HOLOCAUSTDENKMAL als Shootinglocation 277

01.11.2011
Meine Rede, Peter
man soll da Bilder machen, die Architektur gestalten,
nach - denken versus Denk Mal

Wenn es wirklich eine Bildidee ist, kann es auch akt sein.
Aber wirklich gut und sehr sensibel . .

Heiner
#201Report
[gone] ANGELINA HAMBURG * Lass´ Leute reden *
01.11.2011
Original von Polarlicht
Es gibt im Forum eine Diskussion zum ähnlichen Thema.
Es ist eine Frage, wie bewusst man an die fotografische
Aufarbeitung herangeht.
Einfach hingehen und ein paar Bildchen machen ist heikel.
Bewusst mit dem Thema arbeiten ist wichtig.
Es gibt kein Ja und kein Nein - sondern,
- mit Bedacht -

Es heisst nicht umsonst Denkmal

Denk Mal

Heiner


*****

Hey Heiner,

Deinen Ausführungen kann ich mich nur anschließen - es waren auch meine ersten Gedanken:

Schlimm ist es nicht dort zu shooten, sondern WIE man damit umgeht:

Es verlangt großes Einfühlungsvermögen und Bedachtsamkeit und auch Respekt!

Winke, Angie
#202Report
01.11.2011
Moslem (ich gehe mal davon aus, daß sie eine ist) posiert im Holocaust-Denkmal.

Interessant - mitfühlen oder einfach nur Provokation?

Obs jetzt wirklich so passend ist? OK, passender als was anderes sicherlich.
#203Report
01.11.2011
Original von Peter Herhold
[
Speziell bei Fotografien in denen es auf eine Auseinandersetzung
mit dem Ort ankommt, bemerkt man sehr schnell den Unterschied
zwischen "Hobbyknipsern" und Fotografen ...

Viele Grüße
Peter


Das spielt doch gar keine Rolle. Der Gesetzgeber macht da keinen Unterschied. Ob Japaner, selbsternannter Hobbykünstler, Hobbyfotograf, für jeden gilt das gleiche Recht und das lasse ich mir von niemanden streitig machen.
Die Auseinandersetzung mit dem Ort spielt da gar keine Rolle. Für den einen eine Gedenkstätte, für den anderen der größe Irrgarten Berlins.

Was mich maßlos ärgert, dass sich manche das Recht herausnehmen, dort zu shooten zu dürfen und es anderen Verweigern.
#204Report
Original von all eyes...
Was mich maßlos ärgert, dass sich manche das Recht herausnehmen, dort zu shooten zu dürfen und es anderen Verweigern.


...und das manche meinen anderen ihre eigene (die ihnen selber ja unbenommen bleibt) Moral aufzuzwängen. Jeder ist doch für sich selber verantwortlich und wer dort shootet der macht es und die anderen lassen es. Ich finde es allerdings anmaßend über andere zu urteilen nur weil sie anders denken. Bei manchen hier hat man ja schon das Gefühl als Nazi abgestempelt zu werden nur weil man in Erwägung zieht dort mal ein Foto zu machen...^^

Gedenken spielt sich im Kopf ab und nicht vor irgendwelchen Betonsäulen !
#205Report
01.11.2011
Original von Satyr [GothicModels.net]
Apropos Denkmal, wofür steht eigentlich das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig?
Da hab ich auch geshootet, weil es toll aussieht.

Treffer, versenkt. ;-]
#206Report
[gone] mario dingethal
01.11.2011
Original von Hadie(ich gehe mal davon aus, daß sie eine ist)


Hättest Du seinen Beitrag gelesen, wüßtest Du, dass sie JÜDIN ist.
#207Report
01.11.2011
Original von Yoram Roth - Studio -- Berlin
Das Mahnmal funktioniert. Jedes Kind wird lernen warum da soviele Betonklötze stehen... um ein Gespräch zu beginnen.

Ich fürchte eher, in spätestens 10 Jahren haben deutsche Lehrer es geschafft, das Holocaust-Mahnmal didaktisch zu einer ebensolchen Katastrophe zu machen wie so vieles sonst auch. Und Schüler werden sich gelangweilt durch die Betonklötze hindurchquälen, wie sie sich auch durch andere Denk- und Mahnmäler hindurchquälen.

Ich habe 1989 mal eine Zeitlang in einem Jugendzentrum einen Foto- und Fotolaborkurs geleitet. In diesem Jugendzentrum gab's eine kleine Gruppe von "Problemjugendlichen", oberflächlich-dümmlich rechtsradikal angehaucht, die die ganzen - natürlich politisch-korrekt linken! - Sozialpädagogen und Erzieher-Azubis in den Wahnsinn trieben. "Kein Rankommen, keine Gespräch möglich!" usw. usf. Die wussten natürlich genau, mit welchen Sprüchen die die ärgern konnten. Und die ach so tollen linken Soz-Päds waren weder rhetorisch noch vom historischen Wissen her fähig, ihnen Paroli zu bieten. (Korrekte Gesinnung reicht ja, Fakten muß man nicht wissen.)

