Umstieg? Was bringt mir Vollformat wirklich? 103

#81
[gone] M.Faust
27.11.2010
Also wenn es mir nur um das neuste und den Technikwahn ginge würde ich nicht diesen Thread aufmachen um mich kundig zu machen und schon gar nicht etwas gebrauchtes in Erwägung ziehen. Dann würd ich Geld in die Hand nehmen und mir einfach im Laden etwas kaufen was gut und teuer ist....und ich weiß sehr wohl das nicht allein die Kamera die Bilder macht...
27.11.2010
@CSM
ja und nein, klar wirds organisatorisch schwieriger mit vielen Leuten, es ist aber schon nett wenn sich die Visa um das Model kümmert während mir ein fähiger Assistent mit Licht und Set hilft. Und damit meine ich jetzt nicht eine Visa mit Wochenendschulung und die Begleitperson ....
27.11.2010
Original von David Brad
mit einem stuff von 10 leuten am set, lichttechnik für 50tausend $ bzw. eur und 3 hassis im koffer, ist nämlich vieles einfacher .....

lg, david


sorry david, aber das halte ich für ein ammenmärchen. wenn du auch in einem formel 1 wagen sitzen würdest, würde vettel in einem alten golf immer noch schneller um die nordschleife flitzen. man muss die technik auch einsetzen können.

Original von Der Hosenknopf (noch 11 Kisten Fotofundus a 80€)
Auch wenn ich mich wiederhole, aber wer glaubt nur eine teure Kamera, macht gute Fotos, der irrt gewaltig :-)

Das Bild entsteht im Kopf des Fotografen, nicht mit der teuersten Kamera!


und auch dass ist in seiner vereinfachung nicht ganz richtig. sicherlich, ein topfotograf wird den meisten hier auch mit einer lochkamera ehrfurcht beibringen - in der regel aber wird es so sein, das entweder dein können die grenzen deiner technik nicht erreicht, oder aber deine technik die grenzen deines könnens einengt. sobald der zweite fall erreicht ist, sollte man darüber nachdenken, die technik zu verbessern bzw zu wechseln.
#85
[gone] David Brad
27.11.2010
offenbar bin ich hier von einigen bewusst missverstanden worden. ;-)

daher gerne nochmals zur klarstellung:

auch ich liebe technik. die dslr-kameras der letzten 1-2 jahre sind ein traum und auch ich hätte keine grosse lust, mit einer d1 zu shooten, wenn es inzwischen wirklich tolle werkzeuge wie die d3s oder d3x gibt.

dasselbe gilt für das "drumherum". portys, blitzanlagen, die ganzen neuen speedlights, reflektoren, ps & co.

und natürlich schafft technik die voraussetzung für manche bildergebnisse.
natürlich kann kein noch so toller fashion-fotograf gegen die sonne blitzen, wenn er nur 150 ws sekunden zur verfügung hat.

dennoch:

hier geht es ja um die frage des vollformats. und so sehr ich persönlich die vorteile des vollformats schätze, so wollte ich lediglich anmerken, dass vollformat eben auch nicht "alles" ist und es eben auch darauf ankommt, wo die präferenzen des jeweiligen fotografen liegen.

und so ist es eben mit aller technik. braucht jemand 12400 iso rauscharm bzw. rauschfrei, wenn er nur im studio shootet!? wohl kaum.

und genauso braucht nicht jeder hobby-fotograf, der überwiegend landschaften fotografiert, vollformat. eben weil ein kleinerer sensor da sogar von vorteil sein kann.

that's all i wanted to say. ;-)

lg, david
27.11.2010
Original von Sylvio D. (sammelt Modellschätze)
Ja, die Geschichte mit dem Rauschen, die liegt gleich neben dem Schärfemärchen.

Aus meiner Sicht, entsteht das digitale rauschen (analog war das die Körnung, die man zB. mit NIk wieder ins Bild zaubern kann) durch mangelhafte Lichtverhältnisse. Die Industrie redet Euch ja nun ein, das man alles top knipsen kann udn alles Zeichnung und Schärfe haben muss.

