Selbständig als Fotograf? 298

20.01.2009
Original von WorthWhile-Art ( I give up )
Hi
also verabschiedet habe ich mich nicht - hatte nur einen Termin bei einem Kunden.

Bzgl. Selbständigkeit ist folgendes zu sagen: Ich bin seit über 15 Jahren in der Internet-Branche tätig - und was soll ich sagen? Die gleichen Probleme wie bei den Fotografen:
"Die Nachbarin meiner Schwester, deren Nichte hat Frontpage in der 5 Klasse und die kann auch ne Webseite machen" - Wir machen keine Webseiten, wir programmieren Schnittstellen, Datenbankanbindungen und Hotelbuchungssysteme.... aber... wie immer "was 95,-- Euro die Stunde, dass macht die Bekannte billiger" - Das nervt ohne Ende.

Jetzt mal im Ernst: programmiert die Nichte der Bekannten denn Schnittstellen oder Hotelbuchungssysteme?

Wohl kaum.

Allerdings: für so manches reicht in der Tat ein Fünftklässler mit Frontpage völlig aus. Und da stellt sich dann berechtigterweise die Frage, warum jemand dafür dem Experten 95 Euro/Stunde bezahlen sollte...?

Ich kann für 95 Euro die Stunde einen erstklassigen Landschaftsgärtner anheuern, die mir aber sowas von einem Garten...
[IMG]



Will ich aber gar nich haben. Ich will jemanden, der zweimal im Monat den Rasen mäht und den Scheiß zusammenharkt. Weil meine Bandscheibe und mein Heuschnupfen das nicht lustig finden.

Und dafür reicht die Nichte von meiner Bekannten zum Preis von 5 Euro die Stunde völlig aus. Und die Blumen kann ich eh nur in "rote, weiße, blaue und gelbe" unterscheiden.

Aber anscheint ist es in der Fotobranche auch nicht besser - leider - und MyHammer ist der Hammer.... .nun, "you get what you payed for" und eine Hochtzeit hat man nur einmal - und? Was passiert wenn die Bilder schlecht werden - Nichts.

MyHammer ist faszinierend. Und wird zweifellos ... längerfristig pädagogische Wirkung haben. Vor allem auf Hochzeitspaare.

Jetzt noch ne ernsthafte Frage und bitte um ehrliche Antwort. Wenn Ihr meine Bilder anschaut, denkt Ihr, dass ich damit überhaupt einen Blumenstrauss verdienen kann?

Wenn Du dafür Kunden findest... Warum nicht? Erfolg am Markt entsteht im Gesamtzusammenhang.

Ganz generell ist meiner Ansicht und meiner Erfahrung nach die Zuverlässigkeit eines Fotografen hundertmal wichtiger als eine hochkarätige Qualität.

Was nützt es mir als Kunden (sei es Zeitungsredakteur, sei es Werbefuzzi, sei es Privatmensch), wenn ein Fotograf dreimal im Jahr ein völlig und unbestritten geniales Bild macht?

Gar nichts.

Als Kunde ist es mir wichtiger, daß mein Dienstleister immer und unter allen Umständen mindestens mit etwas anständig brauchbarem aufwartet. Das ist die erste Meßlatte. Und an der scheitern, das behaupte ich jetzt mal aus langjähriger Erfahrung auf beiden Seiten des Schreibtisches, mehr Leute als an der nicht geleisteten Spitzenqualität.

Und darauf baut man dann auf, und je höher die Qualität ist, die man zuverlässig erbringen, desto mehr wird man verdienen.

Bitte um ehrliche, offene Antworten - Diplomatie kann ich heute nicht brauchen.