Irgendwann stehe ich vor der Eingangstür, und drei von den Knallern (so ~ 15, 16, 17) stehen auch gerade da, unterhalten sich über Militär-Waffen - und reden fürchterlichen Stuss.

Ich kann's mir also nicht verkneifen, mit meinem ganz profundem Wissen auf diesem Gebiet diese Diskussion aufzumischen, und siehe da - nach drei Minuten befinden wir uns in einer angeregten Diskussion über Waffen und ähnliches. Und die Jungs finden das unübersehbar ganz spannend, was von einem dazu zu hören, der offensichtlich ein bisserl Ahnung hat und auch schon mal wirklich mit 'nem MG3 ein paar Gurte verschossen hat...

Später am Abend fragen mich zwei Sozialpädagogen völlig fassungslos: "Wie hast Du das denn geschafft, mit denen zu reden? Daß die Dir überhaupt zuhören? Uns pöbeln die immer nur an."

Tja, liebe Soz-Päds... unterhaltet Euch doch einfach mal über was mit denen, das die interessiert. Knarren, harte Männer, Action, Macho-Kram. Ihr möchtet denen die dunklen Kapital der jüngeren deutschen Geschichte nahebringen? Gar zum kritischen Nachdenken anregen? Und die kommen Euch mit irgendwelchen dummen Sprüchen, die KZ habe es ja so gar nicht... und bla... blubb...?

Das wäre ganz einfach, liebe Soz-Päds. Da holt Ihr Euch mal einen Jugendoffizier der Bundeswehr. Fallschirmjägerabzeichen wäre hilfreich. Und dann dürfen die Jungs mal nach Bergen-Hohne. Auf den Schießplatz. Und da dürfen sie dann: P1, G3, MG3. Scharfe Munition, auf die Scheibe.

Uiiih!!! Da leuchten die Augen aber. Nur... Jungs... vorher gibt's erstmal einen gründlichen Einlauf - Sicherheitsregeln beim Umgang mit Waffen und Munition... wir spielen hier nämlich nicht Rambo, hier gibt's Ohrenschützer, und "Fünf Schuss, Feuer frei!" und "Waffe entladen und gesichert!" Wir sind hier nämlich die Profis, und das ist nicht "uncool", das ist cool - Rambo ist nicht cool, Rambo ist albern*.

Und anschließend gibt's vor'm gemeinsamen Abendessen noch einen Rundgang durch die Gedenkstätte Bergen-Belsen, und falls da tatsächlich noch einer von Euch auf die Idee kommen sollte, dumme Sprüche abzulassen (eher unwahrscheinlich, dann), dann erzählt Euch ein Stabsfeldwebel mal ein paar Takte über passendes Benehmen - und der ist kein Sozialpädagogenschmuseweichei.**

Kein Allheilmittel, selbstverständlich, aber vieles in Punkto "Lernen über die deutsche Vergangenheit des Nationalsozialismus" fällt hierzulande leider klar in die Kategorie "Gut gemeint ist das genaue Gegenteil von gut gemacht".

___________________________________
*) "Rambo" hier als Synonym verwendet; "Rambo" (der erste Film der Reihe) ist ein grandioser Film über das Schicksal eines Kriegstraumatisierten und die Unfähigkeit der amerikanischen Gesellschaft der 70er und 80er Jahre, mit ihren Vietnam-Veteranen umzugehen. Er wurde und wird nur "in allen Lagern" beharrlich falsch verstanden.

**) Killerfrage für alle unterbelichteten rechtsradikalen antisemitische Phrasen dreschenden Deppen: "Weißt Du eigentlich, wie viele jüdische deutsche Soldaten im Ersten Weltkrieg das Eiserne Kreuz Erster Klasse erhalten haben, und wie viele den Orden Pour le Merite? Nein??? Ach, Du weißt noch nicht mal, was der Pour le Merite ist??? Und da wagst Du es, Dich als deutschen Patrioten zu bezeichnen???" (Saukerl, vaterlandsloser...)
#208Report
[gone] User_6449
01.11.2011
Original von all eyes...
[quote]Original von Peter Herhold
Speziell bei Fotografien in denen es auf eine Auseinandersetzung
mit dem Ort ankommt, bemerkt man sehr schnell den Unterschied
zwischen "Hobbyknipsern" und Fotografen ...

