Gibt es Grenzen in der Fotografie ... 188

28.06.2011
Original von Peter Herhold
[quote]Original von Ufuk *Digi Kaputt, nix Shooting in nächster Zeit*
Gibt es Grenzen in der Fotografie ...

Ganz klare Grenze in der Fotografie: Ohne Licht geht es nicht ...
[/quote]
In der Röntgenfotografie und der IR-Fotografie geht's sogar ohne Licht... ;-)

("Licht" = der für das menschliche Auge sichtbare Bereich des elektomagnetischen Spektrums)
#101Report
[gone] Moe_T
28.06.2011
Ich war Anfang diesen Jahres in einer Ausstellung über Fotojournalismus. Dort gab es einen abgetrennten Bereich mit Bilder aus der Kriegsberichterstattung. Kann mir nicht vorstellen, dass solche Bilder irgendwo veröffentlicht werden können.... daher sehe ich hier ganz deutlich Grenzen der Fotografie, die überschritten wurden (Klartext: Kriegsgräultaten)!
Abgesehen davon, dass mir den ganzen Abend schlecht war, stellt sich hier auch die Frage wie der Fotograf so na an solche Szenen (Steinigung, Vergewaltigung, Lynchmorde...) heran kam. Bzw. wie man dabei als "Zuschauer" untätig bleiben kann ohne selbst (moralisch) zum Täter zu werden.
Neben den ganzen physikalischen Spitzfindigkeiten (was Licht ist ;-) sehe ich hier eine humane Grenzen... obwohl ich weiß, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der sich auch nichts ändert, wenn man keine Bilder dazu liefert!


Original von Ufuk *Digi Kaputt, nix Shooting in nächster Zeit*
... oder findet sich für jede Aufnahme eine Berechtigung?
#102Report
[gone] Abgemeldet
28.06.2011
Die Frage wäre ob man selbst lieber gelyncht oder gesteinigt würde ohne das die Öffentlichkeit darüber erdahren würde - oder mit der Chance das die Öffentlichkeit durch Bilder über diese Tat erfahren könnte (?).

Wenn Krieg grausam ist - und solche Verhältnisse nicht änderbar - dann wären solche Bilder sinnlos.

Ob die Tat der Fotografen solcher Bilder dann fast genauso schlimm ist wie die der Täter dieser gezeigten Verbrechen?

Vieleicht könnte es auch wichtig sein solche Fotos zu machen - auch wenn sie nicht jedem gezeigt würden?

Der Kriegsfotograf James Nachtwey soll mal (kam im Film "War Photographer" vor) sehr lange in Indonesien eine Gruppe die einen einzelnen lynchen wollte bekniet haben den Mann leben zu lassen - am Ende erfolglos.

Was könnte man denn Besseres machen wenn man direkt bei einer Steinigung dabei wäre und eine Kamera hätte? (und wie realistisch wäre die Chance als einzelner solch eine Tat zu verhindern?)

Der Überbringer einer schlechten Nachricht ist in den Augen der Öffentlichkeit vielleicht schuldiger/verachtenswerter als die eigentlichen Täter (?).
#103Report
[gone] Tante Emma
28.06.2011
Ich frage mich dabei nur immer, ob diese Bilder etwas anderes auslösen als nur temporäres Entsetzen. Die Sachlagen in einzelnen Ländern sind ja durchaus bekannt, ob es Fotos davon gibt oder nicht, man weiß in etwa was dort passiert und man weiß,
dass Menschen im Krieg nicht immer in einem Stück sterben. Wozu werden dann, neben der schriftlichen Berichterstattung, noch solche Bilder zugänglich gemacht. Nicht, dass ich dagegen bin, aber ich bin mir diesbezüglich einfach nur unschlüssig.

Ich stelle es mir auch ganz grausam vor, wenn ich als Angehöriger in irgendeiner Zeitschrift oder auf einer Ausstellung ein Bild finden würde, auf dem mein Vater/Bruder/Freund/Bekannter tot daliegt. Ich würde es wahrscheinlich wirklich als entwürdigend empfinden. Es käme ja auch niemand auf die Idee bei einer normalen Beerdigung den Toten zu fotografieren und zu veröffentlichen...?
#104Report
28.06.2011
ja ... hier treffen welten aufeinander ... reporter und model(schön)knipser

was soll dabei schon rauskommen?
#105Report
[gone] Abgemeldet
28.06.2011
Wenn Krieg eine ganz normale Angelegenheit geworden ist sollte man ihn natürlich aus Pietätsgründen dann nicht mehr fotografieren.

