Modelsuche & Problemchen 365

5 years ago
@ivanhoe
ich hab für dich geguckt
du würdest nicht blind werden
#281Report
[gone] User_446991
5 years ago
Polas sollten wirklich verpflichtend sein UND die Admins sollten kontrollieren, ob es wirklich Polas sind, also ob es eine "natürliche Aufnahmen eines Models, auf dem es ungeschminkt und in körperbetonter Kleidung zu sehen ist" ist.
#282Report
5 years ago
@Vinvent Levcalier
....ungeschminkt, ist ne vor allem "ungefiltert", diese Option gab es vor 30 Jahren nicht einmal für jeden!
Die Verppflichtung würde manchen vor Überraschungen bewahren, zumal ja man auf den anderen Bildern erkennen kann, was "rauszuholen " ist.
Dieser Vorschlag wäre tatsächlich "gewinnbringend", bei Agenturen sind nicht selten gerade diese beim Kunden gefragt.
#283Report
5 years ago
...aber seht doch mal hier, was unter "Polas" abgelegt wurde, Verständnis und Nachfrage hinken offensichtlich....
#284Report
Ja bei einigen Models sind unter "Polas" Bilder aus der Disco etc zu sehen....

Eine Setcard DIN A5 Format beinhaltet auf der Vorderseite ein ungeschminktes Gesichtsfoto inkl der Daten und auf der Rückseite ein Ganzkörperpola sowie eine Auswahl von Shootings. Das Modelbook enthält dann zusätzlich weiter Shootingfotos und ggf weitere Polas von Händen etc.
#285Report
5 years ago
@Vincent, Runa
die Option von Polas ist eine nette Sache aber es fehlt doch bereits vorher bei der Angabe korrekter Körpermasse und wenigstens 1 Foto, auf denen das Gesicht der Person zu erkennen ist (das sollte zumindest Anmelde Voraussetzung sein). Das lässt oft bereits den Willen vermissen, diese Plattform tatächlich nutzen zu wollen.

Aber bei den meisten Neuanmeldungen reichen die Bilder zur Einschätzung aus. Eine generische Forderung nach Polas halte ich für diese Plattform für überzogen.
#286Report
5 years ago
@mainpics
"----den Willen vermissen, diese Plattform tatächlich nutzen zu wollen----"

ist der willen tatsächlich dar wenn ich ein bild von mir darauf habe?
ich kenne einige model die das nicht haben und auch nicht ihren klarnamen und auch nicht verlinkt werden wollen, wenn ich fotos hochlade, damit sie möglichst nicht erkannt werden
und doch wollen sie die plattform nutzen
vielleicht anders als z.b. mainpics sich das vorstellt
#287Report
5 years ago
Auf einer, vor allem hier im Forum häufig, postulierten Hobbyisten Plattform nach professionellen Handeln zu rufen ist eigenartig.
Wer das haben möchte dem empfehle ich Modelagenturen vor Ort.
Auch ist es ein leichtes bei einer Projektplanung dann auch mal um aktuelle „Polas“ zu bitten.
#288Report
5 years ago
@lechiam
...für Fotografen, auch Hobbyfotografen ist es sicher manchmal schon von Bedeutung, sofern sie bestimmte Vorstellungen haben, die sie mit einem entsprechenden Model umsetzen möchten.
Wer einfach mal nur " drauflosknipsen " möchte, der muss ja nicht besonders wählerisch sein und kann auch mit "Überraschungen" ganz gut umgehen.
Es sollte für beide Seiten die Möglichkeit geben, eine realistischen Überblick zu haben, würde auch Zeit sparen, und vielleicht gerade WEIL das hier keine "professionelle" Kartei ist, wie bereits erwähnt, man kann seine Zeit, auch Freizeit eben nur einmal "verbraten" ;-)
#289Report
Da wird immer behauptet Modelle antworten nicht ...heute eine positive Antwort auf meine Anfrage bekommen ....ok, die war von Feb 2018 ...aber ich meine 1,5 Jahre kann man schon mal brauchen für

