Loveparade in Duisburg ! Massenpanik ! 204

25.07.2010
So tragisch wie es ist....sollte man nicht nur dem Veranstallter die Schuld geben.
Wenn man schon vorher gesehen und gehört hat, was die Partyfraktion alles so angestellt hat (einfach mal auf Gleise gehen, ein paar Zäune einreissen etc.) dann sollten auch diese Deppen eine Schuldzuweisung bekommen....
Aber wie es so ist...Schuld sind immer die anderen....
[gone] David Brad
25.07.2010
wie jemand hier schon im thread geschrieben hatte, die gründe für die tragödie können vielfältig sein - aber es kommt eben auch immer eine portion schicksal hinzu.

natürlich ist man hinterher immer schlauer. diese schuldzuweisungen bringen doch im grunde wenig. fakt ist, dass es leider passiert ist. jeder der verantwortlichen wird wieder versuchen sich rauszureden.

aber was nützt das den opfern und angehörigen!?? nix!!

lg, david
25.07.2010
Original von Udo B
So tragisch wie es ist....sollte man nicht nur dem Veranstallter die Schuld geben.
Wenn man schon vorher gesehen und gehört hat, was die Partyfraktion alles so angestellt hat (einfach mal auf Gleise gehen, ein paar Zäune einreissen etc.) dann sollten auch diese Deppen eine Schuldzuweisung bekommen....
Aber wie es so ist...Schuld sind immer die anderen....


Da stimme ich Dir völlig zu. Diese von Dir als Partyfraktion bezeichneten Menschen treffen keine realitätsbezogenen verantwortlichen Entscheidungen. Da steht nichts im Weg, da gibt es kein Hindernis, um das eigene Ziel zu verwirklichen und zu erreichen.

Und das muss ein Veranstalter in der Planungsphase realisieren.

Ich weiß nicht, wer schon einmal eine in Panik geratenen Menge erlebt hat. Ich stand zum Glück hinter einem LKW-Anhänger, als eine in Panik geratene Menschenmenge an uns vorbeiströmte und über ein auf dem Boden liegendes Kind einfach nur hinwegtrampelte. Wir konnten das Kind an seinem Pullover packen und herausziehen und auf dem Anhänger in Sicherheit bringen.

Und genau das muss man berücksichtigen. Und wenn ich höre, dass das gesamte Gelände sauber eingezäunt war, wieviel Tote hätten wir zu beklagen, wenn in der Mitte eine Panik ausgebrochen wäre ... und aus welchen völligen Minimalgrnden so etwas passieren kann, habe ich selbst erlebt.
25.07.2010
Sicher sind immer die anderen schuldig ABER

für mich bleibt es dabei, wer eine solches Event mit allen bekannten Risiken an diesem Ort un dmit den bislang veröffentlicheten Bedingungen genehmigt, der gehört an den Pranger. In unserem Land wird jedes Schützenfest mit 30 Teilnehmern wegen einer schiefen Zeltleine verboten und dann auf der anderen Seite solche Schlamperei.

Und die, die die Verantwortung tragen dürfen vor der Presse auch noch dummes Zeug erzählen. Keiner von denen bei der Pressekonferenz gehört auf seinen Posten, denn sie haben alle nicht begriffen, welche Verantwortung sie hatten. Und das ist die Schande ...
25.07.2010
@ Micaschi

Ich gebe Dir indirekt recht ... wobei ich zugleich widersprechen möchte.

Ich glaube die meisten Herren auf der Pressekonferenz hatten inzwischen realisiert, dass
Verantwortung in diesem Fall (nicht mehr) ein schöner Titel auf dem Papier ist,
sondern etwas, was ein Staatsanwaltschaft jetzt faktisch einfordern wird (hoffentlich).


Die Herren in der "ersten Reihe" haben doch wunderbar gemauert.
Mich hat nur gewundert, dass kein Journalist Klartext geredet hat, dass der Verweis
auf die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen doch nur "Arsch_an_die_Wand_bekommen" ist. Und das die Herren sehr wohl antworten dürfen.


Insgesamt drängte sich bei mir der Eindruck auf - das ist jetzt reines Bauchempfinden -
wenn die Vorbereitung der Parade so ablief, wie diese Pressekonferenz, dann paßt das
zum tragischen Vorfall.
[gone] Kristina Bode
25.07.2010
Dann hast du ne andere Pressekonferenz gesehen als ich, denn genau das hat ein Journalist auch gesagt und Klartext geredet.