Ich hab es immer als höllenschwer empfunden, Fotografen anhand eines kleinen Portfolios von 50 oder 150 Bildern zu beurteilen.
#121Report
[gone] rent-a-studio
20.01.2009
Ich glaube die wissen nicht mal dass es MK gibt. ;)


Original von Jürgen F Berlin
@Thomas, die wirklich guten Fotografen, ich meine die Top Fotografen findet man in der MK aber auch nicht! Die haben dafür keine Zeit, denn die müssen ihre Aufträge abarbeiten, die sie in der MK bestimmt nicht finden. Wenn die ihren Job gemacht haben, dann wollen die bestimmt mit der Fotografie nichts mehr am Hut haben. Die haben ihr Geld verdient und wollen nach einem anstrengenden Tag auch mal Feierabend haben, sich ihren Hobbys oder ihrer Familie widmen. Gut zahlende Kunden und wirkliche Top Fotografen, die davon auch Top leben können, habe ich in der MK noch nicht gefunden, aber sehr viele Leute, die sich dafür halten ;-)

LG Jürgen
#122Report
20.01.2009
Original von TomRohwer
[quote]Aber anscheint ist es in der Fotobranche auch nicht besser - leider - und MyHammer ist der Hammer.... .nun, "you get what you payed for" und eine Hochtzeit hat man nur einmal - und? Was passiert wenn die Bilder schlecht werden - Nichts.

MyHammer ist faszinierend. Und wird zweifellos ... längerfristig pädagogische Wirkung haben. Vor allem auf Hochzeitspaare.
[/quote]

*hahaha* ja, genau... bei der zweiten oder dritten hochzeit engagieren sie den örtlichen fotografenmeister anstelle von onkel karl-heinz oder dem billigsten anbieter von myhammer, aber die ergebnisse werden genauso beschissen ausfallen ;)

tom, deine kommentare sind immer wieder genial :)
#123Report
20.01.2009
Original von WorthWhile-Art ( I give up )
nun, mein Wunsch wäre es eher im Bereich Gothic, Fetisch zu arbeiten

Ich kenne ungefähr 10 Leute, die damit ernsthaft Geld verdienen. Weltweit.

Eine Kombi aus meinem aktuellen Job und der Fotografie ist machbar - Hotels, Hotelzimmer ..... wäre halt Fotografie um Einkommen zu generieren, aber nicht weil das Spass macht.

Der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. (Helmut Thoma, RTL)

Erfahrungsgemäß verdient man meistens mit den Fotos am meisten Geld, die einem am wenigsten Spaß machen.

Eines habe ich schon vor 31 Jahren im BWL-Seminar gelernt: der Preis einer Ware oder Dienstleistung ist nicht das Ergebnis einer Kostenkalkulation, sondern das Ergebnis einer Analyse von Angebot und Nachfrage am Markt.

Wenn Du an die Sache rangehst, indem Du sagst: "Wenn ich Portraitfotos anbieten will, dann muß ich aufgrund von Studiokosten, Geräteabschreibung, Strom, Versicherung etc.pp. dafür X Euro kassieren"...

...dann bist Du schneller pleite als Du gucken kannst. Klingt absurd, was? Ist aber so. In der IT-Branche doch übrigens nicht anders.

Du musst Dich fragen: "1. Wer würde für welche Leistung wieviel Geld bezahlen? Und 2.: kann ich dem diese Leistung zu dem Preis anbieten, und noch dabei ausreichend verdienen?"

Kannst Du die Leistung zu dem Preis nicht anbieten: vergiß es. Du befindest Dich gerade auf dem falschen Marktplatz. Such andere Kunden, eine andere Leistung oder überdenke Deine Kostenstruktur. McDonalds kann einen Hamburger für 99 Cent anbieten, und verdient gut dabei. Der Konzern verdient gut, die Franchise-Nehmer verdienen gut. Die Küchencrew weniger.
#124Report
20.01.2009
Original von Henning Zachow *ein paar Neue ;)*
[quote]Original von TomRohwer
[quote]Aber anscheint ist es in der Fotobranche auch nicht besser - leider - und MyHammer ist der Hammer.... .nun, "you get what you payed for" und eine Hochtzeit hat man nur einmal - und? Was passiert wenn die Bilder schlecht werden - Nichts.

