Gibt es noch TFP Models oder nur mehr Pay 1,385

[gone] User_11758
3 years ago
Sehr gut und lobenswert. Dann verbessert sich dadurch vielleicht die Quote der Fotografen welche sehr gern TFP shooten.
#201Report
#202
3 years ago
Jetzt möchte ich mich doch nochmal einbringen, obwohl ich meine mir je Thread gesetzten Beiträge der Anzahl nach hier eigentlich schon überschritten habe.

Zu aller erst
Ivanhoe in #193: der war gut...

Wobei wir auch schon ganz tief beim ursprünglichen Thema wären.

TfP war bereits (oder etwa GERADE damals?) zu analogen Zeiten eine gern verwendete "Ausgleichsform" von gegenseitigen "Ansprüchen". Mit einem ganz entscheidenden Unterschied zu heute im digitalen Zeitalter:

Der Fotograf machte früher Fotos die er (je nach Vertragsgestaltung) verwenden durfte. Das Model erhielt als Gegenleistung eine ( vorab oder nach einem Shooting festgelegte) Anzahl von Bildern. In Papier wohlgemerkt. Entweder in der Qualität von der eines Drogerie Artiklers bis hin zum professionellen Fachabzug. Letzteres war zum Beispiel bei mir der Fall.

So was kostet natürlich (neben den auch nicht gerade unerheblichen Materialkosten - gerade in der s/w Fotografie!) vor allem Zeit. Viel Zeit. Und Zeit kostet bekanntlich Geld, oder? Heute werden mehr oder weniger umfangreiche Daten ausgetauscht und viele Fotografen glauben allen Ernstes doch, dass dies für die "Gegenseite" schon "genug" sei. Stichwort: ihre teure Ausrüstung und, und und.

Models die mit mir zusammen arbeiten bekommen heute eine (keine wohlgemerkt gesponnene) Gage und vom Inhalt einer Zusammenarbeit einige wenige Fotos zum nicht kommerziellen Gebrauch (also eigene HP, Auftritt hier etc.). Für FB und ähnlichen "Schwachsinn" (man verzeihe mir erneut meine ganz persönliche Einschätzung insoweit) kommen meine Arbeiten ja eh nicht in Betracht.

Will sagen: diese "Ausgleichsansprüche" kosten mich unterm Strich keinen Cent mehr, als das was ich vor Jahren aufwenden musste. Wo liegt also (bei objektiver Betrachtung) hier immer das Problem?
#203Report
#204
[gone] User_11758
3 years ago
Norbert Hess#203
Es bleiben für den Fotografen immer noch immense Kosten wie Studiomiete, Energie, Heizung, Reinigung, Zeitaufwand für Bildbearbeitung nach dem Shooting was zwar nicht den Aufwand der analogen Entwicklung erreicht aber auch diese Zeit ist Geld. Es gibt aber auch TFP-Modelle welche zusätzlich zum digitalen Bild, Abzüge fordern. Hatte ich schonmal 30 Stck. im Format 30x20. Aber das ist eben Verhandlungssache
Lieber Norbert du spielst aber auch in einer ganz anderen Liga. Für normale Sedcardshootings waage ich zu behaupten, bekommst du genügend TFP-Modelle, da deine Arbeiten wirklich sehr schön sind. D.h. zahlen müsstest du nicht.
Da du aber hauptsächlich Projekte wie Kalendershootings oder Shootingreisen favoritisierst ist natürlch PAY mit einer kleineren Aufwendung der richtige Weg.
Es haben ja auch nicht nur die Fotografen mit ach so teuerer Ausrüstung aufgerüstet sondern auch viele TFP-Modelle aus früheren Zeiten, welche jetzt ihre neue Oberweite auf PAY anbieten.
#205Report
3 years ago
Time for Prints oder Time for CD ist heute noch in allen Variationen verbreitet sowohl im Amateur-Bereich als auch bei Modellen, die im kommerziellen Bereich aktiv sind.
Es kommt einfach nur auf den Inhalt und die Qualität und besonders auf das Netzwerk an.