Original von Pit99 -

Die Herren in der "ersten Reihe" haben doch wunderbar gemauert.
Mich hat nur gewundert, dass kein Journalist Klartext geredet hat, dass der Verweis
auf die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen doch nur "Arsch_an_die_Wand_bekommen" ist. Und das die Herren sehr wohl antworten dürfen.
25.07.2010
Hmm,

naja, also in meinem Fernseher war nicht viel von den Fragen zu hören.
Passt ja zu meiner Meinung, dass es sehr unprofessionell gemacht war, also die PK.

Habe ich das dann überhört???
Ich habe die Journalisten viele Fragen stellen hören. Und da waren auch genügend bei,
die den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Aggressiv und mit Nachdruck.

Aber immer wenn die Antwort kam, dass muss jetzt der Staatsanwalt machen, wir können da nichts sagen, war bei mir nix zu hören von "bullshit - sie weichen der Antwort aus".
Es wurden dann doch immer nur neue Fragen gestellt.

Aber ich meine es ehrlich, ich habe sau-schlecht verstanden.

Und ich will auch fair bleiben, zum genauen Ablauf wird jetzt noch NIEMAND eine Aussage treffen können. Das habe ich von keinem in der ersten Reihe erwartet. Da muss es wohl wirklich untersuchungen geben.
Aber die haben ja auch gemauert zu Fragen der Vorbereitung und Organistion.
Was bzw wie sie sich den Ablauf vorgestellt hätten.
[gone] Kristina Bode
25.07.2010
Gemauert haben sie, das ist allerdings wahr.

Es wird niemand sagen "Ok ich wars. Ich hab Scheisse gebaut".
[gone] Abgemeldet
25.07.2010
gibt es diese Pressekonverenz bei youtube oder woanders im Web zu hören/sehen?
[gone] Kristina Bode
25.07.2010
[gone] User_6449
25.07.2010
Meine Einschätzung:

Wer zu einer Massenveranstaltung in dieser Größenordnung geht,
muß auch ganz klar damit rechnen "unter die Räder zu kommen".

Die Frage ist allerdings, weshalb die Veranstalter eine so große
Ansammlung von Menschen überhaupt erst zugelassen haben.

Ich denke also, daß die Verantwortung nicht allein beim Veran-
stalter liegt, sondern auch bei den Teilnehmern, die sich darauf
eingelassen haben.

Im vollen Bewußtsein, daß man viele hunderttausend Menschen
ganz einfach nicht unter Kontrolle halten kann, ganz egal welche
Maßnaßnahmen man für den Ernstfall auch trifft ...

Viele Grüße
Peter
[gone] David Brad
25.07.2010
@peter:

auch wenn ich deine meinung - wie du weisst - immer sehr schätze, teile ich deine einschätzung in diesem punkt nicht.

natürlich ist jede menschenansammlung oder großveranstaltung mit besonderen risiken verbunden. aber wenn ich die love-parade besuche denke ich nicht damit "rechnen" zu müssen "unter die räder zu kommen".

hier geht es ja nicht um einen amoklauf oder einen meteroiten-einschlag während der veranstaltung, sondern um ein unglück, dass man - so jedenfalls nach einer möglichen einschätzung - durch andere (und bessere) planungen hätte verhindern können.

darin liegt meiner ansicht nach die tragik!

lg,
david
[gone] Abgemeldet
25.07.2010
Danke (Journalisten Fragen sind leider wirklich kaum/nicht akustisch verständlich).

Bei schwebenden Strafermittlungen sagt wohl niemand etwas dazu vorher öffentlich.

Ein öffentliche Entschuldigung hierzu wäre juristisch bereits ein öffentliches Geständniss (so erklärte es mir mal ein Anwalt - weil ich mich bei einer Sache entschuldigt hatte, wes aber trotzdem bei mir nicht nachteilig war)
Sicher macht das keinen guten Eindruck wenn die nur ihre Standardfloskeln in die Kamera sabbeln, aber was sollen die jetzt machen. Verstehen kann ich es irgendwie. Ich glaube die haben erst jetzt langsam realisiert was dort unter ihrer Verantwortung passiert ist. Und wenn die jetzt auch nur ein falsches Wort sagen wird das gleich wieder sonst wie interpretiert wie es grade passt um eine neue Schlagzeile zu basteln. In so einer Situation kann man egal was man sagt nur das falsche sagen. Geschickter wäre es gewesen, erst gar keine PK zu machen...

