Echtpelz :( BITTE NICHT!!! 1,074

10.10.2013
Warum sollten Raubtiere ein Tier, das keinerlei natürliche Waffen besitzt (=Mensch), nicht auf dem Speiseplan haben? Welche biologische Begründung sollte es denn dafür geben?

Dass vielerorts Raubtiere den Menschen meiden, dürfte wohl eher mit der Angst gejagt zu werden, zusammen hängen. In Gebieten, in denen aus Schutzgründen oder was auch immer, sie nicht gejagt werden, dürften sie wohl in einigen (Tier-)Generationen diese Angst ablegen, und wenn ihnen dann ein verletzter, gar blutender Mensch über den Weg läuft, dann sollten sie ihn nicht als Beute sehen, als leichte Beute?

Dass wir nicht auf dem natürlichen Speiseplan von Haien stehen, dürfte wohl eher daran liegen, dass wir natürlicherweise nie in ihrem Gebiet auftauchen würden.

Toll, wie immer wieder Leute mit Halbwissen zu Themen was behaupten, von welchen Sie keine Ahnung haben: Klar gibt es Zwischenfälle mit Menschen - dies aber nur, weil der Mensch immer wie mehr die Lebensräume für sich einnimmt und dem Raubtier die natürliche Essensquelle dezimiert. Wenn es dann immer wieder zu Menschenbegegnungen kommt, verliert das Raubtier die Scheu vor dem Menschen und dies kann gefährlich werden. Stichwort Hai: der gilt ja als der Menschenfresser Nummer 1. Durchschnittlich wird pro Jahr ein Mensch durch Haiattacken getötet. Dies sind aber zu fast 100% Testbisse, es gibt kaum (belegbare) Fälle, bei welchem der Hai den Menschen tatsächlich aufgegessen hat.
Nochmals: kein Tier kommt mit dem Instinkt auf die Welt, dass der Mensch ein natürliches, übliches Beuteopfer ist.
#1041Report
10.10.2013
Kein Raubtier macht bewusst jagdt auf Menschen oder hat den Menschen auf seinem Speiseplan..Völliger Quatsch!

Raubtiere jagen nicht bewusst sondern instinktiv und natürlich auch Menschen, wenn sie sie zu fassen bekommen, völlig emotionslos, einfach, um eine Mahlzeit zu bekommen. Krokodile z.B. oder, um gar nicht so weit weg zu gehen  auch Braun(Eis)bären greifen Menschen an. Beuteschemata ändern sich ständig und passen sich an die aktuelle Umgebung an. Der so genannte Problembär Bruno wäre irgendwann auch den Weg des geringsten Widerstandes geggangen, gegen Menschenfleisch ist ja nicht auszusetzten, mal rein aus Bärensicht betrachtet...;-)

Aus der Ferne betrachtet sind Raubtiere etwas wunderbares, versuchen sie allerdings in unseren Lebensraum vorzudringen, ist schnell das Geschreie groß. Dem Wolf wird es ähnlich gehen: Alle wollen ihn, dann kommt er, dann reißt er ein paar Schafe, dan fängt er an die ersten Mülltonnen in den Großstädten umzudrehen. Und schwupps haben wir ihn wieder, den Problemwolf. Ja, so wirds laufen...
#1042Report
10.10.2013
Warum sollten Raubtiere mit einer in den Genen versenkten Scheu vor Menschen geboren werden? Aus Natursicht ist der Mensch ein Tier, wie viele andere auch. Ohne Waffen ist er den meisten Raubtieren unterlegen.

Warum sollte der Mensch also nicht zu den Beutetieren gehören?