MyHammer ist faszinierend. Und wird zweifellos ... längerfristig pädagogische Wirkung haben. Vor allem auf Hochzeitspaare.
[/quote]

*hahaha* ja, genau... bei der zweiten oder dritten hochzeit engagieren sie den örtlichen fotografenmeister anstelle von onkel karl-heinz oder dem billigsten anbieter von myhammer, aber die ergebnisse werden genauso beschissen ausfallen ;)
[/quote]
Vielleicht haben sie bis zur vierten Hochzeit endlich gelernt, daß es sich lohnt, seine Lieferanten sorgfältig auszusuchen. Und gucken sich vorher mal an, was der Fotograf so zu bieten hat.

Ich meine, mal ganz im ernst: wenn Du ins Geschäft mit Hochzeitsfotos einsteigen willst, dann such Dir drei Hochzeitspaare und fotografiere deren Hochzeiten umsonst. Kostenlos. Gratis. Die erste ist zum üben. Die zweite zum besser machen. Die dritte wird richtig gut. Dann mach Dir eine Mappe, die vom feinsten ist. Und damit gehst Du Hochzeitspaare aquirieren.

7 von 10 werden trotzdem Onkel Otto vorziehen, weil der nix kostet und sein Alkoholkonsum kalkulierbar ist. 5 von den 7 tun das, weil sie unrettbar doof sind. 2 tun es, weil sie sich was anderes nicht leisten können. Die restlichen 3 sind potentielle Kunden. Und das reicht dann auch.

Ich fotografiere ja auch gelegentlich Hochzeiten. Weil man damit durchaus gutes Geld verdienen kann. Wenn ich bei MyHammer sehe, daß jemand da für 250 € ein "Komplettpaket" anbietet, das bei mir locker das 4fache kostet... So what? Wenn einer soviel Spaß dran hat, daß er für 1,50€/Stunde eine Hochzeit fotografieren und die Bilder bearbeiten möchte... Sei ihm gegönnt, sei dem Brautpaar gegönnt. Wenn einer sich so verkalkuliert, weil er die 10 Stunden Arbeit vorher und hinterher vergessen hat... wird er nicht oft wiederholen.
#125Report
20.01.2009
Original von Hendrik in München
Da finde ich, hat Daniel völlig recht. Und ohne wirklich etwas über die Gothic-Szene zu wissen, willst Du Geld verdienen ausgerechnet mit einer

- winzig kleinen Minderheit
- von sehr jungen (= tendenziell armen) Leuten
- die, sagen wir mal, dem bürgerlichen Gelderwerb kritisch gegenüberstehen

Da kann der "Revenue-Pool" nicht besonders groß sein. Wenn ich für Geld fotografiere, dann fotografiere ich Anwälte und Unternehmer. Funktioniert ganz wunderbar.

Das ist ein sehr gutes Beispiel.

Wenn ich es richtig beobachte, dann verdienen ja durchaus manche Leute mit der "Gothic-Szene" gutes Geld. Wenn ich mir anschaue, was da an Geld für Klamotten ausgegeben wird... Für Musik. Für Festivals...

Wenn man sich in der Szene auskennt, müsste man mal "brainstormen": wer könnte in dem Bereich für Fotos Geld ausgeben. Bzw. für fotografische Dienstleistungen.
#126Report
20.01.2009
Original von stefan weimbs_
ich bin seit 10 jahren als fotograf selbständig
und würde jedem davon abraten, den gleichen
schritt zu tun, da der markt übersättigt ist von
"ich verdiene mir was nebenbei" - knipsern...

ich hasse sie!!!


...


Hä... das ist ja fast schon lächerlich, wer was kann wird auch was verdienen. Wenn ich hier in die Schaufenster der "Fotografen" schaue umd mir die immer wieder gleichen Hochzeitsfotos, Kinderfotos, usw. anschaue da wundert mich garnix.

Wenn Du meinst der Markt ist übersättigt mit Nebenbeiknipsern, dann solltest Du Dich mal im Bereich - Tattoo - umschauen, da kommen auf jedes Studio in der näheren Umgebung 5 Sofatätowierer die davon leben, aber nixmalnix angeben.
Es gibt Tattoostudios die sind bis Mitte August ausgebucht, eben weil Können da ist und die Sofakratzer nicht wirklich Qualität abliefern.

