Unverschämte Anfragen von Fotografen an Models – Lästerthread 1,329

6 years ago
Ich bin so einer der sich gern als Gutmensch bezeichnet. Weil ich es gewohnt bin so genannt zu werden. Meist von AfD-Trotteln und ihren Fans. Da wärmt es mir das Herz, wenn die mich als guter Mensch sehen und sich selbst als das Gegenteil.
Natürlich kommt dabei der Vorwurf ich sei naiv. Kurz gesagt, kommt das immer wenn denen sachliche Argumente ausgehen. Also meist recht schnell. Dann werden sie persönlich und merken nicht das sie mich damit bestätigen.

Japp, so ein Gutmensch bin ich gerne.
#901Report
6 years ago
Btw, das Fettnäpfchen, in das Tom gerade mit Elan gestapft ist, ist im Grunde DAS Paradebeispiel des mansplainings das hier im Forum hauptsächlich auftaucht. Model äußert sich zu Verhalten von Fotografen, Fotografen mansplainen ihr erstmal was SIE alles falsch gemacht hat. Meist eben Aufnahmebereiche vs. Bilder. Dann Verhaltensvorschriften. Die Beispiele sind unendlich, und ich bitte einfach mal darum die letzten Threads selber zu überfliegen bevor ich jetzt auch noch zitieren muss, denn das ist mir einfach zu viel Arbeit. :P
#902Report
6 years ago
"Ein guter Mensch" und "Gutmensch" sind nunmal zwei Begriffe.
Nicht umsonst hat sich der Begriff "Gutmensch" entwickelt.
Eben gerade als gegensatz zum tatsächlich "guten Menschen"

Das Tragische dabei ist ja, dass die "Gutmenschen" natürlich
zu 100% davon überzeugt sind, in ihrem Tun ein "guter Mensch" zu sein.
Andere, die die Auswirkungen/Konsequenzen von auf den ersten Anschein
nach "guten Taten" mit (aus ihrer Sicht) mehr Weitblick und Einordnung
in einen Gesamtzusammenhang ganz anders beurteilen, beurteilen
dann auch eben diese Menschen mit "Gutmensch"

Mal grob gesagt, die tierliebe Oma, die mit dem regelmäßigen Brotfüttern
am Stadtteich maßgeblich zum Fisch- und Entensterben beiträgt, ist ja
auch felsenfest davon überzeugt, dass sie das Beste für die Tiere tut.

Oder ein Fotoassistent, der den Silberreflektor exakt auf die Kamera
richtet, weil der Fotograf sagte:"mehr Licht" ist eben auch ein "Guter"

Die Diskussion über den Begriff ist deshalb so schwierig, weil es höchst
emotional und daher eben nicht sachlich geführt werden kann.

Kein Mensch will hören, dass sein Einsatz für (s)ein krankes Kind,
dessen Leben u.U. mittels 3 teurer Operationen um 1 oder 2 Jahre
verlängert werden kann, das Leben von 50 oder 100 Kindern kostet,
weil die Ressourcen eben nur einmal vorhanden sind.
#903Report
6 years ago
"Gutmensch" definiert sich lediglich durch eins, daß er den eigenen, meist weniger liberalen, Ansichten widerspricht.

Deine Beispiele, Cowboy, erinnern mich höchstens an meine Oma die mir früher einreden wollte daß die Kinder in Afrika verhungern weil ich meinen Teller nicht leer essen wollte. Sowas von weitab dieser Diskussion.
#904Report
6 years ago
Stimmt. Ich bin für mich überzeugt ein guter Mensch zu sein. Ist das schlimm?

Die "Gutmensch" Benutzer denken vor allem nicht nur das einzig sie den Weitblick haben sondern das auch stimmt. Die eigene Naivität sehen sie natürlich nicht. (deshalb sind AfD Wähler das beste Beispiel, wenn man ihr Parteiprogramm kennt)
Deshalb muss es irgendwann persönlich werden, damit das ja nicht auffliegt. Denken sie.
#905Report
6 years ago
Ich schrieb ja, dass eine sachliche Diskussion nahezu unmöglich ist.

Anstatt auf den anderen Menschen verständnisvoll zuzugehen und
eben auch dabei versuchen, ein guter Mensch zu sein, praktizieren
"Gutmenschen" meist eine sofortige Konfrontation mit dem anderen.