Was macht uns - aus Sicht der Natur, aus Sicht z.B. eines Löwen oder Tigers- so besonders, dass wir einen Schutz vor den Angriffen vor Raubtieren haben sollten? So anders als Hasen, Rehe, Gazellen.....
#1043Report
10.10.2013
@H.B.Koch
Wieviele verletzte und blutende Menschen laufen denn in freier Wildbahn herum? Das dürften nicht allzu viele sein, oder?
Es hat ganz simple Gründe, warum Menschen nicht unbedingt auf dem Speiseplan von Raubtieren stehen. Gemessen an der Größe eines Menschen, ist verhältnismäßig wenig nahrungstechnisch wertvolles Fleisch an ihm dran. Außerdem ist er aufgrund seiner Intelligenz (ok, giltnicht für alle Menschen), ein schwer jagdbares Opfer! Er ist also sozusagen, ein relativ uninteressantes Produkt. :)

Beim Thema Hai liegst du falsch! Menschenfleisch schmeckt Haien nicht ... man könnte sogar sagen, sie empfinden es als Ekelhaft!
Wenn Haie Menschen angreifen, dann nur weil sie sich angegriffen fühlen oder den Menschen mit ihrer natürlichen Beute verwechseln. Haie verwechseln Menschen oft mit Robben (klingt seltsam, ist aber eine Tatsache). Nach einem "Testbiss" erkennen sie ihren Irrtum und lassen in der Regel von ihrem Opfer ab. Das erklärt auch, warum nur ca. 10% aller Haiangriffe tödlich enden. Es sind schlicht und einfach "Unfälle"!

Übrigens ... es sterben jährlich mehr Menschen durch den Biss anderer Menschen, als durch den Biss von Haien! *lach*
#1044Report
10.10.2013
Ach ja, weil der Mensch so eine schwere Beute ist, gibt es die menschenfressenden Tiger in Indien? Hier hört man übrigens immer wieder die Begründung, dass die Tiger auch deshalb zu Menschenfressern werden, weil die Menschen dort eine so leichte Beute sind. Also was denn jetzt, leichte oder schwere Beute?

Wie viele verletzte Menschen laufen in freier Wildbahn herum? In Gegenden, in denen eine relevante Anzahl von Raubtieren lebt, dürften es die meisten vermeiden, einsame Spaziergänge zu machen. Das ändert aber nichts daran, was passieren würde, wenn...

Und dass jetzt der Hai vielleicht kein Menschenfleisch mag, ist jetzt kein Gegenargument gegen den Mensch als Beute für Landraubtiere.

Ach ja, wann in der Zeit unseres Weges zum jetzigen Menschen sollen wir denn diesen Schutz erhalten haben? Und warum?

Die meisten Tiere meiden den Menschen, weil wir sie jahrtausendelang gejagt haben, wenn wir damit aufhören, werden sie ihre Scheu verlieren.
#1045Report
10.10.2013
@H.B.Koch
Du meinst sicher die Bengaltiger in den indischen Sunderbans. Das sind tatsächlich Menschenfresser!
Mittlerweile gibt es dafür aber auch eine Erklärung. In diesem Gangesdelta waren/sind Überschwemmungen und demzufolge menschliche Opfer an der Tagesordnung. Die Tiger bekommen ihr "Futter" also praktisch frei Haus serviert, ohne etwas dafür tun zu müssen. Weiterhin kamen den Tigern die örtlichen Bestattungsgewohnheiten entgegen. Mangels Brennholz, wurden die Leichen nur teilweise verbrannt und dann ins Wasser geworfen ... ebenfalls ein gefundenes Fressen für die einheimischen Tiger!
Tiere sind halt auch nicht anders als wir Menschen. Sie wählen immer den leichten Weg, um an Nahrung zu kommen!
#1046Report
10.10.2013
Sagt mal, worum geht´s hier jetzt eigentlich im Moment ?

Dass Tiere eigentlich "lieb" zu Menschen sind ?
Tiere sind weder lieb noch böse. Sie wollen überleben und
ihre Art erhalten und tun alles dafür, was in ihrer Macht steht.

Kompromisslos !
#1047Report
@Fotocowboy: Es geht darum, zu zeigen, dass der Mensch eben andere Tiere isst, wenn sie da sind, genau wie auch Tiere andere Tiere (inkl. Menschen) fressen, wenn sie da sind. Dass also der Konsum tierischen Materials bei Menschen nichts aussergewöhnliches oder verwerfliches ist, da er bei Tieren ja ebenfalls vorkommt.
#1048Report
10.10.2013
@ Pat.