Das sehe ich nicht anders bei den Fotografen. Es gibt imer wieder welche der "Berufsfotografen" mit Brief die deutliche weniger kreativ, lahm, einfallslos, eingeritten sind als die ach so verteufelten Amateure.

Da frag ich mich wer der Amateur ist? Jeder weiß doch das keine ach so teuere Kamera und kein noch so goldener Meisterbrief ein gutes Foto macht, wenn der hintendran nix taugt.

Wenn jemand nicht losläuft, wird er nie feststellen ob er das Ziel hätte erreichen können!
#127Report
20.01.2009
Original von Alex | Photodesign & Digital Artwork
[quote]Original von TomRohwer
[quote]Original von TS FineArt - STUDIO 11
[quote]Außerdem möcht ich nicht wissen, mit wieviel Chemie diese Schoko für den Spotpreis hergestellt wurde.....aber hauptsache billig, gelle....!!!

Es ist dieselbe Schokolade, die anderswo unter Markennamen für's dreifache verkauft wird... Wer zu wem?
[/quote]
FALSCH: die Schokolade und auch andere Artikel bei den Discounter Eigenmarken werden nur vom selben HERSTELLER produziert wie auch die teurere Variante, nur wird dann bei der eBilli-Marke nicht die Qualitativ hochwertigere Rohware verwendet, nicht die aufwändigeren guten Produktionsmethoden und die Menge des Anteils dessen, was das Produkt teurer macht [/quote]
Das versuchen die Hersteller der Öffentlichkeit und den Kunden seit Jahrzehnten einzureden.

Erfolgreich, wie man sieht. [IMG]



Da mein Vater, den ich weiter oben schon erwähnte, in der Lebensmittel-Produktionsmaschinen- Industrie tätig war, hatte ich schon mit 14, 15 die ersten persönlichen Einblicke in die deutsche Lebensmittelindustrie. Glaub mir: vieles (nicht alles, aber vieles) ist Label, und nur Label.

(z.B. der Fleisch-Anteil im Fertiggericht) wird reduziert. Es ist also nicht die selbe Ware sondern eben NUR der selbe Hersteller, der für den Billig-Markt auch nur Billig-Ware produziert!

Es ist oft exakt dieselbe Ware, die lediglich anders verpackt wird. Es würde sich oft auch überhaupt nicht lohnen, die Fertigung extra umzurüsten. ALDI kriegt's nur eben viel billiger, weil die Mengen größer sind.
#128Report
Ich hab mir jetzt zwar nicht alles durchgelesen, aber mein Beitrag wird schon irgendwie zum Thema passen...

Mein Vater war sein ganzes Leben selbständiger Fotograf mit eigenem Laden und kleinem Studio. Plötzlich kamen nach und nach die ersten Drogerien und Kaufhausketten, die die gleiche Ware natürlich aufgrund größerer Einkaufsmengen und entsprechend kleinerer EK-Preise günstiger verkaufen konnten... Die Konsequenz dürfte jedem klar sein...
Also liefen viele Kunden dorthin um zu kaufen - und zu meinem Vater, wenn sie mal wieder Probleme hatten... :o(

Es wird immer jemanden geben, der irgendwas günstiger anbietet (und vielleicht nichtmal Ahnung von dem hat, was er macht...) - aber zum Glück zäht auch heute noch guter Service und ich zahle gerne etwas mehr, wenn ich mit dem Service zufrieden bin und bei Problemen auch mal schnelle Hilfe erwarten kann...

Ich bin ebenfalls selbständig und kämpfe jeden Tag um´s "Überleben". Die Fotografie ist (leider) nur eine von meinen angebotenen Dienstleistungen, da man davon in dieser Gegend nicht leben kann.

Ehrlich gesagt nehme ich notfalls auch lieber einen Auftrag für "zu wenig Geld" an und habe dafür einen neuen zufriedenen Kunden, der mich gerne weiterempfehlen wird - bevor ich diesen Kunden ganz verliere und nichts verdiene...

