Warum fotografierst du fast nur junge Frauen? 171

transparenzvariationen in #100: Wieso in aller Welt richtet der Eingangsbeitrag sich eigentlich an Models? Ich empfehle, diesen noch einmal durchzulesen. Um des persönlichen Kleinkriegs willen mit Herrn eckisfotos muss nicht unbedingt die Wahrheit verdreht werden, was in den letzten Beiträgen gerade ihm vorgeworfen wird. Tatsächlich aber hat er im aktuellen Thread einmal die Hand in die Wunde gelegt, weil der untere Teil des Eingangsbeitrags (eigentlich ein eigenes Thema) in den Kontext zum Shooten mit (fast nur) jungen Frauen gestellt wird und auch ich nicht umhin kann, hier einen unterschwelligen Vorwurf (wenn nicht gar eine versteckte Anschuldigung) zu befürchten.

Der Eingangsbeitrag richtet sich explizit an „viele Fotografen“, die „wieder und wieder hauptsächlich junge Frauen" in oft sexuell betonender Weise fotografieren. Er richtet sich also wörtlich genommen nur an diesen Personenkreis.
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Der zweite Teil ergänzt und eröffnet die zusätzliche Frage („etwas anderes“) zur Seltsamkeit des Alterns bei gleichzeitiger Suche nach dem, ich nenne es mal Jungbrunnen.
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Im dritten Teil kommt als weiteres Thema die von Ecki nun mehrfach angesprochene Passage. Eigentlich ist es keine Frage, sondern die höchstpersönliche Wahrnehmung des TO, die aber im Kontext der Eingangsfrage steht; darum halte ich es für zulässig, hier einen Zusammenhang zu vermuten, der wiederum die dazu gestellten Fragen und Fragezeichen zulässt.
#101Report
Pixelworx Photography - mit Studio DIE Fotolounge ich sprach von Herrn E.`s Thread, den er aufgemacht hat. Und nein, da wurde nirgendwo ne Hand in die Wunde gelegt, E. und ich waren uns aber einig, das es nicht möglich ist, so etwas in diesem Forum ernsthaft zu besprechen. Und es somit etwas zuviel war im Eingangsbeitrag.

Danke für die Erläuterungen, waren aber nicht nötig.
#102Report
3 months ago
Liebe Diskutanten,

ja, ich hab das Forum verlassen. Meine eigenen persönlichen Schlussfolgerungen zu den Fragen habe ich abschließend an die meisten Diskussionsteilnehmer in einer sehr ausführlichen PN gesandt. Daraus sind jetzt die wirklich interessanten, ehrlichen und im Umgang miteinander respektvollen Diskussionen entstanden. Danke.

Aufgrund der Unsachlichkeit in der Diskussion, der persönlichen Angriffe und Unterstellungen durch einige (wenige) Teilnehmer werde ich hier keine persönliche Meinung mehr äußern. Obwohl ich schon lange in der MK bin, war ich tatsächlich noch nie im Forum und hatte so diese für mich wenig zielführende Art des Umgangs miteinander nicht erwartet.
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Da ich den Thread aber eröffnet habe, und hier noch immer diskutiert wird, möchte ich nur einiges im Grundthread nochmal erklären und vielleicht auch Missverständnisse klären.
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Ich denke, die eigentliche Frage (nach der Motivation der Fotografie von jungen Frauen) ist klar, und wurde auch nicht missverstanden.

Das Problem wurden meine Beobachtungen:
"Ich habe in der MK das Gefühl, dass hier vieles (nein, nicht alles) stillsteht. Nicht nur die Bildsprache vieler Fotografen. Ich sehe auf Fotografenseite soviel Objektifizierung und Manipulation der jungen Models, Sexismus, Machtmissbrauch, Machismo und Arroganz..."

