Out of Cam noch zeitgemäß im Amateurbereich? 147

#41
@fotozuma:
Bitte sehr, gern geschehen :D
Aber letztlich geht es doch ums Bild - und wie man dahin gekommen ist, ist letztlich sekundär. Man kann auch mit einem Handy großartige Fotos machen, die man sich direkt an die Wand hängen würde. Und umgekehrt kann man mit viel Technik und stundenlanger Nachbearbeitung auch visuelle Verbrechen begehen, die man seinem ärgsten Feind nicht vor's Auge wünschen würde.
Nachbearbeitung bietet eine Möglichkeit - die kann man nutzen oder eben auch nicht. Am Ende zählt nur das Bild. Darum halte ich das für eine Schein-Debatte.

Allerdings: ein Reisbesen wirkt vielleicht gegen Zigarettenstummel, aber nur selten gegen einen Baukran, der sich frech in einen ansonsten geilen Hintergrund geschoben hat :D

@Heinz&Norbert:
Und wegen Beiträgen wie den Euren halte ich diese Debatte nicht nur für wenig zielführend, sondern oft auch für hochgradig unangenehm, weil das Argument 'Nachbearbeitung ist böse' oftmals einfach nur zur Selbstbeweihräucherung von Fotografen genutzt wird. 'Ich hab das nicht nötig', 'Früher was alles besser'. Langweilig und am Thema vorbei. *Find*
#43
Heinz, ja, hast Du hin und wieder geschrieben. Aber ich sag mal so: ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
6 years ago
@Carsten
du schreibst doch in deiner Vorstellung selbst, dass du ursprünglich aus der Bildbearbeitung kommst.

Du nimmst dir also das Recht heraus über "alte" Fotografen zu urteilen. Du musst auch so eine Rakete sein, alter Schwede.
Aber dann zeig das auch mal in deinen Arbeiten!

Und noch etwas: wenn du mit deinen "Partnerinnen" vor der Kamera genau so umgehst wie mit deinen Kollegen hier wundert mich nicht, dass hier so viele "Leidens Genossen" keine Models mehr finden.
6 years ago
@Dietmar Ritter/hinter13hofberlin/ hat es glaube ich auf den Punkt gebracht. Es geht nicht darum ob Bildbearbeitung oder Out of Cam besser sind sondern darum sich mit seinen Fotos vom Mainstream, also den Techniken die relativ vielen Fotografen zugänglich sind abzuheben. Mainstream muss nicht schlecht sein und kann durchaus auch aufwändig sein, wenn es aber sehr viele Fotografen genau so machen erziele ich mit solchen Bildern keine Aufmerksamkeit mehr.

Out of Cam sind natürlich auch JPEGs über denen ein Kamera eigener Filter liegt, die sehen durchaus gut aus, sind aber sehr vielen Fotografen genau so zugänglich. Schaut euch doch um was hier an Bildern eingestellt wird, die Szenen sind immer die Gleichen, nur die Gesichter wechseln. Wer also beim erstellen von eigenen Bildlooks unflexibel ist, muss sich dem Wettlauf um exklusive Gesichter, exklusive Aufnahmeorte und aufwändiger Technik stellen, oder muss Foto Ideen haben die Andere noch nicht hatten, um überhaupt noch mit seinen Bildern wahrgenommen zu werden.

Nachdenken muss man bei Photoshop übrigens durchaus denn viele Effekte sind dort nur über Umwege erzielbar. So gibt es in Photoshop, anders als z.B. in Lightroom. kein eigenes Werkzeug um einen Helligkeitsverlauf anzulegen, man benötigt dazu eine Grau Verlaufsebene.

Der Wettlauf unter den Fotografen um Aufmerksamkeit ist längst im Gange und man muss sich gut überlegen auf welcher Rennstrecke man mit laufen will. Einfach stehen zu bleiben ist jedenfalls keine besonders gute Idee.
6 years ago
Ich glaube auch, dass Kameraeinstellungen, Lichtsetzung, Bildausschnitt, und Bildbearbeitungsmittel am PC oder in der Kamera als ein untrennbares Werkzeugarsenal zu betrachten ist, das jeder nach seinen Bildvorstellungen (und Befähigung) in der entsprechenden Kombination nutzt.
Dank Bildbearbeitungsprogrammen ist das Werkzeugarsenal eben größer geworden und das ist a priori ein Gewinn.