Hallo Ingo :)
Deine Nachricht hat mein Interesse geweckt. Kannst dich gerne mal bei mir melden :)
LG


oder nicht ? :-)
#290Report
5 years ago
@Ingo Müller:
So etwas hatte ich auch schon. Ich schätze mal, dass Du (wie ich auch) mehr geschrieben hast als "Bock zu shooten?", d.h. man erhofft eine qualifizierte Antwort. Ich habe damals zurückgeschrieben, dass meine Anfrage noch gilt. Ich erinnere mich nicht mehr, ob da noch eine weitere Antwort kam ...
#291Report
5 years ago

@Marcello Rubini:
Tom Rohwer:

Eine Anna Wintour hat über Mode nichts klügeres, besseres oder wichtigeres zu erzählen als tausende anderer Mode-Redakteure auch.

Wieder eine dieser populistischen Geringschätzungen von Leuten, die deutlich kompetenter sind, als du (als Laie) erahnen kannst. Etwas mehr Behutsamkeit mit solchen Querschlägen wäre durchaus effektiver gegenüber kritischen Mitlesern, finde ich.

Es ist Dein gutes Recht, das so zu sehen. Ich sehe es anders. Ich habe zu lange in der Medienbranche gearbeitet, um nicht zu wissen, daß solche Figuren zu 1 Prozent Kompetenz und zu 99 Prozent medialen Erfolg bieten.

Ich finde das toll. Das ist ja auch eine Fähigkeit. Nur ist - nur als Beispiel - Anna Wintour weder kompetenter noch inkompetenter als 1000 andere Moderedakteure. (Die alle mehr Ahnung von Mode haben als ich oder Du...)

Chefredakteurin bei VOGUE wird man, indem man es schafft, sich als Marke zu etablieren, im Haifischteich zu überleben und gute Zahlen zu liefern. Und vor allem in dem man es schafft, den übergeordneten Entscheidungsträgern den Eindruck zu vermitteln, daß man auch in der Zukunft Erfolg haben wird.

Anna Wintour ist eine brilliante Blattmacherin - da stellt sie die meisten anderen Leute in der Branche in den Schatten. Die "Modekompetenz" steht dabei ungefähr auf Platz 87 der Jobbeschreibung...
#292Report
5 years ago

@Runa Vera:
....noch zur Erklärung : Unter Pornigrafie versteht man die bildliche Darstellung oder Andeutung einer sexuellen Handlung

Nö.
Das versteht man weder kulturgeschichtlich noch rechtlich darunter.
#293Report
5 years ago
" Gute Sedcard/ Fotos des Fotografen = leichter entsprechende Modells zu finden... "

Was heisst denn "Gute Sedcard"? Schwierig so zu beantworten....Fotografie ist auch Kunst..manche gefällt die Sedcard, andere nicht..und so sehen es auch die Models...

Das ist der Knackpunkt.
Eine Sedcard voll mit Fotos, die im Mainstream als "gut" angesehen werden, wird zweifellos helfen, Models gegenüber ein künstlerisch und/oder handwerkliches Können zu dokumentieren.
Eine Sedcard voll mit hammerharten, aber auch erstklassigen Bondage-, PornArt- oder S/M-Fotos wird Models, die daran interessiert sind (sei es, weil sie das schon länger machen, sei es, weil sie neugierig sind), positiv ansprechen. Denn die haben - vermutlich - Vergleichsmöglichkeiten, die kennen auch die Arbeit anderer Fotografen in diesen Genres. Und dann ist ein "Den finde ich ja glatt genauso gut wie... XYZ" der Jackpot.
Eine Secard mit Bondage-, PornArt- oder S/M-Fotos, die ein Model als "gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht" empfindet, die wird eher negativ für die Chancen auf eine Zusammenarbeit sein.

