HOLOCAUSTDENKMAL als Shootinglocation 277

[gone] VisualPursuit
28.10.2011
Original von plain
Hm, eine in den Boden eingelassene Platte finde ich jetzt unproblematisch.


Ich finde jede *nicht* eingelassene Platte problematischer.
Das live zu erfahren finde ich weit eindringlicher als ein je nach Geschmack
mehr oder weniger dekoratives Betontrumm, das nach dem Willen einer kleinen
Gruppe von Entscheidern mahnen *soll*. Auch da wird mit den Füssen abgestimmt.


Und so ist das auch mit allen anderen Gedenkorten:


Die Platte im Boden zeigt an, dass an dieser ganz speziellen Stelle das
Leiden und Sterben eines Menschen begonnen hat. Mitten unter uns, mitten
in unserer Stadt. Das Trumm in Berlin dagegen ist eine reine Kopfgeburt,
macht die Opfer gesichtslos, namenlos und das Verbrechen leicht verdaulich.


links und rechts ist genug Platz. Wieso dann mittendrin?


In diesem Fall offensichtlich weil es als dekorativ empfunden wird und
eben genau *kein* Tatort ist.


Über das Holocaustmahnmal kann man denken, was man will.

Und man kann daraus auch die Konsequenzen für das eigene Handeln
ziehen die einem belieben.


Es gab in der Entstehungsphase ja durchaus einige Turbulenzen und Ungeklärtheiten.

Die sind ja heute nicht weniger.


Nichtsdestotrotz ist es nun ein Mahnmal


Es ist ein Betontrumm. Eine missglückte Symbolhandlung. Ein Politikum.
Und vieles mehr. Es ist profan.


Nun ja, das passt ja nun nur sehr indirekt zum Eingangsposting. Ich bin ja
nicht für ein Bilderverbot. Natürlich darf man Bilder auf dem Mahnmal machen.
Aber die Bilder sollten sich dann mit dem Ort auseinandersetzen.


Ein Grundstück in Berlin mit einem Wert von rund 40 Millionen Euro.
Plus den Baukosten. Plus dem jährlichen Unterhalt. Rund 100 Millionen
Euro für die man viele Schulklassen nach Auschwitz, Bergen-Belsen,
Dachau, Treblinka (...) fahren und unterrichten könnte. Eine Summe
für die man tausende Bronzen in die Gehsteige vor den Häusern der
Ermordeten einlassen könnte. Mit denen man den *MENSCHEN* die
gestorben sind ein Gesicht, einen Namen gibt.


Der TO ging es aber um ganz andere Bilder: schicke Fashion-Bildchen
zwischen den Stelen, weil diese so eine tolle geometrische Kulisse mit
coolem Lichtfall bietet.


So what?


Und das finde ich in ganz erheblichem Maße unpassend.


Das sei Dir unbenommen. Ich sehe das anders. Aber wir sind doch
hoffentlich noch nicht wieder an dem Punkt an dem die Welt am
deutschen Wesen genesen soll, oder?


Und den Einwand mit der Instrumentalisierung der Opfer als Opfer verstehe
ich in Bezug auf das Mahnmal nicht sonderlich: wie soll ich denn Opfern
gedenken, wenn ich diese nicht als Opfer ansehe? Das geht doch gar nicht.


Ich sehe sie als Menschen. Menschen mit einem harten Schicksal, aber
Menschen. Sie "Opfer" zu nennen würdigt sie ja jetzt - fast 70 Jahre danach -
immer noch herab.


Sicherlich sind sie auch noch sehr viel mehr. Aber an diesem Ort wird daran
erinnert, dass sie auch eines sind: nämlich zu Opfern des Nationalsozialismus
geworden.


An diesem Ort sollen sie darauf reduziert werden. Und ihre Namen und
Gesichter findet man dort nicht. Das ist einer der Hauptkritikpunkte an dem
Trumm.
#121Report
[gone] VisualPursuit
28.10.2011
Original von plain
Da hätte es machtpolitisch sehr viel günstigere Gesten gegeben.


