Gibt es noch TFP Models oder nur mehr Pay 1,385

3 years ago
The Artist formerly called Der Bazi von Hetzendorf
Eine gute Frage die ich mir vor dem Absenden des Beitrages auch stellte.

Der von Dir erwähnte Wayne hat sich noch nicht gemeldet.

Das Interesse war dennoch grösser als ich dachte. Denn der Beitrag löste (nebst Deiner Antwort im Forum der ja auch von Interesse zeugt) bis jetzt 7 mehrheitlich positive PN von weiblichen und männlichen Usern der MK in meinem Postfach aus.
#221Report
3 years ago
Ich halte es ähnlich wie Fotozuma:

Geld oder Bilder, beides nur bei entsprechend geringerem Honorar.
#222Report
3 years ago
Der sowohl gehässige als auch - wie so oft - völlig überflüssige Kommentar von The Artist formerly called Der Bazi von Hetzendorf hat bei mir sozusagen den letzten Anstoß gegeben, auf den Link von fotozuma zu klicken. Wann begreifen hier einige Leute endlich, dass man nicht zwanghaft in jedem Thread zum Ausdruck bringen muss, dass man sich für etwas nicht interessiert?

Zum Thema:
Man mag darüber denken, was man will, aber der verlinkte Inhalt ist dann schon mal eine konstruktive Herangehensweise. Es gibt nämlich nicht nur schwarz und weiß - d.h. Pay vs. TFP, sondern auch Mittelwege.

Wenn mir ein Pay-Modell das Angebot macht, nicht für 60 EUR/h, sondern für 30 EUR/h zu shooten und Bilder zusammen mit der Kennzeichnung "eckisfotos" auf ihrer Sedcard auszustellen (was Werbung für mich ist), dann wär ich ja schön blöd, wenn ich das ablehne.
#223Report
3 years ago
The Artist formerly called Der Bazi von Hetzendorf und fotozuma auch wenn ich nicht Wayne bin , sondern Urgan , hat es mich zumindest so interessiert , dass ich es mir mal angeguckt habe , was aber nichts heißt , denn mich interessiert vieles !
#224Report
3 years ago
Es kommt doch in fast jedem Thema zum gleichen Konflikt. Es geraten Menschen aneinander, von denen mindest einer nicht in der Lage ist, eine andere Meinung zu respektieren. Dieses, ich nenne es mal Entwicklungsdefizit, haben heutzutage immer mehr und es wird durch die Medien katalysiert.
#225Report
3 years ago
fotozuma

Wir kennen uns ja jetzt auch schon einige Tage hier. Ich kann nur immer wieder meine Meinung dazu kundtun.

Ich ersetzte die Kosten des jeweiligen Models (und zwar egal ob Profi oder Amateur) immer durch Zahlung einer Pauschalen (vorher vereinbarte Gage und eventuell sogar anteilige Fahrtkosten). Darüber hinaus erhält das Model von ganz wenigen VON MIR ausgesuchter und bereits bearbeiteter Bilder die Daten zu nicht kommerziellen Zwecken. D. h. kein Verkauf an Dritte, lediglich zu Präsentationszwecken. Das hat sich über viele Jahrzehnte so auch bewährt.

Bei einer weiteren Zusammenarbeit führt das in aller Regel nämlich auch zu noch besseren Ergebnissen. Allein schon das Leistungsverhalten ist bei nicht wenigen Models dann ein ganz anderes (Verantwortung, Pflichtgefühl, aber auch ein gewisser "Wohlfühlfaktor"). Zeigt das Model dann eines oder mehrere Fotos auf Ihrer Homepage oder SC hier oder anderen sozialen Netzwerken (auch bei Gesprächen mit Agenturen, Verlagen, sonstigen Kunden etc.) steigert das dann auch noch den fotografischen Multiplikator.

Übrigens wieder immer egal ob ich mit einem Profi oder einem Amateur arbeite.

FÜR MICH demnach eine klare "win-win" Situation.
#226Report
3 years ago
Zur abschließenden Ergänzung zu #226:

Auch wenn ich nur als reiner Hobby Fotograf unterwegs wäre, würde ich mich exakt genau so verhalten.
#227Report
3 years ago
Es kommt doch in fast jedem Thema zum gleichen Konflikt. Es geraten Menschen aneinander, von denen mindest einer nicht in der Lage ist, eine andere Meinung zu respektieren.

