@ Schalli

In der Tat. Der Sprung ist hart. Genau so hart, wie die Realität eben manchmal so ist.

Und in Bezug auf die Bildqualität könnte ich noch etwas deutlich härteres und provokanteres Schreiben. Spare ich mir an dieser Stelle aber einfach mal. :-)

Pam: "Wir haben es hier nicht mit holden Mägdelein zu tun, die im rauen Mittelalter einen Beschützer brauchen. Wenn das eure Vorstellung von eurer Rolle in der Fotografen- und Forumswelt ist, dann befindet ihr euch gedanklich in einer Art Computerspielsimulation und könnt einem Leid tun."

Das ist wohl das eine, was ich auch denke.

Das darüber Hinausreichende ist mein Gefühl, man wolle die Burg (MK) überhaupt retten. Das vergegenwärtigt sich in meiner Wahrnehmung häufig dann, wenn ich lese, dass "Modelle die MK verlassen, weil ... "
Nicht nur bei den Anfragen macht der Ton die Musik, auch bei Beiträgen hier ist das relevant. Da vermischen sich Richtigkeiten mit befremdlichen Tönen, was die differenzierte und sachgerechte Wahrnehmung des Gesagten nicht selten schwierig macht.

Als ich den "weißen Ritter" anführte, habe ich das Grobe daran bei mir selbst bemerkt und den Begriff auch sofort wieder zurück genommen (und das Gemeinte beschrieben). Aber das hat dann auch keiner mehr berücksichtigen wollen. In der Folge bekam ich den Eindruck, dass das Werfen mit Keulen wohl mehr Spaß macht als dem eigenen, inneren Korrektiv eine Chance zu geben und der sachlichen Diskussion das Feld zu lassen.
Ich schließe mich auch an, dass die Einlassung vom Cowboy mir hilfreich erschien, nachdem der Stein ins Rollen kam.

@ Marcello & Pam

"Wir haben es hier nicht mit holden Mägdelein zu tun, die im rauen Mittelalter einen Beschützer brauchen."

Diesen Ausspruch können wir als Prämisse einfach mal stehen lassen.

Dann frage ich mich allerdings, warum Pam überhaupt diesen Thread eröffnet hat? Traut es Pam den "holden Mägdelein" etwa nicht zu, sich selbst eine Diskussions- bzw. Lästergrundlage im Form eines Threads zu schaffen, wenn ihnen danach sein sollte?

Sich über vermeintliche Beschützer echauffieren, aber gleichzeitig den "holden Mägdelein" das Bett aufschütteln, sie zudecken und den Nachttopf bereit stellen wollen. Hmmm...

@ Schalli

"Damit dass diese Label Blödsinn sind sind wir uns vermutlich einig."

Darauf kann ich mich ebenso verständigen.

@ Pam

"Der Thread wurde eröffnet, weil wir in einem anderen Thread meinten, es müsse mal einer nur für Models eröffnet werden ;) "

Ok, gut zu wissen. Das hatte ich nicht mitbekommen. Das lässt die Sache natürlich in einem vollkommen anderen Licht erscheinen. Danke für die schnelle Aufklärung! :-)

... und was hier angesprochen wird hat seinen Ursprung bei vielen in der sehr realen Welt, in Gesprächen mit Menschen von Angesicht zu Angesicht.

Das ist meines Erachtens unbestritten. Das "Computerspiel" startet erst mit dem, was dann daraus gemacht wird - wenn man den Vergleich so denken will.

ch sehe allerdings in den 1 zu 1000 Beiträgen von weiblichen Nutzern fast ausschließlich Bestätigung für die sogenannten White Knights, kein Vorwurf des Mansplaining oder konträre Ansichten.

Verlinkst Du bitte mal auch nur einen Beitrag eines weiblichen MK-Models, das sich positiv zur Aktivität von "Weißen Rittern" im MK-Forum äußert?
Nur mal der Neugier halber.

@J Reber:
@TomRohwer

mansplaining

Männer erklären Frauen, wie Frauen denken, wie Frauen fühlen und was Frauen brauchen. Weil Frauen selbst das ja irgendwie nicht richtig können, das müssen besser die Männer für sie machen.


Also irgendwie sehe ich hier keine Männer, die Frauen irgendetwas erklären wollen.
Wo siehst Du die denn?

Nicht nur dieser Thread ist voll davon. Männliche Fotografen (plus eine weibliche Fotografin, wenn ich richtig gezählt habe) erklären weiblichen Models, wie das Verhalten von männlichen Fotografen bei Anfragen etc. auf die weiblichen Models wirkt. Die Zahl der weiblichen Models, die sich z.B. in diesem Thread selbst dazu äußern, hält sich stark in Grenzen. Ich hatte ja neulich gerade mal gezählt...

@Casa de Chrisso:
Btw, das Fettnäpfchen, in das Tom gerade mit Elan gestapft ist, ist im Grunde DAS Paradebeispiel des mansplainings das hier im Forum hauptsächlich auftaucht. Model äußert sich zu Verhalten von Fotografen, Fotografen mansplainen ihr erstmal was SIE alles falsch gemacht hat.

Die Zahl der weiblichen Models, die hier irgendwas dazu schreiben, ist sehr überschaubar.
Das ist doch der Witz - hier diskutieren doch praktisch nur Männer über die von ihnen unterstellten Probleme der Frauen...
Wenn man(n) das nicht langsam mal merkt... tja...

