Gibt es Grenzen in der Fotografie ... 188

16.02.2011
Original von Dorfstudio
Von der Methode sich durch Tarnung, im Arztkittel, Zugang in eine Krankenstation zu verschaffen, um einen Patienten entgegen Einverständnis zu fotografieren weil auflagenstarke Printmedien das verlangen - davon hatte ich auch schon mal gehört.

Ich halte das für eine ziemlich gewagte Methode - weil nämlich an einem Unfallort ganz schnell die Situation kommen kann, daß man "auffliegt"... weil einer ruft "Hierher! Schnell, einen Arzt!!!"

In einem normalen deutschen Krankenhaus dagegen wird man in der entsprechenden Bekleidung in den meisten Fällen ziemlich weit kommen.

Nicht, daß ich das jetzt gutheißen würde...[IMG]

Aber es gibt eben immer wieder Situationen, in denen Fotoreporterkollegen mit einer bewunderungswürdigen Chuzpe, mit einer atemberaubenden Dreistigkeit an ihre Bilder kommen.

Manchmal sagen politisch Interessierte dann "Boah!" - und ein paar Mächtige beißen vor Wut in den Teppich, und vielen ist's eh egal. So wie Weihnachten 1979, als die Rote Armee in Afghanistan einmarschierte, und der niederländische TIME-Fotograf Hubert van Es einen Scoop landete, als er mit vielen anderen Kollegen zusammen im Linienflug nach Kabul flog, wo alle ausländischen Reporter sofort festgesetzt und mit der nächsten Maschine wieder zurückgeflogen wurden.

Außer Hubert van Es. Der weigerte sich, pampig, wortreich gestikulierend, und nervte Geheimpolizei und KGB dermaßen, daß er in ein Hotel in Kabul verfrachtet wurde. Das verließ er durch den Hintereingang, fotografierte die sowjetischen Okkupationstruppen in der Stadt, und ließ sich am nächsten Tag dann - mitsamt seinen Filmen - nach Indien ausweisen.

Und manchmal erregt sich der Boulevard, weil's um irgendein Sternchen geht, oder auch einen echten Star, und auch da macht dann ein Reporter letztlich nichts anderes als Hubert van Es 1979 in Kabul: seinen verdammten Job. Und der besteht nicht nur darin, darüber zu berichten was ist, sondern immer und vor allem auch, darüber zu berichten, was irgendein anderer lieber unbemerkt lassen würde, und unberichtet.

Was ihm wichtig ist, entscheidet letztlich sowieso immer nur der Leser oder Zuschauer.

Es ging darum ein von einem Hund gebissenes, wohl stark entstelltes, Mädchen zu fotografieren (zu der Zeit als "Kampfhunde" gerade in den Schlagzeilen waren).
Setzen bei solch "öffentlichem Interesse" auch Persönlichkeitsrechte und ärztliche Schweigepflicht, sebst bei Privatpersonen, dann aus?

Wenn Politik und Öffentlichkeit über Kampfhunde und gesetzliche Vorschriften zur Beseitigung der "Kampfhunde-Gefahr" diskutieren, dann sollten sie schon wissen, worüber sie da eigentlich diskutieren.

Und dazu gehört nicht zuletzt dann auch das von Hundebissen zerstörte Gesicht eines Kindes.

Nein - dazu gehört als allererstes das von Hundebeissen zerstörte Gesicht eines Kindes.
[gone] Abgemeldet
16.02.2011
Unter diese Aspekten gäbe es dann eigentlich keinerlei Grenze - also keinerlei Situation in der es moralisch verwerflich wäre als Fotograf auf den Auslöser zu drücken - die Ergebnisse könnten immer von journalistischen, juristischen oder historischen (garantiert in 100ahren) Interesse sein.

Verwerflich wäre vielleicht ausschöießlich ob und was man zeigt.
Moral ist keine echte Grenze, sondern (zum Teil berechtigt) selbstgemacht.
Wenn wir die Grenzen immer da zögen, wo unser Verstand nicht weiter kommt, würden wir wohl noch mit Faustkeil ums Feuer hüpfen und und an dem erfreuen, was alle gerade begriffen haben.
[gone] Abgemeldet
17.02.2011
Ein Beispiel für eine Grenze 1976 veröffentlichten die Scorpions das Album "Virgin Killer" - das Cover kann man hier (es zeigt ein offensichtlich minderjähriges nacktes Mädchen ) sehen - Heute meint Sänger Klaus Meine dazu: "Sowas geht heute garnicht mehr".
17.02.2011
Original von Dorfstudio
Ein Beispiel für eine Grenze 1976 veröffentlichten die Scorpions das Album "Virgin Killer" - das Cover kann man hier (es zeigt ein offensichtlich minderjähriges nacktes Mädchen ) sehen - Heute meint Sänger Klaus Meine dazu: "Sowas geht heute garnicht mehr".