Ganz am Rande, weil's mir gerade durch den Kopf ging: Models haben es da einfacher. Auch eine Model-Sedcard voll mit besch... Fotos kann einen Fotografen für das Model einnehmen. Immer dann jedenfalls, wenn er nicht darauf guckt, was andere Leute mit dem Model hingekriegt haben, sondern wenn er Potential sieht und sich denkt: "Mensch, mit der/dem müsste mal jemand, der es kann..."

Als Fotograf sehe ich z.B.: dieses Model hat schon mit vielen guten Fotografen gearbeitet, und die haben mit diesem Model gute Fotos hingekriegt. Das heißt für mich: das Model ist mit großer Wahrscheinlichkeit weiterempfohlen worden, und zumindest ein guter Fotograf kann mit dem Model gut arbeiten.

Ich weiß nicht, ob ein Model sich eine Fotografen-SC anguckt und sagt: "Der hat schon mit einem Haufen guter (und vielleicht auch renommierter) Models gearbeitet - da scheint nicht die Buschtrommel zu tönen 'Lasst bloß die Finger von dem/der!'... Das könnte interessant sein, mit diesem Fotografen zu arbeiten."

Klug und sinnvoll wäre es.
#294Report
5 years ago
Sorry, aber darum ging es eigentlich nicht. Klar gibt es gute Workshops, wo sich die Teilnehmer zu bestimmten Themen selbst was erarbeiten. Oder auch welche, bei denen überhaupt nicht fotografiert wird, sondern Bilder analysiert oder Meta-Themen wie Inspiration & Co. diskutiert werden. Das bestreitet ja niemand.

Aber es gibt halt auch haufenweise diese "ich kaue es euch vor und ihr drückt dann der Reihe nach alle brav auf den Auslöser"-Veranstaltungen. Und die werden dann halt u.U. zum Ärgernis der Modelle... wenn der Fotograf eben nicht liefern kann, womit er vorab geworben hat.

Ich fürchte, die klare Mehrheit der "Workshop"-Teilnehmer will auch genau das. Die will bequeme Möglichkeiten, Models, Möglichkeiten, Locations nutzen zu können, die sie sonst nicht zur Verfügung haben.
Ich fürchte, wenn man einen Workshop zu 50 Prozent der Zeit damit füllen würde, ein paar Dinge über Bildinhalte, Bildgestaltung, Herangehensweisen, Bildaussagen usw. zu vermitteln, dann wären die meisten bös enttäuscht. Und würden sagen: "Wann kann ich endlich was knipsen?!"
#295Report
5 years ago
@TomRohwer
....kann es sein, ....für mich scheint es offensichtlich, dass hier jemand auf der falschen Website gelandet oder gar "gestrandet " ist ?
Es fehlt übrigens die "fachgerechte" Definition von "Pornografie", allerdings liegt diese wohl auch hier im Sinne des Betrachters.
"PornArt" ebenfalls, da nicht jeder Pornografie und das Ausleben fetischistischer Vorlieben , sowie das Festhalten dieser in Bildern , als Kunst betrachtet.
Gibt es eigentlich noch Grenzen, oder müssen die alle "künstlerisch" überschritten werden?
Da wären unter anderem noch "Natursekt"-Duschen oder das "Vergnügen" mit anderen Exkrementen, die "hohe Kunst" kennt wohl keine Grenzen mehr......
Warum wird man eigentlich sofort als "intolerant" bezeichnet, wenn man derartiges einfach nicht sehen möchte, aber zunehmend und zwangsläufig damit konfrontiert wird?
Gilt ein Fotograf denn mittlerweile etwa schon als rückständig oder gar "langweilig" oder altmodisch, wenn er sich dem "modernen" Trend nicht anschließt?
#296Report
5 years ago
@runa
es geht sicher nicht um die frage, anderen etwas aufzuzwängen oder andere zu zwingen etwas gut zu finden
#
tomrohwer hat nur die definition "pornografie" von dir infrage gestellt, nicht dich zwingen wollen, alles gut zu finden was du siehst
#
und zur frage was hier zu sehen ist bzw was hier auszublenden ist, gibt es genug kontroverse ansichten
soĺange die mk macher nix ändern (weil die mehrheit der mk nutzer auf ihrer seite ist) wird es so bleiben wie es ist
#297Report
Zum Thema Workshops :
Da gibt es mehrere Zwecke und Möglichkeiten, und die Gewichtung kann auch unterschiedlich sein, wobei da eben auch der fließende Übergang zum Modelsharing besteht. Solange aber jemand etwas Erklärendes und Lehrendes unternimmt, paßt wohl der Begriff "Workshop" eher. Quasi erprobender Kontakt zu einem bisher unbekannten Model oder eben die Chance, eine besondere oder sonst unzugängliche Location gemeinsam nutzen zu können, sind doch auch gute Gründe zur Teilnahme. Auch nach über 100 Shootings könnte ich mir vorstellen, Ideen an der richtigen Location mit einem passenden Model im Rahmen eines Workshops umzusetzen. Und wenn dazu Tips kommen, um die Bildgestaltung zu optimieren ... why not ?
#298Report
5 years ago
@perfekt(?)ion(!)
...daher hatte ich ja auch um eine "überarbeitete" Definition gebeten, da die "meinige" weniger meine, vielmehr eine allgemeine ist!
Und ja, die Richtlinien sind ja hier zumindest mir nicht explizit verständlich...
Über Niveau lässt sich genauso streiten , gleichwohl über Kunst, früher sagte man "Sex sells", heute könnte man das erheblich ausweiten.....
#299Report
5 years ago
@ Runa Vera