Schaut Euch einfach mal eine Menge guter Fotos aus allen Epochen an und schaut ob das wirklich stimmt.

Nikon hat ja gerade jetzt für meine Pressekollegen, einen großen Schritt gemacht, um rauschen auch bei höchsten Empfindlichkeiten zu unterdrücken und trotzdem noch Dynamik zu bieten.
Aber meine Kollegen sind eben auch faul, sie wollen kein Stativ schleppen und den Blitz lassen sie auch schon zu Hause.
Wenn man das nun mit anderen und schlechteren Gehäusen und Linsen nach macht, geht man erst mal baden und muss digital herum basteln.

Wenn man sogfältig arbeitet und nicht zu viel von seinem Teil verlangt, kommt man leichter durchs Fotoleben.

Also das mit dem Rauschen sollte aber stimmen. In der Tat können Vollformatchips mehr Licht auf mehr Fläche sammeln und die Fehler besser "abfangen" - außer natürlich wenn man die Ansprüche bei der Auflösung hochschraubt.
Bei dem "Schärfemärchen" gebe ich Dir recht. Besonders die angeblich differierende Schärfentiefe kann ich nicht nachvollziehen - und wurde bereits in einem anderen Thread widerlegt.
[gone] Dirk Krauzig
27.11.2010
Original von eckisfotos

Also das mit dem Rauschen sollte aber stimmen. In der Tat können Vollformatchips mehr Licht auf mehr Fläche sammeln und die Fehler besser "abfangen" - außer natürlich wenn man die Ansprüche bei der Auflösung hochschraubt.
Bei dem "Schärfemärchen" gebe ich Dir recht. Besonders die angeblich differierende Schärfentiefe kann ich nicht nachvollziehen - und wurde bereits in einem anderen Thread widerlegt.


Wenn Du mit dem gleichen Objektiv (z.B. 50mm) mit der Vollformat den gleichen Bildausschnitt wie an der Crop-Cam wählst, wirst Du eine geringere Tiefenschärfe bekommen, aber nicht wegen irgendwelcher magischer Eigenschaften der Vollformat-Cam, sondern weil Du ohne Crop für den gleichen Bildausschnitt näher an Dein Motiv gehst und die Tiefenschärfe im Nahbereich abnimmt. Pure Physik. Mit der Standortänderung ändert sich aber auch Deine Perspektive und das ist nicht immer wünschenswert, das "Märchen" ist also ein sowohl-als-auch.

Die Sache mit dem Rauschen hängt von vielen Faktoren ab, ganz wesentlich auch von richtiger Belichtung, angepasster Bea und Konvertierung der RAWs. Daß größere Pixel weniger rauschen, kann ich allerdings zumindest aus eigener Erfahrung bestätigen!

Wer jetzt aber alles in die Tonne kickt, weils bei 200% am Monitor "verrauscht" ist, der lasse sich von der "Müll"-Datei mal ein A3 bei einem guten Dienstleister machen. Und plötzlich ist die Welt wieder in Ordnung! Rauschen ist in meinen Augen ein bei Weitem überschätztes "Problem".

Aber man kann nicht alles messen und prüfen. Warum beim einen Koch die Suppe aus den gleichen Zutaten besser schmeckt, als beim anderen, läßt sich genausowenig in Daten fassen, wie die Tatsache, daß Bilder mit einem Zeiss oder Leitz-Objektiv immer irgendwie anders ausgesehen haben. Irgendwie schöner. Und dieses "irgendwie" versucht man krampfhaft festzumachen. Neuestes Steckenpferd der Tester: Das "Bokeh", die subjektive Einschätzung, ob Unschärfenbereiche "harmonisch" abgebildet werden.
Wer kann sowas beurteilen? Mumpitz.

Worauf ich hinaus möchte: Unabhängig von Messdaten wirken meine Bilder mit der Vollformat auf mich besser, haben einen gewissen "Schmelz", homogene Flächen wirken homogener, die Abbildung wirkt irgendwie analoger, weniger technologisch, bildhafter, malerischer, als das bei der Crop-Cam der Fall war. Bei gleichen Objektiven und gleicher Konvertierung und Bea.

