Modelagentur im Namen des Models 154

Wenn jemand ein Studio betreibt, dann Models organisiert und zusammen mit denen Pay-Shootings anbietet, dann ist das für mich nicht verwerflich. Im Gegenteil, da profitieren eigentlich alle drei. Klar bezahle ich als Fotograf Miete und Nutzung zusätzlich, bin andererseits aber von Organisation und monatlichen Kosten befreit. Es ist auch nicht verwerflich, wenn Studiobetreiber oder Model dafür proaktiv Jobs ausschreiben. Als wir selber noch kein Studio hatten, habe ich solche Angebote durchaus gerne genutzt.
Es ist aber auch immer Gegenstand der Diskussion, inwieweit es fair ist, wenn andere Fotografen dann zu der gleichen Zeit versuchen, das Model privat ohne den Studiobetreiber zu einem Shooting zu gewinnen.
#101Report
@ Tom Rohwer zu #98:
Shootinganfragen mit einer Forderung nach Vorabzahlung von 25 bis 50 % der Gage hatte ich so etwa ein oder 2 Dutzend, also max. 2 pro Jahr. Dies habe ich grundsätzlich immer abgelehnt, daher kann ich dazu keine konkrete Betrugsabsicht festmachen.
Eine konkrete Betrugsabsicht bestünde eben in Vereinnahme des Geldes, ohne die Gegenleistung = Posieren überhaupt erbringen zu wollen. Wenn ein Model von 5 Fotografen je 100 € per Vorkasse vereinnahmt und somit 500 € erlangt, dann ihre Tour plant und auch beginnt, indem die ersten 3 Shootings wie vereinbart stattfinden, sie aber dann erkrankt und das vierte Shooting abbrechen muß : Dem 4. Fotografen erstattet sie dann die Hälfte der Anzahlung, denn immerhin konnte sie noch eine halbe Stunde lang posieren.
Jedoch landet sie im Krankenhaus und kann nicht weiterreisen zu dem 150 km entfernten 5. Fotografen.
Soweit bestand also keine Betrugsabsicht - aber wenn das Model weder zum Nachtermin bei diesem 5. Fotografen erscheint noch seine Anzahlung zurückerstattet, dann vollendet sich damit der Betrug.
Betrugsversuche als Menge zu zählen, ist insoweit schwierig oder eben unmöglich. Tatsächlich zählbar sind nur vollendete Taten - eben wenn auch nach Monaten weder das Geld erstattet noch das Shooting nachgeholt wurde.
#102Report
4 months ago

Mag alles sein, beantwortet aber nicht die Frage, wer denn schon mal direkt und konkret mit so einer "Masche" konfrontiert worden ist.


Ich habe tatsächlich schon PAY-Anfragen bekommen, bei denen das Model Vorkasse gefordert hat. Darauf antworte ich immer mit folgender Standardnachricht, da ich grunsätzlich kein Geld an mir unbekannte Personen überweise:


Hello,

Thank you for your message. However, I am not interested.

Best regards
Manfred
#103Report
4 months ago

Wenn jemand ein Studio betreibt, dann Models organisiert und zusammen mit denen Pay-Shootings anbietet, dann ist das für mich nicht verwerflich.


Ok, dann soll der sich aber als Studiobetreiber zu erkennen geben und nicht sich als Model ausgeben.
#104Report
4 months ago

Was meinem Logik-Verständnis nach auch eine "Model-Agentur" machen müsste, ich kann in dieser Hinsicht keinen Unterschied zwischen Model-Agentur und Sedcard-Verwalter erkennen.


Eine Agentur schreibt keine Fotografen in der MK an.
#105Report
4 months ago
Tom Rohwer

"Wenn das Model das Modeln ernst meint, wird es sich den Job nicht durch eine Begleitperson vermasseln lassen, da bin ich ziemlich sicher. Wenn das Angebot attraktiv genug ist, wird die Begleitperson plötzlich keine Rolle mehr spielen... " (usw.)