In der heutigen Kommunikationslandschaft (wer FB und andere SM Kanäle als Schwachsinn abtut, kann froh darüber sein, dass er in diesem Umfeld nicht sein Einkommen generieren muss) und globalen Vernetzung sind verständlicherweise nur noch selten Amateur-Modelle bereit, Aktfotos von sich anfertigen zu lassen, die dann publiziert werden dürfen, insbesondere wenn sie vom Stil und der Umsetzung beliebig und oder antiquiert sind. Ist doch klar, dass dafür i.den meisten Fällen Schmerzensgeld entrichtet werden muss.

Bei Aufnahmen mit künstlerischem Anspruch oder ganz speziellen Genres sieht es dann nochmal anders aus.
Wer gewerblich oder auch nur nebengewerblich die Fotografie betreibt, ist in der Regel auch in der Lage, sein Kosten zu analysieren und zu managen. Natürlich gibt es auch da Menschen, die mehr Kompetenzen haben als andere.
#206Report
3 years ago
Ich finde es mal interessant, wie sich hier die Fronten zu verändern scheinen - besonders bei der Einschätzung der Bedeutung von Smartphones ...

Richtig geil aber ist zweifellos der Vergleich mit den Restaurants. Wie kann man die Situation so verkennen, dass man Fotografen in der Stellung der Köche sieht und Modelle als Kellner, die eigenmächtig Salz in die Suppe schütten? Welche Rolle hat denn dann der Gast, der die Suppe auslöffeln muss? Dann schon lieber überlegen, ob Koch und Gast nicht besser passen (fragt sich nur, wer welche Rolle bekommt). :-)
Um mal ein wenig bei dem Biuld zu bleiben: In vielen Restaurants haben die Gäste die Möglichkeit, nachzuwürzen. Vor meinem geistigen Auge erscheint jetzt völlig unpassend ein Koch (oder Köchin), der dem Gast sagt: "Tassen (=Akt??) gibt es nur im Studio - Outdoor gibts nur Kännchen (=Fashion??)."
#207Report
[gone] User_546280
3 years ago
Mal am Rande gefragt: wie hoch ist der Anteil der Modelle, die ihre Honorare nicht beim Finanzamt angeben und somit aktiv Steuerhinterziehung (Einkommensteuer und ggf. Umsatzsteuer) betreiben?

Bei 2 Shootings im Monat mit je 200€ Honorar sind das 2400€ im Jahr, auf die vermutlich 400€ Einkommensteuer fällig wären. Und das ist mal vorsichtig gerechnet. Ich kenne da einige hier, die machen soviel im Monat. Von den Reisemodellen zu schweigen, da sie meines Wissens oft 3-4 Shootings am Tag machen, wenn sie in ihren 2 Wochen Deutschland ihren Shooting-Umsatz maximieren.
#208Report
3 years ago
[@546280]
Das ist wirklich sehr am Rand gefragt.
Und Deine Gedanken sind vermutlich sehr abwegig. Ich gehe mal davon aus, dass 2400 EUR Jahresverdienst zu KEINER Einkommensteuer führt. Wie das in Russland oder der Ukraine aussieht, vermag ich nicht zu sagen. Wenn man noch andere Einnahmequellen hat, dann ist das natürlich wieder anders.
#209Report
3 years ago
2 Shootings x 200 Eur x 12 Monate = Eur 4'800.

Wäre interessant zu wissen. Auch nach den Gewinnungs- und Sozialversicherungskosten bleibt da noch was übrig.

Mir ists egal. Doch wenn mich dasFinanzamt mal filzt dürfte das eine oder andere Model kalte Füsse kriegen da ich ordnungsgemäss Buch führe und prinzipiell mit Quittungen arbeite :-)

gefühlt bei 95 % aller Models stosse ich auf Erstaunen wenn ich vorm Shoot den Quittungsblock zücke :-) ich stosse sogar bei denen auf Erstaunen die behaupten sie würden abrechnen. Fact ist auch, dass mir noch nie ein Model eine Rechnung ausgestellt oder gar nur angboten hat...
#210Report
3 years ago
Auch bei 4800/Jahr könnte eher noch eine Aufstockung auf den Hartz4-Satz beantragt werden. :-)