Aus dem Bauch raus sind die Bilder "schöner". Punkt.

Weil ich finde, daß man nicht alles messen kann.
Manchmal muß man sich Bilder anschauen,
um das zu verstehen...

...


Klar soweit? *g*
27.11.2010
Bingo - Du hast recht, zwar nicht in allem aber in vielem (meine Meinung)

Punkt:0)
+++++++bookmarked++++++++++

;) interessanter fred, nen schönen 1. advent euch allen !
27.11.2010
Original von eckisfotos
Bei dem "Schärfemärchen" gebe ich Dir recht. Besonders die angeblich differierende Schärfentiefe kann ich nicht nachvollziehen - und wurde bereits in einem anderen Thread widerlegt.


schärfemärchen? äähm .... mal ganz vorsichtig formuliert .... nee, lieber nicht, statt desen lieber mal versuchen es möglichst einfach zu erklären:

du machst ein bild mit verschiedenen kameras. jede kamera hat ein anderes aufnahmeformat. du veränderst deinen standpunkt nicht, dein model verändert seinen standpunkt nicht - die aufnahmedistanz bleibt also identisch - und du hast immer den gleichen bildausschnitt. die belichtungsdaten bleiben immer gleich - sagen wir einfach mal 17250 und blend 5,6. nehmen wir weiter an, du entscheidest dich für ein objektiv mit einem bildwinkel von ca. 45° - das wäre bei APS-C ein 35mm, bei vollformat/kleinbild ein 50mm, bei 6X6 ein 80mm und bei 4X5inch ein 135mm.
und nun will dir irgendjemand erzählt haben, bei allen 4 aufnahmen würde die tiefenschärfe/schärfentiefe die gleiche sein? und du glaubst das auch noch?
so viel fotografische ahnungslosigkeit würde mich staunen lassen!
[gone] David Brad
27.11.2010
da muss ich tim absolut zustimmen!

natürlich ist die tiefenschärfe bzw. -unschärfe eine andere. das ist ja gerade einer der unterschiede zwischen aps-c und vollformat-sensor.

lg, david
#93
[gone] User_6449
27.11.2010
Original von Dirk Krauzig (you-are-so-beautiful.de) -WORKSHOPS-
Wer jetzt aber alles in die Tonne kickt, weils bei 200% am Monitor "verrauscht" ist, der lasse sich von der "Müll"-Datei mal ein A3 bei einem guten Dienstleister machen. Und plötzlich ist die Welt wieder in Ordnung! Rauschen ist in meinen Augen ein bei Weitem überschätztes "Problem".

Genau deshalb hatte ich den Vergleich mit dem Bildkorn bei 400 oder 800
ASA aufgebracht ...

Wenn man sich die Scans 1:1 auf dem Monitor anschaut kriegt man erstmal
einen Schock und das Bildkorn ist stärker als jedes digitale Rauschen, aber
auf dem Abzug ist alles ok.

Wir jammern also auf sehr hohem Niveau, denn fast jede Mittelklasse DSLR
ist mittlerweile viel besser als Kleinbildfilm, dem sogenannten "Vollformat"
mit 36x24 mm, an dem sich alles orientiert.

Natürlich ist weniger Rauschen sehr wünschenswert, aber das Spiel mit der
Schärfentiefe ist nach meiner Einschätzung ein viel wichtigerer Aspekt zum
Kauf einer Kamera mit "größerem Sensor", um den sehr unglücklichen Begriff
"Vollformat" zu vermeiden.

Und am Rande erwähnt:

"Schärfentiefe" ist der Begriff den ich meine. "Tiefenschärfe" ist etwas ganz
anderes ...

Viele Grüße
Peter
[gone] Der Hosenknopf
27.11.2010
Gut, das laß ich mir alles noch gefallen.

Wer große Abzüge braucht, der ist ganz sicher mit einm Vollformat besser bedient, aber wer von den Vollformat-Fotografen die dafür so viel Geld auf den Tisch legen braucht große Abzüge?