Was nützt es mir, wenn ich mit geschwollener Brust einen realen Preis verlange - aber dafür den Auftrag nicht bekomme, weil jeder irgendeinen "Profiknipser" mit Handycam im Bekanntenkreis hat? Nichts... Ich habe allenfalls mehr Zeit darüber nachzudenken, wie ich nächsten Monat über die Runden komme...
Die Zeiten haben sich nunmal geändert... :o(
#129Report
20.01.2009
Original von fotoservice24.de
Es wird immer jemanden geben, der irgendwas günstiger anbietet (und vielleicht nichtmal Ahnung von dem hat, was er macht...) - aber zum Glück zäht auch heute noch guter Service und ich zahle gerne etwas mehr, wenn ich mit dem Service zufrieden bin und bei Problemen auch mal schnelle Hilfe erwarten kann...

Mooment...!

An dem Punkt werden m.E. immer gern zwei Dinge durcheinandergewürfelt.

Das Prädikat "preisgünstig" bezieht sich immer auf eine Gesamtleistung. Ein Golf für 15.000 Euro ist billiger als derselbe Golf für 18.000 Euro. Logisch. Wenn aber die Leistung im ersten Fall "Golf" heißt und im zweiten Fall "Golf + Inspektionen und Ölwechsel für die ersten 100.000km Fahrleistung" - dann ist der Golf im zweiten Fall preisgünstiger.

Für Vollmilchschokolade aber brauche ich keine Beratung. Und beim Kauf eines 300er Nikons 1:2.8 auch nicht. Da interessiert zu 99 Prozent der Preis, und zu 1 Prozent die Seriosität des Händlers. ("Hinter'm Bahnhofsklo ohne Originalverpackung" ist meistens nicht billig, sondern geklaut.)

Guter Service zählt - wenn ich ihn denn haben will. Ein gewisses Maß an "Service" (nämlich im Fall von Mängeln in der Gewährleistungszeit) schreibt aber das Gesetz schon vor, und ich wüsste ehrlich nicht, welcher Service des kleinen Rundfunk-Geschäfts einen Mehrpreis von 15 oder 20 Prozent gegenüber MediaMarkt & Co. rechtfertigen sollte (für mich). Liefern tut MediaMarkt nämlich auch, wenn ich das will, wenn nicht, kann ich das Geld aber sparen.

Ehrlich gesagt nehme ich notfalls auch lieber einen Auftrag für "zu wenig Geld" an und habe dafür einen neuen zufriedenen Kunden, der mich gerne weiterempfehlen wird - bevor ich diesen Kunden ganz verliere und nichts verdiene...

Marketing. Solange man nicht versucht, nur von subventionierten "Referenz-Projekten" zu leben...

Was nützt es mir, wenn ich mit geschwollener Brust einen realen Preis verlange - aber dafür den Auftrag nicht bekomme, weil jeder irgendeinen "Profiknipser" mit Handycam im Bekanntenkreis hat? Nichts... Ich habe allenfalls mehr Zeit darüber nachzudenken, wie ich nächsten Monat über die Runden komme...
Die Zeiten haben sich nunmal geändert... :o(

Haben sich die Zeiten wirklich geändert? Die Menschen haben doch schon immer auf den Preis geschaut. Weil nur sehr wenige sich das leisten konnten (und können), das nicht zu tun.
#130Report
[gone] Fotostudio-NewYork (verkaufe Hensel Blitze)
20.01.2009
Original von WorthWhile-Art ( I give up )
Hi

es gibt hier bei MK viele Fotografen. Was mich ernsthaft interessieren würde, wieviele Fotografen es wirklich gibt, die mit ihrem Studio und oder mit ihren Bildern auch Geld verdienen.


Also ich lebe davon Vollzeit seit vielen Jahren. Angefangen mit Konzertfotografie für eine Musikzeitung, über Panoramaaufnahmen (die ich dann nachdem bei jedem Handy Panoramasoftware dabei war und es nach über 3000 Panoramen und 50mal dem gleich aussehenden Business Hotelzimmer fotografieren einfach langweilig wurde, fast komplett aufgegeben habe) und jetzt ist es eine Mischung aus Produktfotografie (sehr viel Schmuck), Modelfotografie (auch fuer Schmuckkunden oder Modefirmen) und eigenen CD-ROM Produktionen mit virtuellen Touren.