@TomRohwer
....kann es sein, ....für mich scheint es offensichtlich, dass hier jemand auf der falschen Website gelandet oder gar "gestrandet " ist ?

Ich fühle mich hier ausgesprochen richtig. Es gibt jede Menge Fetisch-, PornArt- und S/M-interessierte Models, Fotografen, Visas etc. in der MK. Es gibt jede Menge User, die sich für Erotik- oder Akt-Fotografie interessieren und auf diesen Gebieten aktiv sind. Und gibt jede Menge User, die sich für andere Bereiche interessieren und da aktiv sind.

Und last but not least gibt es auch noch eine Menge User (Models, Fotografen, usw.), die eine enorme Bandbreite in ihrer Tätigkeit und ihren Interessen haben.
Ich schrieb es schon verschiedentlich: ich bin immer wieder am Grinsen, wenn ich ein Model, das in der MK recht züchtig auftritt und auf der Sedcard schreibt "Akt: NEIN, Fetisch: NEIN", als Darstellerin in einem aktuellen S/M-Video entdecke...

Da habe ich schon manches Mal vor dem Monitor gesessen und gedacht: "Nee, jetzt echt? DIE? Wow..."

Was dann übrigens ein 100prozentig anerkennendes "Wow" ist. Ich habe keine Probleme damit, und es für mich auch völlig okay, wenn ein Model in der MK "kein Akt" sagt, und sich in einer S/M-Video-Produktion auspeitschen und malträtieren lässt, daß ich beeindruckt denke: die fällt danach mindestens 4 Wochen für alle Fotos aus, auf denen mehr Haut zu sehen ist als Unterarme, Gesicht und Füße...

Es fehlt übrigens die "fachgerechte" Definition von "Pornografie", allerdings liegt diese wohl auch hier im Sinne des Betrachters.

Es gibt tausende Definitionen von "Pornographie", und alle liegen ausschließlich im Auge des Betrachters.

Sowohl das Gesetz (§184 StGB ff.) als auch die höchstrichterliche Rechtsprechung in Deutschland sagen übrigens ganz klar, daß niemals ein Inhalt pornographisch sein kann, sondern immer nur die Art und Weise der Darstellung und ihr jeweiliger Gesamtzusammenhang. Deshalb ist in einem Aufklärungsbuch ja z.B. auch eine Abbildung nicht jugendgefährdend, die in anderem Kontext als jugendgefährdend eingestuft werden kann.