Wenn ich sehe was meine Modelle teilweise bei den "Profis" mit Vollformat an Bildmaterial bekommen, dann frage ich mich oft, was machen die beim Shooting, das so schlechte und unscharfe Bilder entstehen... und bekomme dann von den Fotografen Geschichten erzählt, das mir die Kinnlade runter klappt.

Nimm eine Vollformat-Kamera und Du bist Profi, könnte das oft lauten und dann 9x13cm Abzüge ans Model, na super :-(

Gute Fotografen, die auch ohne großartige technik, gute Fotos machen können und das "Vollformat" lediglich für die bessere Auflösung, Schärfentiefe und größere Auftragsarbeiten/Abzüge verwenden, da spricht sicher einiges dafür.

Aber wenn Amateure meinen, sie wären gleich Profi, nur weil sie die Technik dafür haben, dann ist das sicherlich der falsche Weg...
27.11.2010
Also es geht ja wohl darum, ob ein Bild schärfer wird, wenn man es mit einer Vollformat-Kamera macht.

Dazu das Gedankenspiel aus dem anderen Thread:
1) Angenommen, Du hast zwei Kameras mit Sensoren, die die gleiche Pixeldichte und die gleiche Qualität haben. Dann hat der Vollformatsensor natürlich mehr Pixel. Wenn man nun ein feststehendes Objekt oder ein sich nicht bewegendes Fotomodell mit beiden Kameras mit dem gleichen Objektiv fotografiert, dann bekommt man mit der Vollformatkamera ein größeres Bild, welches einen größeren Ausschnitt der Wirklichkeit zeigt. Macht man von diesem Bild einen Ausschnitt, der exakt dem Bild der kleineren Kamera entspricht, so sollten diese Bilder absolut identisch sein.
2) Passt Du die Brennweite oder die Entfernung zum Model so an, dass der Bildausschnitt identisch ist, so wird das Ergebnis mit der Vollformatkamera eine höhere Auflösung haben - aber nur dann, wenn die Optik gut genug ist.
3) Weitere Variation ist, dass die Anzahl der Pixel auf beiden Sensoren gleich ist, d.h. der Vollformatchip hat eine geringere Pixeldichte, die sich mutmaßlich auf die Qualität (z.B. geringeres Rauschen) auswirkt. Dann entsteht ungefähr das gleiche Bild wobei der Vollformatsensor die Optik weniger fordert.

Aber immer "droht" eine alte Optikerweißheit: Je größer das Bild desto geringer die Schärfe !

Original von Tim Brakemeier
[quote]Original von eckisfotos
Bei dem "Schärfemärchen" gebe ich Dir recht. Besonders die angeblich differierende Schärfentiefe kann ich nicht nachvollziehen - und wurde bereits in einem anderen Thread widerlegt.


schärfemärchen? äähm .... mal ganz vorsichtig formuliert .... nee, lieber nicht, statt desen lieber mal versuchen es möglichst einfach zu erklären:

du machst ein bild mit verschiedenen kameras. jede kamera hat ein anderes aufnahmeformat. du veränderst deinen standpunkt nicht, dein model verändert seinen standpunkt nicht - die aufnahmedistanz bleibt also identisch - und du hast immer den gleichen bildausschnitt. die belichtungsdaten bleiben immer gleich - sagen wir einfach mal 17250 und blend 5,6. nehmen wir weiter an, du entscheidest dich für ein objektiv mit einem bildwinkel von ca. 45° - das wäre bei APS-C ein 35mm, bei vollformat/kleinbild ein 50mm, bei 6X6 ein 80mm und bei 4X5inch ein 135mm.
und nun will dir irgendjemand erzählt haben, bei allen 4 aufnahmen würde die tiefenschärfe/schärfentiefe die gleiche sein? und du glaubst das auch noch?
so viel fotografische ahnungslosigkeit würde mich staunen lassen![/quote]
27.11.2010
nein, es geht - zumindest mir - nicht darum, ob das foto schärfer wird, sondern darum, on sich die schärfentiefe mit dem aufnahmeformat ändert und sich damit auch andere kompositorische möglichkeiten ergeben. für das mickey mouse format in dem die meisten hier ihre bilder verwenden reicht die schärfe einer jeden kamera allemal - sonlage man halbwegs formatfüllend fotografiert

Original von eckisfotos
Also es geht ja wohl darum, ob ein Bild schärfer wird, wenn man es mit einer Vollformat-Kamera macht.

