Interessanter Beitrag vom Y-Kollektiv auf youtube 161

1 year ago
Zitat Moments & Emotions:
"Man kann Modelle nur immer wieder ermutigen, konsequent alles abzulehnen oder abzubrechen, was auch nur im Ansatz komisch ist/wird."

Das ist sicher ein sehr gut gemeinter Ratschlag, wo auch ich sofort dem Impuls hatte, ihn unterschreiben zu wollen. Denkt man darüber aber länger nach, so kommen da doch erhebliche Zweifel auf. Klar, es gibt Eindeutigkeiten - z.B. Vertäge in denen sinngemäß steht "der Fotograf darf alles - das Modell nichts". Was aber ist denn "komisch" aus dem im weiteren Text "seltsam" wird?

Also ich selbst habe auch ein Problem mit "seltsamen Locations" - aber einerseits hat man als Hobbyist oft keine andere Möglichkeit als z.B. ein Studio zu improvisieren und ist auch outdoor von den Möglichkeiten her beschränkt. Ich habe auch Verständnis dafür, dass man für die Umsetzung außergewöhnlicher Motive genau diese braucht.

Unterschreiben würde ich aber die letzten beiden Aussagen. Dabei gehe ich aber davon aus, dass "Lieber ein oder zwei seriöse Shoots ''verpasst'', als ..." von MK-Modellen mehr als beherzigt wird. Bei "konsequent zur Anzeige bringen" ist das wohl nicht so. Hinzufügen möchte ich: "Bei Moderatoren melden".

Ich weiß, dass ich jetzt wahrscheinlich ZU optimistisch bin, aber wäre es nicht besser, Positivkriterien herauszuarbeiten?
1 year ago
Zitat Ilona_rouge
"und natürlich die überwiegende Mehrheit, die bis ins Detail alles ausfragten, um abschließend den Kontakt ohne eine weitete Antwort abrupt abbrechen. Gerade letzteres scheint hier immer mehr um sich zu greifen."

Das kommt mir sehr bekannt vor. Ich kenne das verständlicherweise weniger bei Fotografen, aber dafür umso mehr bei Modellen. Aber ja, das Problem ist viel allgemeiner. Ich habe beispielsweise gerade etwas zu verkaufen. Zwei Leute haben je einen Besichtigungstermin ausgemacht - beide sind nicht gekommen.
1 year ago
Kann eine Blacklist Models schützen?

Vor allem kann sie denjenigen, die eine solche Blacklist verbreitet oder veröffentlicht, strafrechtlich in Teufels Küche bringen.
Im Raum stehen Üble Nachrede (§186 StGB) und Verleumdung (§187 StGB). Außerdem zivilrechtliche Schmerzensgeld- und Schadensersatzansprüche.
1 year ago
Tom Rohwer
Vor allem kann sie denjenigen, die eine solche Blacklist verbreitet oder veröffentlicht, strafrechtlich in Teufels Küche bringen.
Im Raum stehen Üble Nachrede (§186 StGB) und Verleumdung (§187 StGB). Außerdem zivilrechtliche Schmerzensgeld- und Schadensersatzansprüche.

Mit Recht! Denn wie wir alle wissen sind Menschen beileibe nicht nur neutral und objektiv, sondern mitunter auch niederträchtig und diffamierend. Insbesondere dann, wenn sie das Gefühl haben, unfair behandelt worden zu sein.
1 year ago
Meine Meinung:
Verträge sind wie Feuerlöscher - man kauft sie nicht um sie zu benutzen.
Man kann im Vertrag nachsehen, was vereinbart worden ist.
Und zum Thema Anwälte:
Anwälte verdienen am Streit. Je länger umso mehr. Also redet miteinander!
1 year ago
Verträge haben das Problem der Interpretation. Während es zu Gesetzen meist bereits eine Orientierung gebende Rechtsprechung gibt, ist dies bei eigenen Verträgen nicht der Fall. Trotz Vertragsfreiheit stellt sich die Frage der Angemessenheit von Leistung und Gegenleistung. Je umfangreicher man sich in einem eigenen Vetrag Rechte einräumen lassen will, desto umfangreicher muss dann auch die Gegenleistung sein, um nicht in eine sittenwidrige Übervorteilung zu geraten. Verwendet man die gleichen Standardtexte kommt eine Anwendung des Gesetzes zu den allgemeinen Geschäftsbedingungen in Betracht (geschäftsmäßige Verwendung von Klauseln).