Na wenn es darum geht - da bin ich dabei !
#1049Report
10.10.2013
es hat ja auch niemand irgendwo in diesem thread geschrieben, dass es  verwerflich ist, tiere zu essen. das einzige, was uns aber diesbezüglich vom tier unterscheidet ist, dass wir die wahl haben.
#1050Report
10.10.2013
Allein in Deutschland ereigneten sich in den letzten 15 Jahren ca. 50 tödliche Beissunfälle mit Hunden. Da müsste also im Umkehrschluss behauptet werden, dass der Hund den Menschen in seinem natürlichen Beuteschema hat. 
#1051Report
10.10.2013
Und was wäre an der Aussage, dass der Mensch ins natürliche Beuteschema (wilder) Hunde gehört, so völlig unmöglich?

Abgesehen davon, weiß ich nicht, wieso dass mit den Hundeattacken ein Gegenargument sein, dass Raubtiere auch den Menschen im Beuteschema haben (sobald mangels Jagd auf die Raubtiere, die Angst vor dem Menschen schwindet).
#1052Report
@Camilla: Ja, ich wähle, weiterhin Fleisch zu essen. Dann ist ja alles geklärt, eigentlich ;)
#1053Report
11.10.2013
@Pat

Jedes mal wenn Du zukünfitig Fleisch einkaufst, dann denke bitte NICHT an Camilla und dass Du gegenüber dem fleischfressenden Tier die Wahlmöglichkeit hast.
#1054Report
11.10.2013
A propos Frank Westwoods Bärengeschichten:

auch Braun(Eis)bären greifen Menschen an

Das kann tatsächlich vorkommen, wenn ein Bär in seinem engsten Revier
überrascht wird. In seiner Schlafkuhle, mit Jungen, in der Paarungszeit -
oder ganz ganz ganz selten  im extremen Hunger.

Die meisten "near misses" mit Bären entstehen weil Bären neugierig sind -
und gerne spielen. Daneben verachten sie das Futter, das der Mensch
praktischerweise mitträgt mestens nicht. Feines Hobelfleisch, Käse, Honig,
auch Porridge oder Süssspeisen sind durchaus auf dem Speiseplan.

Nun ist es zweifelsfrei nicht ungefährlich, wenn ein Eisbär riecht -
und das über grosse Distanzen, dass  ein Wandersmann oder -frau
Honig zum Frühstück isst. Da möchte er gerne auch was davon haben.
Und ist auch bereit dartum zu kämpfen. Aber fressen will der Eisbär -
der Braunbär sowieso nicht -  den Menschen nicht. Hat der Bär eben
gefuttert und fühlt sich satt - macht er gerne ein Nickerchen
oder er spielt mit Artgenosseninnen. Bärenmännchen spielen nicht
so oft, sind ja auch Männchen :-).

Nun kommt da eine putzige Bärendame und will spielen. Und kriegt
so einen Mensch zwischen die Krallen. Was macht ein Mensch da?
Ein Mensch würde in dem Grössenvergleich einmal in das Testobjekt beissen - 
um zu gucken, wie das so genau funktioniert. Der Bär ist nicht dumm -
und macht das gleich. Nun, ein Biss eines grossen Bären ist allemal
tödlich - wie auch der Kampf um den Honigtopf. Nur wenn der Bär
mit dem Menschen spielen wollte - und das blöde Spielzeug schon
nach einem Biss tot ist - sowas kann man ja objektiv nicht gebrauchen -
und der Bär wird ebeso wütend wie ein Mensch, wenn ein neues Spielzeug
schon defekt ist. Nun der Mensch rennt mit Garantiezettel zum Geschäft
oder sonstwohin und reklamiert. Der Eisbär vergnügt sich halt mit dem toten
Menschen, beisst noch einige Mal in den Körper oder wirft ihn etwas herum,
wie Katzen mit toten Mäusen.
Irgendwann ist es dem Bären zu dumm, sich mit dem kaputten Spielzeug
herum zu schlagen - er trollt sich. Menschen, die in Bärenhand waren
sehen tatsächlich nicht sehr appetitlich aus - sonder äusserst zerfetzt.
Aber nicht gefressen. Meist fehlt gar nichts am Menschen -
ausser dass er tot ist.