Bitte lest die Sätze genau, es wurde hier nicht pauschalisiert.
Zum zweiten Satz - der bezog sich (wie auch im Verlauf nochmal erläutert) auf Bildsprache und den (auch verbalen) Umgang mit dem Model. Und ich inkludiere da auch die Art und Weise, wie sich Fotografen über Models in deren Abwesenheit - z.B. auch im Forum - äußern. Selbstverständlich spreche ich hier nicht von justiziablem Verhalten (auch das habe ich später nochmal erläutert). Das würde ich hier auch mal niemandem zutrauen und unterstellen wollen.

Im weiteren Diskussionsverlauf habe ich gesagt, dass diese Thematik für beide Modelfotografenlager, Profis und Amateure, von Relevanz ist. Das die Thematik für jemanden von Relevanz ist, heißt aber selbstverständlich nicht, dass sich derjenige eines Fehlverhaltens schuldig macht oder gemacht hat.

Ich halte es für mich persönlich (und das könnt ihr für euch selbst gern anders sehen) für wichtig, sowohl permanent über meine eigene Bildsprache nachzudenken als auch meinen Umgang mit den Models zu überprüfen. Das ist meine Arbeitsweise, jeder andere kann das selbstverständlich so halten wie er will.

Ich hoffe, das hat einige Missverständnisse geklärt.

So, und jetzt bin ich aber wirklich draussen.
#103Report
Ivanhoe & Patrick Michael Weber

Wenn ihr noch mehr Vorhersehung von User Schemata haben wollt, mein Pro Tipp:

Eröffnet einen Post mit dem Titel AUSSENDARSTELLUNG DER MK BEI MODELLEN
Dann sagen 1-2 Fotografen das die anderen 8-9 lügen. :-)

Dankt mir später ;-)
#104Report
Ingo Müller - im-fotografie.de

Ich habe meine Erwartungen bereits deutlich gesenkt und bin froh, wenn man mir glaubt, dass ich soeben ein Mettbrötchen (mit Zwiebeln!) gegessen habe. :-)
#105Report
Patrick Michael Weber Als Veggie Typ kann ich nur sagen, das kann ich nicht glauben :-)
#106Report
Ingo Müller - im-fotografie.de

Siehste, da fängt es doch schon wieder an. Echt frustrierend! :-(
#107Report
3 months ago
Es zeigt sich, dass die Lust, sich triggern zu lassen, ausgeprägt ist.
Passagen im Eröffnungsbeitrag wurden schon bereitwillig dafür genutzt, insofern da ganz alte (aus meiner Sicht sogar veraltete) Topics drunter waren, zigfach durchgekaut. Aber leider immer noch triggerfähig.
Während hingegen die eher selten angesprochenen Themen, wie moderne Bildsprache, gar nicht zum Zuge kamen, obwohl doch gerade Gedanken dazu neu und interessant gewesen wären - finde ich jedenfalls.

Es geht mir weniger darum, Streit zu schlichten (die Radaugelüste sind mir schon klar) als vielmehr den interessanten Gesprächsstoff nicht untergehen zu lassen in dem Gehacke.
Es bringen sich ja alle Streithähne auch nachdenklich ein. Beziehungsweise interessant. Traurig ist, wenn das sofort in Breitseite umgewandelt wird und das allgemein interessante Gespräch damit erledigt wird. Das weiß jeder der angesprochenen Streithähne und es wäre doch gut, wenn man das Destruktive fürs Ganze am eigenen Beitrag auch erkennt und berücksichtigt, dass man nicht nur zu viert oder fünft im Gespräch ist.
#108Report
3 months ago
Hallo Marcello Rubini,

ich war jetzt sehr gespannt, ob hier noch Beiträge zur Sache kommen - und vom wem. Ich habe durchaus vermutet, was nach der Klarstellung durch den TO hier so passieren könnte. Ich lag nicht ganz falsch. Die Klarstellung hätte nach meiner Ansicht noch klarer sein dürfen als
Zitat: "Zum zweiten Satz - der bezog sich (wie auch im Verlauf nochmal erläutert) auf Bildsprache und den (auch verbalen) Umgang mit dem Model."
Für ganz schlimm hält der TO das Verhalten anderer aber wenigstens nicht:
Zitat: "Selbstverständlich spreche ich hier nicht von justiziablem Verhalten"

Es ist also sowohl die "Bildsprache" als auch der "Umgang". Nun gut.