1976 war ja auch in der Blütezeit der gesellschaftlichen, künstlerischen und sexuellen Liberalität.

Da haben selbst die konservativsten Knochen nur noch leise gemeckert, wenn 15jährige Sex hatten.

Heute sind die gesellschaftlichen Moralvorstellungen viel enger und rigider als vor 35 Jahren.

Warte bis 2025 - dann hängt das "Scorpions"-Cover im Museum, und alle fragen sich, was das zwischen 1990 und 2015 für eine erzkonservative gesellschaftliche Phase gewesen ist...
[IMG]


Ich find an dem Bild nichts auszusetzen, vorausgesetzt die Darstellerin wurde nicht gegen ihren Willen gezwungen, dafür zu modeln. Das möchte ich aber nicht unterstellen.
17.02.2011
Wenn es tatsächliche Ereignisse geht, würde ich das jederzeit bejahen. Wenn etwas öffentliches passiert, oder etwas was die Öffentlichkeit wissen sollte, dann sind Fotos nicht verwerflich. im Gegenteil!

Aber wenn aus Gründen der Kunst bewusst Situationen herbeigeführt werden, in denen jemand Schaden nimmt, "nur" um ein Foto zu machen - dann ist MEINE Grenze überschritten.

Beispiel: Einen überfahrenen Hund auf der Landstraße darf ich fotografieren. Wenn ich aber ein Foto von einen überfahrenen Hund brauche, mir einen beschaffe und den überfahren lasse - dann ist meine Grenze WEIT überschritten.

Und das gilt ebenso, wenn ich sehe dass ein Hund auf die Straße zurennt. Dann hab ich die verdammte Pflicht einzuschreiten und nicht ein Foto zu machen. Punkt.

Deutlich genug?

Viele Grüße,
Frank

Original von Dorfstudio
Unter diese Aspekten gäbe es dann eigentlich keinerlei Grenze - also keinerlei Situation in der es moralisch verwerflich wäre als Fotograf auf den Auslöser zu drücken - die Ergebnisse könnten immer von journalistischen, juristischen oder historischen (garantiert in 100ahren) Interesse sein.

Verwerflich wäre vielleicht ausschöießlich ob und was man zeigt.
17.02.2011
Original von TomRohwer
Warte bis 2025 - dann hängt das "Scorpions"-Cover im Museum, und alle fragen sich, was das zwischen 1990 und 2015 für eine erzkonservative gesellschaftliche Phase gewesen ist...


Oder genau das Gegenteil. :-(


Ich find an dem Bild nichts auszusetzen, vorausgesetzt die Darstellerin wurde nicht gegen ihren Willen gezwungen, dafür zu modeln. Das möchte ich aber nicht unterstellen.


Reine Nacktheit ist NIEMALS etwas verwerfliches, sondern absolut natürlich. Für MICH symbolisiert sie auch so etwas wie Freiheit.

Und LEIDER bewegt sich unsere Gesellschaft in dieselbe wie die Amerikaner, in den tiefsten Kerker.

Viele Grüße,
Frank
18.02.2011
Original von Frank Becker
Wenn es tatsächliche Ereignisse geht, würde ich das jederzeit bejahen. Wenn etwas öffentliches passiert, oder etwas was die Öffentlichkeit wissen sollte, dann sind Fotos nicht verwerflich. im Gegenteil!

Aber wenn aus Gründen der Kunst bewusst Situationen herbeigeführt werden, in denen jemand Schaden nimmt, "nur" um ein Foto zu machen - dann ist MEINE Grenze überschritten.

Zustimmung.

Beispiel: Einen überfahrenen Hund auf der Landstraße darf ich fotografieren. Wenn ich aber ein Foto von einen überfahrenen Hund brauche, mir einen beschaffe und den überfahren lasse - dann ist meine Grenze WEIT überschritten.

Dabei gibt es in der Berichterstattung in bestimmten Situationen schnell ein Problem, das geradezu an die Heisenbergsche Unschärfeunschärferelation erinnert...