Original von Tante Emma
Ich frage mich dabei nur immer, ob diese Bilder etwas anderes auslösen als nur temporäres Entsetzen. Die Sachlagen in einzelnen Ländern sind ja durchaus bekannt, ob es Fotos davon gibt oder nicht, man weiß in etwa was dort passiert und man weiß,
dass Menschen im Krieg nicht immer in einem Stück sterben. Wozu werden dann, neben der schriftlichen Berichterstattung, noch solche Bilder zugänglich gemacht. Nicht, dass ich dagegen bin, aber ich bin mir diesbezüglich einfach nur unschlüssig.

Ich stelle es mir auch ganz grausam vor, wenn ich als Angehöriger in irgendeiner Zeitschrift oder auf einer Ausstellung ein Bild finden würde, auf dem mein Vater/Bruder/Freund/Bekannter tot daliegt. Ich würde es wahrscheinlich wirklich als entwürdigend empfinden. Es käme ja auch niemand auf die Idee bei einer normalen Beerdigung den Toten zu fotografieren und zu veröffentlichen...?
#106Report
28.06.2011
Ich glaube nicht, dass es daran liegt wie unterschiedlich die Meinungen sind.
Ich bin selbst oft hin- und hergerissen wenn ich zum Beispiel die World Press
Photos in Ausstellung sehe.

Einerseits finde ich es wichtig, dass man Menschen die das Elend und den
Tod nie so mit eigenen Augen sehen werden (zum Glück) zu zeigen, wie es
woanders auf der Welt zugeht. Andererseits frage ich mich natürlich auch
manchmal: "Hätte an das nicht eingreifen müssen, statt nur zu photogra-
phieren?!" Aber wie will ich das aus der Ferne einschätzen? Eines der besten
Beispiele dafür ist sicher dieses Bild...


Original von Bernd Saller
ja ... hier treffen welten aufeinander ... reporter und model(schön)knipser

was soll dabei schon rauskommen?
#107Report
[gone] Tante Emma
28.06.2011
Original von Dorfstudio
Wenn Krieg eine ganz normale Angelegenheit geworden ist sollte man ihn natürlich aus Pietätsgründen dann nicht mehr fotografieren.

[quote]Original von Tante Emma
Ich frage mich dabei nur immer, ob diese Bilder etwas anderes auslösen als nur temporäres Entsetzen. Die Sachlagen in einzelnen Ländern sind ja durchaus bekannt, ob es Fotos davon gibt oder nicht, man weiß in etwa was dort passiert und man weiß,
dass Menschen im Krieg nicht immer in einem Stück sterben. Wozu werden dann, neben der schriftlichen Berichterstattung, noch solche Bilder zugänglich gemacht. Nicht, dass ich dagegen bin, aber ich bin mir diesbezüglich einfach nur unschlüssig.

Ich stelle es mir auch ganz grausam vor, wenn ich als Angehöriger in irgendeiner Zeitschrift oder auf einer Ausstellung ein Bild finden würde, auf dem mein Vater/Bruder/Freund/Bekannter tot daliegt. Ich würde es wahrscheinlich wirklich als entwürdigend empfinden. Es käme ja auch niemand auf die Idee bei einer normalen Beerdigung den Toten zu fotografieren und zu veröffentlichen...?
[/quote]

Nunja, wenn ich dir erzähle, dass Mädchen wegen Sitten und Gebräuchen mit stumpfen, rostigen Messern "beschnitten" werden, dabei schwere körperliche und geistige Schäden davon tragen, muss ich dir dann noch ein Bild davon zeigen, damit du es schlimm finden oder versuchen würdest etwas daran zu ändern? Wenn die schriftliche oder mündliche Berichterstattung nichts grundsätzliches in dir Auslöst, wird ein Bild auch nicht viel mehr auslösen...behaupte ich.
#108Report
[gone] Abgemeldet
28.06.2011
Dann sollten demnach Fotos nur Positives darstellen (für Negatives reicht die Textform aus)?

Original von Tante Emma
[quote]Original von Dorfstudio
Wenn Krieg eine ganz normale Angelegenheit geworden ist sollte man ihn natürlich aus Pietätsgründen dann nicht mehr fotografieren.

