Anonyme Aktfotografen 169

[gone] Charisma1962
5 years ago
Deine Rückschlüsse lassen eher Rückschlüsse auf dich zu.

Die Sache mit dem Vertrauen hast du wohl nicht so ganz verstanden.
5 years ago
Wir Fotografen (zumindest diejenigen Kamerabesitzer, die ich persönlich so nenne würde) erwarten IMMER, dass sich ein Mensch vor unserer Kamera "nackig macht".

Das liegt in der Natur der Sache. Nicht nur bei Aktfotografie.
Dafür ist ein unheimliches Vertrauen notwendig, auf welches ich als Fotograf kein "Anrecht" habe, sondern worum ich nur Bitten kann.

Meine Güte... "unheimliches Vertrauen". Einfach "ausreichendes Vertrauen" tut's auch.
Und unter völlig Fremden ist es sogar eher ein Vertrauensvorschluss

Auch das liegt in der Natur der Sache. Allerdings werden die Risiken des (Akt-)Modelns auch oft heftig überschätzt.
Der gefährlichste Teil davon ist, für alle Beteiligten, immer noch die Autofahrt zum Shooting und zurück.
Zumindest bei der Modelakquise finde ich daher die Herangehensweise "ich zeige dir nicht einmal mein Gesicht - hätte aber gerne, dass du dich für mich ausziehst" etwas unausgewogen.

Was bitte hat das Gesicht des Fotografen mit Vertrauen oder Risiken zu tun?

Ted Bundy war ein äußerst attraktiver junger Mann. Viele Frauen haben die Begegnung mit ihm nicht überlebt.
5 years ago
Anonymes Auftreten schließt ja nicht aus, dass man dennoch real zu seinem Tun steht.

Anonymes Auftreten ist in WWW-Communities gar nicht möglich. Möglich ist es, unter Pseudonym aufzutreten.
Irgendeinen Nutzernamen muss man schließlich haben...
5 years ago
Das Aussehen eines Models spielt natürlich eine Rolle in der Modelfotografie.
Das Aussehen eines Fotografen hingegen ist doch eigentlich völlig wurscht, weil der Fotograf nunmal hinter der Kamera steht und auf den Fotos normalerweise gar nicht in Erscheinung tritt.
Ich finde es immer ein wenig amüsant, wenn gelegentlich die Forderung erhoben wird, aus Gleichheitsgründen sollte doch auch ein Fotograf ein Bild von sich präsentieren.
Die MK ist doch keine Partnerbörse, bei der es darum geht, sich gegenseitig nach optischen Kriterien zu beurteilen.
5 years ago
Ganz unabhängig von dem, was passiert: Es ist unausgewogen, wenn man sich mit jemandem trifft, wo nur eine Seite weiß, wie der andere aussieht.

Es geht um eine grundsätzliche Sympathie, die durchaus anhand eines Bildes entstehen kann. Natürlich kann die Realität dann weit davon abweichen, aber dann weiß man ja schon gleich, in was für einen Menschen man Vertrauen legt.

Komisch - mein Klempner hat Fotos von sich und seinen Mitarbeitern auf seiner Website. Verkaufspsychologie...

Wenn die Leute zum Kunden kommen, wissen die im Regelfall, wie die Kunden aussehen. Und haben auch keine Probleme damit.

Das Aussehen ist da völlig egal. Nicht egal ist das Aussehen bei einem Model, das wird nämlich vorrangig für sein Aussehen gebucht, und nicht für seine inneren Werte. Beim Fotografen wiederum ist es schnurzpiepegal, wie er aussieht - wichtig ist es, wie seine Fotos aussehen.
Oder, wie der "Weber" mal so schön in seinem MK-Nick hatte: "Ich bin der Fotograf. Ich darf scheiße aussehen."
Anders sind komplette "Blind dates", was ja für wirklich gute Fotografen eigentlich auch kein Problem sein sollte. Jeder Mensch hat etwas an sich, was sich fototechnisch lohnt, festzuhalten.

"Blind dates" habe ich in der Reportagefotografie genug. Wenn ich ein Model anheuere, dann will ich vorher wissen, wie das Model aussieht. Das ist nämlich das Hauptentscheidungskriterium. Und im Regelfall habe ich vorher noch viele andere Dinge geplant und besprochen.
5 years ago
@charisma: würdest du als model tatsächlich bei einem "blind date" den fotografen stehenlassen, weil er nicht kopulierbar aussieht? Natürlich unter der Voraussetzung, daß er ansonsten nett ist.

Das würde den Verdacht aufkommen lassen, daß es gar nicht um Fotos oder Modeln geht, sondern um Sex.