Mir wird hier viel zu viel von Ausnahmefällen palavert. Begleitpersonen spielen doch in erster Linie bei "Models" eine Rolle, die sich nebenbei einige Euro dazu verdienen möchten und der aktuelle Lebensabschnittsgefährte oder wie man diese Person auch immer betiteln sollte, eine Hand auf diesen Vorgang legen möchte. Über Gründe insoweit, auch dazu wurde hier in anderen Threads schon ausreichend diskutiert.

Professionell ausgerichtete Models wissen genau, wie sich ihr Arbeitsbereich zusammen setzt. Sowohl was die Aufgaben am Sed, als auch die finanzielle Seite mit all ihren Nebenfaktoren anbelangt.

Es gibt auch Konstellationen bei denen der Partner als "Manager" auftritt, beim Shooting vor Ort sogar immer dabei ist, allerdings genau weiß, wie er sich während der Arbeit dann zu verhalten hat. Wie so was in aller Regel problemlos funktioniert, das wurde in anderen Threads hier ebenfalls schon rauf und runter diskutiert.

Ich hatte mal eine Ausschreibung hier und parallel anderswo, über Jahre wohlgemerkt, da bewarben sich hunderte von Models, auch (Freizeit)"Models" darunter, da kam keine einzige auf die Idee irgend eine Begleitperson mitzubringen, oder das eventuell sogar vorauszusetzen.

Ein auch hier nicht völlig unbekanntes Model, welches wohlgemerkt Welt weit aktiv ist, unterbreitete mir vor Jahren sogar mal den Vorschlag an einem ganz bestimmten Ort gemeinsam eine Produktion anzugehen. Jeder würde die Kosten für Flüge, Unterkunft und Verpflegung dabei selbst tragen. Einzige Voraussetzung: ihr Ehemann sollte dabei sein. Einziger Grund dafür: der hohe Freizeitwert.
#106Report
4 months ago
man sollte auch den Model - Vertrag erwähnen,
den ohne Vertrag sind die Photos nix wert,
ohne Vertrag darf ein Photograph die Photos nicht veröffentlichen,
ein Vertrag muss auch rechtlich binden sein,
also ich photographiere dich und darf es auch bei mk hochladen ist soooo anfechtbar…
Rechtlich binden sein ist dass Stichwort… und dann erübrigt sich der Rest…
#107Report
4 months ago
Ich habe gerade eine Anfrage bekommen, bei der ersichtlich ist, dass ich nicht mit dem Model selbst kommuniziere:

I'm excited to let you know that my friend ... will be visiting Stuttgart for the first time from May 10 to May 12, and she is available for photo shoots during her stay.

Ich habe der Dame nur geschrieben, dass ihre Freundin sich selbst ein Profil hier anlegen soll.
#108Report
4 months ago

Es gibt auch Konstellationen bei denen der Partner als "Manager" auftritt, beim Shooting vor Ort sogar immer dabei ist, allerdings genau weiß, wie er sich während der Arbeit dann zu verhalten hat.


So einen Fall hatte ich auch mal. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich wirklich mit dem Model kommuniziere oder mit dem Manager. Ich habe das dann letztendlich abgelehnt.

Personen, die bei einem Shooting nur nutzlos herumstehen, im Weg stehen und mich dann auch noch einräuchern, kann ich ganz einfach nicht gebrauchen. Bei TFP-Shootings habe ich all das schon erlebt.
#109Report
4 months ago

man sollte auch den Model - Vertrag erwähnen,
den ohne Vertrag sind die Photos nix wert,


Wer ein Model für ein bezahltes Shooting bucht und keinen Vertrag mit dem Model abschließt, der die Nutzungsrechte an den Fotos regelt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Bei TFP-Shootings verzichte ich hin und wieder darauf. Das war z. B. bei dieser Dame der Fall. Es handelt sich hier um eine Venezolanerin, welche ausschließlich Spanisch spricht und ich habe keinen Vertrag in spanischer Sprache.