[quote]Original von Tante Emma
Ich frage mich dabei nur immer, ob diese Bilder etwas anderes auslösen als nur temporäres Entsetzen. Die Sachlagen in einzelnen Ländern sind ja durchaus bekannt, ob es Fotos davon gibt oder nicht, man weiß in etwa was dort passiert und man weiß,
dass Menschen im Krieg nicht immer in einem Stück sterben. Wozu werden dann, neben der schriftlichen Berichterstattung, noch solche Bilder zugänglich gemacht. Nicht, dass ich dagegen bin, aber ich bin mir diesbezüglich einfach nur unschlüssig.

Ich stelle es mir auch ganz grausam vor, wenn ich als Angehöriger in irgendeiner Zeitschrift oder auf einer Ausstellung ein Bild finden würde, auf dem mein Vater/Bruder/Freund/Bekannter tot daliegt. Ich würde es wahrscheinlich wirklich als entwürdigend empfinden. Es käme ja auch niemand auf die Idee bei einer normalen Beerdigung den Toten zu fotografieren und zu veröffentlichen...?
[/quote]

Nunja, wenn ich dir erzähle, dass Mädchen wegen Sitten und Gebräuchen mit stumpfen, rostigen Messern "beschnitten" werden, dabei schwere körperliche und geistige Schäden davon tragen, muss ich dir dann noch ein Bild davon zeigen, damit du es schlimm finden oder versuchen würdest etwas daran zu ändern? Wenn die schriftliche oder mündliche Berichterstattung nichts grundsätzliches in dir Auslöst, wird ein Bild auch nicht viel mehr auslösen...behaupte ich.[/quote]
#109Report
28.06.2011
@futility ... was hat das eine mit dem anderen zu tun? berichterstattung mit moralischer verpflichtung zu helfen ... zunächst einmal garnix ... wie es miteinander in beziehung gesetzt werden kann ist die zweite frage ... es kann natürlich

@tante ... du verkennst die macht der bilder
#110Report
[gone] Tante Emma
28.06.2011
So meine ich das eigentlich nicht.
Ich denke mir nur, dass ich nicht hunderte Fotos von zerfetzten Leichen benötige um festzustellen, dass Krieg grausam und falsch ist.


Original von Dorfstudio
Dann sollten demnach Fotos nur Positives darstellen (für Negatives reicht die Textform aus)?

[quote]Original von Tante Emma
[quote]Original von Dorfstudio
Wenn Krieg eine ganz normale Angelegenheit geworden ist sollte man ihn natürlich aus Pietätsgründen dann nicht mehr fotografieren.

[quote]Original von Tante Emma
Ich frage mich dabei nur immer, ob diese Bilder etwas anderes auslösen als nur temporäres Entsetzen. Die Sachlagen in einzelnen Ländern sind ja durchaus bekannt, ob es Fotos davon gibt oder nicht, man weiß in etwa was dort passiert und man weiß,
dass Menschen im Krieg nicht immer in einem Stück sterben. Wozu werden dann, neben der schriftlichen Berichterstattung, noch solche Bilder zugänglich gemacht. Nicht, dass ich dagegen bin, aber ich bin mir diesbezüglich einfach nur unschlüssig.

Ich stelle es mir auch ganz grausam vor, wenn ich als Angehöriger in irgendeiner Zeitschrift oder auf einer Ausstellung ein Bild finden würde, auf dem mein Vater/Bruder/Freund/Bekannter tot daliegt. Ich würde es wahrscheinlich wirklich als entwürdigend empfinden. Es käme ja auch niemand auf die Idee bei einer normalen Beerdigung den Toten zu fotografieren und zu veröffentlichen...?
[/quote]

Nunja, wenn ich dir erzähle, dass Mädchen wegen Sitten und Gebräuchen mit stumpfen, rostigen Messern "beschnitten" werden, dabei schwere körperliche und geistige Schäden davon tragen, muss ich dir dann noch ein Bild davon zeigen, damit du es schlimm finden oder versuchen würdest etwas daran zu ändern? Wenn die schriftliche oder mündliche Berichterstattung nichts grundsätzliches in dir Auslöst, wird ein Bild auch nicht viel mehr auslösen...behaupte ich.[/quote][/quote]
#111Report
28.06.2011
du vielleicht nicht ... andere schon

Original von Tante Emma
So meine ich das eigentlich nicht.
Ich denke mir nur, dass ich nicht hunderte Fotos von zerfetzten Leichen benötige um festzustellen, dass Krieg grausam und falsch ist.


[quote]Original von Dorfstudio
Dann sollten demnach Fotos nur Positives darstellen (für Negatives reicht die Textform aus)?

