Corona 2,734

[gone] User_6449
3 years ago
@ Lichtsieb

Der R-Wert ist sehr theoretisch, wird errechnet und schwankt daher
je nach Datenlage. Wie sich das jedoch ganz praktisch auswirkt, lässt
sich an der exponentiellen Ausbreitung in den USA erkennen:

Das Virus ist in den USA deutlich später ausgebrochen als in Europa,
doch die registrierten Fallzahlen sind so explodiert, dass die USA
mittlerweile sogar mehr registrierte Infektionen haben, als ganz
Europa - mit über doppelt so vielen Einwohnern - insgesamt:

- Europa: 745 Millonen Einwohner / 2.622.000 Infizierte / 198.000 Tote
- USA: 328 Millonen Einwohner / 2.786.000 Infizierte / 129.000 Tote

Da braucht man sich nicht über Definitionen zu streiten. Denn jeder
Laie kann erkennen, wie schnell das mit der Ausbreitung geht, wenn
die Gegenmaßnahmen unzureichend sind ...
#2321Report
3 years ago
die USA hatten die ersten infizierten ein paar tage vor uns
ich meine am 21.1 wir am 23.1
Das chinesische Ehepaar ( sie war zu Besuch in China und hat das Virus mitgebracht) ist noch im Januar gestorben. Das war auch bei uns damals aktuell zu lesen.
Also auch dort bekannt.

Aber der "bestinformierte Mensch des Universums" war noch bis in den März überzeugt es bekommen nur Chinesen.
#2322Report
3 years ago
@Peter Herhold
Ich weiß nicht genau was Dich annehmen lässt, dass die Verbreitung in den USA aktuell eine exponentielle ist.
Ich vermute aber, Du schließt das aus den Zahlen der festgestellten Infektionen!?
Das Problem dabei ist, dass die "festgestellten Infektionen" nichts mit den tatsächlich stattgefundenen Infektionen zu tun haben. Du kannst das an den Statistiken zu den verstorbenen sehen.
Die Letalität ändert sich nicht, deshalb kann man darüber ganz gut hochrechnen.
Das macht natürlich nur Sinn, wenn einem Definitionen nicht ganz egal sind! ;-)

https://corona.help/country/united-states

Die USA stehen im vergleich mit anderen Ländern Europas nicht als Schlusslicht da!
Wenn man jetzt die "Gegenmaßnahmen" unter den Ländern vergleicht, könnte man zu dem Schluss kommen, dass es noch andere wesentliche Faktoren geben muss, als nur diese Gegenmaßnahmen(Lockdown etc.) , die die Sterblichkeit erheblich beeinflussen.

Nochmal, es geht mir nicht darum die Gefahr von Corona klein zureden. Es geht mir darum, dass wir eine realistische Betrachtung beginnen müssen. Wenn wir weiter aufgeregter Hühnerhaufen spielen, drohen uns erheblich schlimmere Szenarien als wir sie bis jetzt durch Corona erlebt haben.
#2323Report
3 years ago
Die USA stehen im vergleich mit anderen Ländern Europas nicht als Schlusslicht da!

Sie stehen im Mittelfeld.

Weit hinter Belgien, Spanien, Italien, Frankreich, Großbritannien...

(Und weit vor Deutschland, und auch vor Österreich.)

Wenn wir weiter aufgeregter Hühnerhaufen spielen, drohen uns erheblich schlimmere Szenarien als wir sie bis jetzt durch Corona erlebt haben.

So ist es.
Ich bin mir sehr sicher, daß wir in ein paar Jahren, wenn Bilanz gezogen werden kann, entsetzt feststellen werden, daß nicht nur die materiell-wirtschaftlichen Schäden durch die "Corona-Maßnahmen" deutlich größer waren als die Schäden durch "Corona".

Sondern daß auch deutlich mehr Menschen durch die "Corona-Maßnahmen" direkt oder indirekt gestorben sind, als Menschen an einer Covid-19-Erkrankung gestorben sind.

"Corona" ist schon jetzt ein Musterbeispiel dafür, daß eine Therapiemaßnahme manchmal viel mehr Schaden anrichten kann als die Krankheit, die man zu therapieren meint.
#2324Report
[gone] User_6449
3 years ago
@ Volle VG-Fotos

Erste Corona Infektionen gab es in Frankreich bereits im Dezember 2019.
Die sind nur viel später - nach genaueren Untersuchungen - aufgefallen.

Aber Donald ist tatsächlich nicht "die hellste Kerze auf der Torte" und die
exponentielle Ausbreitung des Virus in den USA geht zu einem erheblichen
Teil auf sein Konto ...
#2325Report
3 years ago
@Lichtsieb

In #2323
Man könnte vielleicht auch ein Lied singen.
Welcher Text?
Wie wär´s mit einer Rückfrage bei Walldorf Schülern?
#2326Report
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: Lichtsieb ...