Und last not least kommt dann immer auch noch das Bundesverfassungsgericht mit ins Spiel, das in der berühmten "Mutzenbacher"-Entscheidung vor nunmehr 29 Jahren mal befunden hat, daß sich Pornographie und Kunst nicht zwingend gegenseitig ausschließen und auch Pornographie vom "Kunstvorbehalt" des Artikel 5 GG geschützt sein kann...

Auffällig ist übrigens auch, daß die Indizierungsentscheidungen der BPJ (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien) nur 25 Jahre lang gelten und dann auslaufen. Und in der Mehrzahl der Fälle nicht wieder verlängert werden - weil sich immer wieder herausstellt, daß das, was ein Gutachterausschuss 1980 mal als "schwer jugendgefährdend und sozial-ethisch desorientierend" eingestuft hat, im Jahr 2005 nicht mehr so gesehen wird...

Die BPJ (damals hieß sie noch BPS) hat übrigens noch im Jahr 1990 in einem Indizierungsentscheid gegen einen Beate Uhse-Katalog die auch damals schon bemerkenswerte Ansicht vertreten, die "Verharmlosung von Selbstbefriedigung und Homosexualität" sei "schwer jugendgefährdend und sozial-ethisch desorientierend"...

"PornArt" ebenfalls, da nicht jeder Pornografie und das Ausleben fetischistischer Vorlieben , sowie das Festhalten dieser in Bildern , als Kunst betrachtet.
Gibt es eigentlich noch Grenzen, oder müssen die alle "künstlerisch" überschritten werden?

Die gesetzlichen bzw. rechtlichen Grenzen leiden regelmäßig an Definitions- und Abgrenzungsproblemen. Für Alice Schwarzer sind schon Bilder von Frauen in Strapsen ("Nuttenwäsche") verwerflich und gehören verboten. Sah sie früher jedenfalls so. Sollte heute irgendein islamistischer Extremist das so äußern, würde ich mich nicht wundern, wenn sie plötzlich die Freiheit der Frauen verteidigt, sich in Strapsen zu zeigen...

Abgesehen vom Kindesmißbrauch und der Nötigung von Darsteller/innen gegen ihren freien Willen gibt es überhaupt keine Grenzen, die Kunst bzw. Künstler bzw. künstlerisch Tätige beachten müssen. Ob sie welche beachten und welche das sind - das kann nur der jeweilige Künstler bzw. künstlerisch Tätige für sich und seine Kunst entscheiden. Das Publikum entscheidet dann ggf., wie es darauf reagiert.

Persönlich glaube ich, daß es wirklich gute Kunst ohne eine gewisse Grenzüberschreitung überhaupt nicht gibt. Kunst ist gerade dazu da, Grenzen zu überschreiten und die Betrachter aus ihrer Komfort-Zone zu holen.

Da wären unter anderem noch "Natursekt"-Duschen oder das "Vergnügen" mit anderen Exkrementen, die "hohe Kunst" kennt wohl keine Grenzen mehr......

Ich kenne einige "Natursekt"-Fotos, die ich ohne zu Zögern und ohne Einschränkung als richtig klasse Kunst bezeichne. Bei "Kaviar" habe ich das noch nicht gesehen, aber das wird vermutlich daran liegen, daß a) dieses Genre nicht so wirklich meinen Geschmack trifft und b) sich zu wenig Künstler damit befassen. Jedenfalls was "visuelle Kunst" betrifft. Das "Scheißen" an sich haben bekanntlich schon Genies wie Buñuel und Günter Grass künstlerisch thematisiert.