Es gibt also Fotografen, die Modelle beispielsweise devot o.ä. darstellen und/oder Modelle zu "unvorteilhaften" Posen "überreden". Bei ersterem geht es um die "Freiheit der Kunst" vs. "Menschenwürde". Das ist durchaus ein schmaler Grad, aber ich wage die Behauptung, dass hier in der MK auch die Bilder, die dunkle Geschichten erzählen, weitab von dem sind, was sich schon im letzten Jahrtausend Theaterregisseure wie Zadek getraut haben. Aber die Zeiten ändern sich eben.
Ich selbst habe dieses Bild (noch) auf meiner Sedcard:

Noch nie war es wichtiger als heute, zu betonen, dass das Bild durch Fotografie der beiden Modelle vor dem üblichen blauen Hintergrund im Studio entstanden ist und dass das Blut so wie alles andere das Ergebnis einer intensiven Bildnachbearbeitung einer Bildbearbeiterin, die gleichzeitig auch das weibliche Modell war, entstanden ist. Es war ihre Bildidee. Ich habe sie keineswegs gezwungen.
Man muss das ebenso betonen, weil sonst empfindsame Seelen glauben, dass ich in meinem Keller Vampire halte. Schließlich gibt es ja auch Menschen, die Schauspieler, die mal in einer Arztserie mitgespielt haben, um ärztlichen Rat fragen oder solche, die ihre Katze in der Mirowelle trocknen würden, wenn das nicht ausdrücklich in der Bedienungsanleitung verboten wird.

Und wenn in meinem Bild ein älteres Modell zu sehen wäre, dann würde man mir Respektlosigkeit vor dem Alter vorwerfen "mit denen kann man das ja machen". Den fehlenden Respekt vor dem Alter hat hier vor einigen Jahren auch schon einmal ein Modell beklagt, vermutlich sogar berechtigt. Ganz zufällig ergibt sich damit noch ein weiteres Argument dafür, für solche Szenen eben keine älteren Modelle zu fotografieren, sondern junge Modelle.

Ich weiß nicht, ob Du Dir so eine sachliche Diskussion vorstellst. Bei einer sachlichen Diskussion ist meine Grundforderung, dass alle eine "normale" Sprache benutzen und diese auch zugrunde legen, wenn jemand anders etwas schreibt. Es funktioniert nicht, wenn beispielsweise nach mehreren Klarstellungen eine immer noch ganz unwahrscheinliche Interpretation versucht wird oder gar versucht wird, eine Aussage als nicht existent anzusehen.
#109Report
3 months ago
''Und wenn in meinem Bild ein älteres Modell zu sehen wäre, dann würde man mir Respektlosigkeit vor dem Alter vorwerfen''

Auch hier ein junges Model. Ernsthaft Ecki, du hast kein älteres Model genommen, weil du Rücksicht auf die Meinung von anderen nehmen wolltest? Echt jetzt? Und ''ganz zufällig'' ?? Aber, als ''Ausgleich'' hättest du ja dann ein älteres Model für dein nächstes Projekt nehmen können.
#110Report
Ganz sachlich: es ging erstmal um Bildsprache und was man vermittelt, nicht darum, das etwas als echt erachtet wird. Bildsprache. Bildaussage. was ich zeige und was andere sehen.

Empfindliche Seelen sind übrigens auch Menschen, die sexuell missbraucht wurden oder anders Gewalt erfahren haben. Deshalb gibt es heutzutage Triggerwarnungen, wenn möglich.

Dann gehe ich aber davon aus, das ab jetzt nichts mehr von schwarzen Rittern, üblichen Verdächtigen etc. geredet wird und auch andere Provokationen und Märchen ausbleiben.

