Organspende? 105
05.05.2010
@Tom
Das sind aber 2 paar ganz verschiedene Schuhe.
In Deinem Fall geht es um die Entscheidung Therapieeskalation ja/nein-nicht um Organspende.
Bevor ich über Organspende nachdenke muß der Patient hirntot sein, das hat mit "keine Überlebenschance wg Polytrauma" nichts zu tun.
Das sind aber 2 paar ganz verschiedene Schuhe.
In Deinem Fall geht es um die Entscheidung Therapieeskalation ja/nein-nicht um Organspende.
Bevor ich über Organspende nachdenke muß der Patient hirntot sein, das hat mit "keine Überlebenschance wg Polytrauma" nichts zu tun.
#82Report
[gone] Tante Emma
06.05.2010
Die Regelung ''Organspende nur für Personen die selber bereit sind ein Organ zu spenden''
finde ich aber sehr hart. Es gibt mit Sicherheit auch viele Leute, die sich unbewusst noch gar nicht mit dem Thema auseinander gesetzt haben. Das kann man meiner Meinung nach keinem zum Vorwurf machen und nicht nach dem Motto ''Tja, Pech gehabt'' handhaben.
Eine gewisse Selbstlosigkeit gehört schon dazu, wenn man Organspender ist, finde ich und
man sollte nicht geben mit der konkreten Erwartung (theoretisch) etwas nehmen zu können,
das ist bei dieser Sache der völlig falsche Ansatz, meiner Meinung nach.
Wir können Personen nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben, welche Entscheidungen sie
zu treffen haben. Das würde man nämlich tun, wenn man sie unter den Zwang stellt ihre Organe (theoretisch) spenden zu müssen, wenn sie selber Hilfe bekommen wollen.
Zumal wie würde denn die Entscheidung ausfallen bei einem, auf ein Organ angewiesenen,
der selber Organspender ist? Das ist doch total unsinnig.
Für mich sollte es nur geben ''Organspender ja oder nein'', diese Zwischenregelungen,
basieren irgendwie nur auf reiner Selbstgerechtigkeit, nicht auf Nächstenliebe.
Und wenn man es nicht aus dem Wunsch heraus, anderen Menschen zu helfen, oder
ihnen noch ein, zwei glückliche Jahre schenken zu wollen tut, dann soll man es lieber gleich
sein lassen anstatt tausende Bedingungen zu stellen nur damit man in Frieden unter der
Erde verotten kann.
finde ich aber sehr hart. Es gibt mit Sicherheit auch viele Leute, die sich unbewusst noch gar nicht mit dem Thema auseinander gesetzt haben. Das kann man meiner Meinung nach keinem zum Vorwurf machen und nicht nach dem Motto ''Tja, Pech gehabt'' handhaben.
Eine gewisse Selbstlosigkeit gehört schon dazu, wenn man Organspender ist, finde ich und
man sollte nicht geben mit der konkreten Erwartung (theoretisch) etwas nehmen zu können,
das ist bei dieser Sache der völlig falsche Ansatz, meiner Meinung nach.
Wir können Personen nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben, welche Entscheidungen sie
zu treffen haben. Das würde man nämlich tun, wenn man sie unter den Zwang stellt ihre Organe (theoretisch) spenden zu müssen, wenn sie selber Hilfe bekommen wollen.
Zumal wie würde denn die Entscheidung ausfallen bei einem, auf ein Organ angewiesenen,
der selber Organspender ist? Das ist doch total unsinnig.
Für mich sollte es nur geben ''Organspender ja oder nein'', diese Zwischenregelungen,
basieren irgendwie nur auf reiner Selbstgerechtigkeit, nicht auf Nächstenliebe.
Und wenn man es nicht aus dem Wunsch heraus, anderen Menschen zu helfen, oder
ihnen noch ein, zwei glückliche Jahre schenken zu wollen tut, dann soll man es lieber gleich
sein lassen anstatt tausende Bedingungen zu stellen nur damit man in Frieden unter der
Erde verotten kann.
#83Report
06.05.2010
Original von Pete67
@Tom
Das sind aber 2 paar ganz verschiedene Schuhe.
In Deinem Fall geht es um die Entscheidung Therapieeskalation ja/nein-nicht um Organspende.
Bevor ich über Organspende nachdenke muß der Patient hirntot sein, das hat mit "keine Überlebenschance wg Polytrauma" nichts zu tun.
Das Beispiel zeigt einfach nur, daß die ärztliche Weisheit Grenzen hat - und das immer ein Risiko besteht, Menschen zu früh für tot zu erklären. Woran auch die Hirntod-Definition nicht 100prozentig etwas ändert.
#84Report
06.05.2010
Original von Mine G.