Die sagt - stark vereinfacht - daß die Messung eines Quantenobjekts durch die Messung selbst beinträchtigt wird. Will sagen: der zur Messung nötige Impuls ist immer so groß, daß er das zu messende Objekt beeinflusst.

Im Journalismus gibt es etwas Vergleichbares.

Die Anwesenheit von Medienvertretern verändert das Geschehen, über das diese berichten wollen.

Banales Beispiel: bei einer Demonstration stehen sich Polizei und potentiell gewaltbereite Demonstranten gegenüber. Die Situation würde aber aus verschiedenen Gründen (Wetter zu schlecht, Polizei zu stark) nicht über eine bestimmte Grenze hinaus eskalieren.

Nun taucht ein Fernsehteam auf. Und einige durchgeknallte Autonome meinen, sich vor ihren Kumpels produzieren zu müssen, und fangen an, Steine zu werfen. Und sofort gibt's die Eskalation, die ohne Medienvertreter nicht eingetreten wäre.

Andersherum funktioniert das genauso: "ganz unter sich" würde eine Polizeitruppe eine Demonstrantengruppe eiskalt zusammenknüppeln. Guckt aber die Weltpresse - in Form von Medienvertretern - dabei zu, verkneift man sich das. Z.B., weil es entsprechende Anweisung von oben gibt.

Wenn man lange genug als Journalist "draußen auf der Straße" gearbeitet hat, dann weiß man, daß es viele Situationen gibt, wo die Anwesenheit von Journalisten und insbesondere solchen, die mit der Kamera berichten, Situationen oft verändert. Mal mehr, mal weniger, mal in die eine, mal in die andere Richtung.

Politiker und PR-Leute kennen und nutzen diesen Effekt genauso. Sie schaffen oft überhaupt erst Ereignisse, damit dann darüber berichtet werden kann.

Wenn es darum geht, daß man an der medialen Inszenierung von Minister zu Guttenberg mitwerken soll, ist das eine "berufsethische" Frage, aber vergleichsweise harmlos.

Wenn es darum geht, daß in Karottistan bei inneren Unruhen ein Mob von Karottistanern über einige Erbsistaner herfällt und diese zusammenprügeln möchte, und das wesentlich mehr Spaß macht, wenn die ausländische Presse das aufzeichnet, weil man stolz ist, daß man sich in Karottistan endlich nichts mehr von diesen hinterhältigen, kriminellen Erbsistanern gefallen lässt...

Da wird es dann zu einer Frage von ganz höchstpersönlicher Moral.

Wobei man vorsichtig sein sollte, sich als Berichterstatter zu weit aus dem Fenster zu hängen, denn sonst wird man ganz schnell mal auf der "anderen Seite" einsortiert.

Mir sind da, ganz ehrlich, Militärs, die aufeinander schießen, erheblich lieber als fanatisierte Menschenmobs. Militär hat Regeln. Der Mob nicht.

Beim Hund ist die Sache einfach. In Kairo, in Tunis, in Baku, in Belfast manchmal nicht.
19.05.2011
Es gibt Grenzen in der Fotografie genau so wie es Grenzen im Kopf gibt.
19.05.2011
Ich meine, die Grenzen sind als erstes die eigenen Grenzen, die
durch eigene Erfahrung, eigene Erziehung, eigene Moralvorstellungen und
Vorstellungen was Kunst sein kann geprägt sind .

Und dann zweitens die Vorstellungen der Gesellschaft, was zu tun und zu lassen ist.
Je nach Job kann die eigene Vorstellung ein noGo sei.
ZB eine Lehrperson die als Aktmodel arbeitet oder gearbeitet hat.
Oder eine Dame am Schalter einer Grossbank die Seite 3 Girl war im Bild
(so es denn Seite 3 war :-) )

Des weiteren ist die Geschichte massgebend beim ziehen von Grenzen.