Gut!
#111Report
3 months ago
Marcus Sawyer und die anderen Ritter :-)
Es passt sich gut, dass Du mich hier auch noch einmal angehst. So brauche ich das nicht auch noch in den anderen Thread zu schreiben:
Erstmal Du scheinst Du Dich völlig von Fakten zu entfernen, denn wie ich im anderen Thread schon schrieb, habe ich teilweise recht alte Modelle fotografiert und die Bilder auch auf der Sedcard - aber wenn man sein Urteil fällt, ohne die betreffende Sedcard zu betrachten, dann kann das schon einmal daneben gehen. Ich war auch auf Deiner Sedcard und bin nun überzeugt, dass das Durchschnittsalter der Modelle bei Dir deutlich niedriger ist als bei mir. Und die von Dir geforderte Weiterentwicklung: Wo ist die bei Dir?

Und dann lese ich bei Dir, dass Du ohnehin kein TFP machst, sondern gern bezahlst - und zusätzlich die Bilder herausgibst. Kann man machen und dass da andere sauer auf Dich sind, weil Du sie so ausstichst und den Markt kaputtmachen würdest - dass kann Dir ja egal sein. Ich kann und will das nicht kritisieren - aber es ist eine Aussage, die Du da über Dich selbst machst, also wo Du Dich einsortierst. Der Gag dabei ist aber, dass "Markierungen" bei Dir Fehlanzeige ist. Es sieht daher so aus, dass Deine Modelle mit den Bildern von Dir NICHTS machen. Meine TFP-Modelle veröffentlichen meine Bilder häufig auf ihren Sedcards und tragen mich fast immer auch als Bildteilnehmer ein. Zu dem ganzen passt, dass Du eine offenbar lange "Ignore"-Liste hast und Kommentare an Deinen Bildern ohnehin verbietest. Angst?
Es ist armselig!
#112Report
3 months ago
Danke für den Zuspruch!
Was mich an der Bildsprache interessiert, ist, inwieweit die Modelfotografie das zeitgenössische Selbstverständnis der ''Jungen'' zu formulieren imstande ist. Dass dieses ganz anders ist als vor 20 Jahren wissen wir alle, wenn wir in Diskussionen Selfies, Insta und Handyästhetik erwähnen. Manche sagen einfach, ''das Bild muss dem Model gefallen'' und ich frage mich dann immer, wie hat der 20 Jahre ältere Fotograf diese doch ganz eigene Ästhetik hinbekommen? Wenn ich dann aber die ''neuen Fotos'' gucken gehe, ist die Bildsprache die alte.

Das ist es, was mich wirklich interessiert. Inwieweit der (zu beachtende?) Umgang mit den Models eine Rolle spielt, kann ich mir nicht so gut vorstellen. Ich weiß nicht einmal, wie ich diese neue Bildsprache definierend umschreiben soll, nur, dass da andere lebensphilosophische Haltungen reinspielen und spürbar werden. Das macht mein Diskussionsinteresse auch schwierig und ich weiß da keine klaren Konturen zu nennen. Bin aber sehr sehr neugierig da etwas bewußter erkennen zu können.

Mich hat der TO-Eröffnungsbeitrag deswegen neugierig gemacht und auch deswegen, weil ich darin auch diese Unsicherheit in den Gedanken verspürt habe. Die Unsicherheit verlief, nach meiner Interpretation, über lauter Kreuz- und Quergedanken, nicht ganz ausgereift und mit ein paar Reizworten bzw. -gedanken gespickt. Die ''irgendwie'' auch eine Rolle spielen könnten und vermutlich auch wirklich reinspielen - auf welche Weise auch immer.