Die Alternative zum Vertrag ist eine Einverständniserklärung des Models für die Veröffentlichung von Bildern (Model-Release). Der Erhalt eiines Model-Honorar kann mit einer Quittung bestätigt werden. Der Vorteil für das Model liegt darin, das es das Einverständnis zur Veröffentlichung auch später wieder zurückziehen kann. Löscht der Fotograf dann die Bilder von seiner Internet-Seite bzw. seiner Präsenz auf Social-Media-Plattformen, ist die Sache für ihn in der Regel erledigt. Ein Problem besteht darin, das Dritte möglichweise Bilder kopiert haben und anderweitig republizieren. Das tun sie erfahrungsgemäß allerdings auch bei Aufnahmen, denen ein Vertrag zugrunde lag ...

Zum Thema Backlist:
Bei Beschreibungen muss man stets zwischen (objektiven) Tatsachen, die ggf. zu belegen sind, und (subjektiven) Eindrücken unterscheiden und entsprechend formulieren, beispielsweise "ich wurde bedrängt" (Zeuge vorhanden) oder "ich fühlte mich bedrängt" (kein Zeuge vorhanden). Wenn mehrere Personen subjektiv ähnliche Eindrücke haben, kann dies durchaus hilfreich sein.
1 year ago
fotoMAGNIfico

So ein Quatsch!
Die Höhe der Gebühren (BRAGO) richtet sich nach dem Streitwert und nicht nach der Dauer eines Verfahrens.
Ansonsten würde sich doch der eine oder andere Rechtsvertreter in erster Linie Verfahren von Mandanten bei ganz bestimmten Gerichten aussuchen in denen zum Beispiel Reparatur Arbeiten an und im Gebäude anstehen, oder nachweislich eine Unterbesetzung von Entscheidungsträgern (Richtern) gegeben ist.
1 year ago
Zitat Fotogist
"Die Alternative zum Vertrag ist eine Einverständniserklärung des Models für die Veröffentlichung von Bildern (Model-Release). Der Erhalt eiines Model-Honorar kann mit einer Quittung bestätigt werden. Der Vorteil für das Model liegt darin, das es das Einverständnis zur Veröffentlichung auch später wieder zurückziehen kann. Löscht der Fotograf dann die Bilder von seiner Internet-Seite bzw. seiner Präsenz auf Social-Media-Plattformen, ist die Sache für ihn in der Regel erledigt. Ein Problem besteht darin, das Dritte möglichweise Bilder kopiert haben und anderweitig republizieren. Das tun sie erfahrungsgemäß allerdings auch bei Aufnahmen, denen ein Vertrag zugrunde lag ..."

Aussagen wie diese wecken völlig falsche Erwartungen seitens der Modelle bezüglich der eigenen Möglichkeiten. So etwas fördert nur Missverständnisse zwischen den Beteiligten beiderseits der Kamera - und damit zu völlig unnötigen Streitereien und Tränen - und natürlich (um beim Thema zu bleiben) zu Vorwürfen der Unseriösität. Ich kann nicht ausschließen, dass die Entkopplung von Modellhonorar und Einverständniserklärung tatsächlich so funktioniert, dass ein Modell - kaum das es das Honorar in der Hand hat - die Einverständnis für Veröffentlichungen zurückzieht. Die Konsequenz kann aber nicht sein, dass man dazu rät, sondern insbes. den Fotografen davon abrät. Abgesehen davon: Auch im digitalen Zeitalter gibt es noch Fotobücher. Eine Rücknahme der Einverständniserklärung bezieht sich (wenn sie denn möglich ist) ausschließlich auf zukünftige Veröffentlichungen. Es werden also weder Bücher zurückgeholt und eingestampft, noch wird verlangt (und zwar folgerichtig), dass Videos und (andere) elektronische Veröffentlichungen vernichtet bzw. gelöscht werden. Ein Widerruf gilt hier nicht rückwirkend!

Zum fairen Umgang mit Modellen gehört für mich auch, dass man ihnen nicht verspricht, dass sie alles ungeschehen machen können!

Dass Problem, dass Dritte Bilder kopieren und ggf. "nutzen" ist zweifellos ein sehr großes Problem - hat aber eher wenig mit diesem Thema zu tun. Aber man kann unbefugte Nutzung oft recht erfolgreich verfolgen.
Vertrag kommt von vertragen.
Solange man sich verträgt, braucht man keinen. Aber falls man sich irgendwann nicht mehr verträgt, dann ist es meist schlecht, wenn man keinen hat.
1 year ago
https://www.youtube.com/watch?v=cyS1OfU5J8Y


Einigermaßen dubios...

