Nervige Anfragen aus dem Ausland 197

2 years ago
Muß ich mir eigentlich Sorgen mache wenn ich nur 2-3 solcher Mails im Jahr bekomme?
#121Report
2 years ago
DIRK LORENZ:
Muß ich mir eigentlich Sorgen mache wenn ich nur 2-3 solcher Mails im Jahr bekomme?

Das zeigt lediglich, dass du am Arsch der Welt wohnst. Münster ist auch nicht viel besser. Die Damen bevorzugen Ballungszentren: Berlin, München, Ruhrgebiet, Köln usw.
#122Report
2 years ago
@SEE:
Er nimmt seine Reportage und macht die Runde durch die Redaktionen. Zwei Wochen später schlägt er wieder in der Fotoredaktion des ZEIT Magazin auf.

Das wäre dann die Runde vom SZ Extra über Focus, Stern und Spiegel, vielleicht noch die Quick bis zur Welt und FAZ ..

Nein. In den 1980ern (war ungefähr erste Häfte des Jahrzehnts), als mir ein alter Schulkumpel, der zur ZEIT ins "Moderne Leben" gegangen war, beeindruckt von der Geschichte erzählte, die er persönlich mitbekommen hatte, da stand für "die Runde machen" für eine Feature-Reportage zur Verfügung:
STERN, ZEIT-Magazin, GEO, BUNTE, QUICK, NEUE REVUE, vielleicht auch schon TEMPO (ab 1986), außerdem je nach Thema auch noch FRAU IM SPIEGEL, die BAMS (die schon in den 1980ern beachtliche Fotoreportage-Strecken gedruckt hat), und noch einige Special-Interest-Zeitschriften wie z.B. die Apotheken-Blätter (die dank enormer Auflagen sehr gute Honrore zahlten und zahlen) und die Tiefdruck-Beilagen einiger großer Tageszeitungen (nicht die FAZ, die hat in ihrer "Bilder und Zeiten"-Beilage keine umfangreicheren Fotoreportagen gedruckt, sondern pflegte mehr das gute große Einzelbild), das waren "aufgebohrte" TV-Beilagen, für die das TV-Programm fertig eingekauft wurde und denen man einen redaktionellen Mantel umgehängt hat. Die WAMS hat damals keine größeren Fotoreportagen veröffentlicht.

FOCUS gab's noch gar nicht, das kam erst 1993. Genauso das SZ-Magazin, das kam 1990.

Auch der SPIEGEL fällt dafür weg, der hat in den 1980er Jahren ebenfalls noch keine regelrechten Fotoreportagen gedruckt, die vorrangig vom Bild leben, sondern nur Fotos zur Illustration der SPIEGEL-Text-Artikel eingekauft.

Es geht bei dem Beispiel darum zu zeigen, daß in der Medienbranche seit 100 und mehr Jahren überall und immer über Honorare verhandelt wird, sowohl seitens der Anbieter als auch seitens der Abnehmer. (Als 1981 in einem Hotel in Washington das Attentat auf Präsident Reagan stattfand, da war völlig zufällig der Magnum-Fotograf Sebastiao Salgado am Hinterausgang des Hotels, er wollte versuchen, ein paar besondere Fotos von dem langweiligen Auftritt zu machen. Und er wurde Zeuge des Attentats.

Von einer Telefonzelle aus informierte er das New Yorker Magnum-Büro - Handys gab's ja noch nicht - und der Chef des Büros bot die Fotos - die zu dem Zeitpunkt niemand schon gesehen hatte, auch Salgado nicht - für 75.000 US-Dollar TIME Magazine an. TIME schlug zu, und ein paar Minuten später bot NEWSWEEK 100.000 US-Dollar. Aber da war der Deal schon gemacht, und auch wenn man's kaum glauben mag, in der Branche galt damit wirklich das Prinzip des "Hanseatischen Kaufmanns". Logisch, weil fast alles ganz schnell per Telefon abgemacht wurde, und dann müssen sich alle auf den "Handschlag" verlassen können.

