwas aus dem Leben in der Ukraine erzählte (pay-Shoot):


Zweitens gibts auch viele Modelle (auch solche auf Pay-Basis) die sich erst richtig entspannen wenn man etwas Small-Talk betreibt.

Und zu guter letzt mache auch ich wenn ich für einen Shoot bezahlt werde beim arbeiten Small-Talk mit meiner Kundschaft. Schafft gerade bei Personen von nebenan eine entspanntere Atmosphäre für die Arbeit. Deshalb übe ich auch immer wieder gerne mit Pay-Models resp. kann dann auch nicht still sein :-)
[gone] User_6449
3 years ago
fotozuma

Du verküpfst Erinnerungen mit Deinen Bildern, beschreibst die
Fotos und vielleicht waren diese Fototermine oder Modelle für
Dich tatsächlich ein "Erlebnis".

Aber als Betrachter / Besucher Deiner Sedcard sehe ich nur die
Bilder und weiß nicht, was sie Dir aus sozialen Gründen oder als
"Erlebnis" bedeuten.

Was also am Ende der Arbeit übrig bleibt, sind nur die Fotos und
nicht Deine "Erinnerungen an eine nette Zeit". Denn die sieht ein
Betrachter Deiner Fotos nicht ...
3 years ago
[@6449] Ich denke, fotozuma wollte nicht die Geschichten in Bilder verwandeln, sondern nutzt die Kommunikation für die Stimmung seines Bildes.
Wie sonst kommt Stimmung zustande (außer durch Umgebung)?
Wer die Stimmung von Bildern mißachtet oder a priori ignoriert, arbeitet und denkt formalistisch, sage ich mal so provokativ.
3 years ago
@ fotozuma
Die für ein nächstes Set unvermeidbaren Shootingpausen gibt es natürlich ... und weil Du gerade das Payshooting-Portrait gepostet hast : Es waren übrigens Deine megatollen Bilder an der Trambahn mit ihr, weshalb ich auch mit ihr shooten wollte, und das hat dann auch geklappt. Rund um ihr damaliges Übernachtungsquartier gibt es alte Kneipen, moderne Glasfassaden und schöne Gründerzeitvillen mit schmiedeeisernen Zäunen und Toren ... ideal für tolle Fashionszenen in Kleid, Kostüm und Minirock, die sie so wie bei Dir super präsentierte. Zum Umziehen ging sie in ihr Quartier, ich wartete draußen und wir schossen das nächste Set. Da muß ich auch endlich mal was posten davon ... und ja, Smalltalk mit ihr wäre bestimmt auch interessant gewesen. Auch dieses Shooting habe ich aber in sehr guter Erinnerung und gehört für mich zu den "unvergeßlichen" ... mir ist "outdoor" aber auch eh oft lieber als die Hotelzimmersessel oder Couchen für die zuvor erwähnten G/G-Szenen. Und ob eine ungenutzte Viertelstunde sich auf 15 € beläuft ... oder auf 50 € im anderen Fall beim freizügigen G/G, wäre auch noch relevant. Für mich ist das Ganze aber nur Hobby ...
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: Marcello Rubini ...

Wer die Stimmung von Bildern mißachtet oder a priori ignoriert,
arbeitet und denkt formalistisch, sage ich mal so provokativ.

Arbeiten wir nicht alle irgendwie "formalistisch", um Klischees
zu erfüllen? Formalismus war früher mal ein Schimpfwort und
Vorwurf aus dem Sozialismus, aber sollten diese Zeiten nicht
nach über 30 Jahren vorbei sein?