- im Intro ist von sexuellen Übergriffen die Rede, in dem gezeigten Ausschnitt der erwähnten "Excel-Tabelle" findet sich ein Eintrag "keine Bilder vom TfP-Shooting, keine Reaktion auf E-Mail".
Okay, das ist, wie jeder der länger im MK-Forum unterwegs ist, ein wiederkehrendes Problem, nur... mit "sexuellen Übergriffen" hat es nichts zu tun. War da nicht genug "Futter" für die Vorwürfe zusammenzubekommen?

- wenn vorweg schon eine "Trigger-Warnung" kommt, weil die Generation "Snow Flake" zu sensibel ist, einen Filmbeitrag über ein Problem zu sehen, das zweifellos ein Problem ist, wo es denn um Tatsachen geht... dann sollten diejenigen, für die man solche Warnungen vorschalten zu müssen meint, am besten nicht mehr ohne Begleitung aus dem Haus gehen. "Achtung! In diesem Tierfilm frisst ein Löwe eine Antilope! Wenn Sie sensibel sind, schauen Sie sich den Film nicht an!"

- warum werden Täter nicht zur Verantwortung gezogen?
Nun... weil es einen Täter erst nach einer Verurteilung in der ersten Gerichtsinstanz gibt? Und vorher nur mutmaßliche Täter? Und mutmaßliche Opfer?
Nur mal so eine Idee... Daß eine Beschuldigung erhoben wird, bedeutet bekanntlich in keiner Weise, daß der Vorwurf auch tatsächlich begründet ist. Dafür hat die Zivilisation übrigens Ermittlungsbehörden und Gerichte erfunden.

- "Das ganze ist unreguliert und vertraglich häufig nicht geregelt."
Bullshit. Absoluter Bullshit. "Unreguliert" ist es tatsächlich, aber ein Fotoshooting zwischen Fotograf und Model gibt es nicht, das ist schlicht rechtlich unmöglich. Es gibt mindestens immer einen mündlichen Vertrag.
Wer noch nicht mal dieses Grundwissen hat, sollte vielleicht weder "Schwarze Listen" erstellen noch Filmbeiträge darüber produzieren...

- ein Fotograf hat "gedroht", daß er "das ganze Shooting ablehnt", wenn das Model keine Aktfotos macht.
Ja. Sein gutes Recht. So wie es das gute Recht des Models ist, ein Shooting abzulehnen, wenn Aktfotos gemacht werden sollen.
Nichts neues unter der Sonne.

- "Fine wollte mit ihm Halbakt und Akt fotografieren. Einen Vertrag hatte keine der Frauen."
Nun ja... spätestens an dem Punkt, wo beide sagen "Wir wollen zusammen shooten", da haben sie einen Vertrag.

- "Ich hab mich überreden lassen, mich auszuziehen. Ich hab mich anfassen lassen."
Gut, immerhin versteht man bei solchen Sachen, wie es Telefonbetrüger schaffen, Leute abzuzocken. "Holen Sie das Geld von der Bank!" - "Ja, mach ich!"
Angesichts solchen Verhaltens werde ich noch skeptischer gegenüber einem Wahlalter von 16, als ich es eh schon bin.

- Daß die Reporterin mit den Models spricht, ist logisch. Daß sie feststellt, daß es schwer ist, irgendwas zu beweisen, ist ebenfalls logisch.
Aber... Journalismus würde bedeuten, nun auch die betreffenden Fotografen zu fragen. Vielleicht haben die ja eine völlig andere Geschichte zu erzählen. Dann kann man versuchen, die Glaubwürdigkeit beider Geschichten zu beurteilen. Oder irgendjemand gibt offen zu "Ja, klar hab ich gemacht." Wäre ein Glückstreffer.

- "Hat keine Lust auf ein Shooting, bei dem das Model sich nicht ausziehen möchte."
Ja. Und? Ist doch super, wenn von vornherein Klartext geredet wird, daß es um Aktfotos geht. Was will ein Model eigentlich mehr?
Einen Fotografen als Wünscheerfüller? Wenn das von vornherein klar kommuniziert wird, ist es idiotisch, sowas auf eine "Blacklist" zu setzen. Als ob Aktfotos etwas verwerfliches wären...