Viele Grüße
Peter


Das spielt doch gar keine Rolle. Der Gesetzgeber macht da keinen Unterschied. Ob Japaner, selbsternannter Hobbykünstler, Hobbyfotograf, für jeden gilt das gleiche Recht und das lasse ich mir von niemanden streitig machen.
Die Auseinandersetzung mit dem Ort spielt da gar keine Rolle. Für den einen eine Gedenkstätte, für den anderen der größe Irrgarten Berlins.

Was mich maßlos ärgert, dass sich manche das Recht herausnehmen, dort zu shooten zu dürfen und es anderen Verweigern.[/quote]
Niemand verweigert Dir das Recht dort Fotos zu machen, denn es ist ein öffentlicher Ort.

Es ist also keine rechtliche Frage welche Art von Fotos man dort macht, sondern vielmehr
eine moralische.

Niemand zwingt Dich die Würde der Gedenkstätte für Millionen von Opfern zu achten und
es steht Dir vollkommen frei, sie mit unangemessenen Fotos zu mißachten.

Für Dich mag es nur eine Fotokulisse sein, denn wie Du schon sagtest, spielt für Dich die
Auseinandersetzung mit den Opfern keine Rolle.

Für mich spielt das jedoch eine Rolle und ich sehe den Ort als Gedenkstätte und nicht nur
als Fotokulisse ...


Viele Grüße
Peter
#209Report
Original von TomRohwer
[quote]Original von Yoram Roth - Studio -- Berlin
Das Mahnmal funktioniert. Jedes Kind wird lernen warum da soviele Betonklötze stehen... um ein Gespräch zu beginnen.

Ich fürchte eher, in spätestens 10 Jahren haben deutsche Lehrer es geschafft, das ...

[/quote]

Mensch, das ist ja ein Supertrick.
Noch besser wäre es doch, wenn man statt eines Jungoffiziers der BW noch einen Waffen-SS-Veteranen auftreiben könnte. Was wären die von dem beeindruckt - und wie toll kämen die mit dem ins Gespräch...

Das ist doch grober Unfung. Klar sind die an Waffen interessiert... Da kommt man ganz schnell ins Gespräch. Aber ändert das was? Nein.

Und natürlich hören die auf einen Offizier und benehmen sich dann in der Gedenkstätte unauffällig. Und ändert das was? Nein.
#210Report
01.11.2011
Ich habs mir jetzt noch ein paarmal angeschaut und durchgelesen. Wo steht denn, das sie Jüdin ist? Kanns nicht finden.


Original von salzlandfoto.de · mario dingethal
[quote]Original von Hadie(ich gehe mal davon aus, daß sie eine ist)


Hättest Du seinen Beitrag gelesen, wüßtest Du, dass sie JÜDIN ist.[/quote]
#211Report
Original von Hadie
Ich habs mir jetzt noch ein paarmal angeschaut und durchgelesen. Wo steht denn, das sie Jüdin ist? Kanns nicht finden.


[quote]Original von salzlandfoto.de · mario dingethal
[quote]Original von Hadie(ich gehe mal davon aus, daß sie eine ist)


Hättest Du seinen Beitrag gelesen, wüßtest Du, dass sie JÜDIN ist.[/quote][/quote]

Ich bin Jude. Mein Model ist Jüdin


Letztlich ist das aber ja egal...
#212Report
Original von Peter Herhold
[quote]Original von Yoram Roth - Studio -- Berlin

Ich habe mir das Bild angeschaut, es paßt einwandfrei zum Ort
und zum Thema und es ist auch technisch und gestalterisch gut.
Da wird gewiß niemand was zu meckern haben ...

Probleme sehe ich lediglich bei ungeeigneten Fotos an solchen
Orten, denn zahlreiche "Fotografen" suchen einfach nur eine
Kulisse für "Modelshootings" und der Zusammenhang mit dem
Ort ist ihnen dabei vollkommen egal.


Anders formuliert:

Ein leicht bekleidetes Modell in "sexy Pose" an der selben Stelle
wäre ungeeignet, würde jedoch in der MK mehr Anklang finden
als nur einen einzigen Kommentar.

Speziell bei Fotografien in denen es auf eine Auseinandersetzung
mit dem Ort ankommt, bemerkt man sehr schnell den Unterschied
zwischen "Hobbyknipsern" und Fotografen ...

Viele Grüße
Peter[/quote]

Schwachsinn, es gibt schlicht und einfach keine "ungeeigneten Fotos"!
Sobald die Bilder gut aussehen ist das Ziel erreicht.

Ich denke du meinst eher den Unterschied zwischen "Heuchler" und Menschen mit "wahrem Respekt", die wissen dass es nicht Denkmäler sind, die Respekt ausmachen.
#213Report
01.11.2011
Ja ist es.