Dazu das Gedankenspiel aus dem anderen Thread:
1) Angenommen, Du hast zwei Kameras mit Sensoren, die die gleiche Pixeldichte und die gleiche Qualität haben. Dann hat der Vollformatsensor natürlich mehr Pixel. Wenn man nun ein feststehendes Objekt oder ein sich nicht bewegendes Fotomodell mit beiden Kameras mit dem gleichen Objektiv fotografiert, dann bekommt man mit der Vollformatkamera ein größeres Bild, welches einen größeren Ausschnitt der Wirklichkeit zeigt. Macht man von diesem Bild einen Ausschnitt, der exakt dem Bild der kleineren Kamera entspricht, so sollten diese Bilder absolut identisch sein.
2) Passt Du die Brennweite oder die Entfernung zum Model so an, dass der Bildausschnitt identisch ist, so wird das Ergebnis mit der Vollformatkamera eine höhere Auflösung haben - aber nur dann, wenn die Optik gut genug ist.
3) Weitere Variation ist, dass die Anzahl der Pixel auf beiden Sensoren gleich ist, d.h. der Vollformatchip hat eine geringere Pixeldichte, die sich mutmaßlich auf die Qualität (z.B. geringeres Rauschen) auswirkt. Dann entsteht ungefähr das gleiche Bild wobei der Vollformatsensor die Optik weniger fordert.

Aber immer "droht" eine alte Optikerweißheit: Je größer das Bild desto geringer die Schärfe !

[quote]Original von Tim Brakemeier
[quote]Original von eckisfotos
Bei dem "Schärfemärchen" gebe ich Dir recht. Besonders die angeblich differierende Schärfentiefe kann ich nicht nachvollziehen - und wurde bereits in einem anderen Thread widerlegt.


schärfemärchen? äähm .... mal ganz vorsichtig formuliert .... nee, lieber nicht, statt desen lieber mal versuchen es möglichst einfach zu erklären:

du machst ein bild mit verschiedenen kameras. jede kamera hat ein anderes aufnahmeformat. du veränderst deinen standpunkt nicht, dein model verändert seinen standpunkt nicht - die aufnahmedistanz bleibt also identisch - und du hast immer den gleichen bildausschnitt. die belichtungsdaten bleiben immer gleich - sagen wir einfach mal 17250 und blend 5,6. nehmen wir weiter an, du entscheidest dich für ein objektiv mit einem bildwinkel von ca. 45° - das wäre bei APS-C ein 35mm, bei vollformat/kleinbild ein 50mm, bei 6X6 ein 80mm und bei 4X5inch ein 135mm.
und nun will dir irgendjemand erzählt haben, bei allen 4 aufnahmen würde die tiefenschärfe/schärfentiefe die gleiche sein? und du glaubst das auch noch?
so viel fotografische ahnungslosigkeit würde mich staunen lassen![/quote][/quote]
[gone] Dirk Krauzig
27.11.2010
Original von eckisfotos
Also es geht ja wohl darum, ob ein Bild schärfer wird, wenn man es mit einer Vollformat-Kamera macht.