Ich persönlich bin nicht überzeugt, dass der Umgang mit den Models die entscheidene Grundlage ist, die zu dieser ''modernen Bildsprache'' führt. Voraussetzung ist eher ein umfassenderes Grundverständnis, wie die Generation tickt. Und mein Versäumnis, mit tiktok, insta und Co. da am Puls zu bleiben, erschwert mir dieses Grundverständnis leider. Die Ausdrucksweisen als anspruchslos hinzustellen wäre mir auch zu billig und reaktionär.

Für die Diskussion hätte ich mir lieber eine vorsichtigere Annäherung gewünscht anstatt alte Verfahrensstereotypen, Vorurteile gegenüber anderen und Fotografenbashing.

Ich hoffe, meine Ungeduld wird nun etwas verständlicher.
#113Report
3 months ago
@ transparenzvariationen

Ganz sachlich: es ging erstmal um Bildsprache und was man vermittelt, nicht darum, das etwas als echt erachtet wird. Bildsprache. Bildaussage. was ich zeige und was andere sehen.

Empfindliche Seelen sind übrigens auch Menschen, die sexuell missbraucht wurden oder anders Gewalt erfahren haben.


eckisfotos schrieb von empfindsamen Seelen - nach meinem Sprachgefühl sind empfindlich und empfindsam nicht dasselbe, denn wie Du richtig schreibst, kann Empfindlichkeit auf einer eigenen schlechten Erfahrung beruhen. Empfindsamkeit kann wohl mehr das Wohl anderer meinen auch ohne eigene Betroffenheit.
Das finde ich jetzt deswegen wichtig, weil es ja um Bildsprache und Bildaussage geht, also gerichtet an einen weiten Personenkreis.
Dann könnte man tatsächlich die Hälfte der hier hochgeladenen Bilder als kritisch betrachten, weil Frauen so hübsch, attraktiv und sexy dargestellt werden, wohlgemerkt auch angezogen ! Dann müßten auch sämtliche attraktivitätssteigernden Attribute wie betont chice Kleidung und jegliches Make-up untersagt sein, weil sonst eine beliebige Öffentlichkeit mit falschen Leitbildern konfrontiert würde. Übergewichtige Frauen könnten sich durch solche (Leit-)Bilder diskriminiert fühlen, wie auch mißbrauchte Frauen angewidert und deprimiert an das eigene schreckliche Erlebnis erinnert würden. Dann wäre es auch unethisch, wenn ein Kriegsreporter einen sterbenden Soldaten fotografiert ...
Aber auch wenn wir im "Unechten", also bei gespielten Rollen bleiben :
Dann hätte auch der Barbie-Film erst gar nicht gedreht werden dürfen !?
#114Report
Das Thema hielt ich für fast ausdiskutiert. Aber so langsam bilden sich Antworten in meinem Kopf.

Beim Querlesen - dies verständlicherweise auch vor dem Hintergrund des Titels - versuche ich den Begriff der „Jungen Models“ zu refelektieren. Dazu kommt mir spontan in den Sinn, wie sich das Verständnis von „jung“ anscheinend wandelt. Zuweilen (auch in anderen Threads) kommt ein Alter bis 30 zur Sprache. Das ist, so denke ich, die aktuelle Grenze, wo mancher Fotograf den Ausstieg aus den jungen Jahren vermutet. Anfang des Jahrtausends war das vielleicht anders, wenn ich an die Aktveröffentlichungen in der Bravo (wenn man das netterweise Aktfotografie nennen will) denke mit Personen ab 16, in den 90er Jahren schon ab 14 und an den Hamiltonismus (ok, ist eine eigene Wortschöpfung) bis in die 80er Jahr.

Für die aktuelle Diskussion vermute ich, mit einer Alterspanne von ca. 18 bis ca. 30 richtig zu liegen, wenn es um die Beantwortung der aufgeworfenen Frage geht.