Heiner
[gone] Abgemeldet
26.06.2011
Hier ein interessanter Beitrag zum Thema Grenzen in der Fotografie
[gone] Tante Emma
27.06.2011
Das Problem ist, dass viele selbsternannte Künstler nichts von Technik verstehen bzw. nichts drauf haben. Deswegen meinen sie, sie müssten etwas besonders provokantess und etwas noch nie dagewesen Geschmackloses entwerfen, damit sie ins Gespräch kommen. Hätten wir das Problem heute nicht, dass alle meinen das "A" und "O" der Kunst wäre es zu provozieren und gesellschaftskritisch zu sein, würd's so manchen Bullshit gar nicht geben. Ich finde es schade, dass der Ästhetische Aspekt immer mehr an Bedeutung verliert.
Die moralischen Grenzen sind natürlich eine Erfindung der Gesellschaft, allerdings sollte man sich überlegen ob es einem wert ist ganz strikt gegen diese Moralvorstellungen zu verstoßen, denn das Feedback wird auf jeden Fall folgen. Schlimm wenn es nicht so wäre, sonst würde irgendein Kranker noch auf die Idee kommen Kinderpornos als Kunst abzutun. Diese "Moral" ist ja natürlich total uncool, weil langweilig und so, aber besser iss et.
27.06.2011
Die Grenze der Fotografie (Kunst oder Reportage) bildet für mich immer Artikel 1 des Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar".
Dabei kann ich immer nur für mich und meine Fotos sprechen (zB auch Fotos von einem Unfall auf der Autobahn für die Lokalpresse). Fotos von zerfetzten Unfallopfern wird es von mir nicht geben. Ebenso muss auch bei der Modellfotografie und sonstiger Fotografie die Würde des Menschen als Grenze gelten. So sehe ich das. Für mich und meine Fotos.
Original von Tante Emma
Das Problem ist, dass viele selbsternannte Künstler nichts von Technik verstehen bzw. nichts drauf haben. Deswegen meinen sie, sie müssten etwas besonders provokantess und etwas noch nie dagewesen Geschmackloses entwerfen, damit sie ins Gespräch kommen. Hätten wir das Problem heute nicht, dass alle meinen das "A" und "O" der Kunst wäre es zu provozieren und gesellschaftskritisch zu sein, würd's so manchen Bullshit gar nicht geben. Ich finde es schade, dass der Ästhetische Aspekt immer mehr an Bedeutung verliert.
Die moralischen Grenzen sind natürlich eine Erfindung der Gesellschaft, allerdings sollte man sich überlegen ob es einem wert ist ganz strikt gegen diese Moralvorstellungen zu verstoßen, denn das Feedback wird auf jeden Fall folgen. Schlimm wenn es nicht so wäre, sonst würde irgendein Kranker noch auf die Idee kommen Kinderpornos als Kunst abzutun. Diese "Moral" ist ja natürlich total uncool, weil langweilig und so, aber besser iss et.



Wenn ich mir deine langweiligen Knipslangweilportraits anschaue frage ich mich, ob du wirklich sowas unter "Grenzen der Fotografie" und "Ästhetik" verstehst...
[gone] User_6449
27.06.2011
Original von Ufuk *Digi Kaputt, nix Shooting in nächster Zeit*
Gibt es Grenzen in der Fotografie ...

Ganz klare Grenze in der Fotografie: Ohne Licht geht es nicht ...

Viele Grüße
Peter
[gone] Tante Emma
27.06.2011
Na, getroffen? :)


Original von Satyr [GothicModels.net]
[quote]Original von Tante Emma
Das Problem ist, dass viele selbsternannte Künstler nichts von Technik verstehen bzw. nichts drauf haben. Deswegen meinen sie, sie müssten etwas besonders provokantess und etwas noch nie dagewesen Geschmackloses entwerfen, damit sie ins Gespräch kommen. Hätten wir das Problem heute nicht, dass alle meinen das "A" und "O" der Kunst wäre es zu provozieren und gesellschaftskritisch zu sein, würd's so manchen Bullshit gar nicht geben. Ich finde es schade, dass der Ästhetische Aspekt immer mehr an Bedeutung verliert.
Die moralischen Grenzen sind natürlich eine Erfindung der Gesellschaft, allerdings sollte man sich überlegen ob es einem wert ist ganz strikt gegen diese Moralvorstellungen zu verstoßen, denn das Feedback wird auf jeden Fall folgen. Schlimm wenn es nicht so wäre, sonst würde irgendein Kranker noch auf die Idee kommen Kinderpornos als Kunst abzutun. Diese "Moral" ist ja natürlich total uncool, weil langweilig und so, aber besser iss et.