Die USA stehen im vergleich mit anderen Ländern Europas nicht
als Schlusslicht da!

Die USA stehen sogar schlechter da, als ganz Europa insgesamt ...

Und das ist nur der aktuelle Stand an diesem Wochenende. In den
nächsten Wochen geht es in den USA praktisch ungebremst weiter
bergab - gesundheitlich, wirtschaftlich, gesellschaftlich und sozial.

Im Verhältnis dazu, sind wir hier in Deutschland bisher noch "mit
einem blauen Auge davongekommen" ...
#2327Report
3 years ago
@Lichtsieb
"In der Epidemiologie ist die Generationszeit der zeitliche Abstand zwischen einer Infektion einer Person und Sekundärinfektionen, die von ihr ausgehen. Sie wird meist über des serielle Intervall abgeschätzt."
Das ist genau das, was ich gesagt habe. Multipiziere das mit dem zugehörigen R-Wert und du kannst die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Infektionswelle theoretisch berechnen. Wo ist jetzt das Problem????
#2328Report
3 years ago
@Lichtsieb
Zu 2323: Menschen sterben im Mittel erst 2-3 Wochen nach der Infektion. In einem dynamischen Geschehen, wie aktuell in den USA, verfälscht das deine Hochrechnungen, da die Anzahl der Verstorbenen erst zeitversetzt ansteigt. Die USA hatten bis vor Kurzem mehr oder weniger ein Plateau. Die Menschen, die im aktuell verstärkten Infektionsgeschehen sterben, sind halt NOCH nicht tot. Daher macht bei den aktuell sehr hohen Neuinfektionsraten deine Rechnung keinen richtigen Sinn. Natürlich nur, wenn einem logische Zusammenhänge nicht ganz egal sind.
#2329Report
3 years ago
@Plentilux
Doch Du hast etwas anderes gesagt:
"Die Generationszeit hat nichts mit einer Verdoppelung zu tun"

Genauso wenig wie es einen festen R-Wert für Viren gibt, gibt es eine Konstante Generationszeit für Viren, in der Epidemiologie, zur Berechnung der Ausbreitungsgeschwindigkeit. Sowohl der R-Wert als auch die Generationszeit sind, in der Epidemiologie, von äußeren Parametern abhängig und haben mit den Viren nur sehr wenig zu tun. Es sind auch keine Konstanten! Die Veränderung vom R-Wert und der Verdoppelungszeit durften und dürfen wir ja alle miterleben.
Da Du aber behauptet hast:
"Der aktuelle R-Wert eines Erregers sagt, wie sehr sich die Viruspopulation nach einer Generationszeit verändert"

...bin ich davon ausgegangen, dass Du auch die Viruspopulation meinst!
Deshalb habe ich versucht Dich auf eine mögliche Verwechslung zwischen den Begrifflichkeiten hinzuweisen.

Unabhängig davon möchte ich Dich noch einmal an den Ausgangspunkt unserer kleinen Diskussion zurückführen.
Zu Beginn stand die Behauptung von jemandem :"Es verbreitet sich schneller als fast jede Seuche in den letzten 100 Jahren."
Ich habe diesen Satz als ziemlichen Unsinn bezeichnet und verschiedene Beispiele aufgeführt, die sich mindestens im gleichen Tempo verbreitet haben.
Du hast daraufhin eine reihe von Fragen beantwortet die überhaupt nicht gestellt waren und hast dann behauptet das SARS-CoV-2 ansteckender als ein Grippevirus ist und sich effektiver verbreitet.
Da Du ja dem Virus sicher keine Superkräfte andichten möchtest, frage ich Dich noch einmal auf was Du diese Behauptung stützt?
#2330Report
3 years ago
#2326
...dabei ist mir mal schnell das Doppel-L ins Auge gesprungen, und nein, ich habe nie eine Waldorf-Schule besucht, .....und auch keine Schule in Walldorf...
#2331Report
3 years ago
Lichtsieb:
@Plentilux
Doch Du hast etwas anderes gesagt:
"Die Generationszeit hat nichts mit einer Verdoppelung zu tun"

Hat sie im Grunde auch nicht. Eine Verdoppelung nach Ablauf der Generationszeit (deren Dauer dazu völlig irrelevant ist) erhält man lediglich im Fall R = 2.