Kann sein. Aber es war diese, die ihm schlussendlich eingefallen ist.
#122Report
[gone] VisualPursuit
28.10.2011
Original von Peter Herhold
Jeder kann sich also selbst aussuchen ob er sich hinkniet, oder
die Opfer mit Füßen tritt ...


Da wäre dann noch die Frage wie man eine gezielte Geste zur Erreichung
eines politischen Zieles ethisch einsortiert. Tritt das die Opfer die diese
Geste benutzt nicht auch mit Füssen?
#123Report
[gone] User_6449
28.10.2011
Original von VisualPursuit
Da wäre dann noch die Frage wie man eine gezielte Geste zur Erreichung
eines politischen Zieles ethisch einsortiert. Tritt das die Opfer die diese
Geste benutzt nicht auch mit Füssen?

Diese Geste mußte sein, denn das Verhältnis zwischen Deutschland und
Polen war damals extrem schlecht und wie wir alle wissen, hat Polen den
Streit nicht angefangen ...

Wenn das politische Ziel die Völkerverstäntigung ist, darf man dafür auf
die Knie gehen und es eine sehr Ehrenwerte Geste und keine Schande.

Sicher hat es vielen "Hardlinern" nicht gefallen, es paßt ihnen noch heute
nicht und sie sehen darin ein Zeichen der Schwäche.

Aber im Angesicht von vielen Millionen Toten war es das Beste, was Willy
Brandt als Stellvertreter Deutschlands überhaupt tun konnte und meinen
Respekt hat er dafür auf jeden Fall ...

Viele Grüße
Peter
#124Report
28.10.2011
Original von Peter Herhold
[quote]Original von all eyes...
Ich finde, man sollte es jeden selbst überlassen, ob er dort shootet oder nicht.

Nein ..., denn es ist eine Gedenkstätte für Millionen von unschuldigen Opfern.
[/quote]

<sarkasmusmodus>
Ich sehe mich hier bestenfalls als unschuldiges Opfer, welches mit seinen Steuergeldern sinnlos einen Haufen bezugsloser Betonklötze finanziert hat.
</sarkasmusmodus>

Ich knipse was auch immer wo es erlaubt ist und was ich mit MEINEM Gewissen vereinbaren kann. Diese Moralapostelei scheint wohl eine deutsche Eigenart zu sein... :-o

Einen Konsenz über die unterschiedlichen Standpunkte für Shootings an denkwürdigen Örtlichkeiten wird es nie geben, egal, wie lange noch diskutiert wird.
Ihr findet es sch..., wenn dort oder in Kirchen oder Friedhöfen geshootet wird? Ist ok, findet es halt sch...
Ich nicht, jeder nach seiner Facon...

Wie man darüber so lange lamentieren kann...
#125Report
[gone] VisualPursuit
28.10.2011
Original von Peter Herhold
Diese Geste mußte sein, denn das Verhältnis zwischen Deutschland und
Polen war damals extrem schlecht und wie wir alle wissen, hat Polen den
Streit nicht angefangen ...


Irgendeine Geste musste sein um das gewünschte Ziel zu erreichen.
Ihm ist eben diese eingefallen.

Dennoch ist sie mindestens soviel kaltes politisches Kalkül wie
herzergreifend für die Zielgruppe.
#126Report
[gone] User_6449
28.10.2011
Original von VisualPursuit
[quote]Original von Peter Herhold
Diese Geste mußte sein, denn das Verhältnis zwischen Deutschland und
Polen war damals extrem schlecht und wie wir alle wissen, hat Polen den
Streit nicht angefangen ...


Irgendeine Geste musste sein um das gewünschte Ziel zu erreichen.
Ihm ist eben diese eingefallen.

Dennoch ist sie mindestens soviel kaltes politisches Kalkül wie
herzergreifend für die Zielgruppe.[/quote]
Natürlich war es Kalkül, denn Willy Brandt war kein Anfänger und wußte ganz
genau worum es geht und worauf es exakt im richtigen Moment ankommt ...

Was ist also falsch daran den Zeitgeist zu erfassen und im passenden Moment
genau das Richtige zu tun?

Nobelpreisverdächtig, aber den hat er ja schon ...