Die Regelung ''Organspende nur für Personen die selber bereit sind ein Organ zu spenden''
finde ich aber sehr hart. Es gibt mit Sicherheit auch viele Leute, die sich unbewusst noch gar nicht mit dem Thema auseinander gesetzt haben.
Wenn ich etwas von anderen Menschen haben will, muß ich zumindest grundsätzlich selber auch bereit sein, dies zu tun.
Wenn ich von anderen Leuten verlange, daß sie als Soldaten ihr Leben bei der Verteidigung meines Landes einsetzen, muß ich ja auch mindestens grundsätzlich bereit sein, dasselbe zu tun.
Das kann man meiner Meinung nach keinem zum Vorwurf machen und nicht nach dem Motto ''Tja, Pech gehabt'' handhaben.
Es gibt keine Entschuldigung für einen Menschen in Deutschland, sich im Jahr 2010 noch nicht ausreichend damit auseinandergesetzt zu haben.
Wir können Personen nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben, welche Entscheidungen sie
zu treffen haben.
Das macht ja auch niemand.
Das würde man nämlich tun, wenn man sie unter den Zwang stellt ihre Organe (theoretisch) spenden zu müssen, wenn sie selber Hilfe bekommen wollen.
Ja. Kann sich jeder selber frei entscheiden. Solidarität ist keine Einbahnstraße - Solidarität kann nur erwarten, geschweige denn fordern, wer selber auch bereit ist, solidarisch zu sein.
Zumal wie würde denn die Entscheidung ausfallen bei einem, auf ein Organ angewiesenen, der selber Organspender ist? Das ist doch total unsinnig.
Wieso?
Das ist doch heute auch kein Problem? Der Mensch ist entweder Organspender oder Organempfänger - beides gleichzeitig kann er nicht sein.
#85Report
06.05.2010
Muahahaha... seit wann gilt in Deutschland denn bitte DAS?!
Original von TomRohwer
Ja. Kann sich jeder selber frei entscheiden. Solidarität ist keine Einbahnstraße - Solidarität kann nur erwarten, geschweige denn fordern, wer selber auch bereit ist, solidarisch zu sein.
#86Report
06.05.2010
Jeder sollte das für sich ausmachen.
Ich spende seit 30 Jahren Blut, habe einen Organspendeausweis und bin in der Rückenmarksdatenbank registriert.
Warum? Weil ich sehr an meinem Leben hänge. Denn wenn mein Leben nur durch eine Blutkonserve , ein Organ oder fremdes Rückenmark gerettet oder verlängert werden könnte, dann will ich das auch.
Für mich ist es da nur konsequent, auch als Spender zur Verfügung zu stehen.
Ich denke, die meisten ohne Spenderausweis haben einfach noch nicht darüber nachgedacht. Und von denen, die, aus welcher überzeugung auch immer, keine Organe spenden, möchte ich die Person sehen, die im Angesicht des Todes auf ein Organ verzichten würde.
Ich spende seit 30 Jahren Blut, habe einen Organspendeausweis und bin in der Rückenmarksdatenbank registriert.
Warum? Weil ich sehr an meinem Leben hänge. Denn wenn mein Leben nur durch eine Blutkonserve , ein Organ oder fremdes Rückenmark gerettet oder verlängert werden könnte, dann will ich das auch.
Für mich ist es da nur konsequent, auch als Spender zur Verfügung zu stehen.
Ich denke, die meisten ohne Spenderausweis haben einfach noch nicht darüber nachgedacht. Und von denen, die, aus welcher überzeugung auch immer, keine Organe spenden, möchte ich die Person sehen, die im Angesicht des Todes auf ein Organ verzichten würde.
#87Report
06.05.2010
Original von TomRohwer
[quote]Original von Pete67
@Tom
Das sind aber 2 paar ganz verschiedene Schuhe.
In Deinem Fall geht es um die Entscheidung Therapieeskalation ja/nein-nicht um Organspende.
Bevor ich über Organspende nachdenke muß der Patient hirntot sein, das hat mit "keine Überlebenschance wg Polytrauma" nichts zu tun.
Das Beispiel zeigt einfach nur, daß die ärztliche Weisheit Grenzen hat - und das immer ein Risiko besteht, Menschen zu früh für tot zu erklären. Woran auch die Hirntod-Definition nicht 100prozentig etwas ändert.[/quote]
Ehm--das steht doch hier garnicht zur Debatte. Na klar hat unser Wissen/Können Grenzen-und je länger man in dem Beruf ist, desto klarer wird einem das.
Wenn man etwas ganz sichetr lernt in dem Beruf dann ists Demut.
Aber Hirntod ist Hirntod-da gibts nichts dran zu rütteln-die Definition Hirntod beinhaltet eine Nichtperfusion des Hirns über eine längere Zeit.