Gegenüber einem Fotografen wäre das ein böser, nahezu tödlicher Vorwurf.
[gone] Charisma1962
5 years ago
Ächz.

Ein Pseudonym anonymisiert.

War Ted Bundy im WWW unterwegs? Haben die Frauen ihn bewusst ausgesucht? Hat er ihnen tolle Bilder versprochen? Hat er vorher mit ihnen geschrieben? Gar telefoniert?
5 years ago
Ich finde es immer ein wenig amüsant, wenn gelegentlich die Forderung erhoben wird, aus Gleichheitsgründen sollte doch auch ein Fotograf ein Bild von sich präsentieren.
Die MK ist doch keine Partnerbörse, bei der es darum geht, sich gegenseitig nach optischen Kriterien zu beurteilen.

Sind es nicht sonst immer die Models, die den Vorwurf gegen (manche) Fotografen erheben, diese würden eine "Model-Kartei" mit einer "Partnerbörse" verwechseln?
[gone] User_6449
5 years ago
Meine Einschätzung:

Es gibt drei Gründe, um ein Pseudonym (Nick oder falschen Namen) zu verwenden:

1. Weil der eigene Name nicht für die Werbung geeignet oder zu umständlich wäre.
Wie z.B. "Udo Jürgens", was zweifellos brauchbarer und eingängiger ist als "Jürgen
Udo Bockelmann".

2. Weil man aufgrund seines eigenen Namens auf einer schwarzen Liste steht oder
Repressalien ausgestetz wäre. Wie z.B. "Erich Kästner", welcher "Berthold Bürger"
oder "Peter Flint" verwendet hat, um weiter publizieren zu können.

3. Weil man anonym bleiben möchte um möglichst viel Müll verbreiten zu können,
rumzupöbel und einen rechtsfreien Raum zu nutzen, in der irrigen Annahme, dass
das Internet tatsächlich anonym ist und keine Konsequenzen zu befürchten wären.

Was Peter Ackermann meint, ist vermutlich der dritte Punkt. Denn zahlreiche - sehr
viele - Fotografen mit Scheissfotos (nicht nur im Aktbereich) veröffentlichen gern
anonym.

PS:

Meine eigenen Fotos gefallen natürlich auch nicht jedem, aber ich finde sie ganz gut.
Daher steht auf meiner Sedcard auch ein komplettes Impressum und ich stehe höchst
persönlich zu jedem einzelnen Foto. Wer das nicht kann, sollte es besser lassen ...
[gone] Charisma1962
5 years ago
Es geht nicht um Attraktivität oder Hässlichkeit des Fotografen. Es geht um "Kann ich dem intuitiv vertrauen?", "Kann ich mich mit dem frühmorgens in einer einsamen Gegend treffen?", "Kann ich mit dem ein Home-Shooting machen?"

Ist das so schwer zu verstehen? Auf jeder Dating-Seite wird empfohlen, sich mit Fremden an einem neutralen, belebten Ort zu treffen. Und hier wird behauptet, dass sich (Akt)modelle keinerlei Gefahren aussetzen?
"Und hier wird behauptet, dass sich (Akt)modelle keinerlei Gefahren aussetzen?"

Ach Herrje! :(
[gone] Charisma1962
5 years ago
Solche Reaktionen bestätigen mich nur. Wer mich nicht ernst nimmt, ist nicht vertrauenswürdig.
5 years ago
was ich viel wichtiger finde, ist ein intensives Gespräch z.B. am Tel. vor dem Shooting.
Aber auch Al Bundy war super nett am Telefon und wirkte vertrauenswürdig.
Selbstverständlich hat das Aussehen überhaupt nichts mit der Vertrauenswürdigkeit zu tun.
Man weiß intuitiv, ob man das Risiko eingehen wird, sich zu treffen.
Ich komme aus der Immobilienbranche, und meine frühere Chefin hat alle Vermietungsentscheidungen
vom mitgesendeten "Bewerbungsfoto" abhängig gemacht. Die Trefferquote war gleich null, zumindest nicht
höher als wenn sie die Farbe der Unterhosen als Kriterium verwendet hätte.
[gone] User_6449
5 years ago
TomRohwer

Ted Bundy war ein äußerst attraktiver junger Mann. Viele Frauen haben die Begegnung mit ihm nicht überlebt.

Ich mag "Peeping Tom" im Film "Augen der Angst" sehr gern. Karlheinz Böhm
sah auch ganz gut aus und wenn der Fotograf ein brauchbarer Schauspieler
ist, kann man ihm nicht trauen ... ;-)
5 years ago
@charisma
Der Aspekt des Vertrauens ist natürlich ein ganz zentrales und essentielles Thema. Damit ist man aber überall im Leben konfrontiert. In nahezu allen Branchen und Gesellschaftsschichten gibt es Negativbeispiele und ich brauche jetzt wohl auch keinem die unfassbar unwürdige Missbrauchshistorie der Kirche darzulegen.