Aber auch das ist unrealistisch. Ich gehe bei den Reisemodellen davon aus, dass die pro Tag >200 EUR Gewinn machen (also Honorare - Reise/Unterbringungskosten). Übrigens sind auch die Modelle aus den östlichen Nachbarländern überwiegend bei Honorarforderungen von >70 EUR/h angekommen. Normalerweise sollte man annehmen, dass der Markt das dann wohl auch hergibt. Ich habe allerdings auch den Verdacht, dass diese Wunschpreise das Ergebnis einer großen Not sind, die durch coronabedingte Einschränkungen ausgelöst wurde. Ob das die richtige Geschäftspolitik ist, wage ich zu bezweifeln. Auf jeden Fall haben diese Modelle keine Probleme mit der Bedienung der MK. :-)
#211Report
3 years ago
Fotozuma: Wenn Du so korrekt bist, führst Du hoffentlich auch für alle Deine Model-Honorare die entsprechende KSK Abgabe ab.
Für ein Model, das noch einen "Hauptberuf" hat, fallen in der Regel keine Sozialversicherungsabgaben an. Und die Einkommenssteuer, na mit etwas Kreativität bei den Betriebsausgaben bleibt da nicht mehr viel in den meisten Fällen.
#212Report
[gone] User_546280
3 years ago
eckisfotos Ich gehe ja mal davon aus, dass die Models noch einen vernünftigen Job haben. Und dann würden sich die Einkommen ergänzen.
#213Report
3 years ago
mg-photo
Selig ist wer lesen kann :-) Selbstverständlich würde ich eine KSK-Abgabe leisten wenn ich denn müsste. Da wir in der Schweiz dieses Konstrukt nicht kennen und ich in Deutschland keine Shoots durchführe wo ich ein Model bezahle ist mir die KSK ziemlich egal. Engagiere ich ein deutsches Model für einen Auftrag in der Schweiz so ist diese Leistung gemäss meinen vor einiger Zeit getätigten Recherchen nicht abgabepflichtig.

Die in der Schweiz gebräuchlichen AHV-Abgaben fallen - wenn ich mit CH-Models arbeite - für mich nicht an, da das jeweilige Model im Rahmen einer selbständigen Erwerbstätigkeit auf Auftragsbasis für mich arbeitet und selber ausrechnen muss ob sie abgabepflichtig ist oder nicht. Zu Deiner Beruhigung kann ich Dir aber versichern, dass ich einst, als ich zuweilen und mit einer gewissen Regelmässigkeit mal einen Assistenten beschäftigte die nötigen AHV-Beiträge geleistet habe...
#214Report
3 years ago
Bevor wir uns in teilweise absurde Diskussionen über Steuern und Abgaben stürzen:
Wie auch immer das genau ist, so sprechen solche Abrechnungen nicht für Pay. Ich schrieb schon mal, dass ich keine bezahlten Jobs machen will, weil mir die Steuererklärung zu kompliziert wird.

Ansonsten führt mich das mal zu einem ganz anderen Unterthema:
M.E. gibt es hier ganz viele Modelle, die TFP-Shootings Interesse haben. Leider entsprechen die aber nicht den Vorstellungen, die die Fotografen hier von einem Fotomodell haben. Und damit meine ich nicht nur (aber auch) männliche Modelle ...

Viele scheinbare Unterschiede in der Wahrnehmung der Anzahl der TFP-Modelle resultieren einfach aus den unterschiedlichen Ansprüchen der Fotografen.
#215Report
[gone] User_602687
3 years ago
Der Titel des Threads ist TFP vs. Pay...

Ich mag nun nicht auf die steuerrechtliche Problematik eingehen, das ist genug diskutiert, muss auch jeder selber wissen. Zudem stehe ich zu der Aussage, Ehrlichkeit währt.. vielleicht kennt der eine oder andere den Spruch noch. Einnahmen sind i.d.R. steuerpflichtig, wenn sie einen Freistellungssatz überschreiten, das wissen die Models aber. Hin und wieder fliegt es auf, dann kommen immer große Augen..

Hängt vielleicht mit meinem Hauptberuf und der Nähe zur Justiz zusammen. Sieht jeder anders, das ist meine Meinung. Shootings für FB ... mache ich sowieso nicht...

Hier in der MK finde ich hin und wieder TFP Models, meist jedoch ausserhalb, was jedoch beides extrem unterscheidet ist, ich habe nirgends soviel Unzuverlässigkeit, Ausreden, Verständnisprobleme, Belanglosigkeit und Geschwätz... sicher hat jeder der absagt, seine Berechtigung und ich mag nichts anzweifeln davon - absolut nicht! Allerdings haben 5 Absagen im letzten Monat etwas ein G'schmäckle. Ausserhalb der MK gab es keine Absagen, komplett garkeine.