Mal ganz abgesehen davon, dass jüngere Menschen noch nicht
mal wissen, was wir alten Säcke überhaupt damit meinen ... ;-)
3 years ago
Meines Erachtens und das bestätigt auch meine persönliche Erfahrung, liegt ein nicht unerheblicher Unterschied zwischen kommerziellem und TfP ( in meinem Fall "hobbymässig") -Shooting. Bei letzterer Option kann man als Model den Job immer selbst wählen, und nicht zuletzt auch den Fotografen.
Bevorzuge Amateur und Hobby-Fotografen, weil ich das wesentlich interessanterfinde, welche Facetten er ins Bild bringen möchte..., im Profi-Bereich hingegen läuft vieles eher "mechanisch".
Ein recht guter Fotograf hat gesagt, dass die Kunst bei Modellfotografie darin liegt, das Optimale "einzufangen", Fotos, auf denen das Modell doof aussieht, könne jedermann machen...;-)
In Zeiten der analogen Fotografie war das eigentlich noch spannender, da man auf das Ergebnis noch etwas warten musste und wenn alles im Kasten war, gab es wenig Möglichkeit zur Korrektur.
So hatte ich Shootings, bei denen einige gute Fotos entstanden sind, und einmal eines, bei dem kein einziges gutes Foto entstanden ist.
Glaube auch, dass im Amateurbereich die persönliche Interaktion sehr wichtig ist, im professionellen Bereich wohl eher weniger...
Somit ist eigentlich jedes Shooting ein Erlebnis für sich, das gilt auch für Folgeshootings.
....und das zählt für mich mehr, als eine Gage für einen bezahlten Job.
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: Runa Vera ...

Ein recht guter Fotograf hat gesagt, dass die Kunst bei Modellfotografie
darin liegt, das Optimale "einzufangen", Fotos, auf denen das Modell
doof aussieht, könne jedermann machen...;-)

Ich gehe sogar noch viel weiter und habe einen "Giftschrank", in welchem
ungeeignete Fotos lagern. Noch nicht mal die Modelle selbst bekommen
sie zu sehen.

Es geht zwar auch um das "Erlebnis" bei Fototerminen und Modelle sind
selbst auf TfP-Basis zu Taten bereit, welche man kaum für möglich hält.
Aber man darf das Vertrauen nur eben nicht missbrauchen ...

Oder wie ein Model zu mir gesagt hat (und das ist eine Sache der Ehre):

"What happens in Vegas stays in Vegas."
3 years ago
Antwort als Männl. Model : Da ich meine Bilder in keinster Weise irgendwie für kommerzielle Zwecke benötige , muss auch hier eindeutig der Spaß beim Shooting , bzw. bereits im Vorfeld z. B. bei der Location Suche im Vordergrund stehen . Und mir macht es eben einfach Spaß mit meinen selbst gebauten Waffen durch eine Burgruine zu laufen , das ist dann auch ein Teil des Erlebnisses , das zählt . Und schöne Bilder als Ergebnis sind dann manchmal die erhoffte gute Zugabe .
3 years ago
wo muss ich abstimmen für
ich bin fotograf und shoote nur wegen der hin und rückfahrt
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: perfekt(?)ion(!) ...

ich bin fotograf und shoote nur wegen der hin und rückfahrt

Das war die falsche Frage, denn Fahrtkosten bekommen pauschal
nur Modelle. Fotografen erhalten die nur, wenn sie außerordentlich
gut sind.
3 years ago
@ König Urgan
Mit den selbstgebauten Waffen durch Burgruinen zu laufen ... macht einerseits Spaß und ist andererseits ja auch Bestandteil der fotografierten Darstellung .... sich auf Bühnen, im Rampenlicht wohlfühlen, Publikum begeistern, oder eben modeln, um sich dem Zuschauer/Betrachter zu zeigen. Diese Freude, eine Rolle perfekt auszufüllen, ist ja dann eben völlig ergebnisorientiert und auf das Shooting bezogen.
In Shootingbewertungen, zu Bildkommentaren oder auch in SC-Texten las ich schon von Erlebnissen und Ereignissen, wenn Models beschrieben, wie sie sich Shootings wünschten oder auch empfanden.

@ perfekt(?)ion(!)
Wenn Dir die Hin- und Rückfahrt am Wichtigsten ist, dann bist Du "... Fotograf und shoote auch wegen des Erlebnisses" ... die Fahrstrecken sind ja dann Dein Erlebnis ;-))
3 years ago
@Peter Herold
Da hast Du mich völlig falsch verstanden und natürlich absolut richtig geantwortet. Die von mir verlinkten Bilder lassen wirklich keinen Rückschluss auf diese "Geschichten" nahe.

Da liegt Marcello Rubini schon näher bei der Wahrheit, wenn auch nicht ganz.

Mein Post bezog sich einzig und alleine auf die Aussage von SEE - Toxic Boomer in Nummer #41:
"Bezahlter Smalltalk ... macht keinen Sinn, oder hätte da jemand eine andere Meinung ?"