Und das ist mit dem (Hirn-)Leben nicht vereinbar.
Ich habe natürlich einen Organspendeausweis, bin aber eigentlich dagegen-es müßte einen NICHTorganspendeausweis geben-weil viele einfach aus Bequemlichkeit keinen haben.
Kein Nichtspendeausweis, also Bereitschaft zur Spende-das würde auch dazu führen, das sich wirklich ein großer Teil der Bevölkerung mit dem Thema beschäftigt.
#88Report
06.05.2010
Original von Metzroth
Und von denen, die, aus welcher überzeugung auch immer, keine Organe spenden, möchte ich die Person sehen, die im Angesicht des Todes auf ein Organ verzichten würde.
Guter Gedanke und völlig richtig. Wenn es einen selber trifft, ist es dann plötzlich immer was GAAANNZ Anderes.
#89Report
06.05.2010
Sehe ich nicht so. Gewiss gibt es einen Teil - wenn auch einen eher geringen - von Menschen, die sich der Konsequenz bewusst ist, die diese Haltung gegen Organspende fordert.
Guter Gedanke und völlig richtig. Wenn es einen selber trifft, ist es dann plötzlich immer was GAAANNZ Anderes.[/quote]
Original von Jaye
[quote]Original von Metzroth
Und von denen, die, aus welcher überzeugung auch immer, keine Organe spenden, möchte ich die Person sehen, die im Angesicht des Todes auf ein Organ verzichten würde.
Guter Gedanke und völlig richtig. Wenn es einen selber trifft, ist es dann plötzlich immer was GAAANNZ Anderes.[/quote]
#90Report
06.05.2010
Vorneweg: ich darf nicht einmal Blut spenden - wegen der Medikamente, die ich Rheuma sei Dank nehmen muß ...
Ich würde einen Organspenderausweis mit mir herumschleppen (so ich denn dürfte) - denn wenn es soweit ist, dann bin ich im Zweifelsfalle nicht mal böse, wenn der irdische Teil des Lebens ein Ende findet ... und wenn dann jemand davon profitieren kann - warum nicht?
Ich würde einen Organspenderausweis mit mir herumschleppen (so ich denn dürfte) - denn wenn es soweit ist, dann bin ich im Zweifelsfalle nicht mal böse, wenn der irdische Teil des Lebens ein Ende findet ... und wenn dann jemand davon profitieren kann - warum nicht?
#91Report
06.05.2010
Im Prinzip finde ich Organspenden ok. Vielleicht werde ich mich auch noch mal eines Tages zu einem Spenderausweis durchringen.
Aber dieser Ausschnitt hier hatte mich damals im übertragenen Sinne sehr nachdenklich gemacht:
Kleines Filmchen zum Thema Organspende
Aber dieser Ausschnitt hier hatte mich damals im übertragenen Sinne sehr nachdenklich gemacht:
Kleines Filmchen zum Thema Organspende
#92Report
06.05.2010
Original von Mine G.
Es gibt mit Sicherheit auch viele Leute, die sich unbewusst noch gar nicht mit dem Thema auseinander gesetzt haben. Das kann man meiner Meinung nach keinem zum Vorwurf machen und nicht nach dem Motto ''Tja, Pech gehabt'' handhaben.
Und genau deswegen wäre ich für eine geben-gegen-nehmen.
Viele würden sich plötzlich BEWUSST mit der Frage auseinandersetzen, wenn die Chance besteht, dass etwas für sie "rausspringen" wird.
In den meisten Fällen ist es einfach Bequemlichkeit sich den Ausweis zu besorgen, auszufüllen oder eben einfach mal Gedanken machen.
#93Report
06.05.2010
Original von Futility[/quote]
Muahahaha... seit wann gilt in Deutschland denn bitte DAS?!
[quote]Original von TomRohwer
Ja. Kann sich jeder selber frei entscheiden. Solidarität ist keine Einbahnstraße - Solidarität kann nur erwarten, geschweige denn fordern, wer selber auch bereit ist, solidarisch zu sein.
Es sollte gelten. Und ich finde, es ist ein sehr guter Grundsatz.
Daß die Welt nicht immer so ist, wie sie sein sollte, brauchst Du wohl niemandem zu erklären.
#94Report
06.05.2010
Original von Jaye
[quote]Original von Metzroth
Und von denen, die, aus welcher überzeugung auch immer, keine Organe spenden, möchte ich die Person sehen, die im Angesicht des Todes auf ein Organ verzichten würde.
Guter Gedanke und völlig richtig. Wenn es einen selber trifft, ist es dann plötzlich immer was GAAANNZ Anderes.[/quote]
Menschen, die keine Organspende erhalten wollen, gibt es durchaus, wie Dir wohl jeder Arzt bestätigen wird, der mit dem Bereich zu tun hat.