Kann man sich restlos schützen vor unangebrachtem Verhalten anderer Menschen nein.
Aber dann darf man sein Haus/Wohnung nicht mehr verlassen.
Vorsichtig zu sein ist sicher ratsam aber wenn die ständige Angst im Gepäck ist, sollte man besser einem anderen Hobby nachgehen.
@Charisma1962 ... Ach, diese Sätze sind mir zu abgedroschen und einseitig. Ich fotografiere Akt seit sehr vielen Jahren und ich habe mich mit zahlreichen Models aus der ganzen Welt quasi im Nirgendwo getroffen, manchmal ging die Verständigung nur mit Händen und Füßen, wir haben uns auch mal nen Zimmer geteilt, wie andere Schokolade, ohne uns zu kennen - egal in welcher Richtung man das betrachten möchte. Ich habe viele Storys erzählt bekommen und habe noch mehr über die Branche gehört. Die aller-aller-wenigsten waren negativ. Und jene die es waren, sind im Verhältnis ziemlich ausgeglichen zwischen Model hatte erhebliche Probleme und Fotograf hatte Probleme.

Vertrauen lässt sich nicht von einem Bild ableiten, noch weniger von einem Text im Internet. Letztlich hilft nur Hörensagen, Vitamin B, Menschenkenntnis, Bauchgefühl... und am Ende kann nicht mal das helfen, wenn es dumm läuft. Da spielt es auch keine Rolle ob das Model oder der Fotograf nen realen Namen nutzt oder einen "Künstlernamen".

Btw. Der Vergleich mit ner Datingseite hinkt imho gewaltig.
[gone] Charisma1962
5 years ago
MAINpics, ich habe bis jetzt keine negativen Erfahrungen gemacht und vertraue deshalb meiner Vorgehensweise. Wer sich im Vorfeld nicht (aus welchem Weg auch immer) zeigen kann, ist für mich schon immer uninteressant gewesen. Egal, ob jetzt wegen Shootings oder früher mal wegen Dates oder sonstwas. Das gilt auch für Frauen. Ich will einfach eine Gleichwertigkeit. Und ich wiederhole es noch einmal: es geht nicht um Attraktivität. Und natürlich sichere ich mich nicht alleine über einen bildlichen Eindruck ab. Ich vertraue einfach meinem Instinkt. Und wer so "angestochen" reagiert, löst Misstrauen aus.
5 years ago
@charisma
Ein guter Ansatz für Modelle ist es, wenn es sich einrichten lässt, mit einer Begleitperson zum shoot zu kommen. Kaum ein Fotograf sollte dagegen Einwände haben. Der Zwang so mancher Kamerabediener zum bilateralen Fotografieren ist für mich suspekt.
[gone] Charisma1962
5 years ago
Was meinst du mit deinem letzten Satz?
5 years ago
@ Charisma1962:

Deine Sichtweise offenbart meiner Meinung nach eine gewisse Ängstlichkeit, die vor allem für junge, unerfahrene Models typisch ist.

Risiken sind natürlich vorhanden, aber doch auch für einen Fotografen. Weiß man als Fotograf beispielsweise, ob nicht die Begleitperson des Models ein stadtbekannter Schläger oder Räuber ist? (Wäre ja zumindest theoretisch möglich.) Anderes Beispiel: Ein Fotograf hat hier einmal vor einiger Zeit davon berichtet, von einem Model bestohlen worden zu sein. Der Diebstahl konnte nicht dadurch verhindert werden, vorher ein Foto vom Model gesehen zu haben.

Im Endeffekt hat ein Profilfoto keine große Aussagekraft dahingehend, ob jemand seriös arbeitet oder nicht. Wenn man unsicher ist, kann man auch darauf schauen, ob der Fotograf "echt geprüft" ist, sich also gegenüber dem Betreiber der MK mit einem Ausweis identifiziert hat. Zudem gibt es noch das Instrument der Shootingbewertungen. Je mehr positive Shootingbewertungen vorhanden sind, desto geringer dürfte das Risiko für das Model sein.

Und noch ein Schlußsatz: Wenn der eine oder andere Fotograf angestochen reagiert, könnte dies auch damit zusammenhängen, dass sich niemand gerne unberechtigt als unseriös einstufen läßt, nur weil er ein Pseudonym verwendet und/oder gerade kein Profilfoto hochgeladen hat. ;-)

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