Ich schätze, der Mann wird sich den Rest seines Lebens darüber geärgert haben - nicht wegen der 25.000 US-Dollar, soviel war das gar nicht im damaligen Zeitschriften-Geschäft, sondern darüber, daß er den Marktwert der Fotos an jenem Abend zu niedrig eingeschätzt hat.

Wie gesagt: in der Medienbranche wird ständig gehandelt und gehökert, das gilt auch für edle Buchverlage, und man nutzt taktische Schwächen des Verhandlungspartners selbstverständlich aus. Das nimmt auch keiner übel.
#123Report
2 years ago
@HS-Fotodesign:
Tom Rohwer #98 Der Fotograf wäre meiner Meinung nach mehr als unprofessinell.
Wenn er 12000 DM verlangt für seine Reportage gehe ich davon aus das er mindestens die gebotenen 6000 DM Eigenkosten hatte.

Deine Prämisse ist falsch.

Somit kann er kein Profi sein weil er davon seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten kann mit so einer Kalkulation.

Auch die Prämisse ist falsch.
Ein Profi kann auch mal so einen Auftrag saußen lassen nur um seiner Linie treu zu bleiben.

Du hast überhaupt nicht verstanden, wovon ich schrieb, kann das sein?

Die Fotoreportage war fertig. Die war eine Eigenproduktion des Fotografen, der eine Idee dafür gehabt hat und das Ding gemacht hat. Das war und ist durchaus üblich, bei weitem nicht alles wird mit festem Auftrag produziert.
Sich dann auf 5000DM runterhandeln zu lassen zeigt mir das ihm das Wasser mehr als bis zum Hals gestanden war.

Auch das ist falsch.
Der Fotograf hat sich nur einfach mit seiner Vorstellung vom Marktwert der Reportage verpeilt. Er hat 12.000 DM gefordert, woraus man schließen kann, daß er mit 9.000 bis 10.000 DM völlig happy gewesen wäre, denn natürlich fordert man mehr, als man wirklich haben möchte, weil man ja Verhandlungsspielraum braucht.

Der Fotoredakteur kennt seinen Etat, er weiß, was er in etwa wofür ausgeben kann. Und was er wofür ausgeben will, denn er hat ja den ganzen Schreibtisch voll mit Angeboten von Fotografen und Agenturen und anderen Zeitschriften-Verlagen, die ihr Material im Ausland "syndizieren".

Also weiß er: ich bekomme für um und bei 6.000 DM diverse Stories im selben Volumen. Dann ist es ein Abwägen, manches Thema ist reizvoller, manches Thema fällt in die Kategorie "Kann man haben, muss man aber nicht". "Müssen" muss die Redaktion nur das Blatt vernünftig vollkriegen, aber das ist kaum je das Problem, man hat immer wenigstens viermal so viel, wie man braucht.

Ich vermute mal, daß er sich auch auf 7.000 DM hätte raufhandeln lassen. Der eine will 12.000, der andere bietet 6.000. Die Mitte ist so etwa 8.500 bis 9.500. Als Anbieter kriegt man nur selten die Mitte...

Klar kann ich aufstehen und gehen, weil ich's nicht unter 12.000 hergeben will. Aber dafür muss ich dann den Markt verdammt gut kennen, oder ich pokere hoch - und beim Pokern kann man ausgeblufft werden.

Hinzu kommt, daß die anbietenden Fotografen in der Zeitschriften-Branche immer einen Informationsnachteil haben. Die Fotoredakteure kennen den aktuellen Markt besser, sie wissen besser, was gerade wo angeboten wird, und können den Marktwert von Sachen genauer einschätzen. Da muss ein Fotograf schon 30 Jahre im Geschäft sein, um das ausgleichen zu können. Hilfreich ist auch, am Beginn der Karriere, eine zeitlang selbst mal in einer Fotoredaktion gearbeitet zu haben. Eine Reihe der wirtschaftlich erfolgreichen Fotoreporter hat bzw. hatte diesen Background. (Heute ist der Markt eh ziemlich pulverisiert.)