Wenn ich mir deine langweiligen Knipslangweilportraits anschaue frage ich mich, ob du wirklich sowas unter "Grenzen der Fotografie" und "Ästhetik" verstehst...[/quote]
[gone] User_22694
27.06.2011
Original von Tante Emma
Das Problem ist, dass viele selbsternannte Künstler nichts von Technik verstehen bzw. nichts drauf haben. Deswegen meinen sie, sie müssten etwas besonders provokantess und etwas noch nie dagewesen Geschmackloses entwerfen, damit sie ins Gespräch kommen. Hätten wir das Problem heute nicht, dass alle meinen das "A" und "O" der Kunst wäre es zu provozieren und gesellschaftskritisch zu sein, würd's so manchen Bullshit gar nicht geben. Ich finde es schade, dass der Ästhetische Aspekt immer mehr an Bedeutung verliert.
.


Könntest Du mal diesen Rundumschlag an Hand einiger Beispiele etwas näher erläutern?
27.06.2011
Original von Tante Emma
Das Problem ist, dass viele selbsternannte Künstler nichts von Technik verstehen bzw. nichts drauf haben. Deswegen meinen sie, sie müssten etwas besonders provokantess und etwas noch nie dagewesen Geschmackloses entwerfen, damit sie ins Gespräch kommen.

Dies ist eine Tatsachenbehauptung, kannst Du sie auch beweisen?
Besser wäre es zu sagen, dass dies Deine Meinung ist...

@all
Für mich gibt es keine Grenzen der Darstellung, nur was veröffentlicht werden kann und darf, das regeln unsere Gesetze.
Original von Tante Emma
Na, getroffen? :)



Ich nehme mal an, ich habe dich getroffen.
Versinke doch in deinem Neid und bleib bei deinem Langweilkram. ^^
Als ob du was von Technik verstehst, ja so schauts aus. :)))
[gone] Tante Emma
28.06.2011
Original von Ricardo Samuel Photography
[quote]Original von Tante Emma
Das Problem ist, dass viele selbsternannte Künstler nichts von Technik verstehen bzw. nichts drauf haben. Deswegen meinen sie, sie müssten etwas besonders provokantess und etwas noch nie dagewesen Geschmackloses entwerfen, damit sie ins Gespräch kommen. Hätten wir das Problem heute nicht, dass alle meinen das "A" und "O" der Kunst wäre es zu provozieren und gesellschaftskritisch zu sein, würd's so manchen Bullshit gar nicht geben. Ich finde es schade, dass der Ästhetische Aspekt immer mehr an Bedeutung verliert.
.


Könntest Du mal diesen Rundumschlag an Hand einiger Beispiele etwas näher erläutern?[/quote]


Klar, einige Leute aus meiner Klasse, waren der festen Überzeugung, Bilder/Fotografie die nicht provozieren/provoziert oder eine kritische Aussage in sich tragen/trägt wäre/n keine Kunst.
Totaler Schwachsinn, wenn man sich große Künstler aus vergangenen Tagen anschaut, wäre diese Definition richtig, würden mit die größten aus der Kunstgeschichte wegfallen.
(Diese Ansicht ist auch mit der Grund dafür, warum wir uns über moralische Grenzen Gedanken machen müssen oder warum diese teilweie sogar überschritten werden, wie an dem Beispiel mit dem hungernden Hund schon gezeigt)
Ein Beispiel für einen solchen, geschmacklosen Künstlers, der ganz offensichtlich keinen Wert auf Technik legt, ist, oh shame on me, ich weiß den Namen grad nicht, der Farbe gegen eine Leinwand spuckt und alle "Hurra" schreien und im die Gelscheine nur so um die Ohren werfen, ich mein, Häh? Finde ich persönlich sehr traurig und beleidigend für alle bisherigen "echten" Künstler, die noch ordentlich mit dem Werkzeug wie Pinsel oder Kamera umgehen können und nicht nur Zufallsprodukte produzieren.

Anbei gehe ich davon aus, dass alles was jemand sagt, seine eigene Meinung verkörpert, ich erachte es als unnötig, dies zu erwähnen, nur um diejenigen zu beschwichtigen, die sich aus mir nicht ersichtlichen Gründen, ohne die Nennung von konkreten Beispielen oder Namen angesprochen fühlen und der Kindergarten aussbricht.

@ Satyr, ja ich verstehe etwas von Technik. Ein bisschen in der Fotografie, mehr beim Zeichnen mit Stift und Pinsel. Deswegen habe ich auch eine Ausbildung in dem Bereich gemacht. Aber ich bin auch kein selbst ernannter Künstler, ich bin nur kritischer Betrachter.
#100Report

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