(Ich kann dazu nur "Das Gespenst der Freiheit" von Buñuel empfehlen, die Szene in der Polizeiausbildung. Ein Geniestreich, der zeigt, wie sehr das, was man als vermeintlich "natürlich" ansieht, auf kulturellen Konventionen beruht.*)

Warum wird man eigentlich sofort als "intolerant" bezeichnet, wenn man derartiges einfach nicht sehen möchte, aber zunehmend und zwangsläufig damit konfrontiert wird?

Man wird nicht als "intolerant" bezeichnet, wenn man "sowas" nicht sehen will.
Man wird - zu Recht - als "intolerant" bezeichnet, wenn man verhindern will, das "sowas" gezeigt wird, und man wird meiner Ansicht nach auch zu Recht als intolerant bezeichnet, wenn man verlangt, daß alle anderen auf einer großen Plattform darauf verzichten müssen, weil man sonst Gefahr läuft, damit konfrontiert zu werden.

Das ist wie mit dem Zeitschriften-Laden. Niemand verlangt von Dir, den "PLAYBOY" oder das "Neue Deutschland" zu lesen. Aber Du kannst nicht verlangen, daß diese Blätter nicht mehr im Regal liegen dürfen, weil Du dann zwangsläufig immer mal wieder einen Blick darauf werfen musst, wenn Du auf dem Weg zur "Bäckerblume" im Nachbarregal bist...

Gilt ein Fotograf denn mittlerweile etwa schon als rückständig oder gar "langweilig" oder altmodisch, wenn er sich dem "modernen" Trend nicht anschließt?

Erstens ist es unerheblich, ob jemand als "langweilig" oder "altmodisch" gilt, denn niemand sollte sich von solchen Urteilen anderer abhängig machen.
Zweitens findet jeder von uns das als "altmodisch" oder "langweilig", was er als solches empfindet.

Es kann Dir - oder jedem anderen User - doch völlig egal sein, ob ein anderer Dich als "langweilig" oder "altmodisch" empfindet. Und wenn einer das nun mal so empfindet: wieso sollte er lügen müssen, wieso sollte er es nicht sagen dürfen?

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*) In der Szene versucht der Dozent, den angehenden Polizisten zu erklären, daß Moral eine gesellschaftliche Konvention ist. Er beschreibt dafür eine Vorstellung, die dann im Film als Szene gezeigt wird.

Sinngemäß: wir treffen uns mit anderen, um gemeinsam zu essen, aber wenn jemand auf die Toilette muß, dann fragt er leise den Gastgeber, wo die Toilette sei, und zieht sich auf's berühmte "stille Örtchen" zurück. Allein natürlich.

In der Szene nun treffen sich einige Ehepaare, eines mit einer knapp 18jährigen Tochter, im noblen Haus eines der Paare. Dort gibt es kein Esszimmer mit einem großen Esstisch, sondern einen schön eingerichteten Raum, in dem lauter Klosetts in zwei gegenüberliegenden Reihen stehen.

Alle lassen die Hosen runter bzw. raffen die Röcke, und setzten sich zum Scheißen auf die Klosetts. Es ist ein munteres Drücken und Pressen und Plätschern und Plumpsen.
Nachdem er sein Geschäft erledigt hat, steht einer der Gäste auf und wendet sich verdruckst an das Dienstmädchen: "Wo kann man denn hier...?" Das Dienstmädchen bringt ihn ein winziges Kämmerchen, wie eine Klo-Kabine. Dort nimmt er Platz, bindet sich eine Serviette um, und dann wird durch eine Durchreiche Essen hineingereicht, und er verzehrt das Essen in der Kabine.

Denn in dieser Kultur gilt es als unschicklich, in Gesellschaft zu essen...

Essen ist... igitt. Scheißen ist ein schönes Gemeinschaftserlebnis.

Günter Grass hat im "Butt" übrigens was sehr ähnliches erfunden. Er beschreibt dort, wie in der Steinzeit sich die Horde zum genüßlichen gemeinsamen "Hordenschiss" zusammenfindet...
#300Report

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