[quote]Original von Tante Emma
[quote]Original von Dorfstudio
Wenn Krieg eine ganz normale Angelegenheit geworden ist sollte man ihn natürlich aus Pietätsgründen dann nicht mehr fotografieren.

[quote]Original von Tante Emma
Ich frage mich dabei nur immer, ob diese Bilder etwas anderes auslösen als nur temporäres Entsetzen. Die Sachlagen in einzelnen Ländern sind ja durchaus bekannt, ob es Fotos davon gibt oder nicht, man weiß in etwa was dort passiert und man weiß,
dass Menschen im Krieg nicht immer in einem Stück sterben. Wozu werden dann, neben der schriftlichen Berichterstattung, noch solche Bilder zugänglich gemacht. Nicht, dass ich dagegen bin, aber ich bin mir diesbezüglich einfach nur unschlüssig.

Ich stelle es mir auch ganz grausam vor, wenn ich als Angehöriger in irgendeiner Zeitschrift oder auf einer Ausstellung ein Bild finden würde, auf dem mein Vater/Bruder/Freund/Bekannter tot daliegt. Ich würde es wahrscheinlich wirklich als entwürdigend empfinden. Es käme ja auch niemand auf die Idee bei einer normalen Beerdigung den Toten zu fotografieren und zu veröffentlichen...?
[/quote]

Nunja, wenn ich dir erzähle, dass Mädchen wegen Sitten und Gebräuchen mit stumpfen, rostigen Messern "beschnitten" werden, dabei schwere körperliche und geistige Schäden davon tragen, muss ich dir dann noch ein Bild davon zeigen, damit du es schlimm finden oder versuchen würdest etwas daran zu ändern? Wenn die schriftliche oder mündliche Berichterstattung nichts grundsätzliches in dir Auslöst, wird ein Bild auch nicht viel mehr auslösen...behaupte ich.[/quote][/quote][/quote]
#112Report
[gone] Abgemeldet
28.06.2011
nochmal: z.B. Der Kriegsfotograf James Nachtwey soll mal (kam im Film "War Photographer" vor) sehr lange in Indonesien eine Gruppe die einen einzelnen lynchen wollte bekniet haben den Mann leben zu lassen - am Ende erfolglos.

Der Fotograf Hilmar Pabel hatte in Vietnam mal einen Jungen, der von den GIs fast erschossen worden wäre, gerettet inden er vermittelnd eingriff.

Durch seine dokumentierte Anwesenheit ist der Fotograf natürlich der einzig greifbare Verantwortliche bei allem was auf Bildern passiert.


Original von Futility
Ich glaube nicht, dass es daran liegt wie unterschiedlich die Meinungen sind.
Ich bin selbst oft hin- und hergerissen wenn ich zum Beispiel die World Press
Photos in Ausstellung sehe.

Einerseits finde ich es wichtig, dass man Menschen die das Elend und den
Tod nie so mit eigenen Augen sehen werden (zum Glück) zu zeigen, wie es
woanders auf der Welt zugeht. Andererseits frage ich mich natürlich auch
manchmal: "Hätte an das nicht eingreifen müssen, statt nur zu photogra-
phieren?!" Aber wie will ich das aus der Ferne einschätzen? Eines der besten
Beispiele dafür ist sicher dieses Bild...


[quote]Original von Bernd Saller
ja ... hier treffen welten aufeinander ... reporter und model(schön)knipser

was soll dabei schon rauskommen?
[/quote]
#113Report
[gone] Tante Emma
28.06.2011
@ Bernd Saller

gleichbedeutend könnte ich dir, da du ja anscheinend für solche Bilder bist (ist ja auch gar nicht das Problem), dass du die Macht der Worte unterschätzt.
Man kann natürlich sagen, dass Bilder direkter sind und der Zugang zu den Menschen damit einfacher, auch weil Bilder keine besonders hohen kognitiven Fähigkeiten erforden.
Das heißt aber nicht gleich, dass es keinen anderen Weg gibt oder durch diese Eigenschaften Bilder gleich unverzichtbar werden.
#114Report
28.06.2011
und der fotograf/berichterstatter hat natürlich auch eine macht, denn er kann mit seinen fotos oder filmen beweiskräftig von diesen ereignissen berichten, so dass dadurch die täter und verantwortlichen ggf. auch zur rechenschaft gezogen werden können

worte sind da lange nicht so beweiskräftig wie ein foto oder filmmaterial (doku)
#115Report
[gone] Abgemeldet
28.06.2011
Das es zuviele überflüssige Fotos gibt - ist klar. Wenn das allgemeine Interesse daran verschwunden wäre würde es sie nicht mehr geben (oder es spielte keine Rolle mehr dass es sie gäbe)

Original von Tante Emma
So meine ich das eigentlich nicht.
Ich denke mir nur, dass ich nicht hunderte Fotos von zerfetzten Leichen benötige um festzustellen, dass Krieg grausam und falsch ist.