- Warum im geheimen? Weil man sich sonst strafbar machen kann...
Eine tolle Moral. Sich selbst als armes Opfer aus dem Fenster hängen, aber gleichzeitig nicht zu seinen Vorwürfen stehen wollen. Tolle Wurst.
Nur am Rande: es ist genauso strafbar, wenn man das in einer "geschlossenen Gruppe" macht.

Völlig berechtigt: die Kritik an "Modelwerk". Allerdings hätte das jeder mit Modelambitionen von vornherein erkennen können - ein Abend im MK-Forum und auf einigen ähnlichen Seiten hätte sofort zur Erkenntnis geführt: das ist nicht seriös. Und man sieht: vor Gericht bekam das Model Recht.

- "Wenn etwas zu einfach scheint, hinterfragt es. Bleibt bei Eurem Nein, wenn Ihr etwas nicht wollt."
Ja. Sollte selbstverständlich, jede Einkaufsfahrt zeigt allerdings, daß in dieser Hinsicht nicht nur weibliche Teenager heftigen Nachhilfebedarf haben...

FAZIT: einige sinnvolle, hilfreiche Informationen, zwei (!) haarsträubende Fälle, wenn ich mal unterstelle, daß die in diesen konkreten Fällen tatsächlich so passiert sind. (Da es ohne jeden Zweifel solche Leute und solche Fälle gibt, wenn auch zum Glück sehr selten, will ich das einfach mal so stehen lassen.)

Und ansonsten: jede Menge Dinge einmal durch den Mixer gedreht, damit man am Ende das Ergebnis hat, das man, unterstelle ich mal, von vornherein haben wollte.

Ein Musterbeispiel, wie seriöser Journalismus nicht funktioniert.
1 year ago
@Fotogist:
Die Alternative zum Vertrag ist eine Einverständniserklärung des Models für die Veröffentlichung von Bildern (Model-Release).


Das I.S.T. ein Vertrag......................................

Oh mann, oh mann, oh mann...
1 year ago
@Ilona rouge
die überwiegende Mehrheit, die bis ins Detail alles ausfragten, um abschließend den Kontakt ohne eine weitete Antwort abrupt abbrechen. Gerade letzteres scheint hier immer mehr um sich zu greifen.

Hast Du Dir schon mal überlegt, daß das vielleicht auch daran liegen könnte, daß ein Fotograf im Verlauf der Kommunikation immer mehr zu der Einschätzung gelangt:

"Ne. Nee. Danke, aber nee." ????

Ich meine: natürlich ist es die korrekte, hanseatische Kaufmanns-Methode, dann klipp und klar zu sagen "Also, ich bin zu der Entscheidung gelangt, daß ich das nicht weiter verfolgen werden. Lassen wir es bleiben."

Ich habe aber auch schon erlebt, daß auf meine diese Antwort nach dem fünften oder sechsten E-Mail-hin-und-her erstmal ein ans Stalking grenzendes E-Mail-Bombardement folgte: "Wieso denn das? Und das geht doch nicht! Und Du kannst doch nicht..."

Ich hatte mein "Danke, aber lieber doch nicht!" dabei durchaus begründet. Mit dem Satz "Sorry, aber Du bist mir einfach zu kompliziert. Ich ahne jede Menge Stress und Streit, und deshalb: lassen wir es einfach."

Können manche Leute nicht mit umgehen.
1 year ago
@Manfred
Da würde mich interessieren, woher die Autorin des Videos die Information hat, dass TFP-Shootings selten vertraglich geregelt sind.

Die Aussage beruht auf einer kompletten Ahnungslosigkeit hinsichtlich der Dinge, über die sie redet.

Okay... das gilt heute ja bei manchen als Grundvoraussetzung dafür, über Dinge öffentlich zu reden. Und das schöne Dieter Nuhr-Zitat kennt ja heute auch keiner mehr, der jünger als 40 ist...
1 year ago
Tom Rohwer
Was Du Fotogist schreibst, ist ohne Zweifel richtig, aber ich habe den Fotogisten so verstanden, dass er die Einverständniserklärung von einer Vereinbarung über ein Honorar entkoppeln will. Bitte analysiere das doch einmal. Ich schrieb ja bereits, dass diese Entkopplung es so erscheinen lässt, als sei das Modell über den Tisch gezogen worden.
1 year ago
Würde ein Model kurz nach den Aufnahmen eine erteilte Einwilligung zur Veröffentlichungen widerrufen, stände ein rechtsmißbräuchliches Verhalten des Models im Raum. In der Realität besteht ein Problem darin, dass alte Aufnahmen wieder- bzw. weiterveröfffentlicht werden, obwohl das Model inzwischen mit dem Genre der Aufnahmen nichts mehr zu tun haben will, weil in Verträge ein Veröffentlichungsrecht eingeräumt wurde. Verträge können einseitig nicht mehr geändert werden. Es bleibt dann nur die Anfechtung, die im Erfolgsfall zur Nichtigkeit des Vertrages führt, woraus weitere Ansprüche abgeleitet werden können.