Lichtsieb:
Genauso wenig wie es einen festen R-Wert für Viren gibt, gibt es eine Konstante Generationszeit für Viren

So wie ich es verstehe, ist die Generationszeit [im Rahmen der Streuung] konstant. Die ist einfach durch die Vermehrungsprozesse im Körper vorgegeben.
Der R-Wert ist natürlich nicht konstant, sondern ändert sich zum einen mit der Zeit (durch Schutzmaßnahmen z.B.) und ist natürlich auch bei Tönnies in der Schweinemetzelanlage ein anderer als auf der Wiese in MeckPomm. Mit einem effektiven Wert für ganz Deutschland zu arbeiten, ist eine Vereinfachung, oder eigentlich: ein Modell.
#2332Report
3 years ago
Corona Vera:
ich habe nie eine Waldorf-Schule besucht, .....und auch keine Schule in Walldorf...

Aber du warst auf einer Schule, oder?
#2333Report
3 years ago
@Ivanhoe
Du zeigst im Grunde noch einmal den Fehler auf, den ich bei Plentilux vermutet hatte.

Ivanhoe:
"So wie ich es verstehe, ist die Generationszeit [im Rahmen der Streuung] konstant. Die ist einfach durch die Vermehrungsprozesse im Körper vorgegeben."

Genau! Oder unter Laborbedingungen etc. ! Wenn man dort von Generationszeit spricht, also die Vermehrung von Bakterien- oder Viren-Populationen meint, ist eine Verdoppelung gemeint. Da wird man sicherlich auch recht Konstante Ergebnisse für die Generationszeit ermitteln können.
Das hat aber erst einmal nichts mit der Generationszeit zu tun, die gemeint ist wenn es um die Verbreitungsgeschwindigkeit in der Population der Menschen geht. Dort kann es keinen festen Wert für ein Virus geben, da die beeinflussenden Faktoren im wesentlichen nicht mit dem Virus zu tun haben. Dort ist mit Generationszeit auch keine Verdoppelung gemeint.
Da Plentilux den ersten Satz ja weggelassen hat, ich aber finde dass er eben genau den Unterschied ziemlich auf den Punkt bringt, hier noch einmal das ganze Zitat.

Wikipedia:
"Als Generationszeit wird in der Mikrobiologie die Zeitspanne bezeichnet, in der sich die Zahl an Mikroben in einer Population verdoppelt.
Außerhalb der Mikrobiologie bezeichnet der Ausdruck die durchschnittliche Zeitspanne zwischen zwei aufeinanderfolgenden Generationen.[1] In der Epidemiologie ist die Generationszeit der zeitliche Abstand zwischen einer Infektion einer Person und Sekundärinfektionen, die von ihr ausgehen. Sie wird meist über des serielle Intervall abgeschätzt."
#2334Report
3 years ago
@Lichtsieb
Generationszeit und R-Wert sind keine Konstanten. Das habe ich auch so geschrieben. Es gibt dennoch typische Bereiche, in denen sich R-Werte und Generationszeit bestimmter Erreger bewegen. Lies bitte die Quellen nach, z.B Erregersteckbriefe beim RKI.
Die Generationszeit entspricht nach dem kleinen 1x1 nur bei R=2 der Verdoppelungszeit, sonst nicht. Wenn dir das nicht klar ist, sollten wir die Diskussion vielleicht besser abbrechen.
Ich sehe nicht, wo ich Begriffe verwechselt haben sollte.
Zu den Geschwindigkeiten wiederhole ich mich natürlich für dich gerne noch einmal: Eine halbwegs frei laufende Corona-Ausbreitung wäre wohl schneller als Grippe, der Vergleich macht aber aufgrund der getroffenen Maßnahmen keinen Sinn.
#2335Report
3 years ago
@Lichtsieb:
Wir reden nicht über Mikrobiologie, sondern Epidemiologie. Und da ist die Generationszeit genau das, was Wikipedia, Plentilux und ich sagen.
#2336Report
[gone] User_6449
3 years ago
Die Streitigkeiten zwischen "plentilux" und "Lichtsieb" über eine Definition des
R-0 Wertes halte ich für verschwendete Zeit. Denn es ist allgemein bekannt, dass
der aufgrund von ständig wechselnder Datenlage nur eine Schätzung darüber sein
kann, wie viele Menschen von einer infektiösen Person durchschnittlich angesteckt
werden könnten.

Viel wichtiger für die Einschätzung der Ausbreitung ist, wie schnell sich die Anzahl
der Infektionen in einem bestimmten Zeitraum verdoppeln - also exponentiell sind.
Dazu drei Beispiele mit Stand vom 03. Juni:

- USA: Verdopplung der Infektionsfälle in 56 Tagen
- Brasilien: Verdopplung der Infektionsfälle in 14 Tagen
- Deutschland: Verdopplung der Infektionsfälle in 329 Tagen

(Quelle: de.statista.com)

Für Fotografen formuliert:

Es hängt von ISO und Blende ab, wie schnell sich ein Film per Belichtungszeit mit
Licht "infizieren" lässt. Man muss die Belichtung verringern, um Kliniken nicht mit
zu vielen Fällen zu überfordern - wie einen überbelichteten Film ...
#2337Report
3 years ago
@Ivanhoe
Sorry, aber Du hast in ##2332 von Mikrobiologie und Epidemiologie gesprochen und bei Plentilux war mir nicht klar wann er das eine und wann er das andere meint. Deshalb vermutete ich eine Verwechselung!

