Selbständig als Fotograf? 298

Wenn einem jemand vier Wochen zusätzlichen Aufwand bereitet, dann sollte er auch dafür bezahlen. Wenn er nach den vier Wochen feststellt, jawohl, ich will diesen Beruf dann ist die Investition ok. Wieviele Praktikumsbewerber schlagen aber beim Fotografen auf, ohne den geringsten Plan und stehlen einem einfach nur die Zeit.
Zum "Fotografenmeister": Fotografenmeister heißt definitiv nicht "Meisterfotograf" sondern ist der Nachweis über abgelegte Ausbildereignungsprüfung, den Erwerb von betriebswirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen Kenntnissen.
Es gibt im übrigen auch gute und schlechte Tischlermeister, Bäckermeister, Schuhmachermeister... Überall regelt das der Markt.
Die grenzenlose Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse ist auch Ursache für das Scheitern vieler Ich-AG´s als Maurer,Hausmeister und Fotografen.
#161Report
22.01.2009
also ich find es abzocke geld für ein praktikum zu verlangen.

studio putzen, telefondienst, kaffe kochen und lampen schleppen lernt man in einer halben stunde.

aber es ist natürlich eine möglichkeit kohle zu scheffeln

man stellt 6 praktikanten ein, dann braucht man keine jobs, die praktikanten decken die kosten.

und hier werden sich bestimmt ein paar dumme finden die das auch noch mitmachen.
#162Report
[gone] Alex | Photodesign - suche noch Model f. heute!
22.01.2009
Original von Oign
und hier werden sich bestimmt ein paar dumme finden die das auch noch mitmachen.

da könnte man jetzt böse sein und sagen, in der MK ein paar Dumme zu finden ist nicht sonderlich schwer... ;-)
man braucht ja nur mal schauen wieviele sofort drauf anspringen wenn ein Model für UMSONST und ohne Gegenleistung ein paar Bilder bearbeitet haben will...
#163Report
[gone] Alex | Photodesign - suche noch Model f. heute!
22.01.2009
Original von Wolfgang Blachnik
Wieviele Praktikumsbewerber schlagen aber beim Fotografen auf, ohne den geringsten Plan und stehlen einem einfach nur die Zeit.

Dazu muss ich allerdings sagen: VOLL UND GANZ IN`S SCHWARZE GETROFFEN!!!!
allein schon alle beide Praktikantinnen die wir letztes Jahr hatten haben sich als vollkommenen Fehlgriff herausgestellt!
Natürlich ist die Freizeit wichtiger als eine große Fotoproduktion bei der der Kunde extra aus Tokyo anreist, da kann man sich dann schon mal mit den Freundinnen zu einer Shopping-Tour verabreden und dann pünktlich um 16.00 Uhr Bescheid sagen dass man jetzt dann dringend weg muss...
#164Report
Grööööl, das ist ja wohl der Oberhammer und wäre zumindest bei mir gleichzeitig das Ende des Praktikums und das ohne wenn und aber....

gruß rolf
#165Report
23.01.2009
Original von Wolfgang Blachnik
Wenn einem jemand vier Wochen zusätzlichen Aufwand bereitet, dann sollte er auch dafür bezahlen. Wenn er nach den vier Wochen feststellt, jawohl, ich will diesen Beruf dann ist die Investition ok. Wieviele Praktikumsbewerber schlagen aber beim Fotografen auf, ohne den geringsten Plan und stehlen einem einfach nur die Zeit.

Yepp. So ist es.

Zum "Fotografenmeister": Fotografenmeister heißt definitiv nicht "Meisterfotograf" sondern ist der Nachweis über abgelegte Ausbildereignungsprüfung, den Erwerb von betriebswirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen Kenntnissen.
Es gibt im übrigen auch gute und schlechte Tischlermeister, Bäckermeister, Schuhmachermeister... Überall regelt das der Markt.
Die grenzenlose Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse ist auch Ursache für das Scheitern vieler Ich-AG´s als Maurer,Hausmeister und Fotografen.

Yepp.
#166Report
23.01.2009
Original von Oign
also ich find es abzocke geld für ein praktikum zu verlangen.

studio putzen, telefondienst, kaffe kochen und lampen schleppen lernt man in einer halben stunde.

Wenn das Praktikum daraus besteht, das Studio zu putzen, Telefondienst zu machen, Kaffee zu kochen und Lampen zu schleppen und der Praktikant den Eindruck hat: das bringt mir nichts ---

--- dann muß er aufstehen und sagen: "Danke, nein, aber das ist es nicht, was ich suche."

Und gehen.

Genau das aber ist doch der Punkt - beim Praktikum wie an der Uni...!

