Frage nach den entscheidenden Details für hohe Qualität 162

3 years ago
Vielleicht könnte man mal klären, was "gut" im Zusammenhang mit Bildern überhaupt bedeutet?!


"Gut" ist ein Wert- und/oder Geschmacksurteil und steht immer im direkten Zusammenhang mit den angelegten Kriterien und dem Zusammenhang der Bewertung.

Aus Sicht einer Bildagentur ist ein Foto "gut", wenn es sich möglichst oft verkauft. Wenn ich mir da so meine Veröffentlichungen aus den letzten 40 Jahren angucke, dann ist die Mehrzahl meiner "Top-Seller" alles andere als irgendwie "herausragend". Die "Top-Seller" sind in der Mehrzahl Fotos, die technisch ordentlich sind, mäßiger bis sehr guter Durchschnitt, und die ein Motiv zeigen, das es so nicht so oft von jemand anderem gibt.

Aus meiner Sicht als Fotograf ist ein Foto "gut", wenn ich wirklich rundum damit zufrieden bin. Inhaltlich, gestalterisch, technisch.

Aus Sicht eines Dienstleisters, der einem Kunden bestimmte Fotos liefern soll (Portrait, Hochzeit, Maschinen, Kupferbarren, Fährschiffe, ...), ist ein Foto "gut", wenn der Kunde subjektiv glücklich und zufrieden ist und auch objektiv ein Foto bekommt, das ihm anderen gegenüber nicht peinlich sein muß.

Es kommt mithin immer ausschließlich auf die Perspektive und die Kriterien an.

Und deshalb lautet die einzige sinnvolle Antwort auf die Frage "Findest Du dieses Foto gut?": "In welchem Zusammenhang und für welchen Zweck?"
___________________________

Der legendäre Alexander Borell schrieb mal sehr schön zum Thema "Welche Kamera ist gut? Welche die beste?":

"Ist ein BMW 520 ein gutes Auto? Kommt immer ganz drauf an. Wenn man drei Tonnen Zement transportieren will: nein."
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: MAINpics ...

Heutezutage ist die Technik soweit ausgereift, dass selbst ein Wellensittich
ein sehr gutes technisches Bild mit einem Smartphone machen kann, wenn
er mit seinem Schnabel auf den Auslöser drückt...Technik-Kompetenz ist in
den meisten Fällen also kaum noch relevant.

Wellensittiche hinter der Kamera könnten der Grund für schlechte Bilder sein.
Vielleicht gibt es ganz einfach zu viele ahnungslose Wellensittiche unter den
Fotografen.

Speziell für Aktportraits sind zumindest Grundkenntnisse in der Lichtsetzung
erforderlich, denn Rundungen sollen ja halbwegs plastisch und ansprechend
dargestellt werden - nicht einfach nur klinisch abgebildet und plattbelichtet.

Wenn zu dieser handwerklichen Gestaltung auch noch ein "gewisses Etwas",
eine besondere Note oder ein spezieller Bildstil hinzukommen, wären das
die Sahnehäubchen und Extras zum Kuchen, welche nicht im Rezept stehen.

Sonst könnten sich Modelle auch Oben ohne in Passbildautomaten setzen -
oder von Wellensittichen fotografieren lassen ...
[gone] User_6449
3 years ago
Nur mal kurz in die Runde geworfen:

Es gibt den Thread "Die besten Brustbilder meines Vorschreibers":

https://www.model-kartei.de/forum/thread/90772/die-besten-brustbilder-meines-vorschreibers/?page=27