Beide Shoots waren übrigens "wirklich nett" und das Model aus der Ukraine ein absoluter Garant für sensationelle Bilder sowie eine Dame mit der ich trotz gesalzenen Preisen jederzeit gerne wieder zusammenarbeite. "Einmalige Erlebnisse" waren jedoch beide Shoots nicht.

"Einmalie Erlebnisse" sind bei mir sehr selten. Suche ich auch nicht, denn für mich zählt am Schluss das Bild. Small Talk, eine herzliche Stimmung und Freundlichkeit am Set sind dennoch selbstverständlich. Pflege ich auch mit meinen zahlenden Kunden. Egal ob in der Fotografie oder im Hauptjob.
Ich bin Spaßfotograf und muss damit kein Geld verdienen (auch wenn es ab und an mal passiert). Ich shoote natürlich auch wegen des "Shootingerlebnisses" (wasimmer das auch bedeutet). Als "bezahlten Smalltalk" (ich shoote in den meisten Fällen Pay) sehe ich das nicht. Es ist vielmehr Ausdruck eines normalen zwischenmenschlichen Umgangs für mich, eben nicht nur auf das statische Abliefern der vereinbarten Posingabschnitte zu bestehen. Das wäre mir zu nah an Auto mieten und gut.

Ich habe diverse (gute wie schlechte) Erlebnisse so machen können. Alle waren für mich lehrreich und aus einigen anderen sind gute Freundschaften entstanden, die mich erneut menschlich und gesellschaftlich weiter gebracht haben. Äusserungen diverser Models zeigten mir, dass dies auch umgekehrt so war.

Dies ist auch ein Grund, warum es dann auch zu weiteren Arbeitstreffen kam und wir immer mal wieder zusammen arbeiten konnten. Ich schiebe es auch auf diese Art von "Vertrauen", dass ich solche Bilder mitunter machen konnte.

Ob andere diese Bilder und die Erlebnisse dahinter "sehen" können oder aus den "Geschichten meiner Bilder" ableiten können ist mir herzlich egal. Es sind meine Bilder und ihr dürft sie euch angucken.

Ich hatte übrigens auch schon tolle Erlebnisse und Erfahrungen bei Shootings, bei welchen ich bezahlt wurde. Auch diese möchte ich nicht missen. Da ich kein Geld verdienen "muss", kann ich durchaus Aufträge nach dem Grad des Interessanten auswählen (weswegen ich keine Hochzeiten mehr shoote - been there, done that).

Die hier vorgebrachten anderen Meinungen kann ich durchaus nachvollziehen, aber ich teile nicht alle. Allerdings gibt es ja auch gottseidank keinen vorgeschriebene Weg, wie ein Shooting abzulaufen hat. Insofern ist jeder seine Glückes Schmied. Und auch Glück ist ja eines jeden Definitionssache.
3 years ago
Das Ganze steht und fällt (wie so oft in diesem Forum) vermutlich mit der Frage, ob man unterschiedliche Motivationen und Vorgehensweise verstehen und akzeptieren kann.

Wer eine konkrete Bildidee hat bzw. umsetzen will und zielorientiert arbeitet, für den mögen eventuell das Ergebnis und eine effiziente Umsetzung im Vordergrund stehen. Kann ich absolut nachvollziehen, nichts dagegen zu sagen.

Wer hingegen Menschen portraitieren möchte, kommt kaum umhin, sich für sein Gegenüber zu interessieren bzw. mehr mit ihr oder ihm zu beschäftigen. Und damit meine ich echtes Interesse - nicht gespielt, nicht auf small talk Niveau. Wenn dann noch gute Bilder entstehen... umso besser. Die Begegnung selbst darf aber dennoch im Vordergrund stehen.

Und vermutlich gibt es sämtliche Abstufungen dazwischen...
3 years ago
@ fotozuma

Beide Shoots waren übrigens "wirklich nett" und das Model aus der Ukraine ein absoluter Garant für sensationelle Bilder sowie eine Dame mit der ich trotz gesalzenen Preisen jederzeit gerne wieder zusammenarbeite. "Einmalige Erlebnisse" waren jedoch beide Shoots nicht.


Deine Szenen am Trambahngleis haben für mich schon eine unverwechselbare Einmaligkeit, denn - wie Du schriebst - ist dieses Model ein Garant für sensationelle Bilder. Ebenso sind deshalb auch meine Bilder mit ihr unvergeßlich ! Was müßte ein Shooting denn noch bieten, um ein "einmaliges Erlebnis" zu sein ?