Die Frage, die sich dahinter verbirgt ist, macht es wirtschaftlich überhaupt Sinn, mit dem Gedanken zu spielen, sich selbständig zu machen, oder sollte man es lieber bleiben lassen.


Zumindest kann man sagen das es im Prinzip geht. Viele Fotografen weltweit zeigen das jeden Tag. Leicht ist es sicher nicht wie auch bei vielen anderen Berufen.

Einige Tips aber die glaube ich oft unterschätzt werden:

Sorge dafür das die Kunden gerne mit dir arbeiten. Klingt einfach und selbstverständlich aber wenn ich sehe wie arrogant manche Fotografen sind und mir schon viele Kunden sagten "Mit dem Fotografen arbeiten sie nicht mehr da der irgendwie komisch ist..." dann ist das wohl doch nicht so selbstverständlich.
Kunden sind (auch wenn man es ihnen manchmal nicht anmerkt) auch nur Menschen und wenn sie die Wahl haben zwischen Fotograf A mit dem es einfach Spass macht zu arbeiten und Fotograf B der vieleicht etwas billiger ist, die gleiche Qualität bietet aber man ihn nicht gerne um sich hat, dann enscheiden viele aus dem Bauch heraus sich einfach für Fotograf A. Verstärkt wenn der Auftragsgeber mit dem Fotografen zusammenarbeiten muss, ihn aber nicht zahlen muss da das der Chef macht...

Und macht es den Kunden so einfach wie möglich. Ich habe für die Schmuckfotografie z.B. eine eigene Internetseite. Die ist sehr einfach (ohne dreiminütiges Flash Intro), zeigt viele Beispiele, beantwortet Fragen und hat einen Preis Kalkulator. 90% der Aufträge sehen so aus das mich die Kunden anschreiben oder anrufen und gleich einen Termin ausmachen da alle Fragen beantwortet sind. Andere Fotografen hier brauchen teilweise schon 1 bis 3 Stunden bevor sie das erste Foto gemacht haben da sie 10 mal hin und her schreiben um Preise und Fragen zu klären, sich erstmal vorher treffen um den Schmuck zu sehen und um dann erst ein Angebot zu schreiben etc. In der Zeit habe die Fotos schon fertig und auch wenn sie dreimal soviel pro Foto verlangen bin ich ansich auf die Zeit gerechnet teurer als sie.
Die Zeit für Kundenaquise, Angebote schreiben, Fragen beantworten etc. beträgt inzwischen maximal 5 Stunden pro Monat bei 2 bis 5 Kunden pro Tag.
Ausserdem sind die Leute im Internet faul. Sicher kann man nicht bei allen Fotoaufträgen einen festen Preis haben aber versuche das der Kunde nach maximal 10 Minuten auf deiner Internetseite sieht das Du der richtige bist und dann suchen sie oftmals auch nicht woanders. Und leicht finden sollte man die Seite natürlich aber das kann man durch etwas Werbung die teilweise sogar kostenlos ist leicht ermöglichen.
Mit der Schmuckseite z.B. komme ich bei Google mit "jewelry photography New York" an erster Stelle mit Karte und Ortsangabe. Und ich weiss von mindestens 10 Kunden die mir sagten sie haben mich gleich genommen weil ich der erste war und sie garnicht weiter gesucht haben.
Der beste Mitbewerber ist einer den die Kunden nicht finden ;-)

Gruss
Jens
#131Report
Original von WorthWhile-Art ( I give up )

.............
Eine Kombi aus meinem aktuellen Job und der Fotografie ist machbar - Hotels, Hotelzimmer ..... wäre halt Fotografie um Einkommen zu generieren, aber nicht weil das Spass macht. ........


ohje!
#132Report
#133
21.01.2009
Original von Fotostudio-NewYork
Einige Tips aber die glaube ich oft unterschätzt werden:
(...)