Viele Grüße
Peter
#127Report
[gone] VisualPursuit
29.10.2011
Original von Peter Herhold
Natürlich war es Kalkül, denn Willy Brandt war kein Anfänger und wußte ganz
genau worum es geht und worauf es exakt im richtigen Moment ankommt ...

Was ist also falsch daran den Zeitgeist zu erfassen und im passenden Moment
genau das Richtige zu tun?


Das ist sicher nicht falsch. Aber ich finde es bedenklich dass diese
machtpolitisch motivierte Geste eines strategisch handelnden Politikers
so verklärend dargestellt wird.

Solche Taschenspielereien funktionieren nämlich in beiden Richtungen.
Mal gibt es Ostverträge, dann mal wieder Kriege. Bis zu dem Punkt an
dem statt Emotionen Vernunft regiert. Obwohl ich da schwarz sehe....
#128Report
@visualpursuit: (ich antworte mal lieber so, damit das übersichtlicher bleibt)

Die einzelnen Gedenkstätten erfüllen unterschiedliche Funktionen, deshalb sind sie in ihrem Aufbau so unterschiedlich. Man kann nicht an einem Ort auf alle Aspekte Bezug nehmen, das würde Beliebigkeit schaffen. So wie dies ja mit der 'Neuen Wache' geschehen ist, in der ja die zentrale Gedenkstätte gegen alles Übel auf der Welt installiert wurde und wo jedem Menschen, dem einmal Böses wiederfahren ist, gedacht wird (einschliesslich mir, weil ich mal in Erdkunde eine 5 geschrieben habe) -.-. Das ist eine dieser Monsterstätten - die eben auch deshalb entstehen, weil man keine Reduktionen vornimmt.

Ich persönlich finde ja eher Gedenkplatten im Boden als Ablasshandel - sind schnell mal eingebaut, niemand beachtet sie, sie fallen nicht auf, aber der Punkt 'mal jemandem gedenken' ist abgehakt. Aber das nur nebenbei. Eine Berechtigung hat sowas natürlich auch. Weil es die Taten wieder im Alltag verortet. Das kann man allerdings auch anders machen - vielleicht kennst Du die Gedenkplaketen rund um den Bayerischen Platz. Wenn nein, schau sie Dir mal an, wenn Du mal wieder in Berlin bist.

Der springende Punkt am Holocaustmahnmal ist ja aber gerade, dass es mitten in der neuen Berliner Stadtmitte liegt. Und dass genau dafür hochgefragter Baugrund reserviert wurde (in der Tat einer der zentralen Kritikpunkte daran). Die Orte, an denen tatsächlich massenhaft gefoltert und gestorben wurde, liegen nunmal ausserhalb. Ausser Sichtweite. Das war ja auch genau so geplant. Das Mahnmal liegt mittendrin. Zwischen den ganzen Touristen. Und genau *das* ist eine Funktion *dieses* Mahnmals.

Ich bin etwas irritiert über Deine Abneigung gegen den Begriff 'Opfer'. Zumal wenn Deine Alternative dann 'Menschen mit hartem Schicksal' ist. Das kann ja wohl nicht Dein voller Ernst sein. Was diesen Menschen wiederfahren ist, war weder Zufall noch 'Schicksal', sondern geplant - durch ein System namens 'Nationalsozialismus'. Und wenn man dieses System thematisieren will, dann kommt natürlich vor allem die Opferrolle dieser Menschen zu Gesicht. Weil sie - in Bezug auf den NS - eben genau dieses sind: sie wurden zu Opfern gemacht. Das ist der springende Punkt. Genau deshalb wird ihrer gedacht. Weil sie zu Opfern gemacht wurden. Natürlich waren sie noch viel mehr. Aber wenn man den NS thematisiert, dann erscheint zwingend die Opferrolle. Verheimlicht man diese Opferrolle, dann verschwindet auch der NS. Dann sind sie tatsächlich einfach Menschen. Mit einem 'harten Schicksal'. Die gestorben sind. Aus einem unbekannten Grund. Aber dieser Blickwinkel ist für ein Mahnmal nicht sonderlich brauchbar. Dann wird nämlich an Tote erinnert - und nicht daran, *weshalb* sie sterben mussten. Aber genau darum soll es ja eigentlich gehen. Das ist dann Kuschel-Gutmenschentum, aber keine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.