Ein Model-Release ist eine einseitige Willenserklärung und kann folglich auch einseitig zurückgenommen werden. Der Widerruf eines erteilten Model-Releases bezieht sich - wie bei anderen Einwilligungen auch - logischerweise nur auf die Zukunft. Dadurch ist der Fotograf vor Ansprüchen geschützt in der Zeit, in der die Einwilligung des Models vorlag.
1 year ago
Fotogist
Danke, es ehrt Dich, dass Du selbst anwortest!
Wir sind uns also einig, dass Du der Überzeugung bist, dass die einseitige Einwilligung des Modells zur Veröffentlichung von Aufnahmen, leichter zurückzunehmen ist, als aus einem Vertrag "herauszukommen".

Nehmen wir an, dass es tatsächlich so wäre: Dann wäre ein Fotograf stark benachteiligt - gar geschädigt, wenn ein Honorar an das Modell gezahlt wurde. Es wäre also eine Anleitung, Fotografen hereinzulegen. Sorry, so habe ich das Thema hier nicht verstanden. Wenn Modelle erwarten, gut von Fotografen behandelt zu werden, dann sollten sie so etwas nicht tun.
1 year ago
@Elsi Spring:
Ich fand diese Doku auch super interessant. Einiges ist mir bereits bekannt gewesen und mich hat die Aussage, dass Tfp-Shootings meistens nicht vertraglich geregelt sind - ähnlich wie bei Manfred # - sehr verwundert. Vielleicht war damit eher gemeint, dass sich viele Models keine Gedanken um Verträge und demnach keine machen?

Die Antwort ist sehr einfach:
Viele Models machen sich in der Tat keine Gedanken darum.
Und noch mehr Models meinen, nur schriftliche Verträge wären Verträge.
Beide Denkweisen beschränken sich nicht auf die "Model-Welt". Was auch daran liegt, daß im deutschen Schulsystem nicht mal die elementarsten Basics des Wirtschaftslebens vermittelt werden.
Meine Liebste unterrichtet seit 28 Jahren angehende Medizinische Fachangestellte an einer überbetrieblichen Ausbildungseinrichtung der Landesärztekammer SH. Und da gibt es auch eine winzige Unterrichtseinheit in Sachen "Betriebswirtschaft". Weil ja z.B. MFAs für ihre Praxis immer wieder mal in Apotheken oder bei Großhändlern Material bestellen, usw.
Da kommt dann immer das Beispiel mit dem Kauf eines Brötchens beim Bäcker. Ein Kaufvertrag...
Okay - die allermeisten sind dann sehr überrascht, aber bitte, dafür lernen sie es dann ja auch.

Ärgerlich wird es nur, wenn die allermeisten es ein halbes Jahr später wieder komplett vergessen haben...

Als Anfänger weiß man so etwas in der Regel nicht, dass es Verträge gibt.

Haben Modelanfänger noch nie einen Mietvertrag unterschrieben. Einen Handyvertrag für's Smartphone? Einen Vertrag über eine Haftpflichtversicherung? Krankenversicherung?

Ebenfalls sehr verwundert hat mich die Story über Modelwerk. Ich bin immer davon ausgegangen, dass es sich um eine sehr renommierte Agentur handelt. Mich würde sehr interessieren, was da wirklich hinter steckt.

Als ich den Namen hörte, rumpelte es bei mir im Hinterkopf. "Da war doch mal was..." Ich bin aber nicht sicher, ob es "Modelwerk" war, oder "Modelirgendwas".
Aber wie gesagt, ein Abend Lektüre durch's MK-Forum führt einen Newcomer doch bereits zur Erkenntnis, daß seriöse Modelagenturen von potentiellen Newcomer-Models keine "Gebühren" verlangen, kein Geld für Sedcards und Sedcard-Fotos, etc.pp.
Wenn als erstes Geld verlangt wird, ist es unseriös. Punkt.