Wir Fotografen machen m.E. in der Praxis sehr unterschiedliche Erfahrungen und betrachten anschließend die Sichtweise anderer durch den Filter unserer eigenen "Bubble". Nicht verwunderlich, dass einem die dann oft völlig falsch vorkommt. :-)
#228Report
3 years ago
Die freundschaftliche bzw. großzügige Geste, bei Pay auch Bilder obendrein zu schenken, ist sicher Ausdruck eines netten Fotografencharakters und Würdigung von gelungener Arbeit und guten Auskommens. Also moralisch kaum angreifbar.
Und es steht jedem frei, freigiebig zu schenken.

Den gegenüber stehen fotozumas Gedanken (#219), die das in ein umfassenderes Licht stellen und die positive Sicht damit relativieren, weil das persönliche Verhalten eben auch die Gesamtheit betrifft, die den Kürzeren zieht und so die Gesamtlage verändert wird.
Denn es ist ja auch so, dass viele Modelle mittlerweile "Bilder ausserdem" schon selbstverständlich finden. Auch wenn der Geschenkcharakter noch offensichtlich ist.

Das alles mal jenseits kommerzieller und imagemäßiger Vorteile betrachtet, wie z.B. Norbert Heß sie anreißt.
Es zeigt, wie so vieles andere auch, dass zu individuelle Sicht auf Sachverhalte und entsprechendes Handeln eben nicht automatisch sozial positiv ist, wenn sie gut gemeint ist. Sondern sogar oft das Gegenteil.

Und da stellt sich mir immer wieder die Frage, inwieweit einem das Ganzheitliche egal sein kann, wenn der reale Moment es nahe legt. Die Antwort, die jeder für sich gefunden hat, ist doch immer wieder überdenkenswert.
#229Report
3 years ago
#229 eine gute Zusammenführung der Beiträge.
Das zeigt sehr schön, dass Handeln in drei Dimensionen reflektiert werden kann: für die eigene Situation, für die Situation des beteiligten Modells und für die Situation des Umfelds und ggfs der Gesellschaft. Viele stehen bereits mit der ersten Dimension vor einer unüberwindbaren Hürde und kommen gar nicht erst zu den anderen Perspektiven. Dann gibt es sicher diejenigen, die auch die weitgehenden Auswirkungen ihres Handelns verstehen, sie aber nicht als relevant erachten, um ihr Handeln zu überdenken oder zu ändern. So ist es ja oft auch mit dem eigenen Verhalten im Zusammenhang mit der Umweltverschmutzung.

Bei mir gibt es den Konflikt mit den Bildern nicht. Wenn ich Auftragsarbeiten mit Modellen durchführe, bekommen die Modelle ihr Honorar, wie alle anderen Beteiligten und es wird vorab geklärt, ob die Teilnehmer ausgewählte Ergebnisse auch für die Eigenwerbung nutzen dürfen. Das ist meistens der Fall.
#230Report
3 years ago

Wieso also
- sollte ein Model Geld ablehnen wenn es Geld und Fotos bekommen kann? Ich verstehe jedes Model mit dieser Haltung.


Natuerlich wird das Model Kohle nicht ablehnen, wenn es zusaetzlich zur Kohle die Fotos bekommen kann.
Die Frage ist aber: Wird das Model Kohle und Fotos von dem Fotografen bekommen, von dem es die Fotos haben will?

Oder andersrum: Warum soll ein Fotograf fuer ein Model bezahlen, wenn es mit den Fotos zufrieden ist?

Nicht jeder Fotograf bietet ein Honorar an. Und oftmals moechten die Modelle genau von den Fotografen Bilder, die keine Kohle anbieten.
Umgekehrt gibt es auch Modelle, die von Anfang nur gegen Kohle shooten -- und das sieht man deren Portfolios auch an.


Mit dieser Praxis ruinieren wir Fotografen unser Business. Wir ruinieren das Business von denen Kollegen die gerne aus Fun auf tfp arbeiten wollen. Wir ruinieren aber auch das Business derjenigen Kollegen die darauf angewiesen sind mit ihren "professionellen" Bildern Geld zu verdienen. Wir Fotografen machen unsere Arbeit wertlos und suggerieren damit, dass das fotografische Business für null und nichts zu haben ist.