Wie dem auch sei. Auf die Frage, weshalb es so schwer ist, einfach an diesem Ort seine Finger ruhig zu halten und nicht auf den Auslöser zu drücken, sondern dazu einfach ein paar Meter weiter zu gehen, hast Du jetzt gar nicht geantwortet. Da scheint ja bei Dir ein anderer Grund vor zu liegen als allein ein plumpes, pubertäres 'ich lass mir von niemanden verbieten, wo ich meine Shootings mache', wie das hier bei etlichen anderen zu hören ist.
#129Report
29.10.2011
Ganz ehrlich ... warum macht man sich hier eine Kopf über Dinge, die ausschließlich die beteiligten Fotografen und Models angeht? Wer wo shootet ist doch erst einmal vollkommen egal, solange es im Rahmen der geltenden Gesetze bleibt.

Jeder darf für sich entscheiden, ob es Orte gibt, die für einen PERSÖNLICH ein NoGo bei einem Shooting sind, jedoch muss diese Auswahl für den Nachbarn schon nicht mehr gelten ...
#130Report
29.10.2011
Solche Diskussionen gibt es nur bei den superliberalen Deutschen :-)
Ich für meinen Teil mache was mir Spass macht. Und solange darauf keine Geld - oder Haftstrafe steht habe ich auch kein schlechtes Gewissen.
Der Staat nimmt uns doch jegliches Moraldenken durch Gesetze ab. Und da es kein Gesetz gibt, welches ein Shooting an diesem Platz verbietet, muss ich mir auch keinen Kopf machen.

Dafür muss ich meinen Kindern anerziehen, dass sie sich auch noch in vielen Jahren dafür entschuldigen müssen, was im dritten Reich pessiert ist. Weil es der Staat so will :-)

lg Micha
#131Report
Original von Lichtmaler (Fotografie und Design)
...
Dafür muss ich meinen Kindern anerziehen, dass sie sich auch noch in vielen Jahren dafür entschuldigen müssen, was im dritten Reich pessiert ist. Weil es der Staat so will :-)
...


Ich weiss ja nun nicht, in welchem Staat Du lebst. Aber meiner will das nicht.
#132Report
29.10.2011
Richtig. Was der deutsche Staat will ist in erster Linie endlich wieder bei den Großen zu spielen. Dafür fungiert dieses Mahnmal wunderbar als "guckt mal, wie toll wir unsere Vergangenheit aufgearbeitet haben! jetzt wollen wir aber auch wieder Panzer bauen und Bomben werfen!"
#133Report
Dieses Mahnmal als interessante Location für Shootings abseits von Reportagefotografie? Ich würde persönlich Abstand davon nehmen. Wenn man die vielschichtige Bedeutung kennt ist es den wenigsten noch rein emotional möglich dort etwas in Richtung Glamour, Fashion oder gar (Teil)Akt zu shooten. Aber das ist jedem selbst überlassen wie er im jetzigen Augenblick dazu steht... Nichts ist so beständig wie die (Meinungs-)Veränderung.

Was sind das hier überhaupt für "staatliche" Ansichten? Der Staat an sich ist schone sehr subtil und sollte als institutatorsiche Organisation, "öffentliche Meinung" und als Bürgerbestand angesehen werden und nicht reduziert betrachtet werden, als wäre "Herr Staat" ein stimmungsmachender Kantinenkollege... der mir gestern seine Erziehungsansichten aufgeschwatzt hat...

Mehr habe ich (nach heutiger Ansicht) nicht zu sagen....
#134Report
29.10.2011
Nun ja, der drittgrößte Waffenexporteur der Welt baut wohl genug Panzer und seine Bomben werden auch genug geworfen.

http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCstungsindustrie

Interessant dabei ist aber, wenn man die Tabelle in der Mitte anschaut, dass D seinen Export in den letzten zehn Jahren verdoppeln konnte, andere Länder jedoch stagnierten.