Dazu das Gedankenspiel aus dem anderen Thread:
1) Angenommen, Du hast zwei Kameras mit Sensoren, die die gleiche Pixeldichte und die gleiche Qualität haben. Dann hat der Vollformatsensor natürlich mehr Pixel. Wenn man nun ein feststehendes Objekt oder ein sich nicht bewegendes Fotomodell mit beiden Kameras mit dem gleichen Objektiv fotografiert, dann bekommt man mit der Vollformatkamera ein größeres Bild, welches einen größeren Ausschnitt der Wirklichkeit zeigt. Macht man von diesem Bild einen Ausschnitt, der exakt dem Bild der kleineren Kamera entspricht, so sollten diese Bilder absolut identisch sein.
2) Passt Du die Brennweite oder die Entfernung zum Model so an, dass der Bildausschnitt identisch ist, so wird das Ergebnis mit der Vollformatkamera eine höhere Auflösung haben - aber nur dann, wenn die Optik gut genug ist.
3) Weitere Variation ist, dass die Anzahl der Pixel auf beiden Sensoren gleich ist, d.h. der Vollformatchip hat eine geringere Pixeldichte, die sich mutmaßlich auf die Qualität (z.B. geringeres Rauschen) auswirkt. Dann entsteht ungefähr das gleiche Bild wobei der Vollformatsensor die Optik weniger fordert.

Aber immer "droht" eine alte Optikerweißheit: Je größer das Bild desto geringer die Schärfe !

[quote]Original von Tim Brakemeier
[quote]Original von eckisfotos
Bei dem "Schärfemärchen" gebe ich Dir recht. Besonders die angeblich differierende Schärfentiefe kann ich nicht nachvollziehen - und wurde bereits in einem anderen Thread widerlegt.


schärfemärchen? äähm .... mal ganz vorsichtig formuliert .... nee, lieber nicht, statt desen lieber mal versuchen es möglichst einfach zu erklären:

du machst ein bild mit verschiedenen kameras. jede kamera hat ein anderes aufnahmeformat. du veränderst deinen standpunkt nicht, dein model verändert seinen standpunkt nicht - die aufnahmedistanz bleibt also identisch - und du hast immer den gleichen bildausschnitt. die belichtungsdaten bleiben immer gleich - sagen wir einfach mal 17250 und blend 5,6. nehmen wir weiter an, du entscheidest dich für ein objektiv mit einem bildwinkel von ca. 45° - das wäre bei APS-C ein 35mm, bei vollformat/kleinbild ein 50mm, bei 6X6 ein 80mm und bei 4X5inch ein 135mm.
und nun will dir irgendjemand erzählt haben, bei allen 4 aufnahmen würde die tiefenschärfe/schärfentiefe die gleiche sein? und du glaubst das auch noch?
so viel fotografische ahnungslosigkeit würde mich staunen lassen![/quote][/quote]

Hierbei gehst Du davon aus, daß das Objektiv in jedem Bereich seines Bildkreises die gleiche optische Qualität hat. Der Halbformatsensor pickt sich allerdings nur das Kernstück, die Mitte heraus, in der das Objektiv die beste optische Leistung bietet, da hinkt der Vergleich, obschon die theoretische Überlegung völlig richtig ist.

Um zu den allseits beliebten Tests zurückzukommen: Viele Testlabore testen Objektive an beiden Formatvarianten und kommen in der Regel an Vollformat zu schlechteren Werten, als an Crop-Kameras.

Ich komme zu meinen vorherigen Äußerungen zurück: Wer nur schlichte Schärfewerte, Linienpaare, Dateigrößen (am Besten aggressiv geschärft für bessere Testergebnisse) & Co. im Sinn hat, der mag oft mit APS-C Sensoren ebensogut oder besser fahren, zumindest wenn man mit den "kleinen" Vollformat-Gehäusen und halbwegs bezahlbaren Optiken vergleicht.

Wer aber bereit ist, einfach subjektiv zu urteilen, "echte" Bilder vergleicht, der wird in Vollformat-Bildern häufig mehr "Schmelz" finden, eine andere Anmutung, eine Bildqualität, die eher mit emotionalen, statt physikalischen Begriffen beschreibbar wird.

Kein Bild ist gut, nur weil es technisch perfekt ist. Und ein schlechtes Bild wird nicht besser, nur weil es nicht rauscht und eine tolle Auflösung hat. Ich weiß um Bildagenturen, die Bilder unter 12 Megapixel ablehnen, weil sie "nicht druckbar" sind. Oder Bilder über 400 ISO kicken, weil sie nach Agentur-Meinung zu sehr rauschen, egal, ob sie das tun, oder nicht. Und sich so um viele gute Motive bringen!