Es geht dabei eben ganz sichtlich nicht um ein möglichst
gutes Ergebnis in der Sache, sondern einzig und allein darum,
dass der "Gutmensch" sich gut fühlt. Weil er eben meint,
etwas Gutes und Richtiges zu tun. Jede Hinweise und Bemerkungen
werden stets als Angriff auf sein (ihn selbst glücklich machendes)
Tun interpretiert und deshalb aggressiv beantwortet.

In der Endkonsequenz ein egoistisches Verhalten.
Mit der Tendenz zum Asozialen.
#906Report
6 years ago
Die einzige Denunziation ist die Nutzung des Wortes. Damit erklärt der Nutzende im Grunde schon die Diskussion für beendet, und meist ist die Wirkung gegenseitig denn er denunziert sich mit der Nutzung auch selber.
Jemand, der mir "Gutmensch", "weisser Ritter" oder "Frauenversteher" an den Kopf wirft hat sich damit ganz automatisch selbst in eine politische Ecke katapultiert in der keine Diskussionen mehr möglich sind. "Gutmensch" kommt immer aus der rechtskonservativen - bis rechten Ecke. "Weisser Ritter" oder "SJW" immer aus der rechten und sexistischen Ecke. und bezeichnet so ziemlich alles was nur ein bißchen liberaler denkt als der Nutzer selbst, was noch lange nicht beweist daß der "Gutmensch" weit links steht, weit links kann dann schon CDU sein. Ab hier habe ich mir meine Meinung gebildet und es wird seeeehr schwierig mich vom Gegenteil zu überzeugen. Ganz davon abgesehen daß das Wort auch ausschließlich als Beleidung funktioniert und lediglich dazu einlädt zurück zu beleidigen. So wie andere eine aussichtlose Diskussion mit "Arschloch" beenden beendet hier jemand mit "Gutmensch" und damit hat sich die Sache.
Wobei ich mich eigentlich freue wenn sich ein rechtssexistischer Nutzer endlich mit der Nutzung des Wortes selbst outet, dann weiß ich wenigstens eindeutig woran ich bin (nicht daß es vorher nicht auch durch Beiträge klar wird, aber ein Wort ist weniger Arbeit als 10 verschwurbelte Beiträge).
#907Report
6 years ago
Welchen Begriff verwendest Du denn für Menschen,
die einer Sache, der sie leidenschaftlich
dienen wollen, schwersten Schaden zufügen ?

Beispielsweise in einer Hungersnot das gesamte
Saatgetreide für das kommende Jahr verbrauchen ?

Ja. Ich gebe zu - ich bin schon recht gespannt,
wie Du die Diskussion beenden wirst.

Andererseits ist unsere Dikussion ja tatsächlich fruchtlos,
weil wir beide ja offensichtlich unter dem Begriff
"Gutmensch" etwas völlig unterschiedliches verstehen.
Da kann man eben auf keinen Nenner kommen -
ähnlich einer Diskussion über die Durchschnittsgröße
des besten Stückes vom Mann, den der eine in Zentimetern
und der eine in Zoll führt.
#908Report
6 years ago
Erstens ist es lediglich Deine Ansicht daß hier Schaden entsteht, zweitens fasse ich komplexe Wesen meist nicht unter einem Begriff zusammen. Wenn ich es für aussichtslos halte ist es meist am anderen Ende, da funktioniert Nazi oder Idiot ganz gut. Auch für das extrem linke Ende habe ich oft ein "Idiot" übrig, aber eben auch nur weil weitere Diskussionen nichts bringen, ansonsten erklärt das Wort genau so viel wie "Gutmensch", nämlich gar nichts, und dient lediglich dazu einen Punkt unter die Sache zu machen.
#909Report
6 years ago
Cowboy, Deine Beispiele haben überhaupt nichts mit der Diskussion zu tun, was hat Dein Hungersnotbeispiel jetzt hier zu suchen? Es geht hier um Sexismus, ich kann dazu eine vollkommen andere Meinung haben als zu Hungersnöten. Daß DAS jetzt schon zu schwierig zu verstehen ist erstaunt mich tatsächlich nochmal aufs Neue.
#910Report
6 years ago
Der Begriff des "Gutmenschen" hat mit "Frauenversteher"
und "Weißer Ritter" auch in meinen Augen nichts zu tun.
Ich habe ihn auch nicht in die Diskussion eingeführt.