In diesem Alter sehe ich (je weiter nach unten Richtung 18) einen Ideenreichtum, eine Schaffensfreude, ja Begeisterung. Beispielhaft erinnere ich mich gerne daran, wie ich mit meinem in der MK meistaufgerufenen Model in deren Alter von 18 zusammensitze, wie sie mir all ihre Ideen vorträgt, den Engel, bei dem die Flügel so auf der Haut zu befestigen wären, dass man keine Träger braucht, wie ihr nackter Körper mit Kunstblut zu zieren sei und vieles andere. Die Zeit vergeht, Freund, Hochzeit kommen, Ideen gehen. Wir haben nur wenige Ideen des Brainstormings tatsächlich umgesetzt. Das nächste Model, damals auch 18 (in der MK die meisten Großartigmarkierungen und Kommentare bei mir) will ihr und auch mein erstes NIP-Shooting machen. Detailreich wird ein Konzept erarbeitet; es soll ja kein langweiliges Nacktumherrennen sein. Weitere Shootings mit viel Absprache und Vorbereitung folgen.

Dies alles ist jenseits der 30 (ja, schon jenseits der 23) nach meiner Erfahrung sehr selten. Und aktuell: Vergangenes Jahr habe ich ein ebenfalls gerade 18jähriges Model angeschrieben, geshootet und gestern meldet sich ihre ausgesprochen hübsche Freundin, will ähnliche Bilder und fragt mich nach dem Preis eines Shootings. Auch das erlebe ich schon ab Mittzwanzigern nicht mehr, da werden dann eher für mich langweilige Familien-/Paar- oder Passfotos gewünscht.

In dieser Unverbrauchtheit liegt wahrscheinlich einer der Schlüssel für die Beaantwortung der Frage.
#115Report
3 months ago
SEE - Toxic Boomer
Zitat " Übergewichtige Frauen könnten sich durch solche (Leit-)Bilder diskriminiert fühlen, ..."
Erstens: Du hast recht!
Zweitens: Wir sind über das Stadium längst hinaus. Es geht so weit, dass gesunde schlanke Frauen diskriminiert werden (z.B. mit dem Hinweis auf angebliche Magersucht).
Drittens: Ich warte eigentlich nur noch auf die Forderung, dass auf jeder Fotografensedcard mindestens x Kilogramm Übergewicht zu sehen sein muss und zusätzlich mindestens ein dunkelhäutiges Modell, ein männliches Modell und natürlich auch je ein diverses und ein Trans-Modell. Glücklicherweise erfüllt meine Sedcard die meisten der Bedingungen schon bzw. es liegen ein paar passende Fotos in der Schublade bereit.

Ok, dieser Beitrag ist ein wenig niveaulos, aber vielleicht wird so klar, dass der Unterschied zwischen "empfindsam" und "empfindlich" nicht das größte Problem ist. Wer sich daran festhält, wird kaum "weiterkommen".