Während viele RAW-Konvertierungs-Programme Vignettierungen rausrechnen, bieten Plug-In-Hersteller Programme an, die Vignettierungen hinzufügen. Und verkaufen auch gleich (für den sehnsuchtsvollen Nostalgiker) Mechanismen, die das sorgsam hochgezüchtete, rauschfreie, perfekte Bild künstlich mit Filmkorn versehen. Warum? Weil es jahrzehntelangen Sehgewohnheiten entspricht. So wie eine geringe Schärfentiefe, die, bedingt durch größere Filmformate und damit längere Brennweiten, jahrzehntelang als "normal" galt.

Ich finde es übrigens legitim, an guten Geräten Freude zu haben, egal, ob man deren Potential ausschöpft oder nicht. Für viele ist es ein liebgewordenes Hobby, aus dem sie Freude schöpfen, egal, ob 20.000 Euronen oder 750 im Kamerakoffer schlummern. So wie es bei den Profis (und damit meine ich nicht Leute, die unbedingt gute Bilder machen, sondern die, die generell ihren Lebensunterhalt damit bestreiten) welche gibt, die im Pressegetümmel nur dem robusten High-Ender vertrauen und andere, die die Billiglösung fürs Studio gewählt haben, weil das Ding eh alle 1-2 Jahre seinen Geist ob der zigtausend Auslösungen aufgibt und sich diese Variante eher rechnet und amortisiert.

Will sagen: Leih Dir Kameras beim Händler oder beim Kollegen, probier sie aus und finde die Kamera, die zu Dir und Deinen ganz persönlichen Ansprüchen passt, deren Haptik und Bedienung du magst und deren Bilder so aussehen, wie Du es ganz subjektiv wünschst. Eine Kamera, mit der Du gern fotografierst.

Und nicht die, die laut Aussagen Anderer (!) die beste ist!
[gone] User_6449
27.11.2010
Original von eckisfotos
Also es geht ja wohl darum, ob ein Bild schärfer wird, wenn man es mit einer Vollformat-Kamera macht.

Darum geht es nicht, sondern um mehr Spielraum bei der Schärfentiefe.

Der Vorteil bei "Vollformat" ist also die geringere Schärfentiefe, weil man
damit besser abstufen kann.

Je größer das verwendete Aufnahmeformat ist, desto besser kann man
mit der Schärfentiefe spielen.

Wer gern durchgehend scharfe Fotos hätte, wäre mit einem kleineren
Aufnahmeformat also besser dran ...

Viele Grüße
Peter
28.11.2010
Was mich ja an diesen Threads immer wieder wundert, so wie man über "teurere" Kameras spricht, kommt irgendwo das Thema auf: "Nur weil sie Profi-Ausrüstung haben, sind sie noch keine Profis", "Die kaufen sich teure Ausrüstung und glauben dann, sie können fotografieren ..."
Ich habe das nirgends gelesen, dass das hier jeman behauptet hat (soweit ich den mittlerweile doch recht langen Thread noch im Kopf habe) und weiter frage ich mich, was das mit dem Thema dieses Threads zu tun hat.
Dass die besten Fotos teils mit den billigsten Kameras gemacht werden, ist doch allen klar.
Wenn ein Amateurkoch aber das Geld hat, sich eine Pfanne zu bestellen, in der das Essen weniger schnell anbrennt, erleichtert ihm das das Kochen doch ungemein - nicht mehr und nicht weniger. Wenn er dann noch daran Spaß hat und es sich leisten kann ... was soll's denn?

Ich gebe jedenfalls meinen Vollformatsensor nicht mehr her. Dieses WE war ich in Köln, habe mit Crop-Sensor (weil mir die DSLR beim Bummeln zu schwer war) ein paar Fotos aufm Domplatz und im Hauptbahnhof gemacht ... die Bilder sind superscharf, auch bei ISO 3200 abends. Aber ist halt kein Vollformat, man siehts.
#100Report

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