Die Moral von der Geschicht' ist ganz einfach: wenn du dich verpeilt hast, dann stehst du am Ende meist noch schlechter da, als wenn du gleich etwas weniger gierig gewesen wärst. Der Fotoredakteur weiß genau: die Story hat wie alle Stories ein Verfallsdatum. Und ganz offensichtlich waren meine 6.000 DM das beste Angebot, das der Fotograf bekommen hat. Sonst wäre er ja nicht wieder hier...
(Wenn der Fotoredakteur Pech hat, hat ein Konkurrent auch genau die 5.000 DM geboten. Dann muss er damit rechnen, daß der Fotograf zu dem geht. Man will sich ja keine Blöße geben... Aber das "Pech" hält sich in Grenzen, denn wenn die Reportage so begehrenswert gewesen wäre, daß er sich darüber ärgert, dann hätte er gleich von sich aus "Gut, sagen wir 7.500" gesagt, als der Fotograf schon die Türklinke in der Hand hat...)

Als Alternative bleibt nur: stopf es ins Archiv und versuch, im Laufe der nächsten Jahre ein paar 100 DM damit zu erzielen.
#124Report
[gone] User_11758
2 years ago
Tom du bist hier mal wieder am Thema vorbei.
Es geht hier nicht um Nachverhandeln und ob meine Prämissen falsch ode richtig sind, sondern um das nervige Anschreiben von Modellen, die keine Sedcard lesen.
Sei mir nicht böse das ich den ganzen Sums jetzt nicht mehr ganz gelesen habe.
Aber glauben tu ich das nichzdas einer ohne Auftrag eine Reportage macht und sich dann von 12000 auf 5000DM runter ziehen lässt.
Ich habe eben meine Wertevorstellung und da gibt es sowas nicht.
Hier wird nichts nachverhandelt
#125Report
2 years ago
Auch wenn es nicht ganz das Thema trifft: Nachverhandlungen sehe ich kritisch weil die Gefahr von Absagen steigt. Wenn man weit auseinander liegt, macht es keinen Sinn., bei kleineren Differenzen findet man vielleicht noch einen Kompromiss.
#126Report
Bei einem der ausländischen Modelle bekommt man zumeist eine solide Grundleistung, gutes Aussehen und meist eine exzellente Körperbeherrschung.

Nur bei einem? Um welches handelt es sich denn dabei?

Aber nicht nur das. Es gibt sogar welche, die lassen sich voher noch aufpolieren:
I’m Ukrainian model. I’m 29 years old. I’ve been polished I.
#127Report
2 years ago
Letzten Endes ist es doch nur ein einziger Punkt, der die Menschen nervt: wenn ein "nein" nicht akzeptieren wird.

"Angebote" von PAY-Modellen an TFP-Fotografen, von TFP-Fotografen an PAY-Modelle, von Akt-Fotografen an Portrait-Modelle, ... oder der Typ in der Disko, der immer wieder mit dem Drink auf der Matte steht... alles die gleiche Schublade.
#128Report
2 years ago
@ Tom Rohwer zu #123 :

Von einer Telefonzelle aus informierte er das New Yorker Magnum-Büro - Handys gab's ja noch nicht - und der Chef des Büros bot die Fotos - die zu dem Zeitpunkt niemand schon gesehen hatte, auch Salgado nicht - für 75.000 US-Dollar TIME Magazine an. TIME schlug zu, und ein paar Minuten später bot NEWSWEEK 100.000 US-Dollar. Aber da war der Deal schon gemacht, und auch wenn man's kaum glauben mag, in der Branche galt damit wirklich das Prinzip des "Hanseatischen Kaufmanns". Logisch, weil fast alles ganz schnell per Telefon abgemacht wurde, und dann müssen sich alle auf den "Handschlag" verlassen können.