Bleibt nur zu hoffen das jetzt nicht noch die Hinterbliebenen durch die Medien gezogen werden.
[gone] User_6449
25.07.2010
Original von David Brad
hier geht es ja nicht um einen amoklauf oder einen meteroiten-einschlag während der veranstaltung, sondern um ein unglück, dass man - so jedenfalls nach einer möglichen einschätzung - durch andere (und bessere) planungen hätte verhindern können.

darin liegt meiner ansicht nach die tragik!

Genau das Gleiche kann hier beim angeblich "größten Schützenfest der Welt"
in Hannover auch passieren, obwohl die Planung wesentlich besser ist ..

Unterführungen haben wir hier auch und die sind immer voll. Wenn die Masse
erstmal in Panik gerät, wäre "die Kacke am dampfen", wie man treffend sagt
und selbst der beste Sicherheitsdienst ist machtlos, sobald Panik ausbricht.

Der Auslöser war ja offensichtlich kein Anschlag oder Amoklauf, sondern ganz
einfach nur viele Menschen, welche auf engen Raum in Panik geraten sind.

Möglicherweise klingt es etwas neurotisch, aber wer sich der Masse aussetzt,
muß auch mit den Konsequenzen rechnen ...

Viele Grüße
Peter
25.07.2010
Ich habe nach wie vor keine Infos was genau vorgegkommen ist.

Ich bin aber schon schockiert, dass angeblich nur eine Zufahrt / Zugang
für ein grosses Festareal vorgesehen ist. Egal ob man 300'000 Personen
oder 1'000'0000 Personen erwartet.

Dazu gibt es europaweit Sicherheitsstandarts - sogar die Schweiz ist dabei -
und die sind einfach verständlich.
Ich bin schockiert ob einem teilweise unterirdischen Zugang - wenn das schliesslich als
wahr sich herauskristalisiert.

@Peter:
Ja, man muss in jedem Gang seinen möglich letzten sehen. Aber fast
nicht erkennbar ins Unglück zu gehen ist doch schon heftig. Wenn ich auf
meine Expeditionen gehe weiss ich, dass ich vielleicht nicht zurück
komme. Aber wenn, dann wr es mein Fehler - und damit müssen dann meine
Freunde leben.

Mein Beileid an alle Trauernden, Verwundeten und Angehörigen der Vestorbenen

Heiner
Original von Polarlicht
...einem teilweise unterirdischen Zugang...


Sogar in doppelter Hinsicht !
[gone] User_6449
25.07.2010
Original von Polarlicht
@Peter:
Ja, man muss in jedem Gang seinen möglich letzten sehen. Aber fast
nicht erkennbar ins Unglück zu gehen ist doch schon heftig. Wenn ich auf
meine Expeditionen gehe weiss ich, dass ich vielleicht nicht zurück
komme. Aber wenn, dann wr es mein Fehler - und damit müssen dann meine
Freunde leben.

Die Großstadt ist eine "Expedition" und ich lebe schon seit 40 Jahren
darin. Manche Gegegenden, größere Menschenaufläufe und kritische
Situationen meidet man rein aus Erfahrung, soweit es möglich ist ...

Ist in Hamburg, Berlin, Frankfurt, Duisburg usw. sicher nicht anders.


Aber Du hast natürlich Recht:

Wenn man vom Lande zu einer Großveranstaltung in die Stadt kommt,
geht man natürlich davon aus, daß alles geregelt ist und in geplanten
Bahnen abläuft.

Real gesehen ist das aber nicht so und ich sitze selbst im Kino lieber am
Gang, um im Notfall schneller abhauen zu können.

"Großstadtneurotiker" ...

Viele Grüße
Peter
[gone] b l u e p i c s \\ BERLIN
25.07.2010
Ich kann nicht glauben, dass die Love Parade jetzt Geschichte sein soll ;( Wie schön waren doch die alten Berliner Zeiten.. wo es definitiv, einfach wegen des gewählten Ortes, keine größeren Probleme gab.. 7 Ausfallstraßen, den Tiergarten..
Dass jetzt Opfer zu beklagen sind, wo es eigentlich Freude und Tanzen geben sollte.. das ist einfach traurig, tragisch und einfach nicht das, was die Love Parade mal war.
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