@Jürgen Krall Photographie
Zitat-Anfang:
Ja, in der MK bekommt man nicht immer das was man vorher gesehen hatte. Vor einigen Jahren sagte mir ein Modell, dass sie wohl seit dem letzten Shooting 10 kg zugenommen hat. Ich glaube es waren 20 kg, aber egal - für Portraits hats gereicht, nicht aber für das abgesprochene Set. Eigentlich schade für die Zeit....
Zitat-Ende

Das Gleiche kann ich von Facebook berichten, wo sich einmal ein Model um ein Shooting bewarb.
Sie hatte Bilder eingestellt, die eine hübsche junge Frau, mit sportlicher Figur (als Schauspielerin beherrsche sie neben zwei Kampfsportarten auch Fechten und Reiten, schrieb sie) zeigten.
Die Ernüchterung kam dann, als sie zum Shooting erschien: Total pickeliges Gesicht, schmutzige Fingernägel und garantiert einige Kilo mehr auf der Waage, als auf ihren Bildern in FB.
Wenn mir das heute passiert, dann schicke ich so eine "Krähe" garantiert nach Hause, damals shootete ich sie.

Zum Alter im Verhältnis zu TFP Shootings:

Bei Fotografen spielt zunehmendes Alter keine Rolle, denn sie
stehen ja hinter der Kamera und nicht davor. Hauptsache die
Fotos als Endergebnis der ganzen Arbeit werden gut.

@Jürgen Krall Photographie
Ich bereibe auch sehr viel Auwand, was Ausstattung und Location anbelangt. Und wenn es dann (gottlob nicht allzu oft!) scheitert, dann ganz bestimmt an einem (w) Model. Sei es, dass die Dame den Termin schlichtweg vergessen hat oder mit komplett falschen Outfits zum Shooting erschienen war. Ich hatte zwar erst relativ wenig (leider!) Shootings mit Male-Models, aber die, die ich vor meiner Kamera hatte, waren sehr gut organisiert und super vorbereitet, da kann ich dir, der du offensichtlich dieselbe Meinung dazu hast, nur zustimmen.

Heinz Dstak hat schon recht, wenn er uns vorhält, wir könnten uns - bezüglich unserer Models, deren Aussehen und Könnens - Überraschungen am Set ersparen, wenn wir zuvor ein Casting durchführten.
Aber gilt das auch für einen Hobby-Fotografen, bzw. ist das für ihn sinnvoll? Sinnvoll kann das (vorher ein Casting durchzuführen) nur sein, wenn ich für meine Bilder, die ich mit dem Model produzieren werde, einen Auftraggeber, Abnehmer habe. Ein Schritt weiter wäre ja dann auch, dass man seine Bilder einem professionellen Bildbearbeiter gibt, der sie nochmals aufwertet. Und der wieder Geld kostet!
Ich denke, da stellt sich für jeden von uns die Frage nach dem eigenen Standort, bzw. nach dem Lager, dem er sich zugehörig fühlt: Amateur, Semi-Profi, Profi.
Und selbstverständlich ist es auch eine Frage des persönlichen Anspruchsdenkens, den Vorgaben, die man sich selber macht.
Und eine Frage des Budgets ist es sowieso: Ein pensioniertes Vorstandsmitglied eines der großen Autobauers wird ganz andere Register ziehen können als ein kleiner Beamter, der auch noch eine Familie durchzubringen hat.

@r1 fotografie
Als ich anfing mit dem Fotografieren, das erste Jahr etwa, traf ich mich mit den Models, soweit die Entfernung dies zuließ, rgelmäßig zu einem "Vorab-Treffen". Dann saßen wir in einem Kaffee und besprachen alle Details, das Shooting betreffend. Dies war eine sehr gute Möglichkeit, das Model näher kennen zu lernen. Da waren schon einige dabei, bei denen die Bilder nicht mit der Realität übereinstimmten, andere sich wiederum so scheu und zurückhaltend zeigten, dass ich es mir nicht vorstellen konnte, mit ihnen zu shooten. Aber unterm Strich haben diese Treffen nicht viel gebracht, denn viele, die mich beim Treffen überzeugten, versagten dann beim späteren Shooting. Infolge der vielen Shootings, die ich im Laufe der Zeit dann hatte, musste ich diese Treffen sowieso streichen.