#110Report
4 months ago
Manfred #

"Personen, die bei einem Shooting nur nutzlos herumstehen, im Weg stehen und mich dann auch noch einräuchern..."

Genau dieser Personenkreis soll mit meinem Beispiel eben nicht angesprochen sein. (Positive) Ausnahmen bestätigen nun mal die Regel.

Für einen Workshop auf Ibiza buchte ich vor Jahren mal ein Model deren Lebensgefährte die ganze Woche ebenfalls vor Ort war. Wohlgemerkt ohne Zusatzkosten verursacht zu haben. Weit überwiegend betätigte er sich vielmehr hilfreich während der Shootings. Ein Störfaktor war er jedenfalls nie. Der Ordnung halber sollte ich aber auch erwähnen, dass mir beide schon durch eine vorher erfolgte gemeinsame Arbeit bekannt waren.

Eine ähnliche Konstellation, wie sie sich wohl aus meinen Ausführungen in #106, letzter Absatz ergeben hätte.
#111Report
4 months ago
Nach den letzten Beiträgen stellen sich mir die Fragen, inwieweit Modellverträge und Begleitpersonen davon abhängig sind, ob eine "Agentur" - wie hier beschrieben - involviert ist.
#112Report
4 months ago

Nach den letzten Beiträgen stellen sich mir die Fragen, inwieweit Modellverträge und Begleitpersonen davon abhängig sind, ob eine "Agentur" - wie hier beschrieben - involviert ist.


Es gibt hier Sedcardverwalter, die sich als Agentur ausgeben. Es gibt hier Sedcardverwalter, welche sich nicht als solche zu erkennen geben und vorgeben, ein Model zu sein. Nicht selten handelt es sich bei dem Sedcardverwalter um den Lebensgefährten des Models. Und der will dann bei dem Shooting dabei sein.

Eine Agentur kann auf einen Vertrag Einfluss nehmen. Ich hatte mal bei Rothchild in Stuttgart angefragt. Das ist übrigens tatsächlich eine Agentur. Bei der Buchung eines Models über diese Agentur hätte ich dann aber die Fotos nur ein Jahr lang verwenden dürfen. Das ist für mich nicht akzeptabel. Deswegen habe ich davon abgesehen.
#113Report
4 months ago
eckisfotos

Könnte es vielleicht sein, dass es sich bei den sogenannten Begleitpersonen auch um sogenannte "Pseudomanager", "Ein Mann Agenturen" oder ähnlichen Konstellationen handelt?
#114Report
4 months ago

Könnte es vielleicht sein, dass es sich bei den sogenannten Begleitpersonen auch um sogenannte "Pseudomanager", "Ein Mann Agenturen" oder ähnlichen Konstellationen handelt?


Genauso etwas in der Art hatte ich mir auch gedacht. Wenn bei einem Shooting eine Begleitperson dabei ist, dann ist es oft so, dass nicht das Model das will, sondern dass die Begleitperson das will.
#115Report
@ Manfred #

Wenn bei einem Shooting eine Begleitperson dabei ist, dann ist es oft so, dass nicht das Model das will, sondern dass die Begleitperson das will.

Meinst Du damit das Stattfinden des Shootings überhaupt oder eher, daß die Begleitperson die Regie übernehmen will ? Daß die Begleitperson das Model anweist und dirigiert - allerdings in einem durchaus fotogenen, dem Shootingerfolg förderlichen Sinne - habe ich nur einmal erlebt, und "open legs" war dabei sehr häufig. Model und Begleiter waren übrigens Einheimische, also ohne irgendwelche sprachliche Defizite.
Daß zwischen ihm und ihr ein Dom-Sub-Verhältnis bestand, würde ich vermutungsweise bejahen.
#116Report
4 months ago
SEE - heute an Land, morgen auf See !
Ich meine damit etwas anderes. Wenn ein Model zum Shooting eine Begleitperson mitnehmen möchte und es sich dabei um den Lebenspartner des Models handelt, dann ist es oft so, dass gar nicht das Model den Typ dabei haben möchte, sondern er dabei sein will.