Verhandeln, Konkurrenz und hanseatische Kaufmannsehre ... ok, paßt so zusammen. Aber MK ist nicht nur kommerziell, und ein Payshooting ebenfalls nicht, jedenfalls nicht seitens des zahlenden Hobbyfotografen.
Zeitungen sind kommerzielle Produkte, sie haben eine Leserschaft und wollen ihre Berichte und Reportagen publizieren, um sie so als Magazin, als Zeitung verkaufen zu können.
Deshalb müssen diese Verlage und Redaktionen auch die aktuellsten, interessantesten und besten Reportagen samt der dazu optimalen Bilder liefern. Das alles muß ich aber nicht tun, ich kann und darf Bilder schießen, die mir gefallen, von Motiven die ich toll finde. Dabei kann ich alle Trends, alle Meinungen und Erwartungen der Allgemeinheit komplett ignorieren ... ich brauche keine Bilder von Evelyn Burdecki, ich habe kein Interesse an Paris Hilton, ich muß absolut gar nichts tun, falls Reese Witherspoon mir morgen begegnen sollte ...
Aber ich fände es super, die Duchess of Cambridge zu interviewen, Adriana Lima zu fotografieren oder die Route 66 in einem Buick Electra oder Dodge Challenger zu erleben.
Also ist es doch meine Sache, wofür ich mein Geld ausgebe, und welche Angebote ich annehme, ablehne oder ignoriere, wenn ich merke, daß meine SC offenbar nicht mal angeschaut und schon gar nicht gelesen wurde. Die Frage des Verhandelns stellt sich somit ggfs. erst gar nicht.
#129Report
2 years ago
Ich merke schon, ich bin viel zu relaxt, um als Fotograf zu arbeiten :D Ich ignoriere die Anfragen in der Regel einfach. Ok, bei mir sind es auch nur 1-2 pro Monat. Aber selbst bei 1-2 am Tage würde sich meine Aufregung in Grenzen halten.
#130Report
[gone] User_11758
2 years ago
Seit die ersten Zeilen so lauten.....
"I don´t PAY-I don´t PAY-I don´t PAY-I don´t PAY-I don´t PAY-I don´t PAY-I don´t PAY-I don´t PAY-I don´t PAY-I don´t PAY-I don´t PAY-I don´t PAY-I don´t PAY"
ist es echt weniger geworden. Diese Woche noch gar nichts und es ist schon Mittwoch.
Kann es am Englisch liegen??
Die durchreisenden Modelle haben doch sicherlich ihre Sprache eingestellt und müssten somit auch in den Shootingvorgaben es erkennen können.
#131Report
[gone] User_5999
2 years ago
Machst Du dann auch noch ein paar Zeilen auf Fränkisch? Und von wegen Ausland auf Bairisch?
#132Report
[gone] User_11758
2 years ago
[@5999] naja das bedeutet doch das die meisten doch auf die SC geschaut haben aber fränkisch und bayrisch nicht verstanden haben.
Cooler Humor
#133Report
2 years ago
Tom Rohwer: Oppa erzählt vom Kriech? :D
#134Report
2 years ago
AlexJ vor 1 Tag schrieb:
Ich merke schon, ich bin viel zu relaxt, um als Fotograf zu arbeiten :D Ich ignoriere die Anfragen in der Regel einfach

Hallo, kurz gesagt, leider verschlechtert das Deinen automatisch berechneten Antwortchance-Wert auf Deiner Sedcard.
Aber wenn das Dir egal ist kann mans so machen.
#135Report
#136
2 years ago
2ndPhoto: die fehlt doch nicht? Ob die aber ausgenommen ist, weiß ich nicht.
#137Report
#138
2 years ago
Westhafen Images Der Antwortchancen-Wert ist mir wirklich nicht so wichtig. Wie aber schon einige geschrieben haben kann man sich ja einfach eine Standardantwort hinterlegen und diese versenden.
#139Report
2 years ago
Interessantes Thema. Was ich mich manchmal frage, warum verlangen manche Models aus dem Ausland mehr als Models aus D. Zumal mal überlegen muss, das einige dieser Models aus Ländern kommen, wo eine 3 Stunden Gage hier in D, in deren Heimatländern fast ein Monatsgehalt entspricht. Trotz des Aufenthalts in D und Flug, bleibt doch schon einiges von den Gagen hängen. Und das immer mehr neue nicht inländische Models auftauchen ist ja kein Wunder. Scheint sich ja dort gut rumzusprechen, dass es hier viele Zahlungskräftige Fotografen usw. gibt. Aber würde man wahrscheinlich selber genau so machen, als irgendwo im Heimatland für 300€ im Monat Vollzeit zu kellnern.
#140Report

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