Wenn der Praktikant (oder der Student) Geld dafür bezahlt, dann kann er sich ggf. auch hinstellen und sagen: "Moment mal...! Ich bezahle hier Geld dafür, daß ich bestimmte Dinge ... gezeigt bekommen, probieren darf, lerne, sehe... usw. usf. DAS WILL ICH DANN JETZT AUCH HABEN!"

Und ich garantiere Dir: jeder Praktikums-Anbieter wird darauf reagieren - weil er nämlich Geld dafür bekommt, bzw. sonst eben nicht.

Das ist der eine entscheidende Punkt. Wer zahlt, bestimmt die Musik. (Zumindest teilweise.)

Der andere entscheidende Punkt ist:

Wenn das Praktikum daraus besteht, daß Studio zu putzen...
... dann sieht der angehende Fotograf gleich mal, wieviel lästige Nebenarbeiten in einem Fotostudio anfallen. Wichtige, wertvolle Erkenntnise.

Wenn das Praktikum daraus besteht, Telefondienst zu machen...
... dann bekommt der angehende Fotograf sehr interessante Einblicke in die Mentalität von Kunden, in den Umgang mit Kunden, in den Umgang mit Lieferanten, in die Tücken der Terminplanung und überhaupt der "Büroorganisation eines Fotostudios/Fotografen".
Wertvolle, unbezahlbare Erkenntnisse.

Kaffee zu kochen ist Nebensache, und wenn das einen Praktikanten davon abhält, etwas aus dem Praktikum für sich herauszuziehen, dann hat wohl eher der Praktikant ein Problem. Es sei denn, sein Chef sperrt ihn in der Kaffeeküche ein, wenn Kunden kommen. (Dann sollte man mal klären, wo das Problem liegt.)

"Lampen schleppen" ist ein originäre Tätigkeit von Fotografen - bzw. Assis, wenn welche vorhanden sind. Zur Belohnung für's Lampenschleppen darf der Praktikant dann ja auch zuschauen, wie der Meister das Licht einrichtet.

Egal ob der Meister das gut oder schlecht macht - wenn der Praktikant daraus nix lernen kann, hat er zumindest die Chance zu erkennen, daß er sich den falschen Berufswunsch ausgesucht hat.

Irgendwie besteht hier ein Mißverständnis über die Definition "Praktikant/Praktikum". (Jetzt mal im Sinne ohne Bezahlung - wenn man für ein Praktikum zahlt, dann sollte es sowas wie ein "Learning on the job"-Fortbildungs-Kursus sein.)

Ein Praktikum ist die Möglichkeit, in Arbeitsabläufe und -zusammenhänge hineinzuschnuppern und selber daraus Erkenntnisgewinn zu ziehen.

Ein Praktikum besteht nicht darin, daß der Praktikumsgeber sich hinstellt und dem Praktikanten sagt: "Ich bringe Dir jetzt mal bei, wie man diese Arbeit macht." Das ist eine Lehre, eine Ausbildung.

Praktikum ist: ich darf zuschauen und zuhören (und mitlesen), wenn Profis ihren Job machen. Ich darf meinen Grips anwerfen, um ihnen was abzugucken, um Erkenntnisse zu gewinnen. Und ich darf - wenn's nicht stört - auch mal fragen: "Wieso haben Sie das eigentlich jetzt so und so gemacht, und nicht so, wie ich vermutet hätte?"

Und dann, wenn's gut ist, und so sollte es sein, sagt der Praktikumsgeber: "Weil... das und das..."

Und diese Erkenntnis - die hat einen Wert. Für den Praktikanten. Der Fotograf weiß das ja schon.

aber es ist natürlich eine möglichkeit kohle zu scheffeln

man stellt 6 praktikanten ein, dann braucht man keine jobs, die praktikanten decken die kosten.

und hier werden sich bestimmt ein paar dumme finden die das auch noch mitmachen.[/quote]
#167Report
23.01.2009
Original von Alex | Photodesign & Digital Artwork
Natürlich ist die Freizeit wichtiger als eine große Fotoproduktion bei der der Kunde extra aus Tokyo anreist, da kann man sich dann schon mal mit den Freundinnen zu einer Shopping-Tour verabreden und dann pünktlich um 16.00 Uhr Bescheid sagen dass man jetzt dann dringend weg muss...

Würde übrigens niemand machen, der für den Praktikums-Platz Geld bezahlt hat...
[IMG]
#168Report
[gone] rent-a-studio
24.01.2009
Original von Oignstudio putzen, telefondienst, kaffe kochen und lampen schleppen lernt man in einer halben stunde.