...und ob es in Anfragen von Fotografen an Modelle
um Sexismus geht, möchte ich infrage stellen. Ich denke
eher, dass wirklich unhöfliche Anfragen ein Anzeichen für
Respektlosigkeit ist und die wirkt sich sowohl auf Frauen,
aber auch auf Männer aus.

Nach wie vor glaube ich, dass Modelle durchaus mit unpassenden
Anfragen umgehen können. Die MK steht nicht außerhalb unserer
Gesellschaft und sowohl in Facebook, Instagram, in der Schule,
in der Ausbildung, im Beruf, in der Freizeit und im Familienkreis
sind (auch sehr nervige) Anfragen Teil des Lebens.

Wieder kann ich nur darauf verweisen, dass der Meldebutton
der MK schon lange, lange vor der #metoo Debatte existierte.
#911Report
6 years ago
Selbst wenn es provokativ klingt, würde mich da mal die Meinung von
Sozial-Wissenschaftlern interessieren, ob die vermehrte Anfrage an
weibliche Fotomodelle nicht eher ein gegen Männer (männliche Modelle)
gerichteter Sexismus ist.
Immerhin bedeutet ja Sexismus - Benachteiligung aufgrund der
Zugehörigkeit zu einem Geschlecht. In unserem Fall sind eindeutig
die männlichen Modelle benachteiligt.
#912Report
Wollen wir an dieser Stelle zumindest einfach mal festhalten, daß sich Models hier bereits über nervige Akt-Anfragen beschwert haben. Beschwerden über "weiße Ritter" sind mir hier dagegen noch nicht untergekommen.
#913Report
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
Patrick....diese weissen Ritter sind ja auch so voll durchtrieben, die armen Mädchen merken ja auch nicht, was da mit ihnen gemacht wird, weil naiv/doof etc.

Tom...lass einfach die Begriffe, was Du darin siehst ist erledigt, Chrisso erklärt das sehr gut, mit Mansplaining hat das hier auch nix zu tun, das ist ne reine Nebelkerze...tatsächlich haben Männer mit Kamera in der MK ein Interesse wenn sie sich hier dafür einsetzen, das es den weiblichen Modellen (ne Cowboy, ist wohl eher Desinteresse als "Sexismus" wenn das die männlichen Modelle benachteiligt) gut geht: weil viele männliche Fotografen hier sind um weibliche Modelle zu finden, da ist es unpraktisch, wenn diese Gruppe sich hier weniger und weniger sehen lässt bzw. aktiv ist. Hier versucht man aber an sich nur Leuten zu erklären, wieso dieses oder jenes Verhalten dem entgegensteht.
#914Report
@ Schalli

"...die armen Mädchen merken ja auch nicht, was da mit ihnen gemacht wird, weil naiv/doof etc..."

Das kommt an dieser Stelle natürlich auch noch dazu. Ganz doll böse manipulativ, diese weissen Ritter.



"...tatsächlich haben Männer mit Kamera in der MK ein Interesse wenn sie sich hier dafür einsetzen, das es den weiblichen Modellen gut geht..."

Ganz pragmatisch betrachtet sehe ich das auch so. Wir sind schließlich "Model-Fotografen", also warum sollten wir es gut finden, wenn Models u.U. verscheucht werden. Und da quatsche ich auch keinem Model selbst irgendwie rein (Wie sollte ich das auch machen?), sondern sage lieber mal einem anderen Fotografen, wenn ich der Ansicht bin, daß er sich wie ein Arschloch benimmt.



"Hier versucht man aber an sich nur Leuten zu erklären, wieso dieses oder jenes Verhalten dem entgegensteht."

Und da die Leute hier fast ausnahmslos nur aus männlichen Fotografen bestehen, kann auch niemand so recht nachvollziehen, was das alles mit Mansplaining zu tun haben soll. Erst praktiziert Tom es höchst selbst in diesem Thread und später schmeißt er in höchst fraglichem Zusammenhang mit diesem Begriff um sich. "Blind um sich schießen" trifft es da wohl ganz gut.
#915Report
6 years ago
Hallo
@ Fotocowboy: 100% Zustimmung

"Aktmodell"
Mein Eindruck ist das es vor 15 Jahren wesentlich einfacher war eine Frau nackt vor die Kamera zu bekommen. Heute erlebe ich eher eine gesteigerte Prüderie bei den Frauen und Mädchen. Es geht soweit das man als Fotograf schräg angesehen werde weil "der fotografiert ja auch nackt!" und "da muss ich mich ausziehen!!" - selbst wenn ich nach harmlosen Portraits im Park frage.
Da hat sich in meinem Umfeld viel geändert.