Und die "Vermittlungserfolge"?
Ganz einfach: eine seriöse Modelagentur nimmt nur neue Models in ihre Kartei, von denen sie überzeugt ist, daß sie die vermitteln kann. Und zwar zügig. Sonst wäre das ein Zuschuss-Geschäft. Klar, bei einem von 100 Newcomer-Models greift auch der erfahrenste Model-Agentur-Mensch mal ins Klo. Aber generell können die das sehr gut einschätzen.

Ich hätte so gerne etwas zu der Doku beigetragen. Ich hätte so viele Ratschläge und Tipps geben können.

Glaube ich Dir.
Und schade, dass so viele junge Frauen schlechte Erfahrungen gemacht haben.

SO VIELE? Das waren vier oder fünf, wenn ich richtig gezählt habe. Und einiges, über das die sich zusammen mit der Reporterin da aufregen, würde ich nicht als "schlechte Erfahren" einstufen, sondern als Zusammenstoß mit der Realität. Normales Erwachsenwerden...
1 year ago
Verträge haben das Problem der Interpretation. Während es zu Gesetzen meist bereits eine Orientierung gebende Rechtsprechung gibt, ist dies bei eigenen Verträgen nicht der Fall.

In der Jurisprudenz ist alles interpretationsbedürftig - nicht zufällig gibt es das schöne Bonmot "Wo zwei Juristen sich streiten, gibt es mindestens drei Meinungen".

Es gibt aber auch zu Vertragsklauseln, die in größerer Zahl benutzt werden, jede Menge Rechtsprechung. Auch zu Modelverträgen. Gefährlich wird es in der Tat, wenn sich nicht hinreichend bewanderte Leute selbst Verträge zusammenbasteln, oder aus dubiosen Internetquellen übernehmen. Und noch gefährlicher wird es, wenn sie dabei versuchen, Mikromanagement-mäßig noch den letzten Pups regeln zu wollen. Gute Verträge, sofern es nicht gerade um die schlüsselfertige Lieferung von Atomkraftwerken o.ä. geht, sind kurz und einfach und knackig.
Daß es im Wirtschaftsleben auch Verträge gibt, die hunderte und tausende von Seiten haben, liegt in erster Linie daran, daß es Anwälte gibt, die damit ihr Geld verdienen.
1 year ago
"- "Das ganze ist unreguliert und vertraglich häufig nicht geregelt."
Bullshit. Absoluter Bullshit. "Unreguliert" ist es tatsächlich, aber ein Fotoshooting zwischen Fotograf und Model gibt es nicht, das ist schlicht rechtlich unmöglich."

Sorry, muss natürlich heißen: ein Fotoshooting zwischen Fotograf und Model ohne Vertrag gibt es nicht..."
War zu spät, um es noch zu korrigieren.
1 year ago
Tom Rohwer
Was Du Fotogist schreibst, ist ohne Zweifel richtig, aber ich habe den Fotogisten so verstanden, dass er die Einverständniserklärung von einer Vereinbarung über ein Honorar entkoppeln will. Bitte analysiere das doch einmal. Ich schrieb ja bereits, dass diese Entkopplung es so erscheinen lässt, als sei das Modell über den Tisch gezogen worden.

Sowohl die Einverständniserklärung als auch die Honorarvereinbarung sind Verträge...

Ein Vertrag ist eine übereinstimmende Willenserklärung von zwei oder mehr Vertragsparteien.

Ja - es ist grundsätzlich möglich, in einer einseitigen Willenserklärung ein Einverständnis zur Veröffentlichung von Fotos zu erteilen.
Ich stehe auf der Straße, fotografiere Frau Müller. Frau Müller sieht das, ist begeistert, kommt zu mir und erklärt mir - mündlich oder schriftlich - "Sie können die Fotos gern nach belieben veröffentlichen!"
Das wäre eine einseitige Willenserklärung.
So läuft es aber in aller Regel bei einem "Shooting" zwischen Fotograf und Model nie. Da gibt es immer die Übereinkunft "Ich posiere, Du fotografierst das und Du fotografierst, während ich posiere". Und schon haben wir eine übereinstimmende Willenserklärung von Model und Fotograf.

Wenn man die Honorarfrage davon "entkoppelt", bekommt man maximal zwei Verträge, meines Erachtens aber wohl eher eine Nebenabrede zum Vertrag.

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