Meine Erfahrungen und Meinungen, subjektiv - sieht jeder anders, vielleicht objektiver. Erfahrungen sind immer ganz subjektiv..

VG
Harald
#216Report
[gone] User_610515
3 years ago
Hatte vor 2-3 Wochen ein PAY-Shooting. Lief alles super.
Vertrag, An- und Abreise des Models, Kommunikation ... SUPER.

Tja, warum wohl mach in nur PAY und mit Models älter als 30 ?
TFP darf man mich anfragen. Fragen kostet nichts ;-))
#217Report
[gone] User_11758
3 years ago
Ja bezahlen geht eben immer.
Warum auch nicht?
Wenn es einem Model nur um die Bilder von einem bestimmten Fotografen geht, schreibt sie ihn selbst an.
Wird aber immer seltener da es gute Fotografen gibt die eben noch zusätzlich bezahlen.
Somit bleibt bei TFP nur die 80er Vorgehensweise.
Heisst modelscoutmässig unterwegs zu sein.
#218Report
3 years ago
[@11758]
Ich denke, Du hast mit Deiner Aussage den Nagel auf den Kopf getroffen. Seien wir doch mal ehrlich...

Ein aktives Model braucht
- laufend super Bilder um seine Sedcard zu aktualisieren

Ein Model hätte gerne
- Geld für seine Arbeit (wer hätte das nicht, ich verstehe es)

Viele Fotografen bieten (um einfach mal ein Zahlenbeispiel zu nennen)
- Einem tfp-Model die fünf besten Bilder bearbeitet und die übrigen 295 mittelmässigen Bilder des Shoots unbearbeitet. Das Model wird die 295 Bilder wohl in den seltensten Fällen nutzen wollen da sie eben nur mittelmässig sind.
- Einem Pay-Model Geld UND die fünf besten Bilder bearbeitet, weil der Shoot so hervorragend war, das Model so freundlich, zum zeigen was für ein toller Hecht der Fotograf ist, etc.etc.etc.

Wieso also
- sollte ein Model Geld ablehnen wenn es Geld und Fotos bekommen kann? Ich verstehe jedes Model mit dieser Haltung.

Solange wir Fotografen so einfältig sind und Geld bezahlen damit wir gnädigerweise unsere Fotos verschenken dürfen, so lange wird kein Kartei-Model das ausschlagen. Das von [@11758] genannte Modelscouting funktioniert doch nur weil man dabei "unbedarfte" Leute anspricht die (noch) nicht begriffen haben, dass Fotografen auch bereit sind Geld und Fotos zu geben..

Mit dieser Praxis ruinieren wir Fotografen unser Business. Wir ruinieren das Business von denen Kollegen die gerne aus Fun auf tfp arbeiten wollen. Wir ruinieren aber auch das Business derjenigen Kollegen die darauf angewiesen sind mit ihren "professionellen" Bildern Geld zu verdienen. Wir Fotografen machen unsere Arbeit wertlos und suggerieren damit, dass das fotografische Business für null und nichts zu haben ist.

Wir dürfen uns nicht darüber beschweren, denn eine rechte Zahl von uns Fotografen will das ja so... :-(

Aus diesem Grund habe ich mich vor rund zwei Jahren entschieden, dass ich bei pay keine Fotos mehr abgebe. Und ja, Models haben bei mir schon in äusserst gehässigter Ausdrucksweise Pay-Shoots abgelehnt mit der Begründung sie würden doch nicht für Geld modeln ohne Fotos zu kriegen...

Will ein Pay-Model Fotos vom Shoot bekommen kann sie das auch bei mir gerne haben. Allerdings nur gegen Bezahlung (sprich, das Model verzichtet bei mir nachträglich pro Rata auf einen Teil seines Honorars). Wer wissen will wie ich das handhabe findet zwei Rechnungsbeispiele auf meiner Homepage:
https://www.fotozuma.ch/buy-out
#219Report
Wer wissen will wie ich das handhabe findet zwei Rechnungsbeispiele auf meiner Homepage:
https://www.fotozuma.ch/buy-out

Wayne interessierts?
#220Report

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