Es sollte inzwischen jedem klar sein: Fotos an sich sind Massenware. Man braucht keine besondere Eignung oder Ausbildung mehr, um Fotos zu machen. Das kann jeder.
Jedes Modell, das den Namen verdient, kann sich mit "irgendwelchen" Fotos die eigene Wohnung mehrfach vollkleistern.

Besondere Fotos kann nicht jeder. Und je besonderer das Foto, desto einfacher ist es weiterhin, (auf der richtigen Plattform) Modelle auf TFP=Basis zu finden, einfach weil sie nicht so einfach zu duplizieren sind.
Die einzigen Fotografen, deren Business durch Pay+Bilder ruiniert werden, sind Fotografen, deren Bilder wertlos sind. Kein Verlust.

Es ist ok, Modelle zu bezahlen und denen auch die Bilder zu geben. Jemand, der dadurch keine Modelle mehr findet, kann ich nur sagen "git gud".
#231Report
3 years ago
fotozuma #219

"Wir ruinieren aber auch das Business derjenigen Kollegen die darauf angewiesen sind mit ihren "professionellen" Bildern Geld zu verdienen. Wir Fotografen machen unsere Arbeit wertlos und suggerieren damit, dass das fotografische Business für null und nichts zu haben ist."

Die Argumentation hab ich schon mehrfach gelesen, aber ich kan sie immer noch nicht nachvollziehen. Wenn ein professioneller Photograph, der für seine Arbeit bezahlt werden möchte, nicht mehr anbieten kann, als z.B. ein ambitionierter Amateur wie ich, dann stimmt eher mit dem Geschäftsmodell der Profis nicht als mit der mangelnden Solidarität derjenigen, die vorwiegend aus Spaß an der Photographie "arbeiten".

Ein wahrscheinlich selbständiger Profi dürfte im Normalfall poltisch eher die Meinung vertreten, daß der Markt es schon richten wird, und - nunja: der Markt hat gerichtet.
#232Report
Von mir aus kann fotozuma vierseitige AGBs schreiben mit so sinnigen Absätzen wie
" 7.2.2 Dessous
Der Vertragspartner posiert ausschließlich in Unterwäsche."
oder großartige Buyout-Beispielrechnungen mit fiktiven Honorarsätzen machen

- nur lass ich mich nicht gerne als "einfältig" bezeichnen, wenn ich es eben anders handhabe.
Insofern schließe ich mich da kadmeia gerne an.
#233Report
3 years ago
kadmeia Chris W. Braunschweiger Wenn ich's richtig verstanden habe, geht es nicht um verschenkende Hobbyfotografen vs. Professionelle, sondern um die Handhabung bei gleichen Ausgangsinteressen (Hobby) im selben Umfeld (Forum). Natürlich kann man argumentativ auf verschiedene Fotoergebnisse abheben, ich selbst sehe es aber erst mal als Grundhaltung, die man hier doch durchaus mal kontrovers diskutieren kann.
#234Report
[gone] User_11758
3 years ago
Marcello Rubini in #229 sowie #234 volle Übereinstimmung. Sehr guter Post.
Sehe es so wie fotozuma.
Entweder Bilder oder Geld und wenn beides wesentlich weniger Geld.
Fotografen scheinen eben keine Wertevorstellungen zu haben. Einigkeit ist somit unmöglich. Die Werte der Modelle sind zu 90% eindeutig auf Profit ausgelegt und somit eine Einheit. Der einzige Verhandlungsspielraum liegt dann noch im Stundensatz und auch hier sind sich Fotografen uneins. Da werden mal 150 Euro die Stunde für ein Aktshooting angeboten und auch bezahlt. Obendrein gibts dann noch verwertbare Bilder für ein dickes Lob und nen Drücker für den Fotografen, welcher sich dann auch noch bestätigt und gut fühlt.
Warum sollte denn ein Model überhaupt TFP shooten?
Bei mir platzen die ausgemachten TFP-Shootings meist je länger die Planungsphase ist. Liegt meistens daran das dann plötzlich zur selben Zeit meist ein paar Stunden vorher ein Payshooting interessanter wird.
Bsp. ich hatte 4 Wochen vorher mit einem Model ein Kostümshooting auf TFP-Basis ausgemacht. Ihre Kostüme welche sie für Tanzeinlagen benötigt. Eine Stunde vorher dann die krankheitsbedingte obligatorische Absage. 5km weiter in einem anderen Studio wurde dann kräftig als Workshopmodel geshootet. Die Bilder wurden dann noch als gelungener Event von den Teilnehmern ausgestellt. Leider konnte das Model keines ihrer benötigten Kostümergebnisse erzielen weshalb sie mich wiederum um einen neuen Termin auf TFP-Basis gebeten hat.
Ich habe ihr ein PAY(Fotograf) will bezahlt werden angeboten.
Denke aber das viele sich da doch hinreißen gelassen hätten da es ja um den Job des Models geht und man sich doch bestätigt und gut gefühlt hätte da ja das Model die eigenen Bilder gut findet.
Der Wert von sich und seiner Arbeit und seiner Lebenszeit (wurde mal irgendwo in einem Forum erwähnt) sollte sich jeder Fotograf bewusst sein und nichts davon verschenken.
#235Report
3 years ago
Grundsätzlich bin ich ähnlicher Meinung wie Marcello Rubini .
Aber es wurde ein Grundszenario vergessen, welches mir in letzter Zeit von Modellen mehrfach berichtet wurde:
Das Model bekommt die Bilder mit der ausdrücklichen Auflage, teilweise sogar vertraglich, diese Bilder weiter zu verbreiten. Das Modell wird hierbei sozusagen zur Promotion für ein Produkt / Service, als zusätzlicher Multiplikator z.B. in Instagram genutzt. Sowas macht in diesem Zusammenhang auch irgendwie Sinn.