Wenn Heinz Drstak - um beim späteren Shooting vom Model nicht enttäusch zu werden - zu Castings rät, so kann dies zwar eine Lösung sein, muss es aber nicht, denn Models wie Fotografen sind Menschen und diese funktonieren nun mal nicht so wie eine Maschine, will heißen, dass selbst derjenige, der sich zu einem Casting entschließt, trotzdem enttäuscht werden kann. Deshalb sind Ratschläge, wie der von Heinz für einen Hobby-Fotografen nicht brauchbar, es sei denn, dieser ist gewillt, exorbitante Unkosten für sein Hobby zu generieren.

Im Übrigen werde ich bei den Profis, zumindest bei denjenigen, die sich sehr oft in diesem Thread zeigen (deshalb glaube ich, hier schreiben deren Assistenten, da ja der Profi selbst wegen der vielen Aufträge, die er hat, überhaupt keine Zeit dafür haben dürfte) den Verdacht nicht los, dass diese gerne so richtig vom Leder ziehen, um dem kleinen Knipser, wie mir, zu zeigen wo der Hammer hängt.
"Mon dieu! Was, du nimmts kein Agentur-Model und quälst dich stattdessen lieber mit "TFP"-Models herum?"
"Du bearbeitest deine Bilder noch selbst und nimmst nicht die teuerste, aber die weltbeste Bildbearbeiterin? ..."
und deren Fragen mehr werden hier, gebetsmühlenhaft, immer wieder gestellt ... und gleich die Antwort drauf gegeben.

Und wenn ich mir dann die SC's dieser Profis ansehe ... hmmmmmm ... oooooookaaaaaayyy ... ja, ich weiß schon, es wurde ja auch schon öfter erwähnt: In der Model-Kartei stellt man selbstverständlich nur die weniger guten Bilder ein, denn schließlich will man ja den Kunden nicht verprellen oder den MK-Knipseren zu viel Einblick in die eigene Hexenküche gewähren.

Eine ganz neue Art - ich kannte sie bisher zumindest noch nicht - der reisenden Pay-Models, wie diese die eigenen Übernachtungskosten gering zu halten versuchen und dennoch zu Bildern kommen: Keine Kosten für das Shooting (Dauer mind. 4 Stunden) gegen freie Übernachtung beim Fotografen, sozusagen ein "TFOS"- Shooting (Time For Overnight Stay). Diesbezüglich hatte ich nun schon die dritte Anfrage, sprich Angebot.
Ja, lieber Heinz Drstak, auch in diesem Fall - du wirst bestimmt dazu raten - wäre ein vorheriges Casting durchaus angebracht. :))

@Heinz Drstak:
Ich bin in meinem Beitrag auf das klassische Casting und nicht auf ein Go-See in einem Kaffee in der Stadt, eingegangen, diese mache ich (ich vergaß es zu erwähnen) bei Models, die mich besonders interessieren, gelegentlich noch heute.

@LadyCassandra:
Zitat-Anfang:
Damit ich für ein TfP mehr als 20km zu einem "Go See" fahre müsste der Fotograf schon einen ziemlichen Aufwand für das Shooting treiben... Zitat-Ende
Wenn ich ein Model vor einem Shooting sehen möchte, dann fahre ich zum Model, denn ein eigenes Studio, in dem man sich sonst treffen könnte, habe ich nicht. Zu meinen Go-Sees sind aber früher schon Models aus Innsbruck und Salzburg (ca. 120 km und mehr nach München) gekommen. Allerdings, ob dieser Aufwand dem Model wert ist, das muss es selber entscheiden.