Einrahmen, an die Wand nageln! [IMG]
#134Report
21.01.2009
Original von CSM Mediendienst
Glaubt man Statistiken, die man nicht selbst erlogen hat, dann scheitern zunehmend Ich-AGs aus immer denselben Gründen: keine tragfähige Geschäftsidee, kein Businessplan, kein oder zu wenig Eigenkapital. Und vorhandene Kunden sowieso nicht.

Aus den Gründen scheitern (fast) alle Geschäftsgründungen. Nicht nur Ich-AGs.

Speziell wir Deutschen haben bloß eben auch unsere Probleme mit dem "Scheitern", das doch nichts anderes ist als gesunde Selektion am Markt und Lernerfolg für die Gescheiterten.

Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better.
(Immer wieder versucht. Immer wieder gescheitert. Macht nichts. Neu versuchen. Neu scheitern. Besser scheitern.)
Samuel Beckett
#135Report
Ich habe gerade ein "jobangebot" bei MK eingestellt, weil mir die Frage
"selbständig als Fotograf " immer wieder gestellt wird.
Ich arbeite seit 1992 freiberuflich und ausschließlich als Fotograf.

Hier die "Anzeige"
Für interessierte Einsteiger biete ich ein Training on the JOB im Fotostudio.
Berlin-Steglitz, Rheinstraße

Beginn
1.2.2009

1.3.2009
Dauer
4 Wochen á ca . 30 Std. (evtl. Wochenende)

Inhalte:
Grundlagen der Fotografie
Kamera -
Belichtung -
Blitztechnik

Shooting Organisation
Grundlagen Photoshop
Praxis im Studio + onLocation

Nikon(Spiegelreflex) kann gestellt werden

Kostenbeitrag Euro 490,-
Maximal 2 Teilnehmer für Februar und 2 Teilnehmer für März.

Es handelt sich nicht um eine AUSBILDUNG oder ein PRAKTIKUM.
Das Training richtet sich an interessierte Einsteiger, die testen wollen, ob sich ihre Vorstellungen vom Fotografenalltag mit der Realität decken.


Bewerbungen mit Kontaktdaten an
info@capital-duck.de
Kontakt
Helmut
030 88 55 4940
01723258532
#136Report
[gone] Alex | Photodesign - suche noch Model f. heute!
21.01.2009
Original von Capital-duck-studio (Mietstudio ab Euro 15,- Std.)
...
Dauer
4 Wochen á ca . 30 Std. (evtl. Wochenende)

Das wäre ja nicht mal Halbtags! ;-)
#137Report
21.01.2009
wie ?

jetzt sollen praktikanten für ihr praktikum zahlen?

armes deutschland.
#138Report
[gone] Alex | Photodesign - suche noch Model f. heute!
21.01.2009
das Geile ist ja auch:
wer einen "Kurs" braucht, in dem u.A. "Grundlagen der Fotografie" und "Belichtung" behandelt werden sollte seine Zeit eigentlich nicht mit der Frage verschwenden, ob er sich als Fotograf selbständig machen soll, diese Frage liesse sich auch ohne Kurs mehr als schnell beantworten: vergiss es!!!
#139Report
21.01.2009
Original von Oign
wie ?

jetzt sollen praktikanten für ihr praktikum zahlen?

armes deutschland.

Lehrlinge haben noch bis ins 19.Jahrhundert dafür bezahlt, daß sie bei einem Meister in die Lehre gehen durften.

Und gerade Praktikanten... warum sollten Praktikanten denn nicht für ihren Praktikumsplatz bezahlen?

Was ist denn ein "Praktikum"? Jemand geht in ein Unternehmen und lässt sich dort von den Leuten zeigen, wie die ihre Arbeit machen. Und anschließend darf er unter Aufsicht dann ein bißchen selber probieren, wobei er stets sagen kann "Bin ja nur Praktikant!", wenn er was falsch macht und dadurch Kosten verursacht.

Eigentlich finde ich das sehr plausibel, daß Praktikanten für ihr Praktikum was bezahlen. Workshop-Teilnehmer zahlen ja auch für einen Workshop.
#140Report

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