Bis man es im Griff hat, ein Studio innerhalb nützlicher Zeit sauber hinzubekommen, am Telefon so zu agieren, dass der Neukunde nicht gleich auflegt, den Kaffee so hinzukriegen dass er auch trinkbar ist und die Lampen so rumschleppt, dass sie nach einem harten Studiotag noch alle ganz sind dann dauert das wohl länger als eine halbe Stunde.

Es gibt solche, die haben das nach sechs Monaten immer noch nicht intus.
#169Report
24.01.2009
Original von rent-a-studio
[quote]Original von Oignstudio putzen, telefondienst, kaffe kochen und lampen schleppen lernt man in einer halben stunde.

Bis man es im Griff hat, ein Studio innerhalb nützlicher Zeit sauber hinzubekommen, am Telefon so zu agieren, dass der Neukunde nicht gleich auflegt, den Kaffee so hinzukriegen dass er auch trinkbar ist und die Lampen so rumschleppt, dass sie nach einem harten Studiotag noch alle ganz sind dann dauert das wohl länger als eine halbe Stunde.

Es gibt solche, die haben das nach sechs Monaten immer noch nicht intus.[/quote]
Und wenn jemand zwölf Monate dafür braucht... - Hauptsache, er hat es irgendwann gelernt. ;-)

Übrigens: wer das obige alles in einer halben Stunde lernen kann - der darf wirklich mal darüber nachdenken, ob er überhaupt noch Praktika oder Ausbildung oder Schulung braucht... Oder ob er nicht längst so fit ist, sich selbständig zu machen.
#170Report
24.01.2009
Ich habe seit bald 15 Jahren Praktikanten aller Art bei mir im Büro.

Jugendliche so 16 bis 18 Jahren brauchen meist ein Jahr, bis sie die
Kosten des Arbeitsplatzes erarbeiten können. Oftmals werden zu Beginn von Praktikas
Arbeiten erledigt, die an sich nicht notwendig sind - und gemacht werden, um dem
Praktikanten von Beginn an alles zu zeigen.

Jugendliche zwischen 19 und 21 Jahren schaffen das gleiche in etwa 6 Monaten.

Praktikas in den Semesterferien können sogar gewinnbringend sein, wenn es möglich ist,
das Können des Studenten, der Studentin optimal ein zusetzen.

Die Frage oftmals: Was kostet den ein Praktikant.
Der ist ja nur da.
Das beginnt mit Versicherung,
Sozialleistungen, Miete des Arbeitsplatzes,
Ausbildungszeit des Ausbildners, zu Beginn meist mehr als 3 Stunden
pro Tag, wenn man wirklich ausbildet.

Es ist leider so, dass in vielen Firmen Praktikanten nicht ausgebildet werden.
Sondern einfach mit zusehen versuchen müssen, zu lernen.
Aber viele, sehr viele Firmen bieten da sehr viel an, im Wissen, dass sie am Ende
beim Tschüss sagen, dem Jugendlichen im Prinzip ein paar Hunderter,
nachgeworfen zu haben - und der Jugentliche geht mit dem Gefühl:
Im Prinzip habe ich gratis gearbeitet.

Heiner
#171Report
22.04.2009
So, wie ist das denn wenn man sich das als freiberufler eintragen lässt, ist es dann wurscht ob es haupt-oder nebentätigkeit ist? Ist das nur für ein Gewerbe relevant?

Ich studiere Design, daher wäre Fotodesign die freiberufliche Tätigkeit. ist es dann noch relevant ob ich Studentin bin und mit den Fotos nicht mehr als 2000,- im Jahr verdienen würde?

Habe mich durch vieles mittlerweile durchgelesen und laaaangsam kommt Klarheit rein ;) Aber wär toll wenn hier einige noch von ihren Erfahrungen berichten könnten.
#172Report
22.04.2009
Als Freiberufler ist es irrelevant ob Haupt- oder Nebenberuf. Die Frage sollte aber lauten bin ich Freiberufler oder "handwerklicher Fotograf" (Handwerkskammer).

Die Antwort gibst du dir selbst, indem Du deine Aufnahmebereiche definierst. Bei Studioportraits und Hochzeitsaufnahmen fällst du eindeutig in den Wirkungsbereich der Handwerkskammer.

Falls du glauben solltest, dass du als Fotodesigner auch mal so nebenher ein paar Aufträge für Hochzeiten oder Studioportraits"mitnehmen" kannst, geht das so lange gut wie du:
a) keine Werbung dafür machst und
b) das niemend von den Kolleginnen und Kollegen aus der"handwerklichen" Fraktion mitbekommt.
Sobald die das mitbekommen, bist du schneller Gerwerbetreibend und Mitglied in der Handwerkskammer als Du glaubst.