@Plentilux
Plentilux:
"Generationszeit und R-Wert sind keine Konstanten. Das habe ich auch so geschrieben."

Du hast sowohl das eine wie das andere geschrieben!
Und Du hast offensichtlich immer noch nicht verstanden, dass die Definition von dem Begriff "Generationszeit" nicht vom kleinen 1x1 abhängt, sondern schlicht von der Festlegung der Begriffsbestimmung. Die ist nun mal in der Mikrobiologie eine andere als in der Epidemiologie!
Aber um es einfacher zu halten und weil Du es so schön wiederholt hast, welche Argumentation oder welche Daten sollen denn nun Deine Äußerung stützen?
Quellen würde ich sehr gerne nachlesen, wenn Du denn welche benennen würdest die erreichbar sind.
Die Links beim RKI, zu den von Dir angeführten "Erregersteckbriefen" laufen bei "Influenza" unter "Informationen für Bürger" und verweisen auf eine externe Seite, deren Service nicht verfügbar ist. Unter SARS-CoV-2 gibt es tatsächlich direkt auf der RKI-Seite einen Steckbrief!

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html

Dort steht unter 8. :

"Basisreproduktionszahl (R0)
Verschiedene Studien verorten die Zahl der Zweitinfektionen, die von einem Fall ausgehen (Basisreproduktionszahl R0) zwischen 2,4 und 3,3. Dabei wurden einzelne Studien mit deutlich höheren Schätzwerten nicht berücksichtigt. Dieser Wert kann so interpretiert werden, dass bei einem R0 von etwa 3 ungefähr zwei Drittel aller Übertragungen verhindert werden müssen, um die Epidemie unter Kontrolle zu bringen (166). Das R0 in China wurde im WHO-China Joint Mission Report in der Abwesenheit von Maßnahmen als 2–2,5 angegeben (45)."

und unter 10.:

"Inkubationszeit und serielles Intervall
Die Inkubationszeit gibt die Zeit von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung an. Sie liegt im Mittel (Median) bei 5–6 Tagen (Spannweite 1 bis 14 Tage) (45, 170).
Das serielle Intervall definiert das durchschnittliche Intervall vom Beginn der Erkrankung eines ansteckenden Falles bis zum Erkrankungsbeginn eines von diesem angesteckten Falles. Das serielle Intervall ist meistens länger als die Inkubationszeit, weil die Ansteckung oft erst dann erfolgt, wenn ein Fall symptomatisch geworden ist. Letzteres scheint auf SARS-CoV-2-Infektionen nicht unbedingt zuzutreffen (171), was auch Studien zu asymptomatischen Übertragungen belegen (siehe unten). Das Robert Koch-Institut schätzt das serielle Intervall für SARS-CoV-2 im Median auf vier Tage (Interquartilsabstand: 3–5 Tage), was durch verschiedene Studien gestützt wird (43, 172-174). Prinzipiell ist das serielle Intervall jedoch keine stabile Eigenschaft eines Erregers, sondern hängt (wie die Reproduktionszahl) ebenso von den Eigenschaften der Gesellschaft ab, in der sich ein Virus verbreitet."

Erst mal sind das keine "typische Bereiche" die hier angegeben werden, sondern eher vorsichtige Vermutungen und zweitens dürfte der letzte Satz unter 10. auch einiges deutlich machen!

Tatsächlich ist mir kein Land bekannt, in dem der R-Wert über längere Zeit nachweislich 2 gewesen ist.
Dir???
In sehr vielen Ländern gibt es nicht einmal eine epidemische Lage!
#2338Report
3 years ago
@Peter Herhold
Grundsätzlich gebe ich Dir in allem was Du unter #2337 recht!
Das Problem ist nur, dass eben nicht die "tatsächlichen Infektionsfälle" für die Statistik herangezogen werden, sondern die "festgestellten Infektionen".
Da diese Zahlen auch nicht in ein Verhältnis zu Test-Anzahl gestellt werden, spiegeln sie eben nicht das reale Bild wider, sondern sind maßgeblich von den Test-Orten und der Test-Anzahl beeinflusst.
#2339Report
[gone] User_6449
3 years ago
@ Lichtsieb

Worin besteht der Unterschied zwischen "festgestellten" und "tatsächlichen" Infektionen?
#2340Report

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