und um den möglichen Gag gleich vorwegzunehmen: Nein, ein Selbstportrait ersetzt in keinem Falle das zu fotografierende Übergewicht.
#116Report
3 months ago
@ Marcello Rubini
Vor 3 Tagen war ich bei einer Veranstaltung (es ging um KI in der Politik) mit weit überwiegend jungem Publikum, also eben auch jungen Frauen unter 30 ("Twens") Eine einzige war darunter, die mir als "fotogen" im Sinne meiner SC und meines Bildstils auffiel (offenbar, weil sie von einem anderen Termin mit Publikumswirkung kam).
In meinem Abiturjahrgang waren 13 Mädchen, von denen 3 immer auffielen - eben durch "Barbie-Look", während die anderen 10 so normal aussahen, wie jetzt die gut 50 weiblichen Teilnehmerinnen an vorgenannter Veranstaltung.
Was also soll sich da binnen 40 Jahren geändert haben ? Tattoos und Piercings .. das sog. "Arschgeweih" will heute niemand mehr sehen, aber so wie vor 100, vor 70 und vor 50 Jahren gibt es junge Frauen, die ihre Attraktivität gerne zeigen und dann eben auch als Model posieren.
Die Quote mag vielleicht sogar repräsentativ sein - waren es vor 40 Jahren noch 3, die betont "fotogen" erschienen, so ist es jetzt nur noch eine.
Soll man nun sagen, daß nun viel weniger Frauen als männliche "Wunschtraumerfüllung" unterwegs sind ?
Daß eine Waschstraße heute keine Reklame mit einer vollbusigen Blondine in Hotpants mehr aufstellt, belegt sicherlich deren zeitgemäße Wandlung. Aber gerade wenn man von einer erweiteten kulturellen Vielfalt ausginge, dann hätten doch auch die sonst überkommenen, dem alten Stil verhafteten Bilder ihre Daseinsberechtigung - eben für die Zielgruppe "alter weißer Mann".
#117Report
3 months ago
#117 ''dann hätten doch auch die sonst überkommenen, dem alten Stil verhafteten Bilder ihre Daseinsberechtigung - eben für die Zielgruppe alter weißer Mann.'' Ja, haben sie. Es geht nicht darum, die zu negieren, es geht darum, das Andere zu erkunden.
Es geht (mir) auch weniger um die Vorstellung, dass die Jungen ja immer gleich drauf sind, über alle Generationen hinweg (auch wenn es da Gleichbleibendes gibt), sondern was sie heute anderes bieten als früher. Die unterscheidende (lebensphilosophische) Charakteristik. Die man dann auch in der Bildsprache wiederfindet.

Trotzdem ist aus meiner Sicht der Beitrag von Pixelworx photography #115 ein guter Gedankenbeitrag, danke!
#118Report
3 months ago
@ eckisfotos

Der eigentliche Punkt ist doch der - und das galt auch schon vor Jahrhunderten für jede Malerei, für jede Musik usw.
Jeder Minnesang war adressiert an eine bestimmte Person, ob Burgfräulein, Gräfin oder Magd. Oder das Kunstwerk war beauftragt und somit ebenfalls für einen bestimmten Personenkreis, wie die Fürstenportraits der Ölmalerei.
Springen wir weiter ins letzte Jahrhundert : Wollte"der blaue Reiter" wirklich jeden erreichen ? Kommen da nicht Bewertungen auf, die der Künstler gar nicht haben wollte, von Personen, die er gar nicht ansprechen wollte ? Der Kubismus war nicht für Hitler und Goebbels gedacht .. und auch nicht für mich. Ob ich van Gogh toll finde .. ganz ehrlich und direkt : nein (aber Richard Wagner mag ich noch weniger). Wollte man also die Freiheit der Kunst an der jeweiligen Reaktion des Zuschauers festmachen, dann wäre die Kunst letztlich ganz abgeschafft, weil immer irgendwer diese schlimm, schlecht oder böse fände.
Für die gesamte Allgemeinheit hat doch niemand gemalt, gesungen oder fotografiert - es war immer adressiert an eine gewisse Zielgruppe, eben weil man es auch nie allen recht machen kann.
Klar, wenn man eben junge Frauen von 20-25 erreichen will, dann sollten Bildstil und Bildsprache dafür passen.
Sollte dies innerhalb einer Community dann primäres Ziel sein, dann baue ich meine SC so um, daß nur noch 10 Bilder auf der Hauptseite sind und mache noch eine oder 2 weitere Galerien auf. Die Galerien gehen dann nur noch auf Wunsch auf, oder ich mache da einen Turnus nach meinem Gutdünken. Oder ich mache Screenshots von allem, lösche danach 90% und brauche dann auch keinen VIP mehr ...
#119Report
3 months ago
SEE - Toxic Boomer:
Für die gesamte Allgemeinheit hat doch niemand gemalt, gesungen oder fotografiert - es war immer adressiert an eine gewisse Zielgruppe

Stimmt schon. Dumm nur, wenn die Zielgruppe, wie hier in der MK, sich weitgehend vom Acker gemacht hat und die für sie bestimmten Meisterwerke gar nicht mehr zu sehen bekommt.
#120Report

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