Original von DerCriz
Richtig. Was der deutsche Staat will ist in erster Linie endlich wieder bei den Großen zu spielen. Dafür fungiert dieses Mahnmal wunderbar als "guckt mal, wie toll wir unsere Vergangenheit aufgearbeitet haben! jetzt wollen wir aber auch wieder Panzer bauen und Bomben werfen!"
#135Report
29.10.2011
Sry, hätte ich vllt dazu sagen sollen. Natürlich darf D längst wieder mitspielen, die vermeintliche "Aufarbeitung" ist ja auch nicht erst seit gestern als "gelungen" gestempelt ;-)
#136Report
29.10.2011
Original von Peter Herhold
Dazu ein legendäres Bild, wie man sich auf Gedenkstätten zu
benehmen hat und Williy Brand hat sich damit keinen "Zacken
aus der Krone gebrochen", sondern eine Ehre eingelegt und
besser geht es nicht:

Klick hier

Das ist ein Gedenkstätte im ehemaligen Warschauer Ghetto. Vergleichbar also z.B. der Gedenkstätte in einem ehemaligen KZ.

Das Berliner Holocaust-Mahnmal, das dort hingestellt wurde, wo in Berlin gerade Platz für ein solches Mahnmal war. Das Holocaust-Mahnmal selbst hat keinerlei direkten Bezug zum Holocaust oder zum Nazi-Regime, es ist anders als ein ehemaliges KZ eine rein symbolische Stätte.
#137Report
29.10.2011
Original von Herwig
der holocaust ist NICHT einzigartig?

Nein. Ist er nicht.

Das Stalin-Regime hat mehr Bewohner der Sowjetunion umgebracht als das Hitler-Regime Juden. Der türkische Völkermord an den Armeniern ist 1:1 mit dem Holocaust vergleichbar, auch er hatte Opfer in Millionenzahl. Das Pol-Pot-Regime ermordete etwa ein Drittel der Bevölkerung Kambodschas. Der Völkermord an den Völkern Schwarzafrikas durch arabische Sklavenhändler und ihre europäischen Abnehmer ist vergleichbar. Die serbischen Greuel auf dem Balkan sind zwar quantitativ kleiner, aber qualitativ durchaus vergleichbar. Die Massaker in Ruanda und Burundi sind absolut vergleichbar.

Nein. Der Holocaust ist leider absolut nicht einzigartig in der Menschheitsgeschichte der letzten ein-, zweihundert Jahre.

Das ist allerdings nicht im entferntesten eine Rechtfertigung für einen Deutschen, sich nun hinzustellen und zu sagen "Na ja - die anderen waren ja auch ganz schlimm." Aber die Opfer anderer Völkermorde werden herabgesetzt, wenn man eine "Einzigartigkeit" für den Holocaust in Anspruch nimmt.

Ich finde es im übrigen auch absolut pervers.

Denn für mich klingt dies immer unterschwellig so, als bestünden Deutsche, nachdem ihre Landleute im Namen Deutschlands dieses Unheil angerichtet haben, nun irgendwie darauf, daß ihr Völkermord nicht nur schlimm, sondern mindestens auch einzigartig zu sein habe. So nach dem Motto: Wenn wir schon sowas gemacht haben, dann muß es aber auch etwas einzigartig Schlimmes gewesen sein.

Da lebt dann im Holocaust-Gedenken und in der "Erinnerungsindustrie" der deutsche Größenwahn auf andere Weise weiter...

(Der treffendste Satz zum Holocaust und den Deutschen ist übrigens ein galliger jüdischer Witz: "Die Deutschen werden den Juden den Holocaust niemals verzeihen."

Muß man einen Moment drüber nachdenken. Auch einen längeren Moment. Aber es lohnt sich.)
#138Report
29.10.2011
Original von TomRohwer
[quote]Original von Herwig
der holocaust ist NICHT einzigartig?

Nein. Ist er nicht.
[/quote]

ist er wohl.

aber ich werde weder mit dir noch mit visual pursuit weiter diskutieren.

schönen abend noch!
h
#139Report
29.10.2011
--OT--
@TomRohwer
bitte nicht falsch verstehen, fällt mir nur gerade hier in dem Völkermordbeitrag auf, in Deinem Beitragslogobildchen: Wer ist eigentlich Gadaddi? Oder lese ich das bloß eventuell falsch, weil es durchgestrichen ist?
#140Report

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