Loveparade in Duisburg ! Massenpanik ! 204

[gone] David Brad
24.07.2010
Original von Peter | NRW
Es ist ein Höchstmaß an Geschmacklosigkeit, die Party trotz der vielen Toten weiter laufen zu lassen.

Dieses schreckliche und für mich unvorstellbare Ungkück macht mich traurig.

wirklich ein schreckliches ereignis.

ich kann auch auch nicht verstehen, warum man die "party" trotzdem weiterlaufen lässt ... so etwas ist ein schlag in's gesicht der betroffenen und angehörigen.

mein beileid!

lg,
david
24.07.2010
Zunächst mal bin ich wie alle erschüttert über das katastrophale Ereignis rund um die Parade!

Sachlich betrachtet gab es, wie ich den Berichten im TV vorhin entnehmen konnte, schon ein Konzept. Die Kapazität des Geländes an sich schien gar nicht so das Problem zu sein, sondern der Zu- und Abgang, also der Tunnel, weil der im wahrsten Sinne des Wortes das Nadelöhr des ganzen Systems, die kritische Stelle, ist. Aber auch dafür gab es wohl ein Konzept. Wenn der Tunnel seine Kapazität erreicht hat, sollte er auf der Seite gesperrt werden, auf der die Leute in den Tunnel hineinströmen, und die Leute, die sich gerade im Tunnel befinden, sollten nach und nach auf das Gelände gelassen werden. Die dadurch frei gewordene Kapazität im Tunnel erlaubt dann wieder eine Öffnung der Eingangsseite usw. usf. In der Praxis kommt aber schlicht und ergriffen der menschliche Faktor dazu, und den kann man halt nicht berechnen. Im konkreten Fall sieht der so aus, dass eine Hand voll Leute die Sperrung des Tunnels umgehen wollte, den abgesperrten Bereich verlassen hat und den Bahndamm hoch geklettert ist. Zu der Panik führte dann wohl der Umstand, dass jemand dabei genau in den Eingangsbereich des Tunnels abgestürzt ist. Und das hat dann natürlich eine Massenpanik ausgelöst. Typischer Fall von nichtlinearer Dynamik, auch Chaos genannt. Wenn man dann auch noch den Fehler gemacht hätte und die Veranstaltung auf dem Gelände sofort abgebrochen hätte, hätte das imho zu einer Katastrophe noch viel größeren Ausmaßes geführt, weil dann auch noch die Leute auf dem Gelände dieses panikartig hätten verlassen wollen. Von daher war die Entscheidung, das erstmal weiter laufen zu lassen, wohl richtig.

Ich denke mal, dass das A und O bei solchen Massen-Veranstaltungen ist, dass die Veranstalter sicher stellen müssen, dass die Besucher im Notfall ausreichend Platz zum Ausweichen haben. Das ist im vorliegenden Fall natürlich besonders brisant, weil das Gelände von der Bahntrasse und der Autobahn 59 begrenzt ist, und es somit schlicht und ergriffen keine Ausweichmöglichkeit gibt!

Gruß, Udo
[gone] PADDY™ DAS ORIGINAL (nicht mehr aktiv)
24.07.2010
Original von David Brad
ich kann auch auch nicht verstehen, warum man die "party" trotzdem weiterlaufen lässt ... so etwas ist ein schlag in's gesicht der betroffenen und angehörigen.


die Veranstaltung ist doch längs beendet. Solch ein Event kann nicht auf Schlag beendet werden. Wer soll den plötzlichen Abzug von hunderttausenden Menschen koordinieren? Und wer kannl eine zweiten Massenpanik verantworten ...
[gone] Kristina Bode
24.07.2010
Ich zitiere selten aber das hier finde ich ist lesenswert:

DJWestbam: "Mein Flug hatte drei Stunden Verspätung, also bin ich gerade erst hier angekommen und völlig schockiert. Als ich mein Handy nach dem Flug angemacht habe, hatte ich schon 30 SMS, die mich über das Fürchterliche informiert haben. Ich weiß nun gar nicht genau, was ich jetzt tun soll. Der Veranstalter bittet mich, aufzulegen, da die Polizei ihn darum bittet. Es sind Menschen gestorben, nun können die die Stimmung und Aggression der Weiterfeiernden nicht einschätzen und wollen weiteres Unheil verhindern." Er würde nur "aus Disziplingründen" auflegen. "Aber ich habe energetische Musik dabei, die denkbar schlecht zu der Situation passt. Das geht dann nicht", sagte er. Man müsse jetzt angemessene, leise Musik spielen, damit sich die Veranstaltung schnell und friedlich auflöse. "Es kann nicht sein, dass die Sache da nun weiter aufgepeitscht wird. Klar, die wummern auf Bitten der Polizei weiter, aber ich will es nicht, und ich kann es auch gar nicht."

Quelle
24.07.2010
Zuerst möchte ich auch mein Mitgefühl für Betroffene und Angehörige äußern.

Zum ganzen Thema will und vor allem kann ich mich nicht äußern.
Ich weiß einfach zu wenig, wie die Nachrichtenagenturen selbst wohl auch.

Das die Veranstaltung weiter gelaufen ist, kann ich aber gut verstehen.
Chaos. Ein Tunnel muss geräumt werden. Tote und Verletzte werden geborgen und medizinisch versorgt. Es werden Rettungsplätze eingerichtet.
Soweit ich das sehe, bleibt der Hauptheimweg, der Tunnel für Stunden gesperrt.

Und dann schaltet man AUF EINEN SCHLAG die Musik ab und sagt zu den wohl über 500.000 Menschen: Geht bitte gesittet nach Hause.

So viel gehen nicht einmal ohne die tragischen Ereignisse allein von der Logistik nicht auf einen Schlag weg.
Und dann noch provozieren, dass sie durch die Rettungsarbeiten laufen, damit der Anstand gewahrt bleibt?

Ich halte mich aber jetzt aus allen weiteren Mutmaßungen raus.

Traurig, das die größte Pary so verlaufen ist.


Peter
24.07.2010
Moin
bin gerade aus Duisburg zuhause angekommen, es war die Hölle in dem Tunnel, 10 minuten später und hätte direkt in dem Panik ausbruch gestanden. Um darüber urteilen zukönnen muss man dort gewesen sein!!!! Der anblick war einfach schrecklich!!! Hätten wir unsere sachen gepackt und versucht zurück zufahren wäre das wahnsinn gewesen. alleine gerade 23:30 am Ende als die Massen über die Autobahn das gelände verliessen wurde es noch recht eng , wäre jetzt alles abegbrochen worden.... mag nicht dran denken. Die Planung etc. war voll fürn Arsch dort! Die agressivität ( nicht nur der Besucher) Alkohol und Drogen , sind schon derbe aufgefallen. Habe sachen gesehn die werde ich wohl nie wieder vergessen. Ein trauriger tag :(
24.07.2010
Mein Beileid an alle Betroffenen des unglaublichen Unglücks an der
Love Parade.

Ich habe keine Ahnung wie was wann warum passiert ist.

Ich möchte alle Trauernden um Verständnis bitten, dass die Party
durch Behörden und Security nicht abgebrochen wurde.
Ich war vergangenen Sommer an einer grossen Veranstaltung
zusammen mit 2 Kollegen zuständig und verantwortlich für die Sucherheit.
Im Vorfeld trainierten wie alle möglichen Vorfälle, was bei uns glücklicherweise
nicht eingetroffen ist. Aber wir hatten, ausser wegen einer Gesamtevakuation
keine einzige Vorfallstudie, die den Abbruch der Veranstaltung vorgesehen hätte.
Es geht nicht - und es ist noch viel schlimmer, abzubrechen, wie im Nachhinein
festzustellen, dass man auf dem Leid von vielen Betroffenen eine Party gefeiert hat.