"Gegen solche Löcher im Verstand komme ich nicht an mit meinem kleinen Schäufelchen."
(Arne Piewitz, "Ich war der Märchenprinz". Der von Svende Merian...)

@ TomRohwer

"...erklären weiblichen Models..."

Die hier irgendwie gar nicht existent sind. Ja, vielleicht als Ghostreader, aber das ist leider nicht verifizierbar und somit dürfte es für dich also auch nicht ausschlaggebend sein.



Ich für meinen Teil habe DIR etwas erklärt. Du bist hier faktisch anwesend, bist aber weder weiblich, noch Model, sondern - genau so wie ich - ein männlicher Fotograf. Dürfte also wohl kaum unter Mansplaining fallen.

Ansonsten vertreten wir halt unterschiedliche Auffassungen: Ich glaube, daß solche Anfragen nerven und du glaubst, daß solche Anfragen nicht nerven.

@picture-passion:
@ Fotocowboy: 100% Zustimmung

"Aktmodell"
Mein Eindruck ist das es vor 15 Jahren wesentlich einfacher war eine Frau nackt vor die Kamera zu bekommen. Heute erlebe ich eher eine gesteigerte Prüderie bei den Frauen und Mädchen.

Das ist allgemein so, und ich kann dank meines Alters sagen: vor 25 Jahren, vor 35 Jahren war das noch viel einfacher. Da fuhr man mitten in der Nacht spontan aus der Szene-Kneipe zum Baggersee, und die Mädels haben sich kurzerhand die Klamotten ausgezogen und sind nackt in den See gesprungen, weil man ja kein Badezeug mithatte, wozu auch, geht ja auch nackt, und die Jungs sind mit kurzem Zögern hinterher.

Vor einigen Tagen brachte Tele5 die ungekürzte Fassung des Tinto Brass-Filmes "Salon Kitty" von 1975.

Sowas würde sich heute, in vielfacher Hinsicht, niemand mehr trauen. Politisch sowas von unkorrekt, das gäbe einen Shitstorm, der die Darsteller für den Rest ihres Schauspielerlebens erledigen würde, den Regisseur bis auf eine Südseeinsel in die Flucht schlüge und wenn es nicht in der Nische von Tele5 gelaufen wäre, was politisch Korrekte eh nicht gucken, den Intendanten jedes ÖR-Senders den Job kosten würde.

Es findet ja alles im Kopf statt.
Mein Eindruck ist das dahinter ein strenges "bloss nicht auffallen" steht. Das beginnt bei der Einheitskleidung von Studentinnen "Stoffhose und dunkelgrüne Jacke mit Fellkragen" an den Unis, wie eine Uniform, geht über ein "konformes Tanzen" im Nachtclub und genaue Regeln was man darf und was nicht. Das ist ein unsichtbares Regelwerk bei den jungen Leuten.

Das ist ein komplexeres Phänomen. Die "neue Prüderie" geht ja absurderweise einher mit einem erstaunlichen Körperkult. Piercings, Tattoos... Vor 30 Jahren war kaum eine junge Frau intimrasiert. Heute ist es, laut einer Umfrage, die ich neulich irgendwo las, die Mehrheit. Die Mädels sitzen mit bauchnabelfreiem, busenbetonenden Top im Unterricht, wollen aber für das EKG-Schreiben nicht den BH ausziehen. Auch nicht, wenn nur die Lehrkraft es zu sehen bekommt, Stellwände vorhanden sind und männliche Azubis vorher den Raum verlassen müssen.

@Moments & Emotions:
Ok, mal ganz sachlich:

Sprache als Werkzeug zur Verständigung lebt davon, dass Sender und Empfänger den gleichen Worten auch die gleiche Bedeutung beimessen. Wenn nun eine Seite bspw. Gutmensch als "guten Mensch", die andere aber darunter genau diesen verlogenen Typ Weltverbesserer versteht (den es ja durchaus gibt), wird's schwierig.

Völlig richtig. Nur: wenn Leute, die bestimmte Ansichten vertreten, in einer Diskussion Begriffe wie "Gutmensch" verwenden, dann ist ja jedem klar, daß diese Benutzer des Begriffs den Begriff negativ verstehen.
Das erkennen auch die, die "Gutmensch" als "guter Mensch" positiv konnotieren. Sie würden sich ja kaum aufregen und empören, wenn sie davon ausgingen, daß die Andersdenkenden den Begriff ziemlich negativ meinen.

Und das hat eine ganz einfache Ursache:

A bezeichnet einen Menschen aufgrund eines bestimmten Verhaltens dieses Menschens als "guter Mensch".
Weil A das Verhalten positiv findet.
B bezeichnet einen Menschen aufgrund deselben Verhaltens spöttisch abwertend als "Gutmensch".
Weil B dieses Verhalten negativ findet.

A und B meinen genau dasselbe. Nur die Bewertung ist anders. "Pazifismus" ist für mich etwas rundum negatives. Für andere Leute ist es etwas rundum positives. Da brauchen wir nicht über den Begriff streiten. Da können wir nur über den Inhalt streiten.
Um nur mal ein Beispiel zu machen.

@Patrick Michael Weber:
Allzu weit ist dieses Forum eigentlich nicht von der realen Welt entfernt, wenn ich mir die Gutmensch schreienden Wutbürger so anschaue. :-D

Allzuweit ist dieses Forum eigentlich nicht von der realen Welt entfernt, wenn ich mir die Wutbürger schreienden Gutmenschen so anschaue. :-D