Die Frage nach der Höhe des Verdienstes kann dir am Besten das zuständige BAföG - Amt bzw das für dich zuständige Finanzamt beantworten.
Pauschal kann man das nicht so sagen - selbst wenn das hier immer wieder gemacht wird, da das Ganze von Deinen persönlichen finanziellen Verhältnissen abhängig ist.
#173Report
#174
23.04.2009
Camera Obscura:

Ich bin eher Fotodesigner, habe aber gelesen dass das vom Finanzamt festgelegt wird ob man als Fotodesigner oder Fotograf eingetragen wird. Da jedoch Fotodesign Bestandteil meines Studiums ist, kann ich ruhig sagen dass ich wenn Fotodesignerin wäre. Auch was meine Fotos betrifft, Hochzeiten oder öde Studioportraits wie man sie in Fotogeschäften findet wären nicht in meinem Sinne.
Mit Bafög habe ich nix zutun, von daher wäre es dann wohl das Finanzamt was mir Auskunft geben müsste?

Ich habe auch gelesen, dass eine Unfallversicherung BG Druck und Papier abschließen MUSS. Ist das wirklich Immer so??
#175Report
[gone] Dirk Krauzig
23.04.2009
@ Hannah G:

Auch wenn die Kohle nervt, eine tolerantere Unfallversicherung findeste ned, kostet zwar, schmeißt Dich aber z.B. nach nem Leistungsfall auch ned gleich raus....

Wenn wirklich mal was ist und Du gemerkt hast, daß Dir ja als Selbständigem niemand hilft, wenn Du mal von der Leiter gefallen bist, geschweige denn, Dir Deine Miete und Dein Einkommen ersetzt, wenn Du ausfällst, wirst Du froh sein, wenigstens EINE unkomplizierte Versicherung zu haben...
#176Report
23.04.2009
Ja schon klar, nur ist halt wie immer die Frage ob sich das alles lohnen würde, was man wohl aber erst hinterher weiß ;)

Aber was ist mit der Künstlersozialkasse?
#177Report
#178
Und nu, ist der Herr nicht mehr aktiv? Domain ste zum verkauf, ok, aber was heißt das?
#179Report
23.04.2009
@ Hannah

Behörden tauschen Daten untereinander aus - wenn du BAföG beziehst solltest du die Einkünfte da angeben - sonst gibt es irgendwann massiv Ärger (Anzeige!).

Das Finanzamt glaubt dir das mit dem Freiberufler wenn du das glaubhaft machen kannst - Du kannst das aufgrund deines Studiums. Für diese Behörde ist nur die Höhe deines Einkommens interessant - haupt oder nebenberuflich spielt keine Rolle. Ob und wieviel Steuern du bezahlst, hängt von deiner persönlichen Situation ab - das Finanzamt gibt dir dazu Auskunft.

Was Dirk zur Berufsgenossenschaft gesagt hat ist absolut richtig - es gibt keine Unfallversicherung die unkomplizierter ist und die auch nur annähernd ein so gutes Preis- Leistungsverhältnis aufzuweisen hat - auch wenn einige Schlaumeier in der MK was anderes behaupten. Wir sind seit über 15 Jahren FREIWILLIG bei der BG unfallversichert. Es gibt nichts besseres.

Die Künstlersozialkasse ist ebenfalls eine Institution von der DU NUR profitieren kannst. Sie übernimmt dir die Hälfte deiner Beiträge zur staatl. Sozialversicherung und zur gesetzlichen Krankenversicherung - ohne Gegenleistung deinerseits.

Ich habe hier schon haarsträubende Aussagen zur Künstlersozialkasse zu den Berufsgenossenschaften und zum Finanzamt gelesen. Mein dringender und wirklich gut gemeinter Rat: Geh direkt zu diesen Behörden und Einrichtungen und lass dich da beraten. Das kostet nichts und Du hast verlässliche Auskünfte.

Und nun kannst du abwarten, dass wieder einer ganz laut schreit, dass du bei diesen Behörden und Institutionen keine verlässlichen Auskünfte bekommst - probiers trotzdem und bilde dir dann deine eigene Meinung.


EDIT:
Wenn Du kein BAföG beziehst brauchst du mit dieser Behörde auch keinen Kontakt aufzunehmen.
Als Freiberuflerin musst du dich nicht bei der BG gegen Unfälle versichern - du wirst aber nichts besseres finden - billiger vielleicht ja aber eben dann auch bei den Leistungen wenn du die Versicherung in Anspruch nehmen mußt.
#180Report

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