Mit Trauer und Entsetzen
Heiner
[gone] Miss Dawn
25.07.2010
...auch zu bedenken.....nicht unerhebliche schuld trifft den berliner senat....das ist ein über 20 jahre gewachsenens kulturgut berlins,das wirft man nicht einfach so weg....klar,dass die veranstalter für die jugendkultur andere möglichkeiten suchen...diese war unter aller sau,habs am tv nicht glauben können,was die dort für fehler gemacht haben war für jeden,der nur bissle plan von veranstaltungen hat,offensichtlich.....zürich macht es mit der streetparade aml wieder vor ,wie man so was handelt...
Das hat mich auch wahnsinnig geärgert das da Politiker im Fernsehen Pseudobetroffenheit heucheln und Konsequenzen fordern, abei waren das ihre eigenen Kollegen in Berlin die dieses Event aus der Stadt getrieben haben wegen Müllbeseitigungskosten. Aber das scheint ja einen höheren Stellenwert zu haben als die Sicherheit der Loveparadebesucher. Davon ab war diese Location ja nun wirklich nicht geeignet. Dann lieber vorher "den Arsch in der Hose" haben wie Bochum und es eine andere Stadt machen lassen wenn man selbst nicht dazu in der Lage ist. Aber so wie hier in der Hoffnung "das wird schon gut gehen" kann man das nicht machen. Bei uns am Volksparkstadion muß man auch duch einen Tunnel wenn man von der Bahn kommt und das ist schon krass bei nicht mal 60000 Zuschauern. Aber bei 1500000...?

Aber Unfälle gibt es überall wo eine so große Menschenmasse zusammen kommt. Wieviele sterben denn nach Diskobesuchen an Alleebäumen jeden Monat... sicher auch nicht viel weniger, aber interessiert sich da jemand für ? Nein. Wieso haben wir noch Soldaten in Afghanistan wo da doch so viele sterben ? Komisch, interessiert auch keinen...

Aber hier wo es jetzt wieder schön medial ausgeschlachtet wird und jeder elende Fernsehsender seine "Wir sind ja sooo schockiert" - Sondersendung bringen muß während man sich in der Redaktion üder die Einschaltquoten freut, muß jeder seine Beileidsbekundungen abgeben. Ganz ehrlich, DAS finde ich einen Schlag ins Gesicht für die Opfer was hier grade passiert. Ganz krass war wohl WDR wo die sich während der Sendung schnell schwarze Klamotten angezogen haben. Boah, schlimmer und peinlicher gehts wohl kaum noch. Und auf diesen Zug muß man jetzt aufspringen ? Man sollte sich aus Respekt vor den Opfern dafür schämen !

Und natürlich war es richtig das nicht abzubrechen. Nicht nur wegen der Gefahr, sondern weil man nicht 1.5 Millionen Besucher nach Hause schicken kann, weil es einen tödlichen Unfall gegeben hat. Da kommen schliesslich Menschen aus ganz Europa angereist.
Als erfahrener Feuerwehrmann kann ich nur sagen, das ganze wurde falsch organisiert...
wie kann man nur einen zugang machen und dann auch noch durch nen tunnel... das kann ja nur in die buchse gehn... ich war vor drei jahren in essen dienstlich mit dabei und das an der front und ich fand es da schon relativ unentspannt...
25.07.2010
Alter Schwede
Ich möchte nicht wissen, wie viele sich den Kopf mit Dingen gefüllt haben, die weit über 7-8 Stunden dauern in der Annahme gerade jetzt, als am Nachmittag, noch nicht wieder hinters Steuer zu müssen ...
25.07.2010
Original von Andreas Grav - PixelWERK ™
Aber hier wo es jetzt wieder schön medial ausgeschlachtet wird und jeder elende Fernsehsender seine "Wir sind ja sooo schockiert" - Sondersendung bringen muß während man sich in der Redaktion üder die Einschaltquoten freut, muß jeder seine Beileidsbekundungen abgeben. Ganz ehrlich, DAS finde ich einen Schlag ins Gesicht für die Opfer was hier grade passiert. Ganz krass war wohl WDR wo die sich während der Sendung schnell schwarze Klamotten angezogen haben. Boah, schlimmer und peinlicher gehts wohl kaum noch. Und auf diesen Zug muß man jetzt aufspringen ? Man sollte sich aus Respekt vor den Opfern dafür schämen !


