TFP-Leitfaden 146

05.02.2010
Original von Henning Zachow *mehr vom Feuerköpfchen ;)*

der "standard"- oder auch "stack"-vertrag ist unpassend, weil er bespielsweise das wort "unwiderruflich" enthält (gekippt höchstrichterlich), und auch sachen wie ein haftungsausschluss fehlen.

dein vertrag ist unpassend, weil noch kein deutsches gericht worte wie "eventuell", "gegebenenfalls", "mindestens" und "momentan" rechtssicher definiert hat. auch "10 bilder pro fotografie-stunde" würde ich mir reiflichst überlegen ^^


Das Problem mit dem "Standard" Vertrag ist das Wort "kommerziell": Fotografen die auch blos etwas Geld verdienen, machen gegebenenfalls kommerzielle Eigenwerbung, das ist ein Wischi Waschi Begriff.

Zu meinen Worten "gegebenenfalls" etc: Der Vertrag sollte bei den mir unwichtigeren Dingen auch etwas erklärend wirken, wenn ich schreibe das Bild darf ggf in Blogs veröffentlicht werden, dann meine ich damit dass ich keinen Blog habe aber für den Fall dass ich mal einen habe... Das Wort "eventuell" ist drin, weil ich dem Model nicht mit der Vertragskeule kommen will wenn das Shooting nicht stattfindet - so ist die Akzeptanz des Vorgehens "Vertrag vorher senden" höher - es soll eben nur etwas Aufwand VOR dem Shooting bedeuten, den die Models die eh nur kommenwenn sie lustig sind nicht auf sich nehmen.
Grüße
[gone] Retrographisches Atelier Paulus
05.02.2010
Original von BS
Wenn man nicht verhandeln darf....wer zahlt den die Kosten ?


[quote]Original von akigrafie [STUDIO76]
TfP ist bar jeglichen Verhandelns über Kosten irgendwelcher Art.
Über was soll man denn sonst noch verhandeln?!


[quote]Original von Paulus Photographie
[quote]Original von akigrafie [STUDIO76]
Nein!
War es früher nicht und sollte es heute auch nicht sein.


[quote]Original von Paulus Photographie

Im Sinne von "Gewohnheitsübung" hat sich eben herausgebildet, dass im Gegenteil von "Pay" eben kein Entgelt in Geldform bezahlt wird. Der Rest ist frei verhandelbar.
[/quote]

... sondern, wie ist bzw. war es deines Erachtens?[/quote][/quote][/quote]

... verhandeln soll, darf, ja muss man ja sogar.

Ich habe ja eben gemeint, dass TFP nichts anderes festlegt, als dass der eine fotografiert, der andere fotografiert wird und hiefür keiner dem anderen Geld (Pay) sondern eben Fotos gibt. - Dieses Spiel ist ja wohl allgemein anerkannt und die Regel.

TFP sagt aber nichts über die Nebenkosten aus.

Ich handhabe das zB so, dass "meine Models" alle bearbeiteten Fotos bekommen und das war's. Ich bekomme sonst nichts und das Model auch nicht.
05.02.2010
Ich habe TFP (ungeachtet wofür P heute steht) bisher als Merkmal erachtet, dass eine klare Abtrennung zu gewerblichen, steuerpflichtigen Dienstleistungen (pay) gemacht wird.

Die Releasemodalitäten werden dann im Vertrag einzeln definiert.


Das mittlerweile TFP für die meisten Einsteiger bedeutet, alles was nicht komplett kostenfrei ist (inkl. Visa + Fahrgeld) ist eine Abzocke seitens des Fotografen, ist. m.E. auch Schuld der Fotografen.

Das Einsteigermodel (s. Bildkommentare) wird hier regelmäßig trotz Anfängerstatus und kaum erträglichen Kleiderfundus sofort in den "Olymp" befördert.

TFP -wenn fair verteilt- ist eine tolle Sache!

Ihr braucht einander - also respektiert einander !
[gone] www.trash-pixel.de
05.02.2010
Original von artline-foto, Köln/Bonn
Das mittlerweile TFP für die meisten Einsteiger bedeutet, alles was nicht komplett kostenfrei ist (inkl. Visa + Fahrgeld) ist eine Abzocke seitens des Fotografen, ist. m.E. auch Schuld der Fotografen.
Das ist schon lange bekannt, dass das Problem hausgemacht ist ... ich verstehe auch nicht, wieso eine Krankheit (ja so bezeichne ich es) so lange gepflegt wird und nicht auskuriert ...
[gone] akigrafie fotodesign
05.02.2010
*unterschreib*


Original von artline-foto, Köln/Bonn



Das mittlerweile TFP für die meisten Einsteiger bedeutet, alles was nicht komplett kostenfrei ist (inkl. Visa + Fahrgeld) ist eine Abzocke seitens des Fotografen, ist. m.E. auch Schuld der Fotografen.