Dem Einlösen individueller Bildvorstellungen steht gegenüber früher also mehr Handwerkszeug zur Verfügung, daher mündet die Frage eher darin, wie anspruchsvoll meine Bildvorstellungen sind - das hat sicher auch etwas mit dem zu tun, was Dietmar Ritter als kreatives Gestalten fordert und mit dem was Lichtermeer als Wettlauf der Bildstylings erkennt. Bleiben meine Bildvorstellungen eher schlicht und dem verhaftet, was ich aus Betrachtungen kenne oder real sehe, kann ich auf viel Werkzeug verzichten. Entfernt sich meine Bildvorstellung von der vorfindlichen Realitätsreproduktion und wird kreativ, bedarf es eben Gestaltungsaufwand bzw. Manipulation am Material. Für mich ist das - das sehe ich wie Dietmar Ritter - die Schwelle zum künstlerischen Selbstverständnis beim Bildermachen. Und ich plädiere dafür, genau diesen Aspekt unter den vielen Amateuren zu befördern, um der Bilderflut des Banalen mehr Anspruch in der Mitteilung entgegenzusetzen.

Insofern ist Bildbearbeitung für mich Teil des künstlerischen Handwerkszeugs, Bilderwelten wieder spannend und faszinierend zu machen.
6 years ago
Der Streit darüber, ob meine Bildvorstellung "Model mit rotem Kleid" sinnfälliger eingelöst werden kann, wenn das Modell ein rotes Kleid mitbringt oder ob ich das blaue mit PS in Rot umfärbe, ist im Endergebnis eigentlich egal.
Immerhin habe ich beim Umfärben die Möglichkeit, das Rot differenzierter zu bestimmen. Und bei diesem Prozess bin ich gefordert, meine Bildvorstellung genauer zu reflektieren und zu formulieren.
#49
#50
6 years ago
@Heinz Drstak
"Durch technische Spielereien alleine werden sie meist nicht erreicht. Eher schon durch Kombination von spannenden Bildaussagen mit moderner Bildbearbeitung".

So sieht´s aus!
6 years ago
(Anmerkung) Die "intendierte Bildaussage" ist das, was ich als Bildvorstellung bezeichnet habe.
@Norbert:
Ich hab keine Ahnung, was Du mir sagen willst, auf meinen Beitrag bezieht sich das Null. Aber wie ich in den letzten Threads gelernt habe, muss man das auch nicht mehr. Mir egal.

Und selbstverständlich gehe ich mit meinen 'Partnerinnen' (was ist das denn für eine Wortwahl) genauso um, wie mit den hier anwesenden Fotografen: ehrlich und in der Sprachwahl angemessen. Wie sollte ich es auch anders machen?
#54
#55
6 years ago
@Norbert Hess
"Damals brachte man 90% der Zeit VOR dem Auslösen der Kamera auf und 10% in der Nachbearbeitung (Dunkelkammer)."
Zumindest bei mir ist das heute so.
5-10 Minuten Bearbeitungszeit (Lightroom und Photoshop) am Rechner vom RAW bis zum fertigen TIF so wie ich es haben wollte. Früher waren die 10% übrigens ziemlich lang - in der Dunkelkammer - bis das Bild so war wie ich es haben wollte. "Undo" hieß damals halt ein neues Blatt Fotopapier und aufs Neue das Bild entwickeln :-)
#57
Wie in vielen Fällen kommt es auf das Motiv und die gewünschte Bildaussage an. Ich selbst bin eher zurückhaltend in der Bildbearbeitung, aber ich bin kein Fashion- und Beautyfotograf wo aufwändige EBV ja eher der Standard ist.
[gone] PaulPicX
6 years ago
Einen wunderschönen Guten Morgen allen fleißigen Schreibern und Fotografen :-)
Meine bescheidene Meinung dazu : das Ergebnis muss gefallen und nicht de Weg dahin :-)
Wenn jemand sich die Mühe macht viel zu retuschieren - so what. Genau so auch andersrum - wenn jemand stundenlang Vorbereitungen trifft und viel GEld für VISA usw ausgibt, dann auch gut :-)
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
und wenn man dann von Menschenfotografie spricht...ist halt die Frage, welche Menschen man fotografieren möchte...für großartige aufwändige Bildbearbeitung interessieren sich sicherlich viele Leute, locker genauso viele wollen sich auf den Fotos die von ihnen erstellt werden als Mensch wiedererkennen.

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