#95Report
06.05.2010
Original von Pete67
Ehm--das steht doch hier garnicht zur Debatte. Na klar hat unser Wissen/Können Grenzen-und je länger man in dem Beruf ist, desto klarer wird einem das.
Wenn man etwas ganz sichetr lernt in dem Beruf dann ists Demut.
Aber Hirntod ist Hirntod-da gibts nichts dran zu rütteln-die Definition Hirntod beinhaltet eine Nichtperfusion des Hirns über eine längere Zeit.
Und das ist mit dem (Hirn-)Leben nicht vereinbar.
Mehrere Ärzte, darunter ein Anästhesist, haben mir erklärt, daß das Problem nicht ist, den Hirntod als endgültigen Tod zu definieren, sondern manchmal darin liegt, den Hirntod eindeutig festzustellen...
Ich nehme das so zur Kenntnis, und es macht mich ein wenig skeptisch.
#96Report
06.05.2010
Original von TomRohwer
[quote]Original von Pete67
Ehm--das steht doch hier garnicht zur Debatte. Na klar hat unser Wissen/Können Grenzen-und je länger man in dem Beruf ist, desto klarer wird einem das.
Wenn man etwas ganz sichetr lernt in dem Beruf dann ists Demut.
Aber Hirntod ist Hirntod-da gibts nichts dran zu rütteln-die Definition Hirntod beinhaltet eine Nichtperfusion des Hirns über eine längere Zeit.
Und das ist mit dem (Hirn-)Leben nicht vereinbar.
Mehrere Ärzte, darunter ein Anästhesist, haben mir erklärt, daß das Problem nicht ist, den Hirntod als endgültigen Tod zu definieren, sondern manchmal darin liegt, den Hirntod eindeutig festzustellen...
Ich nehme das so zur Kenntnis, und es macht mich ein wenig skeptisch.[/quote]
Das macht mich allerdings skeptisch-und ich würde mir nen anderen Anästhesisten suchwen.
#97Report
[gone] Tante Emma
06.05.2010
Und genau deswegen wäre ich für eine geben-gegen-nehmen.
Viele würden sich plötzlich BEWUSST mit der Frage auseinandersetzen, wenn die Chance besteht, dass etwas für sie "rausspringen" wird.
Das kann man doch auch schon durch eine Umkehrung der momentanen Hanhabung erreichen.
Also anstatt eines Spenderausweises einen Nichtspenderausweis.
Wie ich schon sagte, meiner Meinung nach ist das ''Geben und Nehmen'' eben der völlig falsche
Ansatz, wenn man aus Nächstenliebe Menschenleben retten möchte.
#98Report
07.05.2010
Genau und wenn an deinem Auto nicht steht, dass Du NICHT willst, dass es
geklaut wird, kann ich es einfach so mitnehmen. :D
Das kann man doch auch schon durch eine Umkehrung der momentanen Hanhabung erreichen.
Also anstatt eines Spenderausweises einen Nichtspenderausweis.
[/quote]
geklaut wird, kann ich es einfach so mitnehmen. :D
Original von Mine G.
[quote]
Und genau deswegen wäre ich für eine geben-gegen-nehmen.
Viele würden sich plötzlich BEWUSST mit der Frage auseinandersetzen, wenn die Chance besteht, dass etwas für sie "rausspringen" wird.
Das kann man doch auch schon durch eine Umkehrung der momentanen Hanhabung erreichen.
Also anstatt eines Spenderausweises einen Nichtspenderausweis.
[/quote]
#99Report
07.05.2010
Original von Futility
Genau und wenn an deinem Auto nicht steht, dass Du NICHT willst, dass es
geklaut wird, kann ich es einfach so mitnehmen. :D
Ist alles eine Frage der gesellschaftlichen (und juristischen) Definition. Wenn es vereinbart ist, dass bei offenen Türen und steckendem Schlüssel, das Auto zu verleihen ist, wäe es okay.
Einen Privatparkplatz musst Du auch kennzeichnen weil es sonst per "Vereinbarung" Allgemeingut ist.
#100Report
Topic has been closed
Ich bin auch Krankenschwester und habe auch schon einiges gesehen. Natürlich gibt es diese Fälle von denen Du berichtet hast. Deshalb sollte man eine ausführliche, detaillierte Patientenverfügung haben. Darin kann man genau festlegen, wie weit die Behandlung gehen soll. Hinterlegt diese bei einer Person Eures Vertrauens. Mein Freund und ich haben zusätzlich noch kurzinfos ( wer soll informiert werden, Tel.-Nr., Grunderkrankungen, tägl. Medikation) mit Tesa an den Perso geklebt.