Ihr braucht einander - also respektiert einander !
[gone] Retrographisches Atelier Paulus
05.02.2010
Original von trash-pixel.de Aktuell ! Job's im Angebot !
[quote]Original von artline-foto, Köln/Bonn
Das mittlerweile TFP für die meisten Einsteiger bedeutet, alles was nicht komplett kostenfrei ist (inkl. Visa + Fahrgeld) ist eine Abzocke seitens des Fotografen, ist. m.E. auch Schuld der Fotografen.
Das ist schon lange bekannt, dass das Problem hausgemacht ist ... ich verstehe auch nicht, wieso eine Krankheit (ja so bezeichne ich es) so lange gepflegt wird und nicht auskuriert ...[/quote]

... das verstehe ich jetzt nicht. Erkläre mir das bitte.
[gone] Dirk Krauzig
05.02.2010
Original von Carl [ Frankfurt ]

Das Problem mit dem "Standard" Vertrag ist das Wort "kommerziell": Fotografen die auch blos etwas Geld verdienen, machen gegebenenfalls kommerzielle Eigenwerbung, das ist ein Wischi Waschi Begriff.


KOMMERZIELL

Die Angst vor der kommerziellen Nutzung ist mir ein Rätsel und dürfte in 90% aller Fälle, in denen in Verträgen drumrumverklausuliert wird, völlig irrelevant sein.

Skepsis gibt es doch meist nur von Modelseite. Die Angst, der Fotograf könnte plötzlich Unsummen mit den Konterfeis des Models verdienen. Geschürt wird das Ganze noch von denen, die ihrem Geltungsbedürfnis dadurch Raum verschaffen, daß sie sich damit brüsten, wie toll sich ihre Bilder verkaufen, welche Unsummen sie für ihre Ausstellungsbilder erhalten und daß die Redaktionen ihnen das Geld nur so hinterher werfen.

Ich behaupte mal, daß hier meist der Wunsch und eine gehörige Portion Geltungsdrang Vater des Gedankens sind. Einer weiteren Prüfung halten diese Behauptungen selten stand. Warum, das weiß ein jeder, der seine Bilder im Markt anbietet, Bücher oder Kalender produziert, für Agenturen arbeitet...

Und deshalb räume ich meinen Modellen bei TFP mittlerweile ebenfalls kommerzielle Nutzungsrechte ein. Da wird auch nicht geteilt, hin- und hergerechnet, über Prozente verhandelt, was in der Praxis ohnehin nur zu unverhältnismässigem Aufwand führen würde. Wenn eine der beiden Parteien das Bild absetzen kann, dann ist das der Erfolg der eigenen Bemühungen und sei ihr/ihm gegönnt.

Zudem sollte bei TFP (trotz eventueller "böser" kommerzieller Hintergedanken ;-) die Freude an den Bildern und ein einvernehmliches Miteinander im Vordergrund stehen. Wenn hier bereits im Vorfeld Neid, Ängste und Eifersüchteleien das Bild bestimmen, sehe ich im Zweifelsfall von einem Shooting ohnehin lieber ab.
[gone] Retrographisches Atelier Paulus
05.02.2010
Da gebe ich dir recht Dirk.

TFCD oder P ;-) ... sagt ja eben auch überhaupt nichts darüber aus, ob und wer und um wie viel und an wen und bis wann und in welcher Form etc. ein Bild entgeltlich genutzt werden darf.

TFCD sollte mE hauptsächlich für Leute dienen, die gerne (aus Hobby, so wie ich) fotografieren und eben wieder andere, die gerne fotografiert werden ...

Die ganze Angelegenheit sollte einfach nicht zu verkompliziert werden ... andererseits kann man ja immer noch auf die Salvatorische-Klausel zurückgreifen *g*
05.02.2010
Hi,

sehr interessant.

Würde das Thema als Doktorarbeit einreichen. Es gibt hier sehr wenige promovierte Fotografen.

Herzliche Grüße

Klaus

P.S. Wo bleibt dann eigentlich die Zeit für Shootings?
#50
05.02.2010
Original von CSM Mediendienst
Vorausgesetzt natürlich, es gibt einen auch für das Model fairen Vertragspunkt der Art, dass aus dem Verkauf von Nutzungsrechten erzielte Einnahmen auch nach einem vereinbarten Schlüssel geteilt werden.


sicher nicht .... wenn ich aus meinem Archiv ein Bild (oder Serie etc...) verkaufen kann, dann renne ich sicher nicht dem Model hinterher ...
Das Model hat mit seinen Bildern und den dazu gehörenden Bildrechten alles bekommen was es erwarten hat.

anTon
[gone] Retrographisches Atelier Paulus
05.02.2010
TFCD/TFP regelt überhaupt nicht, ob der Fotograf oder das Model ein Foto "verkaufen" darf.