Dort kann man schön erkennen, wie der Standard in der MK ist. Es
sind viele Fotografen dabei, die hier im MK-Forum nichts schreiben
und einfach nur Bilder machen oder betrachten ...
3 years ago
Tom Rohwer
... ein anerkannter (Kunst-)Kritiker oder Experte (die meisten Kritiker sind übrigens keine Experten, bzw. können selber keine Kunstwerke erschaffen) ...
Dieser Triple-Kurzschluß wurde hier im Forum schon unendlich oft widerlegt, auch jenseits des anmaßenden Gehabes des Statements. Weder ein Experte noch ein Kritiker muss alles selber machen können. Und ein Schöpfer muss umgekehrt auch keine Kritik schreiben oder kenntnisreiche, komplexe Zuordnungen oder Beurteilungen machen können. Es sind drei verschiedene Berufe.
Wie unbelehrbar muß man sein, das trotzdem immer wieder mit diffamierendem Unterton daherzulabern?
[@6449] #63
Man hat bei dem Thread nur die Wahl beim Vorschreiber. Wenn der nur schlechte Bilder hat, muss man quasi daraus das beste wählen.
3 years ago
@ # 65
Nein, man kann sich auch entscheiden, kein Bild auszuwählen und die Seite ohne etwas gemacht zu haben, wieder zu verlassen.
Matthias Langer #66
Schon klar. Aber warum macht man bei so etwas mit? -> Um Aufmerksamkeit zu erregen.
Selten um der großen Kunst zu huldigen.
3 years ago
"Frage nach den entscheidenden Details für hohe Qualität"
was mir ziemlich auffällt das sehr viele unscharfe Bilder hochgeladen werden, hier zum Beispiel wäre ein entscheidendes Details für hohe Qualität eine gute Bildschärfe.
3 years ago
... was den Vorschreiber-Thread angeht:
Natürlich sagt das nichts über den Standard aus, denn ...
1) Auch an diesem und ähnlichen Threads beteiligen sich nur wenige Menschen, die keineswegs repräsentativ sind.
2) Die Auswahl der Bilder ist recht eingeschränkt. Es ist zwar richtig, dass man als einzelner nicht verpflichtet ist, dort einen Beitrag zu plazieren, der ein schlechtes Bild des Vorschreibers heraushebt - trotzdem wird es jemand tun, weil sonst der Thread nicht weiterginge.
3) Viele werden einen solchen Thread nutzen, um Aufmerksamkeit auf die eigene Sedcard zu lenken. Einige werden sich bei der Auswahl des schönsten Bildes des Vorschreibers eher weniger Mühe geben.
3 years ago
Tom Rohwer alles was Du in einem länglichen Beitrag von gestern 16:08 schreibst ist richtig - aber Du betreibst wieder einmal Begriffsverwirrung. Es sollte doch auch Dir klar sein, worum es in diesem Thread gehen sollte. Fotocowboy hat hier nach Qualitätsmerkmalen gefragt, die die anspruchsvollen Aktbilder von den hier so genannten "Tittenbildern" unterscheidet. "GUT" im SInne von Auftraggebern usw. ist hier gar nicht gefragt.

Es geht um das "GUT", was ein Foto zu einem potentiellen Ausstellungsobjekt macht. Das haben die meisten hier schon begriffen.
3 years ago
@eckisfotos:
alles was Du in einem länglichen Beitrag von gestern 16:08 schreibst ist richtig - aber Du betreibst wieder einmal Begriffsverwirrung.

Das sehe ich anders.
Fotocowboy hat hier nach Qualitätsmerkmalen gefragt, die die anspruchsvollen Aktbilder von den hier so genannten "Tittenbildern" unterscheidet. "GUT" im SInne von Auftraggebern usw. ist hier gar nicht gefragt.

Ja. Und?
Es ändert genau: gar nichts. Erstens können auch "anspruchsvolle" (oder "anspruchslose") Aktbilder Auftraggeber haben, und zweitens liegt auch ohne Auftraggeber das Urteil "gut?" immer im Auge des Betrachters. Wer die MK (aussschließlich oder teilweise) nutzt, um Masturbationsvorlagen abzugreifen, wird vermutlich vieles von dem, was manche User als "Tittenknipsbilder" bezeichnen, gut finden, und vieles von dem, was manche User als "hochkünstlerisch" ansehen, als schlecht.

Und sowieso gehen die Geschmäcker bei der erotischen Fotografie weiter auseinander als auf irgendeinem anderen Gebiet. Da gibt es sogar Leute, die alles, was irgendwie mit "Fetisch" oder "S/M" zu tun hat, von vornherein als schlecht einstufen, weil sie die ganzen Genres doof finden, sogar verwerflich, "geschmacklos", "pervers", ...

Wohingegen ein Bondage-Liebhaber wieder völlig andere Kriterien anlegt. Der wird ein Bondage-Akt-Foto, das technisch und gestalterisch eher... mau ist, als super gut ansehen - weil es die Bondage phantastisch zur Geltung bringt.
(Erinnert mich immer an ein ganz spezielles Genre der Fotografie - die Fotografie von Schiffen und besonders Kriegsschiffen. Nichts ist nerviger, und das sage sogar ich als Fotograf, wenn Fotos in Büchern über Schiffe "gut und originell gestaltet" sind. Da will ich die Schiffe sehen, so wie sie sind. Möglichst klar und deutlich, und bitte möglichst gar nicht "künstlerisch gestaltet". "Dreidimensionale Reprofotografie" ist da ... "gut".)
3 years ago
@lightbox

"Frage nach den entscheidenden Details für hohe Qualität"
was mir ziemlich auffällt das sehr viele unscharfe Bilder hochgeladen werden, hier zum Beispiel wäre ein entscheidendes Details für hohe Qualität eine gute Bildschärfe.