Effektiv bedeutet das, daß je nach Szenario, Stil, Arbeitsweise, Thema, Produkt, Zielgruppe (auch Amateure haben eine Zielgruppe) usw. verschiedene Interessen bestehen und ggfs. sogar innerhalb derselben Interessengruppe unterschiedliche auf Kurz- und Langzeit bezogen.
Was heute eine gute Idee zu sein scheint, kann sich morgen mit ein paar bösen Nackenschlägen rächen.

Auch regional kann sich das völlig unterschiedlich darstellen.
#236Report
3 years ago
[@11758] Ob und ggf. an wen ich meine Lebenszeit verschenke ist dann immer noch meine Entscheidung. Vielen Dank.
#237Report
3 years ago
kadmeia
08.11.2021, 13:27
Ein wahrscheinlich selbständiger Profi dürfte im Normalfall poltisch eher die Meinung vertreten, daß der Markt es schon richten wird, und - nunja: der Markt hat gerichtet.


ein profi meldet sich in der mk nicht an. hier gibt es so gut wie nichts zu angeln. ausnahme: besagter profi kann ein model groß rausbringen (agenturkontakte, vermarktung new faces, etc.). ich glaube aber, die leute sind hier schon seit jahren weg. oder sie sind noch da, und verkaufen dem ambitionierten karl tittenknips ihre workshops :-))

kadmeia
08.11.2021, 13:27
Wenn ein professioneller Photograph, der für seine Arbeit bezahlt werden möchte, nicht mehr anbieten kann, als z.B. ein ambitionierter Amateur wie ich ...


wenn ein profi bilder malt so wie du, ist das aufwand, kostet zeit und damit geld (was du ja auch nimmst). und braucht seine kundschaft. wenn du die hast, freu dich. ich denke aber, du vergleichst äpfel mit birnen.
#238Report
3 years ago
Ich glaube, die Meisten hier wollen den Modellen kein Geld geben, weil sie Angst haben, dass die sich davon etwas zum Anziehen kaufen.
#239Report
[@11758] schrieb

Fotografen scheinen eben keine Wertevorstellungen zu haben. Einigkeit ist somit unmöglich. Die Werte der Modelle sind zu 90% eindeutig auf Profit ausgelegt und somit eine Einheit.


Das ist in meinen Augen völliger Quark. Welche Wertevorstellungen ich persönlich habe, verantworte ich auch persönlich. Ich akzeptiere andere Wertevorstellungen ohne Problem, aber ich muss hier keine Einheit bilden, wofür auch immer.
Schräger ist aber noch die Aussage, dass "Modelle sind zu 90% eindeutig auf Profit ausgelegt sind." Bestimmt die Hälfte meiner Shootings sind über die Jahre gewachsen und in vielen Fällen gute Freundschaften geworden. Wir treffen uns, weil es uns beiden Spaß macht, wir uns gegenseitig schätzen und achten. Dem anderen Profit zu unterstellen wäre eine ziemliche Beleidigung.
#240Report

Topic has been closed