Es findet ja alles im Kopf statt.
Mein Eindruck ist das dahinter ein strenges "bloss nicht auffallen" steht. Das beginnt bei der Einheitskleidung von Studentinnen "Stoffhose und dunkelgrüne Jacke mit Fellkragen" an den Unis, wie eine Uniform, geht über ein "konformes Tanzen" im Nachtclub und genaue Regeln was man darf und was nicht. Das ist ein unsichtbares Regelwerk bei den jungen Leuten.
Und (Na)cktfotos passen da nunmal überhaupt nicht dazu. Damit würde Frau völlig auffallen.
Insgesamt schade aber gesellschaftlich bedingt und nicht zu ändern.

Ich löse das Problem indemich inzwischen auf andere Themenbereiche ausweiche. Und ggf ein professionelles Modell engagiere. Aber das ist für mich keine Dauerlösung da Zeit- und geldintensiv und somit zu stressig. Ich werde auch weiterhin höflich Frau nach Fotos fragen, mit ihr weiterhin im Cafe mögliche Bereiche besprechen und ihr weiterhin die Wahl lassen ob sie "es" will oder nicht. Mir ist das relativ egal weil ich "Akt" inzwischen als stressig empfinde: Zum Licht & Kamera & Motiv& Blende muss ich nebenbei nochein nervöses Modell beruhigen? Nein danke.. ich weiss wie eine nackte Frau ausschaut ;-)

Freundliche Grüsse aus Bamberg
Helmut
#916Report
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
Patrick, im Kontext dieses Threads macht es Sinn, "mainsplaining" ist da dann genauso ein Kampfbegriff wie die anderen angesprochenen, erstaunlicher finde ich, das der aus ner Ecke kommt, der Tom nun sicher nicht besonders nahe steht wenigstens nicht basierend auf den Kommentierungen der vergangenen Jahre.
#917Report
@ Schalli

Meinethalben können noch mehr solcher Kampfbegriffe in die Runde geschmissen werden.

Wenn deren Nutzung auch so leicht zu demontieren ist, wie bei den vorigen, macht das noch nicht einmal große Arbeit, sie als stumpfe und vollkommen haltlose Polemik zu entlarven. Und wenn dann noch solche Rohrkrepierer wie das "Mansplaining" dabei sind, macht es die Sache sogar noch spaßiger.

Und ja, daß ausgerechnet Tom solch einen Begriff ins Spiel bringt, finde ich in der Tat auch eher verwunderlich. :-D
#918Report
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
""Aktmodell"
Mein Eindruck ist das es vor 15 Jahren wesentlich einfacher war eine Frau nackt vor die Kamera zu bekommen. Heute erlebe ich eher eine gesteigerte Prüderie bei den Frauen und Mädchen. Es geht soweit das man als Fotograf schräg angesehen werde weil "der fotografiert ja auch nackt!" und "da muss ich mich ausziehen!!" - selbst wenn ich nach harmlosen Portraits im Park frage.
Da hat sich in meinem Umfeld viel geändert. "

Picture-Passion...was ist denn konkret in den vergangenen 15 Jahren passiert, was hat sich verändert ?! Was ist heute der Stand der Dinge, wenn man ein Bild ins Netz stellt ?!

Nur Prüderie anzuführen greift einfach zu kurz, die Verbreitung eines Bildes ist heute ne andere Sache als früher, das Bewusstsein dafür ist auch schlicht gestiegen, das kann zu Prüderie führen, aber manchmal ist das auch einfach Vorsicht. Das wirkt banal halte ich aber für zentral, wenn Menschen nicht so einfach die Klamotten beiseite legen.
#919Report
Das beginnt bei der Einheitskleidung von Studentinnen "Stoffhose und dunkelgrüne Jacke mit Fellkragen" an den Unis,

Kann ich nicht bestätigen.
#920Report

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