... David Hamilton war demnach ein grottenschlechter Tittenknipser ;)
3 years ago
#68
Wer ein Foto vorwiegend nach der technischen "Perfektion" beurteilt, hat meines Erachtens den eigentlichen Sinn der " Lichtmalerei" nicht verstanden.
Technische Perfektion ist selbstverständlich in Modekatalogen oder Sach-/Anatomie-Büchern erforderlich.
Aber wem nützt die technische Perfektion, wenn das abgelichtete Motiv nicht anspricht ?
Unschärfe und Schattenfall können gerade in der Aktfotografie spannende Akzente setzen, welche in der Rubrik "PornArt" wohl eher störend wirken ;-)
Im Bereich der künstlerischen Fotografie arbeiten nicht wenige Fotografen mit solchen Stilmitteln, und ja, aich das muss nicht jedem gefallen, der "Voyeur " ist damit wohl eher gelangweilt....
Ästhetische Aktaufnahmen in technisch guter Qualität sieht man, wie hier bereits erwähnt auf der Startseite, was leider nicht den Durchschnitt der MK-Fotos wiederspiegelt.
Rs macht auch einen nicht unerheblichen Unterschied, ob eine Sedcard die eine Fotografen oder eines Models ist.
Der Fotograf präsentiert sein Können oder seine Vielseitigkeit, das Model "sich selbst", leider oft ganz ohne Polaroids....
3 years ago
Tom Rohwer Du widersprichst mal wieder nur, um zu widersprechen. Du schreibst:
"Ja. Und?
Es ändert genau: gar nichts. Erstens können auch "anspruchsvolle" (oder "anspruchslose") Aktbilder Auftraggeber haben, und zweitens liegt auch ohne Auftraggeber das Urteil "gut?" immer im Auge des Betrachters."

Völlig korrekt - Es ändert genau gar nichts, ob ein Auftraggeber im Spiel ist - oder eben nicht. Das Foto bleibt wie es ist. Und ja, es liegt im Auge des Betrachters - auch egal, ob Auftraggeber oder nicht.

Fazit: Steck Dir Deine Auftraggeber an den Hut und lass sie aus der Diskussion raus. Sie spielen HIER keine Rolle.
3 years ago
[OT]
Mal eine blöde Frage: kennt jemand eine Plattform, auf der man solche und ähnliche Fragestellungen in etwas homogeneren Gruppen diskutieren kann?!

Hier killt m.E. die extreme Vielfalt immer jeglichen spannenden Austausch: der hardcore-Veganer redet über Tierrechte und der hardcore-Fleischesser über seine Vorlieben bei Grillsaucen - Dialoge sind das keine.

Allerdings wären die Themen ja durchaus interessant...
[/OT]
3 years ago
Moments (#75: "Mal eine blöde Frage: kennt jemand eine Plattform, auf der man solche und ähnliche Fragestellungen in etwas homogeneren Gruppen diskutieren kann?!").

Keine "blöde Frage": Das wünsch ich mir auch!
Schon lange.
3 years ago
@#75 & #76
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Internet so etwas bietet und zufriedenstellende Ergebnisse liefert. Das Grundproblem ist, dass hier wichtige Kommunikationselemente fehlen wie Betonung, Mimik, Gestik. Deswegen wird sich hier ja so oft missverstanden, direkte Nachfragen sind kaum möglich und wer dreimal nachfragt, weil die Antwort die Frage nicht beantwortet, lebt in seiner eigenen Welt und ist zu blöd, die Antwort zu verstehen.

Es gibt Fotoclubs, Fotografenstammtische, theoretische Volkshochschulseminare zur Bildbeschrechung bis zur Möglichkeit, sich an Unis als Gasthörer in kunsthistorischen Seminaren anzumelden. Beim letzteren geht es dann natürlich nicht um die eigenen Werke. Aber da wird wenigstens mit Argumenten und Belegen gearbeitet. Und man lernt die Betrachterperspektive kennen.
3 years ago
75-77
Man müsste hier, in der MK, geschlossene Gruppen
bilden können. Der Beitritt würde dann
durch Einladung oder per Anfrage
erfolgen. Die Diskussionsbeiträge
könnten weiter für jedermann sichtbar
bleiben.
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: Rodivo ...

Man müsste hier, in der MK, geschlossene Gruppen
bilden können. Der Beitritt würde dann
durch Einladung oder per Anfrage
erfolgen. Die Diskussionsbeiträge
könnten weiter für jedermann sichtbar
bleiben.

Es gibt solche Gruppen in der MK und ich bin z.B. in der "Hannover Gruppe":

https://www.model-kartei.de/forum/gruppen/116/

Diese Funktion ist jedoch sehr versteckt und in den Gruppen ist schon seit
Jahren kaum noch was los, weil sowas mittlerweile in sozialen Netzwerken
läuft.
3 years ago
seekworld
... David Hamilton war demnach ein grottenschlechter Tittenknipser ;)
du hast Recht, ich vergas das es auch bewusste Unschärfe usw. bei der Bildgestaltung gibt :-)

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