Herzlichen Dank für diese Worte. So schlimm das alles ist und so sehr man Beileid für die Angehörigen der Opfer hat, so unangenehm finde ich es, dass sich jetzt wieder vermutlich 1 Woche lang eine mediale Auseinandersetzung anschließt und zahlreiche Bürger mit gesundem halbwissen über die Schuldigen diskutieren. Der Mensch ist in diesem Punkt ziemlich komisch getaktet, finde ich.
[gone] David Brad
25.07.2010
Original von Andreas Grav - PixelWERK ™
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Aber hier wo es jetzt wieder schön medial ausgeschlachtet wird und jeder elende Fernsehsender seine "Wir sind ja sooo schockiert" - Sondersendung bringen muß während man sich in der Redaktion üder die Einschaltquoten freut, muß jeder seine Beileidsbekundungen abgeben. Ganz ehrlich, DAS finde ich einen Schlag ins Gesicht für die Opfer was hier grade passiert. Ganz krass war wohl WDR wo die sich während der Sendung schnell schwarze Klamotten angezogen haben. Boah, schlimmer und peinlicher gehts wohl kaum noch. Und auf diesen Zug muß man jetzt aufspringen ? Man sollte sich aus Respekt vor den Opfern dafür schämen !
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das hast du gut auf den punkt gebracht! diese "pfui-pfui-medienberichterstattung" geht mir auch zunehmend auf den keks.
einerseits prangert man irgendwelche dinge, vorfälle oder menschen an und erfreut sich dann subtil an der tragik, um in den medien quote zu bekommen.

nichts gegen sachliche berichterstattungen, aber dieses tausendmal dann den quark wieder und wieder aufrühren, um noch mehr aufmerksamkeit zu bekommen auf kosten betroffener, ist keine schöne entwicklung.

sorry, aber das unglück an sich ist doch schlimm genug.

lg,
david
25.07.2010
Das ist viel schlimmer gerade:

http://www.tageschau.de/ausland/korea180.html
25.07.2010
Bei n-tv haben die im Anschluss an der Berichterstattung noch mal Filmsequenzen der Tragödie gezeigt und mit kitschiger Klaviermusik unterlegt ... so als Betroffenheits-Soundtrack ... das empfand ich als sehr grenzwertig!
[gone] Abgemeldet
25.07.2010
Wenn jemand vor dem Event Sicherheitsbedenken artikuliert hätte (haben das viele im Web getan?) wäre dies sehr uncool gewesen. Bedenkenträger mag niemand.

Dieses Forum ist auch ein Medium - wenn man jetzt hier das Unglück thematisiert, dann schlachtet man es auch zwangsläufig aus.

Wenn die Art wie die "Medien" darüber Bericht erstatten allgemein soo "daneben" sein soll - dann würde die Allgemeinheit doch Konsequenzen ziehen, Einschaltquten würden dann einbrechen. Zumindest wenn es "voll daneben ist".

(welches Medium könnte sich denn jetzt im Sommerloch leisten das Unglück nun auf sich beruhen zu lassen - obwohl es noch nicht estlos aufgeklärt ist?)
25.07.2010
Hört, hört - die Politik versucht verbal schon mit allen Mitteln die Verantwortung an die Jugendlichen abzudrücken:

http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video744178.html

Prima! Immer schön weg mit der Verantwortung...
Auf N-TV ist ja seit 12 Uhr die Pressekonferenz und ich muss ehrlich sagen, das was die dort reden ist teilweise so ein Witz .... Immer schön ausweichen auf wichtige Fragen und so... da packt man sich an den Kopf ehrlich !!
[gone] Miss Dawn
25.07.2010
....momentan pk auf ntv....was der oberbulle da von sich gibt,ist obererbärmlich...laut BB waren etwas über hunderttausend personen bis 14.00 transportiert und das sei der überwiegende teil der besucher gewesen.....man versucht mal wieser die welt für dumm zu verkaufen....
Ja :-D Und nach 14 Uhr ist da keiner mehr hingefahren oder wie :-D Also sorry aber die reden da einen Scheiss zusammen, keiner hat ne AHnung, auf wichtige Fragen wird sofort ausgewischen und so :-// Aber ist doch typisch sowas :-DD

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