[quote]Original von Dorfstudio
Dann sollten demnach Fotos nur Positives darstellen (für Negatives reicht die Textform aus)?

[quote]Original von Tante Emma
[quote]Original von Dorfstudio
Wenn Krieg eine ganz normale Angelegenheit geworden ist sollte man ihn natürlich aus Pietätsgründen dann nicht mehr fotografieren.

[quote]Original von Tante Emma
Ich frage mich dabei nur immer, ob diese Bilder etwas anderes auslösen als nur temporäres Entsetzen. Die Sachlagen in einzelnen Ländern sind ja durchaus bekannt, ob es Fotos davon gibt oder nicht, man weiß in etwa was dort passiert und man weiß,
dass Menschen im Krieg nicht immer in einem Stück sterben. Wozu werden dann, neben der schriftlichen Berichterstattung, noch solche Bilder zugänglich gemacht. Nicht, dass ich dagegen bin, aber ich bin mir diesbezüglich einfach nur unschlüssig.

Ich stelle es mir auch ganz grausam vor, wenn ich als Angehöriger in irgendeiner Zeitschrift oder auf einer Ausstellung ein Bild finden würde, auf dem mein Vater/Bruder/Freund/Bekannter tot daliegt. Ich würde es wahrscheinlich wirklich als entwürdigend empfinden. Es käme ja auch niemand auf die Idee bei einer normalen Beerdigung den Toten zu fotografieren und zu veröffentlichen...?
[/quote]

Nunja, wenn ich dir erzähle, dass Mädchen wegen Sitten und Gebräuchen mit stumpfen, rostigen Messern "beschnitten" werden, dabei schwere körperliche und geistige Schäden davon tragen, muss ich dir dann noch ein Bild davon zeigen, damit du es schlimm finden oder versuchen würdest etwas daran zu ändern? Wenn die schriftliche oder mündliche Berichterstattung nichts grundsätzliches in dir Auslöst, wird ein Bild auch nicht viel mehr auslösen...behaupte ich.[/quote][/quote][/quote]
#116Report
28.06.2011
doch - die fotos sind unverzichtbar ... z.b. in ihrer funktion als beweismittel
#117Report
[gone] Jenny Rie *gone blond*
28.06.2011
Ich würde auch noch die Seite rotten einwerfen. Ich finde sie zeigt Fotographien, die eigentlich niemals hätten gemacht werden dürfen.

Informationen dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Rotten.com

"An archive of disturbing illustration

The soft white underbelly of the net, eviscerated for all to see: Rotten dot com collects images and information from many sources to present the viewer with a truly unpleasant experience. "
(Zitat von der offizielen Seite)
#118Report
[gone] Tante Emma
28.06.2011
Das stimmt natürlich.
Nur ist die Öffentlichkeit nicht das Gericht.
Wenn es darum geht Beweise zu liefern um XY rechtswirksam verurteilen zu können,
geht das gewonnene Bildmaterial ja eigentlich nur die zuständigen Personen etwas an.
Das Volk sollte natürlich auch erfahren was Sache ist, aber theoretisch würde eine vernünftige Berichterstattung, in der alle Sachverhalte erklärt und dargelegt wird, angebrachter sein, als eine Flut von Bildern.

Man könnte jetzt natürlich auch sagen, dass man die Menschen dadurch verhätscheln würde indem man ihnen solche Grausamkeiten vorenthält, weil sie nunmal leider Teil unserer Welt oder Gesellschaft sind. Aber ich wage zu behaupten, dass jeder Mensch ausreichend Kontakt mit schlimmen Erlebnissen oder Erfahrungen durch seinen eigenen Alltag hat, dass er durchaus in der Lage ist, sich vorzustellen, was etwas wie Krieg bedeutet....als Beispiel.


Original von Bernd Saller
und der fotograf/berichterstatter hat natürlich auch eine macht, denn er kann mit seinen fotos oder filmen beweiskräftig von diesen ereignissen berichten, so dass dadurch die täter und verantwortlichen ggf. auch zur rechenschaft gezogen werden können
#119Report
28.06.2011
das ist müßig mit euch ... zum glück trefft ihr keine entscheidungen darüber
#120Report

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