Die paar Braunbären, die ab und an durch Dörfer rennen sind nicht
gefährlich. Sie betrachten sich als zu Recht als Herr im Land, ggf
als Frau im Lande. Als Mensch muss man sich darauf einstellen.
Ansonsten ist das nebeneinander überhaupt kein Problem.
Bären zu schiessen nur weil Panikmacher schöne Stories schreiben
hilft nicht.
Was im Übrigen auch für Wölfe gilt. Die sind noch ungefährlicher
wie Bären. Eher eine Art Kuscheltiere. OK, sie fressen auch mal
eine Katze oder einen kleinen Hund, ein Schaf eine Ziege oder
Kaninchen.
Aber dass Wölfe Menschen bewusst angreiffen und als Beutetiere
ansehen sind Ammenmärchenv -  um Wölfe jagen zu dürfen -
und wie alle derartiegn Geschichte - einen Menschen wichtiger machen
als er ist.

Heiner


 
#1055Report
@Urparktüte: Werd ich schon nicht, keine Angst... ^^
#1056Report
12.10.2013
Wirklich interessant wird es doch eh erst, wenn ein Verganer per iPhone mit einem anderen spricht und davon schwärmt etwas veganisches bei Amazon gekauft zu haben. Gestern erlebt, hier in dem Krankenhaus in dem ich grad bin *g*.
#1057Report
12.10.2013
Sanguis, toll was du alles erlebst ;-). Ich hab letztens einen Fotografen gesehen, der hatte nicht mal das Geld für ein iphone und hat sein Model über eine Android abgesagt. Sachen gibts... 
#1058Report
12.10.2013
Ausserdem diskutiert ihr gerade ob wir genauso empathisch, nachhaltig und gebildet sind, wie die Viecher... 
Ist schon klar, was Schein, Bär und Wolf darf, darf ich schon lange...  ;-)
 
#1059Report
14.10.2013
auch Braun(Eis)bären greifen Menschen an

Das kann tatsächlich vorkommen, wenn ein Bär in seinem engsten Revier
überrascht wird. In seiner Schlafkuhle, mit Jungen, in der Paarungszeit -
oder ganz ganz ganz selten  im extremen Hunger.

Die meisten "near misses" mit Bären entstehen weil Bären neugierig sind -
und gerne spielen. Daneben verachten sie das Futter, das der Mensch
praktischerweise mitträgt mestens nicht. Feines Hobelfleisch, Käse, Honig,
auch Porridge oder Süssspeisen sind durchaus auf dem Speiseplan.


Speisepläne ändern sich und sie richten sich am geringsten Widerstand aus. Konflikte sind immer dann vorprogrammiert, wenn nicht genügend Platz vorhanden ist und sich Lebensräume von Mensch und Tier überschneiden. Was die Frage aufwirft, ob große Beutegreifer überhaupt noch in unsere urbane Kulturlanschaft passen. Es besteht dann die Gefahr, dass Kulturflüchter, also Tiere, die die menschliche Nähe grundsätzlich meiden, zu Kulturfolgern werden, wie das zum Beispiel bei den Füchsen der Fall ist, die als Nahrungsgeneralisten überall klar kommen und massiv die Städte besiedeln, weil es immer genug zu fressen gibt. Diese Schicksal könnte auch den Wolf ereilen, wenn es zu eng wird, dann wird er auch in die Städte wandern und dort reichlich Nahrung finden. Dass er dann auch Menschen anfällt, ist ausgesprochen unwahrscheinlich, aber Probleme wird es geben. Ich wünsche es diesen wunderbaren Tieren nicht, aber ich fürchte, dass es so kommen wird. Das aktuelle Gefahrenpotential lauert aber aktuell beim Schwarzwild, das massiv in die Städte wandert und man kann nur beten, dass im März, wenn die zahlreichen Bachen Frischlinge führe,  nicht mal zufällig auf spielende Kinder oder sonstwen treffen. Im Vergleich dazu ist die Begegnung mit einem Wolf reinstes kuscheln...;-)
#1060Report

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