Ich hatte mal eine PAY-Anfrage. Auf meine Frage, ob eine Begleitperson dabei sein wird, bekam ich zur Antwort, dass der Manager und Fahrer des Models dabei sein wird. Heute gehe ich davon aus, dass ich da gar nicht mit dem Model kommuniziert habe, sondern mit dem Manager. Damit wären wir wieder beim eigentlichen Thema des Threads.

Es gibt Frauen, die lassen sich von ihren Lebenspartnern alles gefallen. Sie lassen sich z. B. von denen vorschreiben, dass sie bei Shootings dabei sein müssen oder lassen sich Shootings komplett verbieten.

Es gibt da ein Model, mit dem ich mehrere TFP-Shootings hatte, bei denen auch immer Aktfotos entstanden. Eines Tages verkündete sie, dass sie wegen ihrem neuen Freund keine Shootings mehr machen wird. Einige Monate später meldete sie sich wieder wegen einem Shooting bei mir. Der Typ hatte sie mit einem Golfschläger zusammen geschlagen. Laut eigener Aussage war es dumm von ihr, dass sie für den Typ das Modeln aufgegeben hatte.
#117Report
4 months ago
Was meinem Logik-Verständnis nach auch eine "Model-Agentur" machen müsste, ich kann in dieser Hinsicht keinen Unterschied zwischen Model-Agentur und Sedcard-Verwalter erkennen.

Eine Agentur schreibt keine Fotografen in der MK an.

Eine professionelle Modelagentur nicht - weil die gar nicht mit Amateurfotografen zusammenarbeitet. Für "Modelagenten" im Sinne von "MK-Sedcard-Verwaltern" würde es wiederum sehr viel Sinn machen, wenn die versuchen, aktiv Modeljobs für die Models zu aquirieren, deren Sedcards sie verwalten.

Denn das wäre ja eine Existenzberechtigung für solche Sedcard-Verwalter. Aktive Aquise eben.

Das machen aber meiner Einschätzung nach die typsichen "Sedcard-Verwalter" eben nicht. Die sitzen einfach zwischen dem Model und dem Fotografen, und wollen dafür Geld abhaben. Und ein bißchen rummillern. Es mag Ausnahmen geben, aber irgendwie erinnern mich die typischen "Sedcard-Verwalter" da immer ein bißchen an eine andere Profession. (Eine, die sich auch im StGB findet...)
#118Report
4 months ago
Wer ein Model für ein bezahltes Shooting bucht und keinen Vertrag mit dem Model abschließt, der die Nutzungsrechte an den Fotos regelt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Wer ein Model für ein bezahltes Shooting bucht, der hat einen Vertrag. Ganz automatisch...

(Ein schriftlicher Vertrag mit klaren Regelungen über die Verwendung der Fotos und ggf. das Honorar für das Model ist selbstverständlich immer der Goldstandard, und absolut vorzuziehen, da bin ich der letzte, der das bestreiten würde. Der Vertrag zwischen Model und Fotograf entsteht aber schon automatisch, wenn die beiden sich einigen, ein Shooting zu machen. Und §22 KunstUrhG ist im übrigen ein scharfes Schwert - in der Hand des Fotografen, der dem Model ein Honorar für's Modeln zahlt:

"Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. Die Einwilligung gilt im Zweifel als erteilt, wenn der Abgebildete dafür, daß er sich abbilden ließ, eine Entlohnung erhielt." (§22 KunstUrhG)
#119Report
4 months ago
@Manfred #:
Wenn bei einem Shooting eine Begleitperson dabei ist, dann ist es oft so, dass nicht das Model das will, sondern dass die Begleitperson das will.

Das ist einer der Sätze, die man in Stein meisseln und im Internet aufhängen sollte!
Da triffst Du den Nagel in der Tat auf den Kopf... ;-)
#120Report

Topic has been closed