Als "einmal und nie wieder" wirst Du solch eine Formulierung als "Einmaliges Erlebnis" also wohl nicht aufgefaßt haben :-)) , denn Du würdest es ja jederzeit wiederholen, um erneut ähnlich tolle Bilder zu machen !

@ Michael Gundelach

Es ist vielmehr Ausdruck eines normalen zwischenmenschlichen Umgangs für mich, eben nicht nur auf das statische Abliefern der vereinbarten Posingabschnitte zu bestehen. Das wäre mir zu nah an Auto mieten und gut.


Du hattest ja also auch schon viele Payshootings ... und wenn dieser Kontakt mit einer wohl zehnfach einkopierten Standardofferte zu 100 €/h-Konditionen beginnt, wobei doch primär körperliche Vorzüge sowie die angebotenen Aufnahmebereiche die Basis für das Shootinginteresse bilden, siehst Du da gleichwohl eine Basis, den Kontakt gesprächsweise so zu vertiefen, daß daraus ein freundschaftlicher Kontakt über das Shooting hinaus entstünde ? In einigen wenigen Fällen mag sich dies so entwickeln, aber in den meisten Fällen bleibt es ein Shootingkontakt ohne weitere persönliche Vertiefung. Oberflächlicher Smalltalk, der nach 3 Wochen vergessen ist ... eben so wie beim Autoverleih.
3 years ago
@ Moments & Emotions
Danke, und genau ... es gibt wohl sämtliche Abstufungen dazwischen.
3 years ago
Ich glaube wirklich, ein einmaliges Fotoerlebnis ist eine sehr individuelle Angelegenheit und für jeden von uns anders.

Für mich ist es das nicht wenn ein Model hübsch ist oder gut posiert. Das erwarte ich von einem Model einfach. Wenn es das besonders gut kann gibts dann auch Folgeshoots :-) Nette Gespräche führen zu können zählt ebensowenig dazu wie nach dem Shoot eine Pizza zu futtern oder Kaffee zu trinken.

Tolle und schöne Shoots hatte ich viele und ichverbinde mit den meisten eine nette Erinnerung.

Einen für mich einmaligen Shoot hatte ich jedoch wirklich nur einmal. Das war zu jenem Moment an dem die hereinbrechende Nacht die alpine Landschaft in ein bläuliches Licht zauberte und ausser dem leisen Glucksen des Bergsees und dem säuselnden Wind keine Geräusche mehr zu hören waren, das Model und ich in einen tranceähnlichen Zustand abtauchten und in beinahe meditativer Stimmung in der blauen Stunde mit fliessenden Abläufen und mit minimalster Kommunikation ohne Hektik ein Bild nach dem andern entstand.

Einmalig für mich war auch der Moment als die Kamera im Bulb auf dem Stativ einen nächtlichen See fotografierte und ich gleichzeitigeinen einen vorbeirudernden Biber beobachten konnte.

Einmalig für mich war auch der Moment als ich auf 2500 MüM um 3 Uhr Morgens in einer sternenklaren Nacht im Licht meiner Stirnlampe die Kamera aufbaute um dann in Intervallaufnahmen den Sonnenaufgang zu fotografieren und dabei das langsame Erwachen der Natur erleben durfte.

Das waren meine einmaligen Fotomomente die mir immer in Erinnerung bleiben werden :-) Die Einmaligkeit war nie gesucht. Sie kam immer durch Zufall...
3 years ago
@ fotozuma
Vielen Dank für Deine ausführliche Schilderung ! Aber wie Du eingangs schriebst, das Empfinden von Einmaligkeit ist sehr individuell, ich könnte da so weit über ein Dutzend meiner Shootings als "einmalig" oder besser "hervorragend" benennen. Oder in Gegenteil als "nicht mehr erinnernswert" ... das wäre die kleinere Summe. Ein Nachtshooting und das andere früh um halb 4 zum sommerlichen Sonnenaufgang beginnend ... stimmt, diese beiden waren auch einmalig toll. Oldtimer oder besondere Locations ... auch diese empfinde ich so - allerdings zählt da hauptsächlich das jeweilige Model, die es einmalig machte. Sonst könnte ich auch gleich ohne Model fotografieren - so wie die Dias, die ich 1984 im nächtlichen Berlin aufnahm.

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