Ich finds trotzdem nicht - entweder bin ich blind oder kann nicht mehr lesen:0(


Original von plain
[quote]Original von Hadie
Ich habs mir jetzt noch ein paarmal angeschaut und durchgelesen. Wo steht denn, das sie Jüdin ist? Kanns nicht finden.


[quote]Original von salzlandfoto.de · mario dingethal
[quote]Original von Hadie(ich gehe mal davon aus, daß sie eine ist)


Hättest Du seinen Beitrag gelesen, wüßtest Du, dass sie JÜDIN ist.[/quote][/quote]

Ich bin Jude. Mein Model ist Jüdin


Letztlich ist das aber ja egal...[/quote]
#214Report
Original von Yoram Roth - Studio -- Berlin
http://www.model-kartei.de/bilder/bild/7553082/


Ich jedenfalls finde es einfach nur grässlich und unpassend.
Jedoch würde es mir nicht einfallen dir das verbieten zu wollen, aber die Meinung dazu würde ich wohl äussern und diese wäre durchgehend negativ.


Fazit: "Unpassend" definiert wohl jeder anders. Gibt aber auch niemandem das Recht anderen irgendwas zu verbieten.
#215Report
Hadie, nur für dich. :o)

Original von Yoram Roth - Studio -- Berlin


Ich bin Jude. Mein Model ist Jüdin, und wir haben da ein Muslima Shoot gemacht. blablasnip...
#216Report
01.11.2011
Original von TomRohwer

Kein Allheilmittel, selbstverständlich, aber vieles in Punkto "Lernen über die deutsche Vergangenheit des Nationalsozialismus" fällt hierzulande leider klar in die Kategorie "Gut gemeint ist das genaue Gegenteil von gut gemacht".



mal ne gute Idee von dir :-) und derjenige der dann gleich wieder mit nem "SS" Vergleich kommt, hat leider nichts begriffen was erzielt werden soll. Ein sprachlicher Zugang zu den Leuten, ein mögliches Verstehen über ihre eigenen Interessen.

anTon
#217Report
[gone] User_6449
01.11.2011
Original von TomRohwer
[quote]Original von Yoram Roth - Studio -- Berlin
Das Mahnmal funktioniert. Jedes Kind wird lernen warum da soviele Betonklötze stehen... um ein Gespräch zu beginnen.

Ich fürchte eher, in spätestens 10 Jahren haben deutsche Lehrer es geschafft, das Holocaust-Mahnmal didaktisch zu einer ebensolchen Katastrophe zu machen wie so vieles sonst auch. Und Schüler werden sich gelangweilt durch die Betonklötze hindurchquälen, wie sie sich auch durch andere Denk- und Mahnmäler hindurchquälen.[/quote]
Das ist keine Befürchtung, sondern der Fall ist mittlerweile wirklich eingetreten ...

Denn wie viele Beiträge hier im Thread zeigen, werden Gedenkstätten der jüngsten
Vergangenheit schon jetzt lediglich nur als "Kulisse für Shootings" wargenommen.

Ich selbst beschäftige mich noch mit dem Thema, da mein Vater und mein Großvater
ganz unmittelbar aus der Kriegsgeneration kommen, aber meiner Nichte und meinem
Neffen in der nächsten Generation ist das Thema natürlich vollkommen wurscht ...

Viele Grüße
Peter
#218Report
Original von anTon
[quote]Original von TomRohwer

Kein Allheilmittel, selbstverständlich, aber vieles in Punkto "Lernen über die deutsche Vergangenheit des Nationalsozialismus" fällt hierzulande leider klar in die Kategorie "Gut gemeint ist das genaue Gegenteil von gut gemacht".



mal ne gute Idee von dir :-) und derjenige der dann gleich wieder mit nem "SS" Vergleich kommt, hat leider nichts begriffen was erzielt werden soll. Ein sprachlicher Zugang zu den Leuten, ein mögliches Verstehen über ihre eigenen Interessen.

anTon[/quote]

Unsinnige Idee. So ein Kuschelkurs gibt es als Konzept schon ewig. Die Nazis da abholen, wo sie stehen. Und mit Abenteuer und starken Kerlen. Damit man Zugang zu ihnen bekommt...
Erfolgsquote: 0

Kannst gerne die Bücher von Ingo Hasselbach (FAP-Aussteiger) dazu lesen - der macht sich über solche Programme recht gut lustig.
#219Report
Ich trage einen deutsch klingenden Namen, weil Onkel Adolf das Land, in dem meine Grosseltern damals gelebt hatten besetzten.

Ich weiss immer noch nicht ob ich euch dafür hassen oder lieben soll. ;)
#220Report

Topic has been closed