Dieser Punkt sollte ja im Vertrag geregelt sein.
#53
[gone] Dirk Krauzig
05.02.2010
Original von CSM Mediendienst
[quote]Original von Paulus Photographie
TFCD/TFP regelt überhaupt nicht, ob der Fotograf oder das Model ein Foto "verkaufen" darf.

Dieser Punkt sollte ja im Vertrag geregelt sein.


Korrekt! Und daher sollte diese Möglichkeit, Fotos kommerziell zu nutzen, in einem Vertrag von Haus aus nicht ausgeschlossen sein. Weshalb sollte sich ein Fotograf denn selbst einschränken? Ausgenommen, er will definitiv keinen einzigen Euro für seine Fotos haben.

Ob nun das Model mit Bildern als Bezahlung allein einverstanden ist, oder ob das Model bei fallweisem Verkauf von Nutzungsrechten einen Anteil am Kuchen bekommt, sollte eben in geeigneter Form im Vertrag stehen. Aber dafür reicht eine Zeile im Vertrag.[/quote]

Oder eben alternativ:

Das Model erhält ebenfalls das Recht, die ihr überlassenen Bilder kommerziell zu verwerten.

Das spart unnötigen Verwaltungsaufwand.
#55
[gone] Retrographisches Atelier Paulus
05.02.2010
Genau, entgeltliches Nutzungsrecht für die ein oder andere Seite oder eben auch für beide.

Das muss halt dann so wie sämtliche andere Nebenpunkte geregelt werden.

Sagt, legt ihr im Vertrag auch fest, welche Art von Fotos erstellt werden? Ich habe das schon manchmal gesehen - aber der Sinn und Zweck ist mir unverständlich.
[gone] Dirk Krauzig
05.02.2010
Original von CSM Mediendienst
[quote]Original von Dirk Krauzig (you-are-so-beautiful.de) -WORKSHOPS-
...Oder eben alternativ:

Das Model erhält ebenfalls das Recht, die ihr überlassenen Bilder kommerziell zu verwerten.

Das spart unnötigen Verwaltungsaufwand.


Ist natürlich auch eine grundsätzlich akzeptable Lösung. Wobei du wahrscheinlich ein Model, das gut im Geschäft ist, mit dieser Variante kaum begeistern wirst. Gute Fotos haben solche Models meist genug und als Bildverkäuferin werden sich solche Models auch selten betätigen wollen.[/quote]

Es gibt den Modellen gleiche Chancen, sich mit den Bildern kommerziell im Markt zu platzieren, was sie daraus machen, liegt in ihrer Hand. Ohne Fleiß keinen Preis ;-)
05.02.2010
Original von CSM Mediendienst
[quote]Original von Dirk Krauzig (you-are-so-beautiful.de) -WORKSHOPS-
...Oder eben alternativ:

Das Model erhält ebenfalls das Recht, die ihr überlassenen Bilder kommerziell zu verwerten.

Das spart unnötigen Verwaltungsaufwand.


Ist natürlich auch eine grundsätzlich akzeptable Lösung. Wobei du wahrscheinlich ein Model, das gut im Geschäft ist, mit dieser Variante kaum begeistern wirst. [/quote]

Ein Model von mir wollte mal das sie kommerziell verwerten darf.
Hatte damit kein Problem und dann haben wir diesen Passus einfach auf Gegenseitigkeit eingefügt.

Sie verkauft (oder versucht zumindest) meine Pics nun über ihre Homepage zu vertickern. Keine Ahnung ob oder wieviel Geld sie damit macht.
Juckt mich einfach nicht ob das nun...nüscht....nen 5er....oder 50 Eu sind.

Ich selber hab noch nie n Bildchen verkooft ^^
#59
05.02.2010
Zur ganzen TfP-Diskussion kann ich nur sagen, dass ich die hier geäußerten Probleme nur aus dem Forum der MK kenne.

In diesem Forum gibt´s einige Hobbyjuristen, die sich mit schöner Regelmäßigkeite an einem Thema hochziehen, das außerhalb der MK gar kein Thema ist sondern eine Tatsache, die in 99% aller Fälle völlig geräuschlos funktioniert.

Warum macht ihr euch eigentlich gegenseitig das Leben so unnötig schwer?

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